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Forum Übersicht » POSITIVE Ausstiegserfolge! » Onlinespielsucht ... WIR HABEN ES GESCHAFFT! » 12 Jahre Computerspielsucht
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12 Jahre Computerspielsucht
Daniel44fehlende Rechte fehlende Rechte erste Beitrag kann nicht gelöscht werden -> lösche das ganze Thema 
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Ich heiße Daniel und bin Süchtig
Ich habe 1993 einen Computer bekommen. Ich war 30 Jahre alt und hatte bis dahin keine Ahnung von PCs. Es war ein alter IBM-PS2 286er. Das Interesse war sofort da auch Spiele zu bekommen, die darauf liefen. Als erstes ein Schachprogramm in dem ich tausend Partien die ich als aktiver Vereinsspieler im laufe von 15 Jahren gespielt hatte nun archivierte, nach analysierte und speicherte. Ich hatte oft 8-10 Std. und mehr dafür täglich verbracht und dass über Wochen. Ich hatte aber noch kein Eindruck das es ein auffälliges Konsumverhalten war.
Ich hatte schon 10 Jahre zuvor eine Drogentherapie machen müssen, da ich im alter von 16-20
große Probleme damit hatte. Von meiner Drogensucht durch eine Langzeittherapie genesen, fühlte ich mich stark und verharmloste diese Suchtverlagerungsmöglichkeiten vehement und kämpfte mehr mit meiner Nikotin sucht (meist vergebens) und begnügte mich mit meiner Drogenabstinenz. Aber ich bemerkte die Veränderung deutlich das ich häuslich wurde, was ich bis dahin nie war.!
Wohnung war bis dahin lediglich ein Ort zum schlafen und entspannen oder selten mal Freunde einladen. Ansonsten war ich immer! draußen. auf meinem Fahrrad oder beim Sport,
Schule, Ausbildung Freizeitaktivitäten und Politischem Engagement aber alles immer draußen und nie in meiner Wohnung. Ich ging immer gerne in Cafés, Kneipen, Diskotheken und tanzte immer gerne die Nacht durch bis in den morgen grauen- unermüdlich.
Ich war schlank und topfit auch durch fast Leistungssport Ähnliches Trainingsverhalten.5 mal die Woche Karatetraining oder 3 -4 mal die Woche 20Km Läufe.
Aber jetzt zog mich der Computer stärker in den Bann. Ich konnte nächtelang gegen dieses Schachprogramm spielen, analysieren und meine Spielstärke tatsächlich verbessern. Als ich 1995 meine jetztige Freundin kennenlernte, war ich erstmal ein paar Monate weg von dem Computer bzw mein interesse ließ sich noch mit technischem interesse rechtfertigen. Meine Freundin und ich zogen zusammen und der computer war hilfreich schreibarbeiten zu erstellen.
Auch meine Freundin bekam interesse und konnte dadurch auch Schreibprogramme erlernen und bekam im EDV -Bereich auch einen Job an der Universität.
Später unterichtete sie 8 Jahre Lang in EDV Bereich und verdiente damit ihr Geld.
Der erste totale kontrollverlust kam mit der Anschaffung einew schnellen und damit spielfähigen Computers. Ein Pentium 75. Erst saß ich in unserer WG vor World of Warcraft1 locker 10-12 stunden und mehr am tag. Die ersten tage waren noch lustig wenn unsere WG Mitberohnerin am nächsten tag reinkam um „spielst du immernoch“ wei ich die nacht durchgedaddelt hatte mit einem lachen abtat.
Es kamen immer neue spielgenerationen über die Jahre hinweg. In der zeit hatten wir schon regelmäßig Krisen deshalb. Nach diesen versuchte ich immer wieder ernsthaft aber erfolglos mein spielkonsum in den griff zu bekommen. Ich machte ihr immer wieder Hoffnung und glaubte mir oft selbst das es ja „nicht so schlimm“ sei. Ich trieb ja noch regelmäßig sport, ging erfolgreich meinem Studium nach, hatte verschiedene Jobs um es zu finanzieren, hatte ein paar gute Freunde. Wacker verteidigte ich mich mit dem Argument das ich ja als ex -Drogensüchtiger ja mit irgendwas sublimieren könne und dürfe!, da sich ja sucht und damit Suchtverlagerung einfach nicht verhindern lassen.
Ich glaubte oft selbst das ich ehr immer von irgendwas abhängig sein würde und hielt das computerspielen für ein kleines Übel und damit für eine gute wahl gemessen an den alternativen.
Als ich vor ca. 6 Jahren die Onlinespiele entdeckte kam zu dem exzessiven Konsum auch der chat und damit online Verabredungen und dadurch Verpflichtungen.
Diablo2 hiess das Spiel in dem Spieler sich zu Clans organisieren, sich gegenseitig helfen die virtuellen Monster zu erlegen und sich dazu zu festen Zeiten verabredeten.
Das steigerte den spielspass und erhöhte damit den Spielkonsum. Zugleich wurde meine Freundin jetzt öfter abgewiesen weil das „echtzeitrollenspiel“ sich nicht wie die anderen spiele vorher abspeichern und unterbrechen ließ.
Das Gefühl etwas zu verpassen, den Anschluß zu verlieren war zu groß. Ich stelle immer öfter soziale kontakte hinten an.
Wenn ich bei Diablo2 noch öfter genervt war, weil der verrohte Ton, das unfaire spiel durch Hacks und das damit das aussetzen von Erfolg und Belohnung fehlten, fand ich nun nach dem Suchtverhalten gemäßen besseres Spiel.
World of Warcraft (WoW) war das Spiel bei dem es endlos Erfolg gab. Selten hatte ich mit Hackern zu tun die mit unfairen Mitteln den Ertrag mit einem Mausklick hatten den ich mühsam Stunde um Stunde-tag für tag „erarbeiten“ musste.
Das steigerte den spielspass und erhöhte den Spielkonsum. Zusammenspiel in einer Gilde erhöhte den Erfolg und war sogar zwingend notwendig um überhaupt voranzukommen.
ES passierte immer öfter das ich Freunden und Verwandten die mit mir was unternehmen wollten, und auch meine Freundin immer öfter abgewiesen wurde weil ich ja ganz wichtige Onlineverabredungen hatte.
Ich habe vor 3 Jahren mit dem rauchen aufgehört und vor nun 4 Monaten mit dem Computerspielen. Ich besuche regelmäßig Meetings und schaffe es so zur zeit – schritt für schritt.
Aber ich fühle mich noch sehr sehr krank und bin schockiert über die Auswirkungen.
Meine Beziehung ist jetzt im nachhinein auch daran zerbrochen. Das ist der bitterste preis dieser verherenden Sucht. Ich merke ich bin unfähig eine Beziehung zu führen. Meine Partnerin erkrankte auch an meiner nun einsetzenden äußeren kälte die mit der Abstinenz einsetzte. Sie ist auch über die 12 Jahre!mit einem Süchtigen zusammengewesen und hat einen Groll entwickelt und es hat ihr schwer geschadet.
Nun ist die Wohnung gekündigt, mein Vertrag für meinen Job läuft im nächsten Monat aus und ich habe immernoch einen Berg schulden.
Daher gehe ich im Moment 6 mal die Woche in Meetings um nicht rückfällig zu werden und mein Leben neu zu ordnen.

