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Forum Übersicht » OnlineSEXsucht .... Wir suchen Hilfe und gegenseitigen Austausch » ANGEHOERIGE von onlineSEXsuechtigen PartnerInnen berichten .... » Was aus mir geworden ist...
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Was aus mir geworden ist...
snowwhitefehlende Rechte fehlende Rechte erste Beitrag kann nicht gelöscht werden -> lösche das ganze Thema 
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hallo zusammen,

mir ist einfach danach, mitzuteilen, wie langwierig es sein kann, mit dem trauma "ich hatte einen onlinesexsüchtigen partner" fertig zu werden.

ich habe eine einjährige therapie hinter mir, bin umgezogen und habe mich super gut gefühlt. da ich wieder viel mehr freundschaften gepflegt habe, lernte ich natürlich auch neue leute kennen und als relativ aufgeschlossener mensch war auch das flirten kein problem.
ich merkte aber schon nach kurzer zeit, das ich bei (fast) jeder unterhaltung mit einem männlichen wesen darauf lauerte, was er wohl beim thema computer bzw. internet zu sagen hat. das ging so weit, daß ich vorgab, überhaupt keine ahnung von computern zu haben (obwohl genau das gegenteil der fall ist), lauschte dann schmunzelnd zu, was mir so erzählt wurde und dachte mir mein teil. erst war das noch ganz lustig...

bis ich jemanden kennenlernte, der wirklich nett war, mit dem ich mir eine beziehung vorstellen konnte. klar, daß auch er einen computer besaß, wer hat schließlich nicht damit zu tun? ich fuhr die übliche "Masche", hatte keine ahnung vom "internetkram". (irgendwie doch total bescheuert, oder?), stellte mich aber als schnell lernfähig heraus Zwinkernwir tauschten programme, songs usw. aus und nichts an seinen surfverhalten deutete auf chatten oder sonstige bestimmte seiten hin. nachdem wir das erste mal intim wurden und er am nächsten morgen zur arbeit ging, dachte ich, eigentlich könnte ich ja mal meine e mails abrufen. aber es war etwas anderes. ich fühlte den zwang, vielleicht doch mal nachzuschauen, ob er was zu verbergen hat.
es war fürchterlich, vor dem notebook wie eine schlange vor dem kaninchen zu sitzen!!! war ich jetzt völlig verrückt geworden? sowas geht ja gar nicht!!!! gott sei dank hab ich es nicht getan und bin so schnell wie möglich aus der wohnung. zu hause habe ich erstmal losgeheult. es ist also noch nicht überwunden, alles kam wieder hoch und ich war tagelang neben der spur. ich überlegte, ob ich ihm davon erzählen sollte, was ich erlebt habe, wie es mir geht. meine engsten freundinnen sagten, mh...tja.. musst du selber wissen...blablabla..., die konnten das thema schon nicht mehr hören und meinten, es müsse doch irgendwann auch mal gut sein. ich habe die beziehung beendet, bevor sie richtig angefangen hat. vielleicht weil ich das gefühl hatte, er sei doch nicht sooo der richtige, bestimmt aber, um diese situation nicht noch mal durchzumachen. na prima!! wie soll das denn weitergehen?

mittlerweile wird mir immer klarer, welchen unendlich tiefen seelischen riss mein ex-partner verursacht hat. ich kann männern nicht mehr vertrauen. auf den monat genau vor 2 jahren hab ich rausgefunden, was mein männe im internet getrieben hat und es war der schlimmste tag bzw. die schlimste zeit, die ich in meinem bis dahin einundvierzig jährigen leben hatte. ich bin abwechselnd total traurig und stinkwütend. wenn ich meinen ex im moment begegnen würde, ich glaube, ich würde die axt rausholen und mich endgültig unglücklich machen!! 9 jahre meines lebens hab ich mit ihm verschwendet, weitere 2 jahre, um mit diesem alptraum fertigzuwerden und es ist noch nicht zu ende; das alles zerfrisst mich einfach. ich dachte wirklich, ich wäre drüber hinweg, aber es ist nicht so. das macht mir große angst. im moment denke ich über eine weiterführende therapie nach.

beim lesen der beiträge im forum könnte ich oft nur noch heulen. es ist schrecklich zu lesen, dass so viele andere die gleichen seelischen qualen durchmachen wie ich damals und überhaupt nicht erahnen können, was noch auf sie zukommt. natürlich muss es nicht bei jeden so sein wie bei mir, aber man sollte den seelischen schaden nicht unterschätzen.
wem es ähnlich ergangen ist, soll mir bitte schreiben.

