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Der Anfang vom Ende |
James007 | ||
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Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 5 Mitglied seit: 26.06.2007 IP-Adresse: gespeichert | Hi Leute, auch ich bin neu hier. Ich bin 22 Jahre alt und Student - aber im Moment will ich erstmal garnicht allzu ausführlich über mich und meine Leidensgeschichte berichten (sie ist vielen anderen hier geschilderten Fällen ähnlich, später irgendwann sicher mal mehr dazu). Erstmal nur so viel; bei mir geht das jetzt etwa seit sechs bis sieben Jahren so, und ich habe für mich festgestellt, dass es im Prinzip garnicht um die sexuelle Erregung geht, sondern die Sucht eigentlich ziemlich eindeutig eine Art Realitätsflucht darstellt. Dazu brauchte ich auch garkeine krassen Bilder oder gar Hotlines, ich habe mich zum Beispiel in den letzten Monaten phasenweise auch durch exzessives Counterstrike-Zocken betäubt, das klappte auch sehr gut, wobei das Onanieren insgesamt immernoch mit Abstand am "wichtigsten" war... Naja, nur helfen solche Erkentnisse erstmal auch nicht weiter, alleine komme ich halt doch nicht dagegen an. Aber so wie es bei mir seit etwa einem Jahr läuft, würde ich bald mein ganzes Leben an die Wand fahren (mein Studium habe ich mir schon so gut wie vermasselt, mich von der langjährigen Freundin getrennt, usw.), deshalb versuche jetzt endlich die Notbremse zu ziehen. Ich denke auch, dass ich durch die OSS mittlerweile ne Depression entwickelt habe (die natürlich mal mehr mal weniger stark ist), womit ich gestern zum ersten Mal beim (Haus-)Arzt war, der mich an nen Neurologen verwiesen hat (fallen psychologische Psychotherapeuten eigentlich auch unter "Neurologie"? Wenn nicht gehe ich trotzdem zum Psychologen, denn ein Arzt kann mir sicher nicht adäquat helfen). Jedenfalls suche ich gerade nach einem Therapeuten und habe die einzigen beiden, die hier in Frage zu kommen scheinen, in den letzten Tagen per Mail um Erstgespräche gebeten, aber da kam leider noch keine Antwort. Ach ja, und meinen zwei besten Bekannten/Freunden habe ich gestern, bzw. gerade eben, recht offen eingestanden, dass es mir psychisch nicht gut geht. Dabei habe ich das zwar hauptsächlich aufs Studium geschoben, aber immerhin wissen jetzt ein paar Leute, dass nicht alles so rosig ist, wie ich es manchmal aussehen zu lassen versuchte. Tja, das ist also meine Situation... Ist ja doch ganz schön viel geworden. Ich hoffe jedenfalls, dass ich die Situation jetzt geregelt kriege und mir das Forum hier dabei etwas hilft. Alleine schon, was das Strukturieren der Gedanken angeht, hat es das jetzt jedenfalls schon. ;) Zeit die Kurve zu kriegen, auch wenn es schwer wird! PS. Selbst wenn es so anonym erscheint, ist es doch garnicht so leicht auf "Absenden" zu klicken, wenn man hier neu ist, oder? ;) | |
26.06.2007 19:08:23 | ||
gabriele_farke | ||
Gruppe: Administrator Rang: Beiträge: 3415 Mitglied seit: 26.03.2006 IP-Adresse: gespeichert | stimmt :-) ... ... umso schoener, dass Du es geschafft hast Willkommen im Club, James. Du wirst in den ersten Tagen hier sicher einiges zu lesen haben, und vielleicht findest Du ja auch schon erste Antworten auf Dein Problem? Es ist gut, dass Du therapeutische Hilfe suchst, vergewissere Dich aber, ob Sexsucht bzw. Onlinesexsucht auch deren Fachgebiet ist, sonst verschwendest Du Deine Zeit. Alles Gute und viel Erfolg, G.
