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Beiträge: 1 Mitglied seit: 08.05.2007 IP-Adresse: gespeichert
| Anders kann ich die letzten 10 Jahre nicht beschreiben. Es waren harte Jahre, bespickt mit Selbstaufgabe und -vorwürfen, Motivationslosigkeit, Selbstmitleid. Daß fehlen von Zielen die es sich lohnt zu erreichen. Wurde man zeitweilig mit der Realität konfrontiert, war die Welt voll von Enttäuschungen, welche sich zur Wut und Hass auf sich und andere weiterentwickelten. Es war einfach hart, schier unmöglich, daß Gegebene und Passierte zu akzeptieren, es zu verarbeiten und dann frohen Mutes weiterzumachen, den Gedanke zu hegen dies war nur ein Stolperstein auf dem eigenen Lebensweg und keine Falle, aus der man öfters -aus eigener Kraft- nur sehr schwerer und viel später als nötig wieder herauskam.
So oder so ähnlich würde ich meine Erfahrungen der letzten 10 Jahre beschreiben. Sicher, es gab da auch einige Positive aus denen man Kraft für die Bewältigung der täglichen "Probleme" hätte schöpfen können. Aber ist es nicht so viel einfacher sich die negativen Erlebnisse in das Gedächtniss zu rufen und nach eben jenen zu handeln, als die der positiven? Nicht Umsonst wurde ich als Schwarzseher, überzeugter Pessimist und Spaßbremse bezeichnet. Meine Erfahrungen haben doch gezeigt, daß alles Wichtige über kurz oder lang schief ging. Warum also überhaupt erst positive Gedanken pflegen, wenn man weiss bzw. der Überzeugung ist, daß es doch im Endeffekt eh nichts bringt?
So bzw. so ähnlich waren meine Gedankengänge bis vor einiger Zeit. Endlich habe ich den Zeitpunkt erreicht, wo ich über Vergangenes reflektiere. Es versuche aus einem anderen Blickwinkel zu sehen, mir persönlich klar mache, warum und wieso Erfahrungen der letzten 10 Jahre so gelaufen sind, wie sie abliefen.
Was das alles mit diesem Forum zu tun hat? Nun ja, meine Art der Bewältigung der damaligen Probleme äußerte sich in exzessivem Online-Konsum. Alles Begann, als ich 18 Jahre alt war. In einem sehr kurzen Zeitraum verlor bzw. hatte ich das Gefühl alle meine besten Freunde und Bezugspersonen verloren zu haben. Dabei sind sie "nur" in eine andere Stadt gezogen, haben ihren Lebensweg bestritten, mehr nicht. 10 Jahre lang fiel es mir schwer, mich was Freunde betraf andersweitig zu orientieren, immer der Gedanke im Kopf: "irgendwann sind sie ja eh nicht mehr in der Nähe".
Aber nun ist Schluss damit, für mich beginnt eine neue Zukunft und nicht mehr das ständige Schwelgen in der Vergangenheit.
Danke für´s lesen.
Gruß, Galaxy
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