ich wünsche allen betroffen viel, viel kraft!!!!!

liebe grüße

snowwhite




11.08.2007 02:32:54  
Ratlosfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Schön, dass Du dich meldest!
Ich falle jetzt endlich wieder ins Bett und wollte unbedingt vorher sagen: Danke für den Beitrag - bin also nicht nur ich (wenn auch bisher ohne Beziehungsversuche o.ä.). "Es" geht nicht einfach so weg...Stimmt.
Demnächst mehr und liebe Grüße!!!
Ratlos


Foto einschicken, dem HSO beitreten, Leserbriefe schreiben... - JEDER kann was tun!
http://www.cyberlord.at/forum/?id=4062&thread=1757
11.08.2007 06:12:41  
Phoenixfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo, dein Beitrag brachte mich zum Weinen........

Ich finde, mir geht es genauso wie dir...Ich habe auch ein ziemlich gestörtes Verhältnis zu Männern entwickelt. Ich kann keinen Sex mehr haben. Klingt ja gut, eigentlich!

Zur Zeit habe ich monatelang keinen Sex, weil ich vermutlich Männer dabei/danach echt verprügeln könnte!!! Ich habe das Gefühl, klingt doof, dass keiner verdient hat mich zu berühren, wer weiß....wo er vorher war??? Hat er mich im Kopf oder 20-jährige Internetdamen?

Als mal ein "Freund" mir die Hand hielt, Interesse an Sex mit mir signalisierte...bin ich total auf Blockade gegangen...und ich hatte die irrsten Gedanken dabei...und als er ging, habe ich mich übergeben müssen!

Ich dachte, dass devote Männer sehr passend wären, da kannst du Keuschheitsgürtel anlegen, du kannst Handy kontrollieren, Internet-Verlauf prüfen...und egoistisch und arrogant ohne Ende sein, bestrafen, du kannst Regeln aufstellen...usw. Der Gedanke ist reizvoll...Aber das wäre wohl genauso krank.

Im Prinzip bin ich froh, dass die Suchtbeziehung bei mir vorbei ist. Ich habe es auch mental akzeptiert, was mein Ex so trieb. Ich suche nicht mehr nach Schuld und Ursachen!

Nur ich dachte nicht, dass so was so tiefe Verletzungen in mir hinterläßt! Ich dachte: Trennung und dann ist gut!

Zur Zeit überlege ich auch eine neue Therapie zu machen! Und was Männer betrifft bin ich zur Zeit sehr skeptisch...

Zur Verteidigung der Männer muß ich noch eines sagen: in meinem Leben gibt es 2 männliche Freunde, denen ich super vertrauen kann, wo nie was Sexuelles, Partnerschaftliches laufen wird/würde. Ich habe sogar finanzielle Hilfe von einem Freund erhalten...ohne sex. Hintergedanken...




"Nicht weil es schwierig ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwierig." Sokrates

Für meine eigenen Beiträge bleibt copy-right bei mir. Danke!
11.08.2007 11:04:13  
Baldachinfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Showtime,
ich kann dich ja so gut verstehen. Ich habe mich gerade von meinem Mann getrennt. Wir sind erst drei Jahre zusammen, während der Zeit war das Thema onlinesex immer eine stille Begleitperson und ich fühlte mich schlecht und minderwertig dabei. Mein Mann hat seine OSS eingestanden, ist reumütig, war lange in einer Klinik und trotzdem scheint die Beziehung zu zerbrechen. Ich fühle mich mies weil ich ihn verlasse, fühle mich jedoch bei ihm noch schlechter. Wunden sind da und zur Heilung bräuchte es Vertrauen, Zeit und viel Liebe.
Vielleicht heilt ja die Zeit und es kann wieder Vertrauen wachsen jedoch in mir ist immer noch dieser unsagbare Schmerz des betrogen werdens der wohl niemals vergeht, der einem zum Kontrollieren treibt - gerade das macht mich wütend, dass in mir nun Kontrolle und Mißrauen sich ausbreiten können. In deinen Zeilen lese ich Ähnliches. Es scheint, dass unsere Erlebnisse uns zu einem Vertrauenskrüppel werden lassen. Ich möchte im Moment auch nichts mit einem Mann zu tun haben, umgebe mich mit Frauen und lebe in Frieden. Frauen die solidarisch, mitfühlend begleiten und zur Heilung beitragen.
Als Frau eine herzliche Umarmung
Baldachin(a)



12.08.2007 00:24:09  
snowwhitefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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hallo zusammen,

vielen dank für eure antworten.