Gute 24 stunden




23.09.2007 11:57:13   
Generalfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Ich drücke Dir ganz fest die Daumen. Halte durch! Es lohnt sich.


19.12.2007 23:50:39   
Daniel44fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Alle
Ich möchte schreiben wie meine Geschichte bis jetzt weitergegangen ist. Ich bin jetzt 7 Monate abstinent. Es ist immernoch grausam jeden tag aber auch schön. Das "real life" ist hart und bitter oft. Ich habe die zerstörte Beziehung nicht verkraftet bis jetzt. Ich weine noch täglich- also seit 4 Monaten. Ich durchleide und spüre schmerz den ich 12 Jahre verdrängt habe. Es ist als wenn ich so lange einen Deckel mit gewalt auf einem Dampfdrucktopf gehalten habe. Ich habe mich und meine Bedürfnisse nicht spüren wollen und können. Mitlerweile sage ich, ich konnte meiner Realität nicht begegnen und nur wenig von ihr aushalten. Jetzt wo ich mit dem Spielen aufgehört habe darf ich fühlen und Leben. Aber es ist bitter einen riesen Scherbenhaufen zu sehen und eine Liebe die ich nicht ertragen und aushalten konnte zerstört zu haben. Es sind unglaubliche qualen die ich oft täglich ausgehalten habe und noch aushalte. Selbst heute denke ich noch täglich an das Spiel. Die Datenautobahnen sind in meinem Kopf, zehnspurig ausgetreten und dauernd kommen unkontrolliert die Bilder dieser Virtuellen realität in mein Gedächtniss und ich muss mich mit allem Verlust meiner Vergangenheit auseinandersetzen. Ich habe mich nie geliebt "Gefühlt". Das klingt sicher jammerig und selbstmitleidig.
Aber ich habe Liebe wenn sie da war nicht empfinden und aushalten können. Ich sah mich mein ganzes Leben auf der suche und wie einen an der Tür krazenden Hund um Liebe und Anerkennung bettelnd.Da ich sicher auch Harmoniesüchtig bin, habe ich Auseinandersetzungen um alles in der Welt meines lieben Frieden willens vermieden. Ich habe dabei viel Vertrauensverluste die ich erlebt habe verdrängt und geschauspielert.Ich habe schon viel länger in meiner eigenen Traumwelt gelebt als diese 12 Jahre der Computerspielsucht. Jetzt sehe ich einen sehr Kranken Menschen der seit 7 Monaten ein neues Leben anzufangen versucht. Ich muss so vieles neu lernen. Auf andere Menschen zuzugehen und zu sagen das ich "nicht mehr kann und total am ende bin". Ich lerne mir hilfe zu holen und mal Freunde anzurufen wenn ich merke das ich mich wieder alleine mache und zuhause mich wieder in einen Wahnsinn hineinsteigere. Ich habe früher Ablehnung als vernichtendes Urteil und als totale Entwertung meiner Person verstanden. Ich konnte nicht in grau denken. Nur schwarz und weiss existierten. Kleinste Ablehnung und Kritik bedeuteten für mich das anzweifeln meines eigenen Existenzrechtes. Ich habe wow 5000 Stunden alleine in 2,5 Jahren gespielt. Ich habe jegliche kontrolle über mein Spielen schon viel früher verlohren. Das Spiel und meine Krankheit haben mich diese Jahre im griff gehabt. Ich konnte mein eigenes Leben nicht mehr bestimmen. Ich habe nurnoch an das spielen gedacht. Ob ich bei der arbeit war, zum Sport ging oder mit meiner Freundin zusammen war. Das Spiel war immer in meinem Kopf. Ich lebte in der leugnung der tatsache das ich keine Kontrolle hatte. Ich glaubte immer es sei ja nur ein "Spiel" und nicht so schlimm. Ich glaubte ich