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Hilfe!!! Mein Freund ist süchtig |
Knallschote | ||
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Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 29 Mitglied seit: 04.03.2007 IP-Adresse: gespeichert | Hallo, ich bin 40 Jahre alt und alleinerziehende Mutter von 3 Söhnen. Vor 2 Jahren lernte ich den Mann kennen, den ich über alles liebe. Anfangs war alles wunderbar, wir chatteten zunächst stundenlang über ICQ, trafen uns. Ich erfuhr ziemlich bald von Lineage 2, das Spiel, was er spielt. Nun, ich war immer gegen solche Spiele gewesen, fand das Leben an sich viel interessanter in der Realität, auch wenn es mir schon durch meine lange Ehezeit und durch viele andere Geschehnisse in meiner Vergangenheit ziemlich schlecht ging. Wir verliebten uns ineinander und begannen eine Beziehung. Anfangs wurde noch viel gemeinsam mit den Kindern unternommen, doch irgendwann erkannte ich, dass mein Freund sich wieder immer mehr auf das Spiel (L2) konzentrierte. Ich versuchte ihn mit anderen Aktivitäten da heraus zu locken, doch es half nichts. Irgendwann begann ich das Spiel zu hassen. Offen darüber zu sprechen traute ich mich nicht, weil ich wußte, dass ihm das Spiel einfach zu wichtig war. Es folgten ziemlich unerfreuliche Monate für mich, die endgültige Trennung von meinem Mann, 2 Umzüge, zusätzlich zog sich mein Freund zunehmend von mir zurück. Um ihm ein wenig näher zu sein, begann ich selbst L2 zu spielen. Ich muß zugeben, da es mir persönlich unwahrscheinlich mies ging, spielte ich es nach einer Weile ebenfalls exzessiv, um der Realität zu entfliehen (anders hielt ich es nicht mehr aus). Mein Freund kam zu mir zurück, ging wieder fort... Es war über ein Jahr lang ein ständiges Hin und Her. Er konnte sich nicht richtig entscheiden, ob er wieder mit seiner Ex zusammen sein wollte oder mit mir. Irgendwann brach in mir alles so zusammen, dass ich ihm sagte, dass ich ihn zwar liebe, aber so einfach nicht mehr weitermachen könne. Es folgte eine Trennung, ich war nicht lange alleine, hatte bald eine neue Beziehung, mein Freund wolte mich zurück, ich brach die derzeitige Beziehung ab und so weiter und so fort. So ging das bis Oktober letzten Jahres. Da entschied er sich dann endgültig für mich, bat mich um Verzeihung, zog den Schlussstrich unter seine Ex-Frau. Und ich konnte nicht anders, als wieder zu verzeihen. Es war auch alles soweit gut. Wir spielen täglich miteinander - ich spiele dieses Spiel auch gerne. Dennoch ist es für mich nicht zum Lebensinhalt geworden, ich genieße meine Zeit lieber mit meinen Lieben, mit netten Unternehmungen etc. Bei meinem Freund sieht die Sache da schon anders aus. Mein Schlüsselerlebnis war heute. Der erste wirklich wunderschöne Tag im Jahr. Ich wäre heute so gerne mit meinem Freund und unseren Kindern spazieren gegangen oder hätte gerne irgend etwas anderes unternommen. Doch weder er noch sein Sohn hatten Lust dazu, sie spielten lieber. Ich dachte, ok... dann spielen wir halt ein Weilchen, später gehen wir dann vielleicht dann noch spazieren. Aber eigentlich war mir klar gewesen, dass es dazu nicht kommen würde. Meine Enttäuschung war trotzdem riesig, und ich ging dann halt allein mit meinem Hund heulend durch den Wald, kann seit dem mit dem Heulen mal wieder nicht aufhören, weil ich mir so unwichtig und nebensächlich vorkomme, weil ich nun wirklich alles versucht habe und nicht mehr weiter weiß. Ich meine, ich will doch mein Leben nicht permanent an einem PC vergammeln; ich habe das Gefühl, so rauscht es einfach nur an uns vorbei und niemand bekommt eigentlich mit, wie schön es doch eigentlich sein könnte, andere Gemeinsamkeiten zu finden. Ich möchte mich nicht von ihm trennen, dazu liebe ich ihn zu sehr. Aber so kann ich auf Dauer auch nicht weitermachen. Ich bin schon auf den Gedanken gekommen, zu einem Psychologen zu gehen und das Problem mit dessen Hilfe anzugehen. Ich weiß, dass mein Freund mich liebt. Ich weiß auch dass er es liebt, mit mir zu spielen, auch wenn ich oft das Gefühl habe, dass er mich und alles andere eh vergißt, sobald er spielt. Ich war schon am Überlegen, ihn damit zu "bestrafen", indem ich nicht mehr "online" gehe. Aber ich bin mir nicht sicher, ob das etwas bringen würde. Letzten Endes weiß ich einfach nicht mehr weiter. Gruß Knallschote P.S. Tut mir leid, wenn alles ein wenig wirr rüberkommen sollte, aber ...