@amalia
ich habe auch einen guten freund und gleichzeitig kollegen, dem ich alles anvertrauen kann (ihn und seine freundin kenne ich schon jahrelang) und da ist vertrauen auch kein problem für mich. ich habe eben angst, nochmal enttäuscht zu werden, also sträubt sich alles in mir gegen eine neue beziehung.

und devote männer als partner können nicht die lösung sein..

@ baldachina
du brauchst dich nicht mies zu fühlen, weil du ihn verlassen hast, dein mann hat schließlich diese situation herbeigeführt. sich zu trennen war der einzig richtige schritt. wie oft hab ich meinem ex eine neue chance gegeben, und es hat sich nichts geändert, im gegenteil. mißtrauen und kontrollwahn werden mit jedem mal schlimmer und graben die wunden immer tiefer. und umso länger dauert es, bis man wieder "normales" vertrauen aufbauen kann.

denk jetzt mal nur an dich und tue nur das, was dir gut tut!!
ich habe damals angefangen zu laufen (obwohl sport nicht so mein ding ist), den mp3 player in die ohren gesteckt und meine lieblingsband rauf und runter gehört. das hat mir sehr geholfen. dabei hatte ich das gefühl, meinem schmerz regelrecht davon zu laufen. vielleicht findest du auch für dich etwas entsprechendes.

ich habe damals, als es zur trennung kam und es mir sehr schlecht ging, auch so ziemlich allen freunden und bekannten erzählt, was passiert ist. und siehe da... viele hatten schon aus ihrem bekanntenkreis von gleichen vorfällen gehört. ich war also nicht allein mit dem problem (ein schwacher trost).
als ich dann auf die seite von gabriele gekommen bin und all die beiträge gelesen habe, hat mich dann nochmal der schlag getroffen.
also sprich mit deinen freundinnen, rede darüber, du wirst sehen es, hilft.

liebe grüße und bis bald

snowwhite




12.08.2007 03:05:50  
wodafehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo snowwhite,

Dein Beitrag hat mich sehr berührt und macht mich traurig. Er lässt mich schmerzlich spüren, welch tiefe Wunden bei den Opfern die OSS hinterlässt.

Ich möchte Dir als Süchtiger gewiss keine Empfehlungen geben. Es ist sicher gut, wenn Du Dir in dieser Situation Hilfe holst, von Freunden oder gar professionell.
Ich denke aber, wenn Du mal wieder einen "Netten" triffst, mit dem Du Dir eine Partnerschaft vorstellen kannst, dann konfrontiere ihn offen mit Deinem Problem, Deinem Kummer und Deinem Misstrauen aus Deiner Geschichte. Redet darüber. Und mach deutlich, dass dies Dein wunder Punkt ist, an dem Du sehr verletztlich bist und keinerlei Grenzüberschreitung duldest. Vielleicht erfährst Du so Dein Gegenüber noch tiefer - ich wünsche es Dir.
Schon dieses vermeintlich unbedarfte "Von-nichts-ne-Ahnung" ist für mein Gefühl kein schönes "Spiel", sondern der Anfang der Kontrolle. Und wie muss sich einer fühlen, der mit OSS nun wirklich nichts am Hut hat?

Ich als Süchtiger werde meine Sucht, von der ich Gott sei Dank aufgewacht bin und seit Monaten clean bin, meinen Mitmenschen gegenüber und erst recht denen gegenüber, die mir näher stehen, offen ansprechen. Ich habe die Heimlichtuerei und all das Drumherum, ob auf der Seite der Süchtigen oder der Opfer, einfach satt. Es ist ungesund und es führt nur zu weiteren unguten Entwicklungen über die eigentliche Sucht hinaus und letztlich ins Verderben.

