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Rolltreppe abwärts |
keylo | ||
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Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 57 Mitglied seit: 21.01.2007 IP-Adresse: gespeichert | Ich habe mich hier schon lange nicht mehr gemeldet, also erstmal ein freundliches -Hallo- an alle. Seit meinem Ausstiegsvorhaben Anfang Juni hat sich nicht wirklich viel verändert. Ich bin meistens nach zehn Tagen eingebrochen und durfte dann wieder bei Null anfangen. Zuletzt habe ich drei Wochen am Stück durchgehalten, dann kam wieder ein Rückfall. Normalerweise gebe ich mir danach Mühe, wieder in mein normales Leben einzusteigen, diesesmal hält mein Rückfall allerdings schon mehrere Tage an. Es stört mich irgendwie nicht mehr wirklich, ich habe mich irgenwie schon mit meiner Sucht abgefunden. Trotzdem hat mich heute etwas sehr geschockt. Ich war auf einer ganz normalen, legalen Seite, wo man höchstens irgendwelche Fetish Sachen zu sehen bekommt. Plötzlich öffnet sich ein PopUp mit Kinderpornographie. Ich weis nicht warum ich es nicht sofort weggeklickt habe, aber das ganze hat mich irgendwie angezogen. Ich blieb also auf dieser Seite und habe die Vorschaubilder angeschaut. Ich war wie gebannt, weil ich so etwas noch nie gesehen hatte. Nach einer Weile wurde mir bewusst, was ich da tat und ich habe es weggeklickt. Ich überlegte mir, ob ich wirklich so ein armseeliger Wicht werden will, der sich so etwas reinzieht. Ich beschloß, nicht noch tiefer zu sinken, wie ich eh schon bin. Ich habe die Seite dann auf jugendschutz.net gemeldet. Kurz darauf hörte ich in den Nachrichten, dass das LKA Baden- Württemberg 5000 Kinderporno Nutzer hochgehen lies. Diese hatten entweder Kinderpornos verbreitet, oder sie eben abgerufen. Habe ich jetzt auch noch eine Straftat begangen? Ich habe zwar nichts runtergeladen oder aufgerufen, aber ich habe auf Links geklickt. Ich habe die totale Panik bekommen. Niemand aus meinem Umfeld weis ja etwas von meiner Sucht, wenn jetzt auf einmal die Polizei ankommen würde und mich dazu noch einen Pädophilen nennen würde... Verdammmt, was habe ich getan!? | |
17.08.2007 14:37:11 | ||
gabriele_farke | ||
Gruppe: Administrator Rang: Beiträge: 3415 Mitglied seit: 26.03.2006 IP-Adresse: gespeichert | Nur die Ruhe, Keylo. Wenn das LKA alle Leute verhaften wollte, die mal kurz auf diese Seiten geschaut haben, dann waeren die Gefaengnisse wohl voll. Du weisst ja selbst, dass das Runterladen und Speichern dieser Seiten verboten ist, also lass es gut sein. Es gibt halt Tabus, die man(n) nicht brechen sollte. Kinderpornographie gehoert dazu! Lass einfach in Zukunft die Finger davon, dann brauchst Du auch keine Panik zu haben. LG, GF
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17.08.2007 14:41:29 | ||
keylo | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 57 Mitglied seit: 21.01.2007 IP-Adresse: gespeichert | Ja, hoffentlich hat das mal keine Folgen. Irgendwie hat mich das wachgerüttelt. Im Moment fühle ich mich richtig schlecht, nicht nur wegen dieser Aktion gerade, sondern allgemein. Ich sehe mich in 10 Jahren als irgend so einen abgefuckten Sextouristen. Es wird immer schlimmer mit mir und ich denke nicht, dass es einen Ausweg gibt. Deswegen Rolltreppe abwärts. | |
17.08.2007 14:51:34 | ||
ravemaster | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 386 Mitglied seit: 03.01.2007 IP-Adresse: gespeichert | Hey, seh doch auch mal das Positive! Ich weiß zwar nicht wie es zu Zeiten aussah als du die Sucht ausgelebt hast, aber wenn du es schon mal schaffst 10 Tage clean zu bleiben, bzw 3 Wochen, das ist schon eine ganze Zeit und bei weitem besser als jeden Tag davor zu hängen, oder nicht?? Ich muss zugeben über 3 Wochen am stück bin ich selbst selten rausgekommen, zumindest seit ich eine Liste führe. Achte darauf das die anschließenden Rückfälle nicht zu heftig werden. Ich weiß wie schwer das ist, habe selbst erst wieder welche hinter mir. Irgendwann denkt man sich "Ach was solls, jetzt steck ich eh wieder so tief drin..." Aber nein, steh immer wieder auf, ich denke jeder Tag ohne ist ein gewonnener Tag! Ich würde mich nie mit meiner Sucht einfach "abgeben" ! Einen Ausweg gibt es - immer. Zur Not eben mit Therapie! | |