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04.03.2007 19:47:27 | ||
tinitus | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 682 Mitglied seit: 20.12.2006 IP-Adresse: gespeichert | hallo Knallschotte Dein Thread kommt nicht wirr rüber sondern sehr Gefühlvoll und Deine Verweiflung kommt deutlich rüber .Schön das Du das Forum gefunden hast und alleine schon das niederschreiben der momentanen Situation ist ein Schritt nach vorn. Viel Glück und Kraft wünsche Dir und deiner Familie. tinitus
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04.03.2007 21:21:10 | ||
Knallschote | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 29 Mitglied seit: 04.03.2007 IP-Adresse: gespeichert | Hallo tinitus, danke für deine mitfühlende Antwort. Ich habe in den letzten Tagen einige Threads hier gelesen und auch Antworten dazu geschrieben. Zur Zeit bin ich einmal mehr überwältigt von meiner "Vergangenheit" und am liebsten möchte ich nur noch schreien. Ich habe mir auch schon Gedanken darüber gemacht, warum sonst niemand eventuell einen Tipp für mich hat, und dachte schon, dass es vielleicht an meinem Nicknamen liegt. Inzwischen bin ich davon überzeugt, dass dieser Name passender nicht mehr sein kann: ich komme mir vor wie eine Schote, die kurz vor dem Knall steht. Argh... ich bin sonst kein Mensch, der gerne jammert. | |
07.03.2007 11:59:46 | ||
Knallschote | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 29 Mitglied seit: 04.03.2007 IP-Adresse: gespeichert | Ist es nicht paradox? An Tagen wie heute liebe ich dieses Spiel, denn ich verbrachte auf diese Weise den ganzen Abend mit meinem Freund .... Ein ganzer Abend mit sinnlosem Kloppen von irgendwelchen "Mobs", anstatt gemütlich beisammen zu sitzen, den Feierabend zu Zweit bei Kerzenlicht, Musik und vielleicht einem Schluck Wein genießen. Wenn wir nicht zusammen sein können, weil er spät von der Arbeit kommt, ich noch mit meinen Kindern zu tun habe, bis sie im Bett liegen, dann ist so ein Rollenspiel schon praktisch, denn wenigstens auf diese Weise kann man miteinander reden, sich austauschen, abschalten. Sicherlich habe ich auch Spass, habe wieder einmal viel mit ihm gelacht. Party-Chat machts möglich. Aber das ist der Hauptgrund, weshalb ich überhaupt dieses verfluchte Game spiele, damit ich wenigstens auf diese Weise Kontakt zu ihm habe, wenn wir voneinander getrennt sind. Vielleicht stimmt ja mit mir etwas nicht. Inzwischen weiß ich es nicht mehr, es ist auch egal, denn der Schmerz bleibt der Gleiche. Ich bin eine solche Beziehung wahrscheinlich auch einfach nicht gewöhnt und kann mich vermutlich auch nicht so ganz daran gewöhnen. Als ich meinen Ex-Mann kennen lernte, war ich sehr jung, und wir zogen bereits nach 1 Woche zusammen. Die nächsten 20 Jahre war ich dann in einer Beziehung und in einer Abhängigkeit gefangen gewesen. Und eigentlich müßte ich ja nun froh sein, dass ich nun endlich frei bin. Bei meinem Freund nun verhält es sich anders. Wir haben getrennte Wohnungen und sehen uns vielleicht 2 - 3x die Woche (inklusive Wochenende). Will ich zu viel??? Ich lernte ihn vor ca. 2 Jahren über ICQ kennen. Ich war damals sehr einsam und unglücklich und fand in ihm einen einfühlsamen und lustigen Gesprächspartner. Bald telefonierten wir miteinander und später trafen wir uns auf einem Blumenmarkt. Als