Ich wünsche Dir viel Glück und gute Gefühle bei Deinen Begegnungen.
Woda


12.08.2007 09:35:12  
Baldachinfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo snowwhite,
danke für deine Tipps. Ich denke ich muss mir die Erlaubnis geben zu mir zu stehen und mich nicht wegziehen zu lassen. Aber ein mieses Gefühl bleibt; nicht zu helfen, wo Hilfe gebraucht wird. Mich wichtiger zu nehmen als andere - ich bin mir dann gar nicht mehr wichtig und habe nur ein schlechtes Gewissen und das Gefühl versagt zu haben.
Habe heute meine Sachen gepackt - unter Tränen. Fühle mich schuldig und leer.Aber zurückgehen kann ich nicht. Ich kann nicht in Worte fassen weswegen - es ist so und ich fühle so.
Ganz liebe Grüße und gute Nacht
Baldachin (a)



12.08.2007 23:56:50  
Phoenixfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Liebe Baldachin,
ich habe nicht alle deine Berichte gelesen, aber einiges schon...

Du schreibst: "Aber ein mieses Gefühl bleibt; nicht zu helfen, wo Hilfe gebraucht wird. Mich wichtiger zu nehmen als andere - ich bin mir dann gar nicht mehr wichtig und habe nur ein schlechtes Gewissen und das Gefühl versagt zu haben."

Hast du dich über Co-Abhängigkeit informiert, hast du es therapiert? Das ist die Sucht gebraucht zu werden, zu helfen, Schuld an sich selber zu suchen, es sind oft Frauen -die kaputte Kerls magisch anziehen, da man die ja so toll aufbauen kann, denen man helfen kann! Ich bin mir recht sicher, dass du Co-Abhänging bist, und anstatt dich zu therapieren, machst es wie jeder Süchtige es gerne tut: nicht die Sucht bekämpfen, sondern abhauen, ignorieren!

Guck mal, dein Partner bekennt sich öffentlich zu seiner Sucht, du/er/ihr hast/habt doch erreicht, dass er nicht mehr sexsüchtig ist (?), warum gehts du gerade jetzt? Und nicht, wo er mitten in der Sucht steckte?

Kann es sein, dass du nicht mehr leiden und helfen mußt und somit der Mann nicht mehr interessant genug für dich ist?

Glaube mir, wenn du dich nicht therapierst, hast den nächsten "Patienten" als Partner, es laufen ja noch Millionen Alkoholiker usw. draußen rum. Du wirst den nächten finden...wenn du nichts an dir änderst oder dein Helfersyndrom behandelst! Vielleicht erst mal nur Pause von der Beziehung, und dann überlegt es euch noch mal.

Viele von uns haben sich nichts sehnlichster gewünscht, als dass der onlinesexsüchtige Partner seine Sucht bekämpft!!! Es ändert sich ja was ins Positive bei euch! Ist das nicht eine Chance wert?

Mein Beitrag ist nur meine pers. Meinung, eine Anregung zum Nachdenken...du handest am besten wie dein Bauch, dein Gefühl es dir sagt!


"Nicht weil es schwierig ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwierig." Sokrates

Für meine eigenen Beiträge bleibt copy-right bei mir. Danke!
13.08.2007 13:11:36  
Eisbärinfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Liebe Amalia ,Liebe Baldachin

zu deinem Satz:
"Kann es sein, dass du nicht mehr leiden und helfen mußt und somit der Mann nicht mehr interessant genug für dich ist?"

möchte ich zu bedenken geben, dass nicht das mangelde Intersse an nicht mehr "schwierigen Menschen" das Thema ist, sondern die "Liebe" die man dann zulassen müsste.
Ein Mensch ohne solche "trennenden Fehler" könnte uns zu nahe kommen. Plötzlich musst du ein "ICH" sein und kein "Wir". Menschen mit Problemen sind uns lieber weil sie uns nicht zu nah kommen
Wir brauchen uns nicht zu fragen wer wir sind wenn wir uns um die Probleme anderer kümmern können. Wir schützen uns

so sehe ich es


13.08.2007 15:36:27   
Baldachinfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Liebe Amalia, liebe Eisbärin,
Euer Beitrag hat mich sehr nachdenklich gestimmt.