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26.06.2007 19:26:18 | ||
tinitus | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 682 Mitglied seit: 20.12.2006 IP-Adresse: gespeichert | Tja, das ist also meine Situation... Ist ja doch ganz schön viel geworden. Ich hoffe jedenfalls, dass ich die Situation jetzt geregelt kriege und mir das Forum hier dabei etwas hilft. Alleine schon, was das Strukturieren der Gedanken angeht, hat es das jetzt jedenfalls schon. ;) Zeit die Kurve zu kriegen, auch wenn es schwer wird! hallo James007 ich denke das braucht seine Zeit,aber den ersten Schritt hast du gemacht und sich alleine schon zur Oss zu bekennen ,braucht viel Mut . Willkommen zurück auf dem Weg ins reale Leben. tinitus
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27.06.2007 14:14:13 | ||
constantin | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 57 Mitglied seit: 27.07.2006 IP-Adresse: gespeichert | Hallo James! Erstmal zu der Suche einer Anlaufstelle - das mit dem Neurologen finde ich geradezu witzig.... :-) In fast jeder Stadt gibt es Suchtberatungsstellen, oft sind diese an die Caritas oder Diakonie angeschlossen - unter diesen frindest Du sie also im Telefonbuch. Die koennen Dir bei der Suche eines geeigneten Therapeuten helfen. Ansonsten fand ich Deine Beobachtung SUPER, dass Du in den Zeiten, in welchen Du Dich nicht mit Masturbation betaeubst, es mit Counterstrike tust. Es ist naemlich so, dass wir auf die Dauer eben herausfinden sollten wohin sich unsere Sucht verlagert, wenn wir auf ein Suchtverhalten verzichten. Aus diesem Grund halten es immer mehr Therapeuten fuer sinnvoll, wenn man beim Verzicht auf eine Sucht auf alle Ertscheinungsformen der Sucht verzichtet - nach dem Motto: wenn Du erfolgreich mit dem Trinken aufhoeren moechtest, lass das Rauchen auch sein. Hier moechte ich Dioch aber auch etwas beruhigen: es muss ja nicht noetig sein ganz und gar aus Counterstrike zu verzichten, vielleicjht als Uebung fuer eine Zeit koennte es gut sein. Aber letztlich.... ausser Du stellst fuer Dich fest, dass das CS-Spielen fuer Dich definitiv Sucht ist. Dann wuerde ich damit aufhoeren. Es ist aber meiner Erfahrung nach so, dass dieses "radikale" Aufhoeren gar nicht haerter ist als das Lassen eines einzigen Suchtrbereichs. Ich persoenlich habe es sogar als leichter empfunden - denn das zwingt uns umso klarer uns der realen Welt zuzuwenden. Allerdings habe ich selber nicht auf ALLES was fuer mich Sucht bedeuten kann auf einen Schlag verzichtet, sondern schrittweise. Zunaechst tatsaechlich nur auf die unangebrachten Sexuellen Handlungen. Paar Wochen spaeter das Rauchen. Jetzt, nach paar Monaten, bin ich gerade dabei zu entdecken, dass es auch ein Leben ohne Kaffee geben kann. Nicht, dass ich auf Kaffee fuer immer verzichten moechte, jetzt erstmal 3 Wochen ohne und dann nicht mehr in so einem Ausmass wie frueher. Natuerlich ist die erste Zeit nach jedem Verzicht ein bisschen durch Entzugserscheinungen gepraegt, aber das muss sein. Schliesslich waere es doch langweilig Pokale fuer gewonnene Wettkaempfe einzisammeln, wenn man wenn diese Wettkaempfe mit gar keiner Anstrengung verbunden gewesen waeren... Wuensche Dir viel Spass beim weiteren Erforschen Deiner Seele! Und nicht vergessen (sagt ein Mensch, den ich sehr schaetze, immer wieder) - wir versagen alle immer wieder aufs Neue. Aber es gibt immer wieder einen Neuanfang.