ich ihm das erste Mal begegnete, war für mich klar, der oder keiner. Es war, als hätte ich immer nach ihm irgendwie gesucht. Dabei war ich vorher mehr als skeptisch gewesen, hatte ich doch so viel Negatives über Internet-Bekanntschaften gehört und gelesen . Bei ihm war es ähnlich. Wir sahen uns und verliebten uns. Es folgte zunächst eine herrliche, wenn auch schreckliche Zeit. Mein Ex beschattete uns, obwohl da bereits der Schlußstrich mit ihm vollzogen gewesen war, bedrohte uns und auch seine Familie. Der Druck war immens. Hinzu kam, dass seine Ex - als hätten sich mein Ex und seine Ex abgesprochen - ein ähnliches Theater veranstaltete, und das obwohl sie ihn verlassen hatte. So kam es, dass er sich zurückzog, und seine Ex mit ihren Erpressungen (sie hatte einen Suizidversuch gemacht) erfolgreich war. 1 1/2 Jahre lang war er hin- und hergerissen zwischen seiner Liebe zu mir und seiner - ja, keine Ahnung, welche Gefühle er ihr entgegen brachte - Gefühle für diese Frau bzw. ließ sich - wie er selbst ausdrückte - von Freunden und Familienangehörigen belabern; schließlich habe ich 3 Kinder und auch noch einen Hund Sad . Es folgten immer wieder das Beziehungsende und ein neuer Anfang, bis ich Mitte Oktober letzten Jahres so fertig war, dass ich nicht mehr konnte. Ich dachte, ich hätte mich für immer verabschiedet und war drauf und dran, ins Ausland zu gehen zu einem Mann, der mich wirklich liebt - den ich auch sehr gerne habe. In den Phasen des getrennt seins war ich nie lange alleine, ich bin nicht ganz unattraktiv und hatte einige Kandidaten, die sich für mich interessierten, aber sobald ER sich wieder anmeldete, gab es für mich keine Überlegung. Schließlich ist ER derjenige, den ich liebe. Dann am 30.Oktober kam die Wende. Er zog endgültig den Schlußstrich unter seine Ex, bat mich um Verzeihung und erklärte mir, dass er mich liebe, dass er aber noch nicht soweit sei, eine "wirkliche" Beziehung mit mir einzugehen, sprich mit mir zusammen zu ziehen. Ich ließ mich darauf ein, wohl wissend, dass dies für mich schwierig wird. Grundsätzlich haben wir beide eine prima Beziehung. Solange wir zusammen sind, fühle ich mich geborgen und wohl, nirgends fühle oder fühlte ich mich jemals so heimisch und auch so friedlich wie bei ihm. Aber ich bin immer sehr schnell verunsichert, sobald wir dann wieder "getrennt" sind, d.h. wenn er in seiner Wohnung ist, ich in meiner eigenen bin. Das liegt wohl auch hauptsächlich an den vergangenen Jahren, an meiner "Vergangenheit" im Allgemeinen. Ich ließ mich schon immer sehr schnell verunsichern . Wenigstens habe ich in den letzten Monaten zumindest einmal gelernt, meinen Mund auch einmal aufzumachen und zu sagen, wenn mir etwas nicht passt. Ich habe begonnen an meiner Angst zu arbeiten, ihn zu verlieren. Indem ich mir immer wieder sage: Was kann dir eigentlich noch Schlimmeres passieren, als nicht schon geschehen ist? Ich habe nun wirklich alles durch in meinem verkorksten Leben, von körperlicher, sexueller und psychischer Mißhandlung bis hin zur Vergewaltigung etc. Warum also sollte ich mich davor fürchten, den einzigen Menschen in meinem Leben zu verlieren, den ich jemals wirklich geliebt habe? Denn auch das habe ich ja schon so viele Male durchgemacht. Dieses verfluchte Spiel trennt mich von ihm, und auf der anderen Seite gibt es mir die Möglichkeit, in den Zeiten, die wir nicht räumlich miteinander verbringen können, trotzdem mit ihm in Kontakt zu sein. Ist das nicht paradox?????? | |