Danke Amalia, dass du mich nochmal auf das Thema Co - Abhängigkeit gebracht hast. Ich bin sicher Co-Abhängig, das stimmt. Ich bin jedoch auch in Therapie und ein Großteil davon nimmt natürlich genau dieses Thema unter die Lupe. Hier immer wieder bei mir, meiner Wahrnehmung und meinen Gefühlen zu bleiben. Das war es auch was ich tat, als mein Mann aus der Klinik kam: ich hielt Abstand, wollte erst mal abwarten was denn wirklich passiert ist in der Klinik und dann erneut überlegen und entscheiden.Ich wollte einfach noch etwas Zeit.Damit kam er jedoch nicht zurecht sondern er bestand drauf dass ich gemeinsam mit ihm den Weg weiter gehe oder er läßt sich scheiden. Ich fühlte mich in die Enge getrieben und musste weiterhin auf meinen Abstand bestehen.Also ziehe ich nun aus um bei mir zu bleiben, mich nicht irgendwo hin ziehen zu lassen und am Ende wieder was zu machen was ich eigentlich gar nicht will. Ich wollte nie die Scheidung sondern erst mal schauen, was sich entwickelt, zwanglos, frei, unabhängig, nur die Gefühle bestimmen was geht und was nicht geht.Warum mein Mann die Scheidung will weiss ich bis heute nicht.
Liebe Eisbärin, was Du schreibst stimmt sicher. Co - Abhängigkeit ist ein starkes Bindeglied und wird oft mit Liebe ( Sehn - sucht) verwechselt. Ich denke deswegen wollte ich auch eine Beziehung in denen nur die Gefühle ohne das andere Drumherum das Sagen haben, um zu schauen was geht. Ich könnte mir vorstellen, dass dann die Suchtthematik in der Beziehung außen vor bleibt und echte Nähe entstehen kann.
Danke für Euren Standpunkt, er hat mir sehr geholfen.
Baldachin (a)





14.08.2007 09:46:19  
Phoenixfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo,
mein Beitrag passt nicht so recht hier rein, vielleicht verschiebt oder löscht ihn Gabriele sogar?

Es geht darum, dass eine Freundin von mir, vor Monaten einen Mann im Internet kennenlernte. Ich lasse mal Details weg. Nur soviel: Leidenschaft, Liebe, am Mittwoch wollten sie sich verloben.

Sie meinte immer wieder, dass irgenwas bei ihm nicht stimmen würde, sie habe so ein komisches Gefühl, dass er lügen würde. Er war online, ging nicht ans Telefon. Er war weggeflogen, dann bei der Rückreise hatte er den Flieger verpasst, sie fuhr auf dem Weg zu mir an seinem Haus vorbei, sah die Eingangstür offen, Wäsche draußen hängen...und sie glaubte er wäre nicht verreist gewesen. Sie fing an alle auf die "Gold-Waage" zu legen, und wollte rausfinden, was nicht stimmen würde. Es ist/war eine Beziehung mit sehr vielen Hochs und sehr sehr vielen Tiefs, Versöhnungen und filmreifen Dramas.

Auch sexuell war er (ich glaube die meisten Freundinnen reden drüber?) etwas außerhalb des Durchschnittes, d.h. Fetische, tägl. Selbstbefr. usw...

Irgendwann warf ich in den Raum, ob er nicht auch internetsüchtig sei, wie mein Ex. Sie war da recht skeptisch, nur vor der Verlobung wollte sie ihn testen....

Ich meldete mich vor Kurzem auch im Net an, ein gekünsteltes Profil, und schrieb ihn an...Innerhalb kurzer Zeit bekam ich zig Mails von ihm...dass er lange single wäre, dass er nicht oberflächlich wäre, dass er ehrlich wäre, dass er Sehnsucht nach Sex hätte, dass er Kinder möchte...dass er gerne Familie hätte, von seinen Fetischen schrieb er..... dass er gerne ein Date hätte!!!!!

Komischerweise wußte ich gar nicht, ob ich das der Freundin sagen solle...ich wollte ja nicht Schicksal spielen! Außerdem hätte ich nie gedacht, dass er antworten würde...Dass er mir die Tel.Nr. gleich sendet und ungedulgig auf einen Anruf wartete, dass er sich gerne mit "mir" treffen wolle...bzw. mit der Frau, die ja gar nicht live existiert.

Ich wußte auch nicht, ob die Freundschaft zu meiner Freundin nicht ins Schwanken gerät, ob sie mir glaubt was er schrieb.

Gestern abend gab ich ihr das Passwort von meinem erstellten Profil. Wir telefonierten, während sie seine liebevollen Mails voller Sehnsucht auf das Date (mit mir)las....Natürlich habe ich nicht angerufen, obwohl er einige Male mich bat. "Unser" Date sollte Mi. oder Sa. sein. Ob er die für Mi. geplante Verlobung vergessen hatte?