17.08.2007 15:31:12 | ||
Dr.chaos74 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 1 Mitglied seit: 27.07.2007 IP-Adresse: gespeichert | Ich kann nur das betätigen was Ravemaster geschrieben hat. Auch ich bin süchtig und auch ich habe dies seit längerer Zeit erkannt. Mir ergeht es ähnlich mit den Rückfällen aber es lohnt sich immer wieder gegen die Sucht anzukämpfen. Ein guter Freund, dem ich meine Sucht gestanden habe sagte zu mir: "Du bist sehr lange in dieser Spur der Sucht gefahren und die Spur ist daher recht tief. Doch jedesmal wenn du aus dieser Spur versuchst auszubrechen wird deine neue Spur (=suchtfreies Leben) sich vertiefen und auch wenn Du in Deine alte Spur (=dein altes Verhaltensmuster) zurückfällst denk daran, daß mit jedem neuen Ausbruch sich deine neue Spur vertieft und irgendwann wird es leicht und selbstverständlich sein in dieser neuen suchtfreien Spur zu bleiben." Das heißt, daß es sich lohnt nie aufzugeben. Jeder erneute Versuch clean zu bleiben ist ein kleines Stück der Straße die aus der Sucht führt. Übrigens: Ein ähnliches Erlebnis, wie das Deine öffnete mir erst die Augen und ich konnte erkennen daß ich OSS bin. Alles Gute !!! Wir werden es schaffen !!! | |
17.08.2007 22:40:38 | ||
constantin | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 57 Mitglied seit: 27.07.2006 IP-Adresse: gespeichert | Hallo Keylo! Also solch schlimme Erlebnisse helfen im Nachhinein länger "trocken" zu bleiben, aber eine Therapie würde ich auf jedem Fall empfehlen, nicht nur "zur Not". Denn es ist möglich auch länger als 10 Tage Rückfallfrei zu bleiben, wenn es auch nicht leicht ist. Und warum im Gottes Namen sollst Du Dich allein weiter quälen, wo es doch Leute gibt, die Dir gerne bei diesem Kampf zur Seite stehen würden? Eine Suchtberatungsstelle gibt es heute fast in jeder Stadt. Sehr wichtig ist eben am Anfang, zu "kapitulieren", d.h. den Kampf aus eigenen Mitteln und eigener Kraft aufzugeben. Schon weiterkämpfen, natürlich, aber nicht mit der Idee "das schaffe ich schon allein" und "das und jenes mag ghut sein, aber bei mir nicht notwendig". Wenn wir uns der möglichen und schon eingetretenen Folgen der Sucht bewusst werden, sollten wir JEDE Hilfe dankbar annehmen. Die Tatsache, dass wir das eine oder andere nicht wollen, weil wir denken "ICH brauche keine Software die meinen Rechner schützt" oder "ICH werde es auch ohne Therapie schaffen" etc. zeigt eigentlich, dass wir das Problem nicht ganz ernst nehmen. Sehe es mal so: wenn sich paar Bankräuber in einer Bank verbarrikadieren, dann schickt die Polizei auch alle vorhandenen Kräfte hin, und nicht nur 1 Streifenwagen mit der Idee, dass diese 2 Polizisten alle Teile von "Stirb langsam" gesehen haben und schon klar kommen werden. Ich kann nur sagen, dass mir meine Therapie sehr gut getan hat (ich empfehle aber Therapeuten die wirklich Erafhrung mit dem Thema Sucht haben). Dennoch werde ich mir wohl jetzt gleich den im Beitrag unter dem Deinen gepriesenen "Parents Friend" runterladen, denn auch wenn meine Rückfälle in den letzten Wochen "nur" noch dahingehen, dass ich in einen Chat reingehe, und ohne mich wirklich in ein Gespräch mit jemandem zu vertiefen wieder rausgehe, so gibt es ja doch diese Rückfälle die mit der Zeit zu einem richtigen Rückfall wieder werden könnten. Warum sollte ich also nicht auch die Hilfe eines guten Programms annehmen?... Also - ALLES was zur Verfügung steht in den Kampf! Bei der "Nüchternheit" ist es ein bißchen wie bei Meditation - auch bei der letzteren geht