08.03.2007 01:51:32 | ||
gabriele_farke | ||
Gruppe: Administrator Rang: Beiträge: 3415 Mitglied seit: 26.03.2006 IP-Adresse: gespeichert | Liebe Knallschote ... wofuer verurteilst Du Dich denn eigentlich? Dafuer, dass Du den PC NUTZT, um Deinem Partner nahe zu sein? Wenn das auch nicht ueber einen Chat oder AIM passiert, dann eben in einem Spiel. Daran ist doch NICHTS verwerflich, solange es Euch beiden Spass macht und Ihr diese digitale Welt nicht auf Dauer als einzige Moeglichkeit seht, miteinander zu kommunizieren. Wo ist denn der Suchtfaktor dabei? Vielleicht habe ich es auch einfach ueberlesen, aber dieser letzte Beitrag schildert in meinen Augen ein ganz normales Beduerfnis und einen ganz normalen Umgang mit dem Medium. Ich hoffe allerdings fuer Euch, dass Ihr doch bald oefter mal zusammen sein koennt! In Sachen "Verlustangst" solltest Du allerdings etwas fuer Dich tun! Das laesst sich - vor allem mit Deinem Hintergrund - nur mit einem guten Therapeuten aufarbeiten! Warte nicht allzu lange damit, denn Du kannst mit dieser Verlustangst durchaus den Verlust des geliebten Menschen herbeifuehren. Tu etwas fuer Dich, versprochen? Liebe Gruesse, GF
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08.03.2007 07:05:07 | ||
Knallschote | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 29 Mitglied seit: 04.03.2007 IP-Adresse: gespeichert | Liebe Gabriele, wäre dieses Spiel nicht, würden wir höchstwahrscheinlich bereits zusammen leben. Das Problem ist aber, mein Freund kommt von der Arbeit - und will zocken. Er steht auf - und zockt. Sicherlich gehen wir auch mal zusammen aus, aber das ist eher die Ausnahme. Und selbst, wenn wir dann zusammen sind, beherrscht das Spiel unser Leben. Wenn ich bei ihm bin, wird weiter gezockt - zumindest die meiste Zeit - er hat 2 PCs. Bei mir geht das glücklicherweise nicht. Dennoch verbringen wir die meiste Zeit am PC, oder er spielt, während ich dann ein Buch lese oder einen Film schaue. Wenn ein vollständiges Wochenende ausschließlich vor dem PC verbracht wird, auch wenn ich bei ihm bin, ist das noch ein normaler Umgang mit dem Medium? Letztes Wochenende war z.B. sein Sohn bei ihm. Sein Sohn wollte eigentlich am SA-Nachmittag zur Eissporthalle, und wir hatten verabredet, dass ich gegen 15.00 da bin, damit wir ihn hinfahren konnten. Ich war pünktlich dort, mein Freund natürlich am Rechner zocken, sein Sohn hatte noch Nachhilfe. Nachdem er damit fertig war, ging er an Rechner Nr. 2, und dann wurde gezockt... und gezockt... und gezockt. Ursprünglich wollte er gegen 16.oo auf der Eisbahn sein. Erst gegen halb 6 fuhren wir los. Und nun rate mal, was wir machten, als wir zurückkamen? Genau, es wurde weiter gezockt, bis wir den Sohn wieder abholten. Danach wurde wieder gezockt. Am Sonntag dann die Pleite mit dem Ausflug, den ich so gerne gemacht hätte. Was machten die beiden? Sie zockten den ganzen Tag, bis tief in die Nacht hinein. Alles in allem rund 20-30 Std. zocken nur an einem Wochenende. Und das ist der Normalzustand. Vorschläge, mal etwas anderes zu unternehmen, kommen beinahe ausschließlich von mir, und selbst da muß ich großes Glück haben, wenn er ihnen zustimmt. Ja, sicher