könnte aufhören wenn ich wollte. Irgendwann glaubte ich auch das nicht mehr und ergab mich meiner sucht vollends. Ich nahme jede konsequenz in kauf! Ich wusste das meine Freunde mich vermissen. Ich wusste das ich meine Berufliche karriere "verspiele". Ich wusste das ich Körperlich und Seelisch ein Wrack wurde. Ich wusste das meine Freundin unendlich litt und das tat mir auch immer sehr leid. Aber jedes leid, hab ich am PC getröstet. Meine Freundin und ich konnten nicht mehr miteinander reden. Wir konnten uns nicht gegenseitig trösten. Jeder heulte für sich in seinem Zimmer und verstand die Welt nicht mehr. Ich tat das alles nicht weil ich böse war sondern weil ich krank bin. Jetzt wo ich aufgehört habe zu spielen sehe ich das ich viel kranker bin als ich dachte und ich viel mehr zerstört habe als ich vermutete. Der jammer kommt in vielen Hinsichten zu spät. Aber ich habe aufgehört zu spielen. Ich kann nur den heutigen tag meine Schlacht schlagen. Ich weiss nicht was morgen ist. Das habe ich bei den anonymen Spielern gelernt. Und ich bin lebenslang krank. Ich bin generell suchtkrank in vielen anderen hinsichten. Das Spielen war eine Verlagerung meiner Sucht. Ich habe als Jugendlicher früher mal als Drogenabhängiger auf der Strasse gelebt und bin ins Gefängniss gekommen. Ich habe immer diese angst in mir nicht überlebensfähig zu sein. Der realität ungeschminkt ins Gesicht zu sehen und "real life" ohne Betäubung auszuhalten ist für mich oft eine qual gewesen. Heute übernehme ich Verantwortung für mich und über mein Leben. Ich muss akzeptieren das ich noch oft ein Kind bin und vieles nachreifen muss um erwachsen zu werden. Meine Eigenwahrnehmung ist oft noch die eines Kindes oder Jugendlichen. Manchmal auch die eines twens- eines Zwanzigjährigen. Aber ich bin 44!. Ich könnte normal schon Opa sein. Diese ganzen Schwierigkeiten und Schmerzen die ich jetzt habe würde ich nicht aushalten wenn ich nicht an eine "Höhere Macht" glauben würde die mich Liebt und für mich sorgt. Seitdem ich mir bewußt mache das ich keine Eigenliebe habe sehe ich meine Aufgabe darin Vertrauen in mein Schicksal zu gewinnen. Alles was geschieht macht sinn.Die Schmerzen die ich jetzt habe gehören zu meinem Leben. Ich lerne auch mal etwas mir scheinbar unerträgliches auszuhalten was ich mir vorher nicht hätte vorstellen können. Ich lerne mich selbst auszuhalten ohne Betäubung. Ich lerne mich selbst zumindest zu mögen und meinen Selbsthass zu begraben. Ich lerne jemanden kennen den ich 44 Jahre nicht mal im Spiegel angucken wollte- den ich töten wollte. Ich habe akzeptiert das ich krank bin und nicht mehr perfekt werde in diesm Leben. Ich lerne mich zu wehren. Ich lerne allein klarzukommen und die Welt nichtmehr für meine Mängel anzuklagen sondern meine eigenen Mängel zu akzeptieren. Ich lerne das ich auch so verschroben ich bin ich trozdem Liebenswert bin wenn ich mich selbst mag.
Dieser Weg zur Hoffnung ist der einzige der mich abstinent hält. Ich gehe zusätzlich regelmässig in Selbsthilfegruppen. Ich habe so viel glück das ich noch Freunde habe und eine Familie die zu mir steht.
Den rest muss ich selber machen- immer nur für heute muss ich clean und spielfrei bleiben. Allen die auch gegen ihre Sucht kämpfen wünsche ich viel Liebe und Kraft.
Gute 24 Stunden