es daruzm, einen gesammelten Geist zu haben und sich nicht von jedem beliebigen Gedanken "verführen" zu lassen. Ein japanischer Meister sagte mal zur Meditation - man müsse es wie im Kampf machen - mit aller vorhandenen Kraft hinein! Wer es nur halbherzig betreibt, könne es sein lassen. Ich habe es damals nicht gleich verstanden, heute aber sehe ich es auch so. Viel Kraft und Mut! Und alles was die anderen Kollegen geschrieben haben gilt natürlich auch - und wenn wir 1000x rückfällig werden, dann müssen wir eben 1000x wieder aufstehen. Ist halt so. Viele liebe Grüße Constantin | |
19.08.2007 11:21:30 | ||
keylo | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 57 Mitglied seit: 21.01.2007 IP-Adresse: gespeichert | Das mit der Therapie ist halt so eine Sache. Ich habe noch nie mit jemandem darüber gesprochen (ausser hier) und ich kann mir einfach nicht vorstellen zu jemandem hinzugehen und zu sagen: Hey, ich habs mir in den letzten drei jahren dreihundertmal vor dem Bildschirm besorgt ... Können Sie da was machen? Es ist ja nicht nur, dass es mir wahrscheinlich schwer fallen würde mit jemanden zu sprechen, sondern ich denke auch, dass es keine Leute gibt die speziell darauf geschult sind. Die meisten wissen warhscheinlich nicht mal, dass es so was überhaupt gibt. Und irgendwie glaube ich eh, dass es nichts mehr bringt. Eigentlich hatte ich immer noch ein wenig Hoffnung, dass sich mein Leben ändert. So nach dem Motto: Ich bin ja noch jung, nächstes Jahr wird alles besser. Aber natürlich wurde es nicht besser, warum auch? Schließlich habe ich mich ja immer selbst tiefer in die Sch... geritten. Ich bin schon siebzehn, besonderst viel wird sich nicht mehr verändern. Zumindest nicht hier. Am liebsten würde ich weg, ganz weit weg und noch mal von vorne anfangen. Ohne PC, aber dafür mit sozialem Umfeld. Aber ich kann nicht. Ich muss ja noch zwei Jahre zur Schule. Anstatt mein Leben zu ändern, träume ich so vor mir her und flüchte mich in Fantasie-Scheinwelten. Oft liege ich nur im Bett rum, denke an alles und an nichts und lasse die Gedanken kreisen. Ich habe derletzt eine Reportage bei Pro7 gesehen, die "sieben Todsünden". Es ging um Trägheit, Depressionen. Ich habe mich in ein paar der Verhaltensmuster wieder erkannt und irgendwann denkt man halt dann, dass alles sch... ist. Pornosucht, Depressive Veranlagungen, Keine echten Freunde, zerstrittene Familie, ... Zur Zeit macht alles keinen richtigen Sinn mehr. Ich Frage mich oft, wozu weitermachen? | |
20.08.2007 16:59:26 | ||
ravemaster | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 386 Mitglied seit: 03.01.2007 IP-Adresse: gespeichert | Keylo! Du schreibst du bist 17 Jahre alt??? Verdammt, du hat das Leben doch noch vor dir! Du bist noch nicht mal volljährig! Es wird sich noch soo viel tun in deinem leben, nur nicht jetzt und nicht morgen. Es gibt ganz andere hier, die sind schon über 40, haben vielleicht Familie und Kinder auf dem Spiel und haben es trotzdem Geschafft! Es lohnt sich immer! Lass es doch gar nicht erst so weit kommen! Sorry, aber wenn ich sowas les, bekomm ich einen Hals! Du hast dein Leben in der Hand, Du bist noch jung genug dich selbst zu verändern, ich glaube kaum das mit 17 Jahren irgendein Verhaltensmuster soo sehr eingeprägt ist, das man es nicht ändern könnte! Mit 17 Jahren geht doch auch erst das Sexualleben richtig los, selbst da dürftest du nicht allzuviel verpasst haben! Es ist JETZT Zeit deine Pornosucht unter Kontrolle zu bekommen. Wenn du das schaffst, wirst du wohl kaum was im Leben verpasst haben, wenn du aber so weiter machst, kann ich dir sagen, wirst du eine Menge verpassen! | |
20.08.2007 18:25:54 | ||