habe ich auch Spass daran, mit ihm zu spielen, und ich habe im Grunde nichts gegen dieses Spiel. Aber nur solange es einigermaßen vernünftig gespielt wird, d.h. wenn auch andere Aktivitäten mal hineingeschoben werden können. Und sicherlich gibt es auch mal Tage, an denen man mehr zockt als normal. Aber hier ist es so, dass eigentlich immer gezockt wird und andere Aktivitäten eher sehr selten möglich gemacht werden. Ich habe gestern den ganzen Tag das Internet durchforstet und fand einen Therapeuten. Ich rief ihn an, und der sagte mir, dass Therapieplätze lange Wartezeiten hätten. Ich solle vorab zum Hausarzt gehen und mir irgend etwas zur Beruhigung verschreiben lassen. Nun, ich werde zum Hausarzt gehen, aber ich werde keine Pychopharmaka nehmen. So ein Zeug brauche ich nicht. An meiner Verlustangst arbeite ich ja, und was du sagtest, sehe ich vollkommen ein. Mal sehen, wann ich einen Therapeuten finde, der mir helfen kann. | |
08.03.2007 08:53:29 | ||
gabriele_farke | ||
Gruppe: Administrator Rang: Beiträge: 3415 Mitglied seit: 26.03.2006 IP-Adresse: gespeichert | Hallo Knallschote, ja, so sieht das natuerlich "etwas" anders aus! Sorry, Du hattest das schon mal geschrieben, aber ich kann aus Zeitgruenden einfach nicht zu allen Beitraegen hier Stellung nehmen oder sie von A-Z kennen. Also, so wie Du es beschreibst, wirst Du meines Erachtens nicht umhin kommen, mit gutem Beispiel voranzugehen. D.h. im Klartext, dass Du auf den Spass wirst verzichten muessen. Dadurch, dass DU online bist (um ihm nah zu sein), unterstuetzt Du seine Sucht. Das muss Dir klar sein! Klar verstehe ich auch Deine Argumente, aber Du hilfst weder ihm noch Dir durch diese paar Stunden, die Ihr "Spass" habt (online). Und dazu kommt, dass er DIR das eines Tages vorwerfen kann, wenn er total abrutscht und Eure Beziehung endgueltig baden geht. Dann heisst es ganz unschuldig: DU hast doch auch immer gern gespielt. Und glaube mir, er wird da keinen Unterschied zu sich machen. Ich glaube, dass Dir (und ihm) nur ein klarer Schnitt weiterhelfen kann. Und der heisst zunaechst einmal von DEINER Seite aus: VERZICHT! Und dann solltest Du moeglichst viele Verabredungen mit Freunden treffen. Stell ihm frei, ob er daran teilhaben moechte oder nicht. Mit anderen Worten: Beginne Dein eigenes Leben zu leben. Entweder er schnallt es oder nicht, aber Du musst Dir nichts vorwerfen. Alles Gute, GF
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08.03.2007 14:24:16 | ||
Knallschote | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 29 Mitglied seit: 04.03.2007 IP-Adresse: gespeichert | Hallo Gabi, ich ahnte, dass so eine Antwort kommen würde, denn eigentlich ist mir das ja auch selbst klar. Ich bin mir nur nicht sicher, ob ich die Kraft dazu habe. Oh Gott... allein schon der Gedanke treibt mir die Tränen in die Augen. Denn er machte von Anfang unmissverständlich klar, dass er sich von nichts und niemandem das Spiel wegnehmen lasse. Mir ging es darum, mit ihm gemeinsam den "gesunden" Weg zu finden, mit diesem Medium umzugehen. Nun muß ich wohl einsehen, dass das in seinem Falle wahrscheinlich nicht möglich sein wird? Oweia... aber du hast schon Recht:( Danke für deinen Rat^^ Liebe Grüße Knallschote | |
08.03.2007 23:58:08 | ||