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27.06.2007 22:56:55 | ||
James007 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 5 Mitglied seit: 26.06.2007 IP-Adresse: gespeichert | Hey, da bin ich mal wieder! Erstmal danke für eure Antworten. Ich dachte mir, ich schreibe nochmal auf, was bei mir passiert ist. Nach meinem ersten Beitrag in diesem Forum habe ich die vier beschissensten Wochen meines Lebens durchgemacht (und nebenbei bemerkt ist das auch mein erster Besuch hier im Forum, seitdem). Obwohl das Wort "machen" eigentlich schon einen falschen Eindruck erweckt. Denn in Wahrheit fühlte ich mich mehr tot als lebendig. Mit der Idee im Hinterkopf dass ich ja krank sei/bin, fügte ich mich nun vollkommen in meine "erlernte Hilflosigkeit". Da in der Uni keine Lehrveranstaltungen anstanden, konnte ich mich hervorragend isolieren, verbrachte die ganze Zeit alleine im Bett und vor dem PC. Ich rutschte richtig böse in eine Depression (die mich wohl latent schon lange begleitet), hatte keine Movitation für gar nichts - selbst Duschen, Essen machen, Aufräumen, Einkaufen oder einfach nur Aufstehen schienen mir wie unüberwindbar schwierige Aufgaben. Aber glücklicherweise war ich ja so schlau, meine Situation zu erkennen und mir Hilfe zu holen. Etwa einen Monat nach meinem Eingangspost habe ich den ersten Termin bei einem psychologischen Psychotherapeuten (einer der wenigen in der Stadt, die auch Sexualtherapie anbieten) gehabt und habe mich dort "offenbart" (Das fiel mir erstaunlicherweise relativ leicht, wahrscheinlich, weil ich schon einmal einen anonymen psychologischen Beratungs-Chat und dieses Forum genutzt hatte). Jedenfalls war der Psychologe auf Anhieb der richtige, er begegnet mir sehr respekt- und verständnisvoll. Nach diesem Erstberatungs-Termin war er zwar leider erstmal einige Wochen im Urlaub, doch ging es mir promt ein ganzes Stück besser - alleine durch die Hoffnung, dass sich nun endlich etwas ändern konnte. Ich war in dieser Zeit sehr viel unterwegs, war oft bei meinen Eltern in meiner Heimatstadt und habe viele alte Freunde (die von meiner Situation nichts ahnen, sondern nur wissen, dass mein Studium sehr schlecht lief) getroffen. Darüber hinaus habe ich meinen Eltern und einige Freunde aus meinem Studienort von meiner Depression (mehr brauchen sie ja nicht wissen) erzählt. Meine OSS ist seitdem deutlich schwächer, zunächst weil ich so viel unterwegs war, und darüber hinaus weil ich etwas optimistischer durchs Leben gehe. Zwar rutsche ich immer mal wieder ein Stück weit (d.h. vielleicht für zwei, drei Tage) in diesen Teufelskreis aus Selbstbefriedigung -> Schuldgefühl -> Depression -> verstärkte Selbstbefriedigung, ab. Doch komme ich da auch wieder heraus, beispielsweise indem ich mir klar mache, dass das ein Muster ist, welches ich zu brechen lernen kann. In Kombination mit Freunden und Familie, die sich verstärkt um mich kümmern, und dieser Spur von Optimismus die endlich wieder bei mir aufgetaucht ist, geht es mir nun schon deutlich besser. Auch wenn ich weiss, dass mit der Threapie noch ein langer Weg vor mir liegt. Nun hatte ich noch einige Querelen, bis ich einen passenden Neurologen (zur Begleitung) gefunden hatte und im Moment weiss ich noch nicht genau, von welchem Geld ich ab dem nächsten Monat leben soll (wegen der Verzögerungen im Studium, kriege ich kein Bafög mehr), aber auch dieses Problem werde ich in den Griff bekommen. Im Moment bin ich immerhin wieder so weit, dass ich meinen Alltag recht ordentlich geregelt bekomme. Und in zwei, drei Wochen, wenn die Therapie erst richtig begonnen hat, wird es Stück für Stück immer steiler bergauf gehen. | |
18.09.2007 21:45:47 | ||
gabriele_farke | ||
Gruppe: Administrator Rang: Beiträge: 3415 Mitglied seit: 26.03.2006 IP-Adresse: gespeichert | James, das sind tolle Neuigkeiten! Ich denke, Du hast in allerletzter Sekunde gerade noch den richtigen Weg eingeschlagen! Mit dieser kompetenten Hilfe wirst Du es schaffen, Dein Leben wieder mit Freude und Sinn zu bereichern! Alles Gute und halte uns auf dem Laufenden, G.
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19.09.2007 07:10:45 | ||
Reisebaer | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 120 Mitglied seit: 20.02.2007 IP-Adresse: gespeichert | Hallo James, Dein Zwischenbericht liest sich ja richtig gut. Toi, toi, toi, das es so weiter bergauf geht. habe ich den ersten Termin bei einem psychologischen Psychotherapeuten gehabt und habe mich dort "offenbart" .Jedenfalls war der Psychologe auf Anhieb der richtige, er begegnet mir sehr respekt- und verständnisvoll Nach meinem erten "Termin" vor annähernd einem Jahr ging es mir auch so. Hatte selbst etwas Schiss vor dem ersten Termin, aber es tat so gut endlich so offen mit jemanden zu reden. Meiner Deiner sehr positiven Einstellung wirst Du sicher viel schneller Dein Ziel erreichen als ich (siehe nur mal mein Tagebuch mit den Stimmungsschwankungen etx.) Alles Gute wünscht Dir Reisebär | |
19.09.2007 10:30:55 | ||
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