Nachdem sie ihm vom "Test" sagte, meldete er sich zig mal bei mir (also an diese Unbekannte) und meinte, ich wolle meiner Freundin den Parnter wohl auspannen.

Es stehen wohl einige Diskussionen zw. den beiden nun aus. Ich hätte mich ehrlich gefreut, wenn er "mir" nur geschrieben hätte, dass er bereits eine Partnerin hat. Bin etwas hin-und hergerissen, habe schlechtes Gewissen, weil ich mitspielte.

Ich muß sagen, habe mails an ihn, meistens mit ihrer Absprache gesendet, bzw. sie hat mir einige diktiert... Nach dem Motto: wie lange die letzte Beziehung vorbei wäre, ob er bereit für was Neues wäre, ob er auch noch Kinder wolle...ob er im Herzen frei wäre...

Na ja, ich dachte erst, dass ich etwas spinne oder gestört sei, weil ich bei ihm auch Sucht vermutete, ob ich alle Männer in die selbe Schublade stecke?

Ich war mir so sicher, dass ein Mann 2 Tage vor der Verlobung keiner andern schreiben würde, dass er Sehnsucht im Herzen hätte, dass er "meine" Stimme hören möchte...dass er "mich" unbedingt kennenlernen möchte.

Irgenwie tut es mir leid, dass ich beim Test mitmachte. Sie hätte doch selbst ein Profil erstellen können und ihn testen können. Ich weiß nun gar nicht, wie und was ich meiner Freundin sagen soll! Soll ich sie zur Trennung ermutigen? (was sehr logisch wäre). Oder soll ich ihr raten ihm noch eine Chance zu geben? Oder das Forum hier empfehlen?

Am besten halte ich mich raus, und werde abwarten. Meine Freundin und ich wollten das WE miteinander verbringen, und ich weiß nicht mehr wie ich reagieren soll?

Wäre für Tipps dankbar!


"Nicht weil es schwierig ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwierig." Sokrates

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14.08.2007 14:39:45  
Ratlosfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Ist hier irgendwie ein Nest????
Mann, ist das traurig!

Ok, klar, mitzumachen war natürlich nicht so ganz astrein. Eigentlich denke ich sogar: Niemand sollte so ein "Spiel" spielen, auch die Partnerin nicht, man setzt sich ja doch bloß ins Unrecht, schwächt sich selbst. Aber Gott, ob ich das durchgehalten hätte, wenn ich sicher gewusst hätte, dass er da irgendwo ein Profil hat?
Andererseits...kann ich absolut verstehen, dass sie Klarheit wollte. Man verlobt sich ja nicht eben mal so (ist auch ein bisschen früh zum Verloben, oder? Nach ein paar Monaten schon so große "Liebe"???).
Und man lügt auch nicht eben mal so, dass man im Urlaub ist... Das geht arg weit (ansonsten hätte es ja sein können, dass er im Netz ab und an flirtet und das war's dann auch schon, gibt's ja auch, ganz und gar ohne Sucht und nur so zum Spaß...) Hmpf. Schwierig. In jedem Fall sollte sie erst mal hören, was er dazu so zu sagen hat, oder?
Red' ihr nicht zu viel rein - sie muss ja sowieso tun, was ihr Gefühl ihr sagt, sich wieder beruhigen (ganz wichtig!!!)und vor allem herausfinden, wie er dazu steht. "Normal" ist das alles nicht - aber vielleicht ist er nicht süchtig, sondern "nur" ein Lügner - was die Sache auch nicht besser machen würde...im Gegenteil.
Puh, da haste Dir jetzt aber was aufgeladen... Ratlos ist auch ratlos.


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http://www.cyberlord.at/forum/?id=4062&thread=1757
14.08.2007 15:14:39  
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Nun, es ist ganz gewiss, dass Ihr bei mindestens 60 % der intensiven Internetchatter das gleiche Ergebnis erlangen werdet! Traurig, ich weiss, aber leider wahr! Es ist fuer jede Frau ein Leichtes, einen Mann online zu verfuehren. Die Frage ist dann immer nur, wie weit dieser Mensch wirklich geht. Es KANN auch sein, wie Ratlos sagt, dass er auch einfach nur Schwachsinn getippt hat (so wie die erfundene Amalia ja auch?). Allerdings sprechen Telefonnummern eigentlich dagegen.