Knallschote | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 29 Mitglied seit: 04.03.2007 IP-Adresse: gespeichert | Ich wünschte, wir könnten unseren "Männern" einfach mal ein wenig Klarheit übers Haupt streuen und sie würden wach und sehen, wie toll das reale Leben doch eigentlich sein könnte, wenn "Mann" nur etwas daraus machen würde, wenn "Mann" sich nicht ständig auf seinem "Ich bin, wie ich bin" ausruhen würde. Egal, wieviel ein Mensch im realen Leben gelitten hat, egal, wieviel Schxxx ein Mensch durchgemacht oder auch selbst veranstaltet hat... es entschuldigt nicht, sich aus diesem Leben zurückzuziehen, es wegzuwerfen für so ein verfluchtes Spiel. Was ich den Satz "Ich bin, wie ich bin" hasse. Als würde das Leben an sich stagnieren, als würde sich nichts weiter entwickeln oder verändern können. Dabei ist das ganze Leben Wandel. Schon die Götter sagen, die ganze Welt ist in ständigem Wandel, und ihre Wesen wandeln sich mit. Anders könnten sie nicht überleben. Menschen, die diesen Spruch verwenden, wollen keine Veränderung, sie sind zu bequem, eine Veränderung an sich selbst herbeizuführen, denn es könnte ja anstrengend sein. Und genau diese Menschen, die so einen Spruch sagen, versumpfen in Spielen wie WoW, Lineage etc. Dort - gefangen in ihrer virtuellen Welt - herrscht eine Gleichmäßigkeit vor, die sie suchen. Veränderung in diesen Spielen wird angenommen, weil das Spiel dann ja wieder interessanter wird. Aber damit ist der Willen zur Veränderung auch schon ausgereizt. Wenn ich mir die Natur gerade zu dieser Jahreszeit ansehe, bricht mir ein ums andere Mal das Herz, weil ich erkenne, wie verwandlungsfähig, wie anpassungsfähig die Schöpfung doch ist. Und dann überkommt mich Zorn, auf mich, weil ich nicht in der Lage bin, ihn auf Dauer vom Spiel "abzulenken", ihm das "reale Leben" wieder "schmackhaft" zu machen, weil ich so hilflos mit ansehen muß, wie er sein Leben, mein Leben und das unserer Kinder vergeudet (er hat einen spielsüchtigen Sohn und eine Tochter (fest im Leben stehend) ; ich habe 3 Söhne, von denen der Mittlere ebenfalls gefährdet sein könnte). Aber auch Zorn auf ihn, weil er es nicht wahrnehmen will, nicht die Gefahr erkennen will, in der er sich und uns bringt. Weil er nicht bereit ist, etwas zu verändern. Er will nicht von mir verändert werden. Verdammt und zugenäht... begreift er denn nicht, dass ich ihn nicht verändern will, sondern einfach nur, dass er etwas am Verhalten ändert, das Leben annimmt, die Mißgeschicke aufarbeitet, die ihn so belastet haben, dass er in das Spiel geflohen ist. Warum will er einfach nicht begreifen, dass ich für ihn da bin und dass wir gemeinsam alles, was uns verletzt hat, bereinigen können, wenn er nur in der Lage wäre, die Herausforderung anzunehmen? Warum versteht er nicht, dass das Leben, dass Veränderung an sich immer wieder eine neue wunderbare Herausforderung ist, an der man wachsen kann? Wie oft in den vergangenen 2 Jahren habe ich daran gedacht, in den nächsten Fluß zu springen oder gegen eine Mauer, einen Baum oder sonst was zu fahren, weil ich nicht mehr konnte, vor Verzweiflung nicht mehr weiter wußte. Und trotzdem denke ich dann immer wieder, dass der Kampf sich doch lohnt. Denn ich liebe ihn, er liebt mich. Und ein Wochenende wie das letzte gibt mir dann wieder ein wenig Auftrieb und Hoffnung... wobei ich mir hier auch keinerlei Illusion darüber mache, dass dies von