11.01.2008 18:05:46   
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Das ist wirklich hart das zu lesen wie schlecht es dir geht.
Aber du hast einen richtigen Entschluss getroffen!
Ich wünsche dir alles gute, und das es dir bald besser geht!


11.01.2008 20:40:40 
Daniel44fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hi alle
Ich habe jetzt schon öfter gehört das andere sagen das sie ihre Onlinesucht "Besiegt" hätten. Das klingt nach "Spielern". Ich glaube das ich nicht mehr siegen kann. Ich kann nur kapitulieren vor meiner Sucht. Und oft muss ich jeden Tag kämpfen und wieder kapitulieren weil ich die sucht nicht! besiegen kann sondern nur lernen mit ihr zu leben. Die sucht ist jeden tag aktiv. Sie schläft nie, hält mich in athem und greift mich oft an. Ich kann dann jeden tag wieder von neuem kämpfen und kapitulieren aber werde niemals siegen. Wenn ich meine sucht besiegen könnte , könnte ich sie ja töten und sie wäre weg. Ich könnte dann ja wieder spielen ohne gefahr. Hab ja gewonnen?
Leider ist das nicht so leicht. Ich glaube sucht ist eine lebenslängliche und unheilbare Krankheit die man nur zum stoppen bringen kann, die unbesiegbar ist. Aber ich kann mich um mein Leben und um meine alltagsprobleme kümmern.Wenn ich heute nicht spiele habe ich wieder einen tag für mich und mein Leben gewonnen. Dann kann ich mich wie ein "Sieger" , "fühlen" , weil ich die Schlacht des tages gegen meine Sucht Heute! für mich entschieden haben können. Aber morgen? Da steht wieder eine neue Schlacht an.
Daniel44