Amalia, an Deiner Stelle wuerde ich mich jetzt ganz schnell dort ausklinken. Loesche Dein erfundenes Profil und halte Dich raus! Deine Freundin ist nun gewarnt, mehr solltest Du nicht tun. Wenn sie jetzt nicht vorsichtig wird und hellewach ist, dann wird sie vielleicht in ihr Unglueck rennen. Wuenschen wir es ihr nicht!!!

Ich bin wie Ratlos der Meinung, dass hier nicht unbedingt von Online(sex-)sucht die Rede sein muss. Manche Menschen sind einfach Schw..., und denen ist nichts heilig, auch keine Partnerin und keine liebende Seele. Aber Deine Freundin wird sich fragen, ob das der Mann ist, den sie sich immer schon gewuenscht hat?!?

An Dich, liebe Amalia: Bitte mach so etwas nicht mehr. Du kannst nicht allen Frauen der Welt sagen wollen, dass ihre Maenner nichts taugen. Jede/r ist seines Glueckes Schmied, und es ist nicht Deine Aufgabe, die Partner zu ueberfuehren und zu entlarven. Eine Warnung sollte es allerdings allen Chattern sein, uebrigens ... auch den Maennern, denn viele Frauen sind KEINEN DEUT besser!!

Alles Gute, auch fuer Deine Freundin,
G.



bearbeitet von gabriele_farke am 14.08.2007 16:39:16
Gabriele Farke (HSO e.V.)

++++ Individuelle Onlinesexsucht-Beratung:
http://www.onlinesucht.de/Kosten HSO-2014-OK.pdf

++++ Das Buch "Gefangen im Netz?" ist auch als eBook erhältlich unter
http://www.ciando.com/ebook/bid-240826-gefangen-im-netz-onlinesucht-chats-onlinespiele-cybersex/



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14.08.2007 16:35:22    
wodafehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Liebe Baldachin, liebe Forums-Gemeinde,

vielleicht ist es nicht gelesen worden, was ich am 5.8.07 etwa drei Wochen nach meinem Klinikaufenthalt hier im Forum unter dem Thema "Was kommt danach?" schrieb. Ich stehe weiterhin dazu:

Es geht darum, die irgendwie sich selbst nährenden zerstörerischen Kräfte zu besiegen. Wir tun uns selbst und gegenseitig sonst immer weiter weh. Stattdessen sollten wir beide unsere Therapien fortsetzen, in Gemeinsamkeit darüber im offenen Austausch bleiben mit dem erklärten Ziel und Willen, dass wir uns dort wiederfinden, wo die Liebe zugeschüttet wurde. Gemeinsam ist mir wichtig dabei, denn wir haben unsere Schwächen erkannt, und wir können uns gegenseitig unterstützen auf diesem Weg. In guten wie in schlechten Zeiten .... So, denke und empfinde ich, kann verbindliche Gemeinsamkeit und Vertrauen wieder entstehen. Wir müssen es wollen, und ich wünschte mir von Dir, Baldachin, nichts sehnlicher, als Dein "Ja, ich will mich darum bemühen und daran glauben".

Ja, Baldachin ich möchte unsere Beziehung, unsere Ehe gerne weiterführen trotz allem, was war, Dein kleines Feuer in Dir nähren, möchte unserer Liebe eine, vielleicht die letzte Chance geben. Sie soll neu erblühen, wachsen, so wie wir es in den guten Zeiten geträumt haben. Ich weiß, ich bin ungeduldig, und Du weißt, ich will Dich letztlich ganz. Nicht heute. Nimm Dir die Zeit (auch für Dich), aber nimm meine Hand zur Versöhnung. Lass uns den verkrampften Kampf beenden, lass uns das Misstrauen aus unserer Welt schaffen, indem wir uns beiden einen kleinen Vertrauensvorschuss und den Glauben aneinander schenken. Trauen wir uns! Lassen wir uns langsam wieder ein auf Nähe, Geborgenheit und Verbindlichkeit, die wir beide so schätzen. Keine zweite Leben, keine Vorwürfe mehr, auch keine Selnbstvorwürfe, kein Verstecken, kein Mr. Hyde, der ich nicht (mehr) bin und der sich - nebenbei - das Leben nahm. Keine Kontrolle mehr, keine taktischen Positionierungen, sondern Offenheit und Ehrlichkeit, Wahrhaftigkeit. Achtsamer Umgang mit uns, unseren Gefühlen (auch Deiner Wut, Deinem Schmerz, Deiner Angst), unseren Verletzlichkeiten (auch meinen wunden Punkten). Baldachin, Du kannst auf alle Unterstützung bauen, die Dir Dein "guter Mann" geben kann und die Du annehmen willst.


