Beiträge: 2 Mitglied seit: 24.04.2007 IP-Adresse: gespeichert
Hallo liebes Forum, auch ich wende mich jetzt an Seiten wie diese weil ich nicht weiter weiß. Es ist offensichtlich, dass mein Bruder (18 Jahre) süchtig ist. Er kommt von der Schule, geht an den Rechner, geht morgens um 3 Uhr ins Bett und spielt einfach nur noch. Mit 12 hat er angefangen, vor etwa zwei Jahren kam dann World of Warcraft raus, welches er seit dem extrem zockt. Meine Eltern haben immer gesagt: Solange in der Schule alles glatt läuft, darf er so viel spielen wie er will. Er ist jetzt sitzen geblieben und hat die Schule gewechselt weil er "mit den Lehrern nicht klar kam". Ich (weiblich, 17 Jahre) habe selber eine lange Zeit WoW gespielt und weiß nur zu gut, was es heißt, sich so ein neues, virtuelles Leben aufzubauen. Nur hatte ich gute Freunde, die mir irgendwann die Grenzen aufgezeigt haben - bevor es zu spät war. Mein Bruder ist echt der liebste und beste Mensch (zumindest mir gegenüber), den ich je kennen gelernt habe...umso mehr stimmt es mich traurig, wie sehr in das Spielen zerwurmt. Er wird aggressiv, schreit meine Eltern an und ist kaum noch zu sehen...das Einzige, was ihn von einem wirklich Abhängigen unterscheiden könnte ist, dass er noch ab und zu was mit seinen Freunden unternimmt. Aber schon jetzt stellt er sein reales Leben viel zu oft hinter das im Internet...ich weiß nicht mehr weiter und meine Eltern sind scheinbar machtlos..wenn man ihn drauf anspricht, flippt er fast aus. Ich weiß, dass mir hier kein Wunder widerfahren kann aber es tut gut, sich alles von der Seele zu schreiben und zu wissen, dass hier Menschen sind, die einen verstehen. Wenn mir irgendjemand sagen kann, was ich machen sollte wäre ich ihm/ihr sehr verbunden...ich verzweifel und weiß nicht mehr weiter. :( Lg Erinnyen
Beiträge: 1 Mitglied seit: 01.05.2007 IP-Adresse: gespeichert
Hm du bist seine Schwester, du musst dagegen was tun. Schlepp ihn mit deinen Freundinnin in eine Discotek oder so und stell ihm ein paar weibern vor, und gib ihm genug alk damit er die WoW vergisst und gib ihm etwas was mehr spass macht als WoW :D
Beiträge: 23 Mitglied seit: 24.11.2006 IP-Adresse: gespeichert
Obs nun wirklich besser ist, sich im Alk als in WoW zu verlieren?
Aber ihm andere Dinge aufzeigen ist schon wichtig. Vorher vielleicht einmal mit ihm darüber reden - hast du das schon getan? Ihm diese Seite hier zu zeigen könnte einen Anfang machen. Sprich mit ihm, frag ihn, ob ihn das Spielen in dieser extremen Form denn wirklich zufrieden stellt. Erklär ihm, wie es dir und deinen Eltern dabei geht - wenn möglich aber ohne direkte Vorwürfe, d.h. eher "Wir würden dich gerne mehr sehen, mehr mit dir unternehmen..." als "Weil du soviel spielst, geht es uns schlecht." jetzt mal als billiges Beispiel - ich hoffe, es ist dennoch verständlich.
Beiträge: 2 Mitglied seit: 24.04.2007 IP-Adresse: gespeichert
Ich habe schon öfters mit ihm darüber geredet, oder es zumindest versucht...er blockt einfach alles ab. Aber trotzdem danke für eure Tipps, ich versuche es weiter.. Lg Erinnyen
Beiträge: 7 Mitglied seit: 02.11.2006 IP-Adresse: gespeichert
Nur ein Vorschlag, Versuch ihm doch einen "echten" Brief zu schreiben, drück darin aus wie wichtig er dir ist, wie du das Zusammenleben in der Familie findest und welche Ängste du für die Zukunft hast. Schreibe wie es früher war und was dir heute in der Familie fehlt.
Schreib ihm das ihr beide nun auf dem Sprung zum erwachsen sein seit und du ihn als großen Bruder in Leben brauchst und ihn oft vermisst wenn er wieder "abtaucht".
Mach ihm keine Vorwürfe mehr oder vordere nichts von ihm, er weiss sicher schon bescheid. Fokussier auch nicht auf die Probleme mit dem spielen oder der Schule die muss er ganz alleine lösen, am besten erwähnst du das Spiel gar nicht mehr gesondert.
Geschwister haben schon nochmal einen anderen Zugang zueinander als Eltern. Die Briefform hilft vielleicht dabei das er erstmal nicht reagieren muss sondern länger über deine Worte nachdenken kann.
Lass den Brief per Post direkt an ihn zuschicken so das er zumindest merkt das da jemand versucht durch eine ungewöhnlich Aktion ein Zeichen zu setzen.
Natürlich hört er dann nicht sofort auf zu spielen doch wird ihm bewusster das er auch noch woanders gebraucht wird.