18.01.2008 14:27:06   
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geschrieben von Daniel44 am 18.01.2008 14:27:06
Hi alle
Ich habe jetzt schon öfter gehört das andere sagen das sie ihre Onlinesucht "Besiegt" hätten. Das klingt nach "Spielern". Ich glaube das ich nicht mehr siegen kann. Ich kann nur kapitulieren vor meiner Sucht. Und oft muss ich jeden Tag kämpfen und wieder kapitulieren weil ich die sucht nicht! besiegen kann sondern nur lernen mit ihr zu leben. Die sucht ist jeden tag aktiv. Sie schläft nie, hält mich in athem und greift mich oft an. Ich kann dann jeden tag wieder von neuem kämpfen und kapitulieren aber werde niemals siegen. Wenn ich meine sucht besiegen könnte , könnte ich sie ja töten und sie wäre weg. Ich könnte dann ja wieder spielen ohne gefahr. Hab ja gewonnen?
Leider ist das nicht so leicht. Ich glaube sucht ist eine lebenslängliche und unheilbare Krankheit die man nur zum stoppen bringen kann, die unbesiegbar ist. Aber ich kann mich um mein Leben und um meine alltagsprobleme kümmern.Wenn ich heute nicht spiele habe ich wieder einen tag für mich und mein Leben gewonnen. Dann kann ich mich wie ein "Sieger" , "fühlen" , weil ich die Schlacht des tages gegen meine Sucht Heute! für mich entschieden haben können. Aber morgen? Da steht wieder eine neue Schlacht an.
Daniel44


Grausam aber wahr.

Eine sehr bewegende Geschichte.
Die einzig positiven Worte die ich dir schreiben kann sind, dass ich es beeindruckend finde, dass du so tapfer gegen deine Sucht ankämpfst, obwohl du es wirklich nicht leicht hast. Gerade wenn die äußeren Umstände "scheiße" sind, ist es enorm schwer nicht klein beizugeben.
Und immerhin hast du Leute die dir zuhören, die ähnliches durchgemacht haben. Ich glaube daran, dass du den Kampf gewinnen hast. Und wenn es tausende von Schlachten sein müssen.


04.02.2008 00:38:53   
Daniel44fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hi alle
Ich wollte schreiben wie es mir heute geht. Ich bin nun 9,5 Monate spielfrei und es geht mir besser. Ich mache viel, bin agil, jogge viel und habe mein Leben wieder im griff. Die Schmerzen lassen nach und ich habe "Land in sicht". Ich habe zwar noch oft- fast täglich die Bilder der Spiele im Kopf aber es ist erträglicher geworden. Ich habe mich einigermassen in meine neue Wohnung eingelebt, habe viele Freundschaftliche Kontakte und arbeite täglich an meiner Gesundung. Ich weiss das ich nie wieder kontrolliert werde spielen können, was ich ja ohnehin nie konnte. Ich spiele um gar nichts mehr! Ich lerne mich selbst immer besser kennen und fange an die Trümmer langsam aufzuräumen. Ich gehe noch täglich in Selbsthilfegruppen und das tut mir gut. Das justiert meinen Wahnsinn in meinem Kopf und hilft mir mit meinen Unzulänglichkeiten leben zu lernen. Ich lebe viel bewußter und lerne Gefühle zuzulassen und Nähe zuzulassen. Ich kann weinen und das passiert noch häufig, da ich viel an verlorenem austrauern kann, aber der Schmerz läßt nach-im Moment.
Ich sehe was ich habe und an was ich mich erfreuen kann, was meine Spielsucht nicht kaputt gemacht hat.Es ist ja nicht nur verbrannte Erde hinterlassen worden, sondern ich habe das Glück das ich Freunde habe und sogar viele neue Freunde finden durfte.
Gute24 Stunden an alle die auch ihrer Sucht die Stirn bieten, bleibt tapfer
Daniel