Ich möchte wie meine Frau eigentlich keine Scheidung, auch wenn dei Umstände der Trennung mir wenig Hoffnung machen. Ich empfinde, dass wir beide krank sind und unsere Beziehung ungesunde Anteile hat. Und daraus möchte ich immer noch einen gemeinsamen Weg finden, weil ich meine Frau liebe und weil wir - mit größeren Anteilen bei mir - gemeinsam hineingeschlittert sind. Auch weil mir unser Eheversprechen nach wie vor sehr wichtig ist: In guten wie in schlechten Zeiten ... Ich habe angenommen, dass dieser Weg zunächst über eine Trennung führen muss, aber eine Scheidung ist für mich deshalb nicht zwangsläufig. Ich wünschte mir lediglich das bisschen verbindliche Gemeinsamkeit, dass wir beide vorsichtige Annäherung wollen und beide ernsthaft an ungesunden und krankmachenden Strukturen arbeiten wollen (was ich im Grundsatz für uns beide nicht bezweifle). Ist das zuviel? Ich habe ein Ziel vor Augen, unsere Beziehung zu retten, weil ich Baldachin liebe. Sie hat das Ziel, sich zu retten. Je mehr ich hier von meiner lieben Frau erfahre, um so mehr empfinde ich ihre wachsende Distanz und nicht den Versuch, sich ein wenig auf "uns" einzulassen - ohne Erfolgsgarantie freilich. Das tut weh und wird uns beiden weiter weh tun.


@ Amalia
Deine Geschichte macht mich traurig aus zwei Gründen.
Der erste: Ich fühle mit Deiner Freundin, was Sie durchmacht. Hat ihren Freund im Internet kennengelernt und muss nun erfahren, dass sie vielleicht nicht die einzige war, die er so "überzeugte". (wir haben alle Such-Kontakte abgebrochen, nachdem meine Frau und ich im Internet uns nähergekommen waren und wir uns das erste Mal gesehen hatten).
Der zweite Grund: Deine Kontrollgeschichte, die Du unter Vorgaukeln falscher Tatsachen fast bis zur Spitze getrieben hat. Amalia, ich mag Deinen Groll auf die Männer (die übrigens nicht alle "so" sind und sich auch ändern und von ihrer Sucht genesen können) nachvollziehen, aber Du hast Deiner Freundin aus meiner Sicht einen Bärendienst erwiesen. Es führt nicht weiter, süchtiges Verhalten oder auch nur ein Fehlverhalten durch solche Methoden entlarven zu wollen. Auch auf die gefahr,, dass ich mich wiederhole: Es führt in eine Sackgasse, denn es sät, so meine schlimme Erfahrung, zusätzliches Misstrauen und macht die Sache nur noch schlimmer. Am Ende versinkt jedes gute Gefühl im Kontrollsumpf. Wenn da Liebe ist, dann hilft in einer solchen Situation nur die klare Konfrontation, die Offenheit und auch die eindeutige Willenserklärung: "Mich stört das, mir tut das weh. Wenn Du unsere Liebe willst, dann lass es. Sonst kann nichts weiter wachsen und ich muss gehen." Gefühle, auch ungute, brauchen keine Beweise. Wichtig ist, dass man sie rauslässt und sich zeigt. Daran kann Liebe wachsen, nicht an gegenseitigen Verdächtigungen und Nachstellungen, die womöglich dazu führen könnten, dass die Spionin sich selbst mal ein Date gönnt - nur zum Kaffeetrinken, versteht sich.

Ich werfe keinen Stein, sitze selbst im Glashaus. Aber meine Lektion ist, dass nur Offenheit, Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit (das ist mehr als Wahrheit) gesunde Partnerschaft, Liebe ermöglicht. Es ist auch eine Voraussetzung für Genesung von Sucht.

Euch allen gute 24 Stunden,
Woda



14.08.2007 19:02:10  
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