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| Porno-Ausstieg ist machbar
Hallo,
ich bin männlich, 28 Jahre alt. Auch ich war ca. 5 Jahre pornosüchtig.
Bei mir war es aber nicht so, dass diese Sucht mein Verhältnis zu meinen Mitmenschen geändert hat. Auch wurde der Pornokonsum nicht auf extreme Gebiete wie Sadomaso und dergleichen erweitert.
Das Problem war einzig und allein dass ich nicht mehr genug bekommen konnte und der Pornokonsum mehr und mehr meinen Alltag bestimmt hat.
Ein Ersatz für realen Sex waren Pornos bei mir nie, es war eher eine Spielwiese die mir einfach gefiel - jedenfalls so lange, bis ich bemerkte dass ich nicht mehr damit aufhören konnte. Ständig saß ich onanierend vor dem PC, teils war überhaupt kein Reiz mehr da, was mich aber nicht davon abhielt weiterhin täglich zu konsumieren.
Nach dem Studium war dann plötzlich nicht mehr so viel Zeit da, so dass ich Abends erst ein mal vor den PC musste und mir eine „Dosis" zu verabreichen. Erst zu diesem Zeitpunkt habe ich mir eingestanden dass mein Verhalten das eines Süchtigen ist.
Diese Erkenntnis war der Grundstein um mit dem Problem fertig zu werden. Es sollte dennoch etwa ein halbes Jahr dauern, bis ich sie in fassbare Erfolge umsetzen konnte. Es war einfach zu sehr zur Gewohnheit geworden, „auf Jagd" zu gehen. Ich denke, jeder Pornosüchtige weiß, was ich meine: Obwohl man schon etliche Gigabyte „gesammelt" hat, sucht man immer weiter, wohlwissend, dass man niemals alles anschauen kann. Die Pornos die man bereits besitzt interessieren einen nicht, es geht nur noch darum immer mehr herunterzuladen.
Schließlich kam der Tag, auf den ich mich innerlich schon so lange vorbereitet habe:
Sämtliches Pornomaterial wurde ein letztes mal auf DVD gebrannt, ALLE Dateien, egal, ob Bild oder Film wurde gelöscht und sämtliche Verzeichnisse in der die jeweiligen Kategorien gespeichert waren, wurden eliminiert.
So weit, so langweilig.
Doch was jetzt geschah, überraschte mich selber:
Ich wurde wieder aktiver und fröhlicher!
Dieses andauernde Herunterladen hatte mich doch ziemlich unter Druck gesetzt. Ständig gab es Listen, die „abgearbeitet" werden mussten, ständig war ich in Gedanken beim „Saugen", all dies blätterte nun von mir ab! Ich merkte, wie sehr die Pornos mein Denken beeinflusst haben und wie frei ich nun war und es immer noch bin.
Ich habe nun mehr Energie im Alltag, bin aber gleichzeitig entspannter und kann souveräner mit Stresssituationen umgehen.
Allerdings: „Manchmal kommen sie wieder"! Die Gedanken, dass man jetzt doch noch schnell ein paar Pornoseiten besuchen könnte, oder mal schnell die alten DVDs hervorkramen könnte...
Aber ich weiß: Es gibt nur den kalten Entzug! Alles andere ist was für Warmduscher die sich selber betrügen! Wer wirklich „clean" bleiben will, der muss die Pornos wirklich komplett aus seinem Leben verbannen. Dies heißt auch, dass man sich den Entzugserscheinungen stellen muss. Bei mir waren das Probleme beim Einschlafen, Antriebslosigkeit, schlechte Laune. Erst nach ca. 2-3 Wochen stellten sich bei mir die o.g. positiven Effekte ein. Es hat sich also auf jeden Fall gelohnt.
Danke fürs Lesen und viel Erfolg allen, die es auch schaffen wollen.
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