12.03.2008 17:11:54   
Daniel44fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hi all
Ich bin jetzt seit 1 Jahr abstinent vom Computerspielen. Ich bin ja mehrfachsüchtig, habe aber auch die anderen Süchte im griff. Ich bin einfach ein Süchtiger und computerspiele waren eine facette meiner Sucht. Ich sehe es im gegensatz zu manch anderen als nicht möglich an kontrolliert zu spielen. Deshalb spiele ich gar nichts mehr und um gar nichts mehr. Ich war 29 Jahre auch aktiv in einem Schachclub und habe bis Landesliga gespielt.Wenn ich irgendwas gespielt habe habe ich es immer exsessiv gemacht. Als selbst Tischfussball jede nacht bis um 4h (von 22 h) bis wir aus der Kneipe rausgeschmissen wurden.
Seit einem jahr geht es mir viel besser. Ich habe viel mehr zeit für mein "anderes" Leben- das wirkliche Leben- ohne jedem spiel. Ich mache viele dinge die mir jetzt viel wichtiger sind. Stundenlange spaziergänge, sport, mich mit Freunden treffen, in meine Selbsthilfegruppe gehen und an mir arbeiten und meine defizite aufarbeiten um mich weiterzuentwickeln und zu wachsen um nicht ein "ewiges Kind" zu bleiben. Lebe viel gesünder (12 kilo abgenommen), bin ruhiger und ausgeglichener und habe mehr Lebensfreude. Ich mache viel mehr mit meinen Freunden und meiner Familie. Aber ich muss jeden tag wachsam sein das meine Sucht sich nicht wieder eine neue facette sucht oder ich Computerspielrückfällig werde. Ich habe oft noch jeden tag die Bilder im Kopf und es erschreckt mich welche verherenden folgen das Spielen für mich und meine kranke Birne hat.
Ich wünsche allen die ihrer Sucht die Stirn bieten viel glück und kraft. Bleibt entschlossen und versucht nicht damit "zu zocken" und wieder versuchen doch ein bischen zu spielen. Meistens spielt man am ende ehr mehr als vorher, weil die sucht stärker mit der zeit wird und nicht schwächer.
Alles gute an alle


14.05.2008 01:49:33   
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Hi. Ich finde Deine Geschichte sehr bewegend und inspirierend. Vielen Dank für's Aufschreiben und Mitteilen über einen so langen Zeitraum.


15.05.2008 21:53:07 
Daniel44fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hi
Ich habe jetzt 14 Monate geschafft. Manche tage ist es immernoch "brenzlig" und dann kann ich zu 51% abstinent bleiben.Dieses 1% mehr rettet mich. Der wunsch dann spieldrei zu bleiben ist dann stärker als der wunsch zu spielen. Leider bleibt diese Krankheit mal mehr mal weniger.
Ich freue mich über jeden tag den ich schaffe und so schaffe ich viele tage.Ich genieße das Leben- das Leben ist schön!
Ich hoffe mit der Veröffentlichung meiner Geschichte und meiner schonungslosen Ehrlichkeit andere Mut zu machen wenn sie von meiner Erfahrung lesen. Ich beschönige nicht das es leicht sei überhaupt irgendeiner Sucht auf dauer die Stirn zu bieten, deshalb beschreibe ich mit welcher Nachhaltigkeit ich Konsequent sein will und mein Leben zu ändern bereit bin. Das ist tatsächlich kein leichter Weg und es ist mehr als nur "mit dem Spielen" aufhören. Das alleine reichte nicht.Deshalb beschreibe ich auch die Umstände meines Lebens um keinen falschen Eindruck zu machen und mich selbst "Schön" zu reden. Ich war auch ein "Scheisskerl".
Viel Kraft allen die der Sucht die Stirn bieten.
Daniel




08.07.2008 01:01:09   
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siehe E-Mail ...

bitte in der Rubrik "Medien suchen ..." posten.
Danke!



bearbeitet von gabriele_farke am 18.07.2008 16:43:18
18.07.2008 16:39:35   
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