tinitus | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 682 Mitglied seit: 20.12.2006 IP-Adresse: gespeichert | keylo hallo da kann ich ravemaster nur zustimmen,Du kannst noch soviel neues Entdecken und aus dem Erlebten kannst Du trennen. Positiv hast du aus deinen negativen Erfahrungen gelernt! Sonst hättest Du nicht die Site mit der Kinderpornographie dem Jugendschutz.Net gemeldet,das war mehr als Positiv. Danke für Deinen Mut. Denn wenn alle beim schauen ,so denken und handeln würden wie Du es getan hast ,würden die Anbieter solcher Sites/Popup schneller aus dem WWW verdrängt . Also nicht aufgeben. Lieben Gruß tinitus
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21.08.2007 01:08:24 | ||
constantin | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 57 Mitglied seit: 27.07.2006 IP-Adresse: gespeichert | Danke Jungs! Kann Euch nur beipflichten! Keylo - mit 17 war ich noch Jungfrau und wusste nicht mal dass es eines Tages sowas wie Internet geben wird. Oder gab es das schon?... Jedenfalls wusste ich es nicht, ist halt doch schon paar Jahre her (heute bin ich 32). Aber ich brauche nicht nochmal zu schreiben, dass das Lebennoch vor Dir liegt, das haben schon ravemaster und tinitus geschrieben. Nun, ich verstehe, wenn Du schreibst, dass Du glaubst, es würde keinen Sinn machen. Das ist eben Depression. Aber die Depression hat es an sich, dass wir Sachen glaubven, die nicht wahr sind. Ein Teil von Dir selbst lügt Dich an wenn er Dir sagt, dass es zu spät sei. Die Wahrheit dagegen ist, dass die Therapeuten eine vieeeeel leichtere Arbeit hätten, wenn sie immer nur so junge Klienten hätten wie Dich. Nun erzählen wir Dir alle, Du seits doch so jung, und irgendwas in Dir sagt Dir, "die haben ja keine Ahnung, ich fühle es besser". Nun, diese Meinungsverschiedenheit können wir nur durch einen Versuch klären. Nur wenn Du es versucht hast und sich dennoch nichts getan hat, wissen wir, dass Du Recht hattest. Aber diesen Versuch würde ich wagen, weil die Erfahrung von Tausenden von Süchtigen sagt, dass sich der Versuch lohnt. Hmmm.... Ich stelle mir gerade vor, ich wäre ein Therapeut und dea kommt einer, setzt sich hin und sagt so richtig cool "Tja, also in den letzten Jahren habe ich es mir so um die 300 mal vor dem Bildschirm selber gemacht - können Sie da was machen?" Du hast teilweise Recht - ich wäre wohl etwas schockiert - durch die Coolness! Das wäre mal richtig cool, geradezu bewundernswert, denn viele Menschen brauchen so 2 - 3 Sitzungen um zu sagen, warum sie wirklich gekommen sind.... Wobei die erste Kontaktaufnahme viel einfachre ist: Du rufst einfach eine Suchtberatungsstelle an (gibt es in Deiner Stadt wahrscheinlich entweder bei der örtlichen Diakonie oder bei der Caritas) und bittest um einen Beratungstermin wegen Sexsucht. Niemand wird Dich da komisch anschauen, erstens sind Suchtberatungsstellen dazu da, zweitens sagt die Tatsache, dass Du um einen Termin bittest, noch nicht mal, dass Du wirklich betroffen bist - vielleicht willst Du Dich ja nur informieren?.... Ins Detail gehst Du erst im Einzelgespräch mit dem Berater. Und was diese angeht (die Berater) so irrst Du - es gibt sehr wohl gut geschulte und auch speziell auf Sexsucht vorbereitete Therapeuten. Doch es ist nicht mal notwendig, da die Struktur der Sucht sich immer sehr ähnelt, unabhängig vom Suchtmittel. Jemand, der mit Alkoholikern erfolgreich arbeiten konnte, wird auch Dir eine große Hilfe sein können. Zusätzlich "zur Ermutigung" empfehle ih "Das Weiße Buch" der Anonymen Sexaholiker, kann man glaube ich über deren Homepage bestellen. Ich habe mich vor dem ersten Termin beim Therapeuten auch sehr geschämt. Mein Therapeut, wie sich rausgestellt hat, ist trockener Alkoholiker. Auch er hat in seinem Leben schlimme Sachen gemacht, er urteilt nicht über seine Klienten. Grundsätzlich urteilen Therapeuten nicht, das ist nicht deren Aufgabe. Geh ganz beruhigt hin, wenn Du es schaffst, fände iich es richtig "cool". Nun bin ich gespannt auf Deinen nächsten Beitrag! Liebe Grüße Constantin | |
22.08.2007 17:27:44 | ||
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