Dauer ist; ich habe es schon zu oft erlebt, dass er dann wieder zurückfällt in dieses Spiel. Eine Dauerlösung kann auch nicht sein, dass wir uns als Co-Abhängige selbst zu Abhängigen machen lassen, weil wir unsere Männer so lieben, dass wir wenigstens "ingame" mit ihnen zu tun haben. LOLOLOLOL... ist unsere Lage aussichtslos???? Nun war das letzte Wochenende wunderbar. Wir renovieren seine alte Wohnung - er ist ein wenig näher zu mir gezogen - , die Arbeit zusammen war schön, kein Lineage. Abends sind wir ins Kino gegangen, es war so schön. Auch die letzten beiden Tage hatte er keine große Lust zu spielen. Aber ich wage noch nicht zu hoffen, dass es dabei bleibt. Und ich fürchte mich regelrecht vor der Zeit, wenn wir mit dem Renovieren fertig sind und er wieder anfängt zu spielen. Was kann ich denn nur tun, dass das Spiel in die Ecke geschoben wird, in die es gehört, zu einer netten Nebensächlichkeit wird, die man ab und an mal wieder hervorkramt, um Spass zu haben, aber ansonsten auch gut darauf verzichten kann???
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13.03.2007 17:14:19 | ||
gabriele_farke | ||
Gruppe: Administrator Rang: Beiträge: 3415 Mitglied seit: 26.03.2006 IP-Adresse: gespeichert | Liebe Knallschote ... druck diesen Beitrag aus und schicke ihn ihm. Moeglichst im Umschlag per Post, nicht unbedingt per Mail. Du brauchst nichts weiter dazu schreiben, ausser vielleicht: Es geht mir schlecht in dieser verzwickten Situation. Punkt. Versuch's einfach! lg, g.
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13.03.2007 18:51:13 | ||
Juri | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 6 Mitglied seit: 07.03.2007 IP-Adresse: gespeichert | Liebe Knallschote, ich habe mir einmal Deinen Beitrag durchgelesen und möchte Dir gern meine Meinung dazu sagen. Allerdings ist dies meine Erfahrung, bzw. Empfinden und diese kann man sicherlich nicht 1:1 übertragen. Die Gründe warum man sich in so ein Spiel flüchtet sind den meisten Menschen sonnenklar und Du hast ja auch schon einiges dazu geschrieben. Im Prinzip kann ich Dir auch nur raten, die Vorschläge von Gabriele umzusetzen. Hör auf zu spielen und kümmere Dich um Dich! Dein Freund sollte zu spüren bekommen, dass Du nicht immer frei verfügbar bist, nur weil er sich mal gnädigerweise entschieden hat ein wenig Zeit mit Dir zu verbringen. Ich weiß, dass das sehr schwer ist - gerade wenn man jemanden so liebt wie Du es tust. Aber DEINE Liebe ist kostbar und ER muß erkennen wie wertvoll sie ist. Ich habe dies erkannt indem sich meine Freundin völlig von mir abgewand hat. Und leider hat diese Situation unsere Beziehung nicht überstanden. Ich habe mir sehr viel Mühe gegeben, doch es scheint als ob dies nun der Preis für diese Erkenntnis ist. Es ist für mich größte und schmerzlichste Erfahrung meines Lebens. Sehr wichtig ist auch, dass DU ganz klar machst was DU willst und nicht aus Liebe alle seine Entscheidungen und Verhalten einfach hinnimmst. Wach werden kann aber nur ER von sich aus. Leider. Es gibt keinen Schalter den man einfach umlegen kann. Ganz wichtig sind jedenfalls einfühlsame Gespräche in denen Du ihm Deine Gefühle klar machst. Sprich aus was er tun soll damit es Dir besser geht!Ausserdem sollte er Dir erklären warum dieses Spiel so eine enorme Bedeutung für ihn hat und was er dort zu bekommen glaubt, was es für ihn in der realen Welt nicht zu geben scheint. Ich denke die Flucht vor sicht Selbst, innere Leere, Ängste, der Wunsch nach Anerkennung und Liebe sind oft der Grund warum man sich in solche Dinge flüchtet. Allerdings ist das was man dort zu bekommen glaubt das reinste emotionale Fast-Food. Jeder Mensch hat ein tiefes Bedürfnis nach Liebe und Anerkennung verbunden mit vielen Ängsten. Dabei kann dieses Bedürfnis auch oft selbstzerstörerische Auswirkungen haben. Wenn Du traurig bist und Verlustängste hast überträgt sich das unmittelbar auf Deine Umwelt und auch Deinen Partner. Du solltest in erster Linie versuchen Dich frei zu machen. Dazu mußt Du innere Stärke, Kraft und Liebe finden. DU KANNST DAS! Jeder Mensch hat das Recht glücklich zu sein. Warum DU nicht? Liebe Grüße, Juri | |
21.03.2007 22:38:58 | ||
Knallschote | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 29 Mitglied seit: 04.03.2007 IP-Adresse: gespeichert | Vielen Dank Juri für Deinen Rat. Ich denke, ich muß mir nun selbst professionelle Hilfe suchen, denn ich bin am Ende angekomen. Ohne Hilfe werde ich es vermutlich nicht schaffen, an MICH zu denken und MIR Freiraum zu schaffen und IHN spüren zu lassen, dass ich nicht immer frei verfügbar bin. Nun waren die letzten Wochen geprägt vom Renovieren der alten Wohnung. Was habe ich diese Zeit genossen. Wir kamen kaum zum Spielen - das Spiel bedeutet mir nichts!!! Wir verbrachten so viel Zeit miteinander, zwar verbunden mit harter Arbeit, aber ich liebte das. Nun steht am kommenden Wochenende der Endspurt in Sachen Renovierung an, und meine Furcht vor der Zeit danach steigt ins Unermeßliche. Er wird wieder in sein altes Muster fallen, und solange ich "mitspiele" wird er denken, alles sei in bester Ordnung - insofern habt ihr Recht. Und das fatale daran ist, er vermißt das verfluchte Spiel so sehr :( In den Osterferien ist ein gemeinsamer Urlaub geplant, inzwischen fürchte ich mich auch davor. Immerhin wird er in dieser Zeit auch nicht spielen können und muß sich zudem auch noch mit meinen 3 Kindern und meinem Hund intensiver auseinandersetzen. Eigentlich müßte ich dem hoffnungsvoll entgegenschauen, doch warum bin ich nur so hoffnungslos?? Ich hatte mir vorgenommen, ihm in diesem Urlaub mal Auszüge aus meinem inzwischen sehr dicken Tagebuch vorzulegen und dann zu versuchen, mit ihm über all das zu reden. Inzwischen bin ich aber wieder einmal unsicher, ob ich es tun soll oder nicht. Unbestreitbar ist, dass er mich liebt. Und für ihn wäre es so einfach... Ich gebe diese Beziehung nicht auf, noch lange nicht, er hat alle Chancen der Welt, wenn er sich nur ein wenig bemüht, das Spielen zumindest einzuschränken und mehr Zeit mit mir zu verbringen. Oh Gott, ich fühle mich so saft- und kraftlos | |
22.03.2007 14:50:11 | ||
tinitus | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 682 Mitglied seit: 20.12.2006 IP-Adresse: gespeichert | Liebe Knallschote Genieße den Urlaub und denke mal nicht an das Spiel und das Forum .Gehe ruhig das Ganze an. Schöne Tage und lasse Deinen Freund ordentlich mal Gassie gehen. Dabei kann man auch sehr gut abschalten und in sein Inneres schauen im Einklang mit der Natur. tinitus
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23.03.2007 21:41:35 | ||
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