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Hallo,
zuerst einmal möchte ich sagen dass ich nicht weiß ob ich süchtig bin, bzw. eher ob immer noch oder schon wieder. Fest steht aber dass ich es war.
Ich habe wie viele anderen Diablo 2 gespielt, manche beschreiben es als das suchterregendste Spiel überhaupt, mich hat es allerdings nur am Anfang gereizt, je höher mein Charakter wurde desto langweiliger wurde das Spiel. Schließlich habe ich komplett aufgehört dieses Spiel zu spielen, habe mich auf meine Schule konzentriert und nur noch über ICQ o. a. Kontakt zu den Leuten aus meiner ehemaligen Gilde gehabt.
Dann aber kam World of Warcraft. Ich habe mich wie viele andere wie ein Schneekönig gefreut, war und bin schon ein großer Fan von WC 1-3 und habe somit auch alle Neuigkeiten bis zur Erscheinung verschlungen, hatte sogar die "Ehre" in der geschlossenen Betaphase zu spielen. Nach Veröffentlichung habe ich viel gespielt, immer im Glauben ich hätte alles im Griff. Das war mit 17 Jahren, kurz nach meinem Schulabschluss und der Zusage meines damaligen Ausbildungsbtriebs. Diese habe ich dann (logischerweise) auch angefnagen, aber es kam wie es kommen musste, zumindest bei mir: Das Spiel hatte mich nach kurzer Zeit bereits so in den Bann gezogen dass ich sogar bei der Arbeit daran denken musste und geplant habe, was ich denn tue sobald ich einlogge. Ich wurde immer ekelhafter, zu meiner Familie, meiner Freundin und meinen Freunden. Irgendwann wollte meine Mutter von sich aus den Schlusstrich ziehen, wenn ich es denn nicht schaffe, und hat das Abo des Spiels gekündigt da es über ihr Konto lief. Da ich da allerdings schon 18 war, war mir das ziemlich egal. Ich ließ ein neues Abo einfach über mein eigenes Konto laufen.
Irgendwann passierte das unvermeidliche, meine Ausbildung hatte zu sehr an diesem Spiel gelitten und der Chef der Firma musste mich entlassen. Mir war es egal, Geld hatte ich, ich überwies einfach immer wieder Geld von dem Sparbuch , dass ich eröffnet hatte um auf meinen Führerschein zu sparen, auf mein Konto.
Ich spielte immer weiter und weiter, doch irgendwann, ich war mittlerweile 19, fast 20, hat es meine Freundin, die mich zwar nicht verstehen konnte, aber auch nie im Stich gelassen hat (an dieser Stelle möchte ich ihr so oft danken wie es nur geht und selbst das wäre nicht oft genug, dass was sie alles für mich getan hat hätten nicht viele gemacht) geschafft. Ich weiß nicht wie sie es gemacht hat, aber ich spielte weniger, unternahm wieder etwas mit ihr. Ich fand auch wieder Arbeit, das war im Januar. Allerdings erstmal keine neue Ausbildung sondern einen befristeten Vertrag, aber das war egal, ich verdiente wieder eigenes Geld und führte mehr und mehr wieder ein richtiges Leben. Und das alles, obwohl ich weiter World of Warcraft spielte.
Und dann irgendwann war es komplett soweit, mit der Ankündigung das ein AddOn in Entwicklung war, dass die ganze Arbeit zunichte macht. Und ich sage bewusst Arbeit, denn etwas anderes ist das Spiel am Ende nicht mehr. 5 Tage die Woche mit 40 Leuten einen Schlachtzug organisieren um irgendwelche achso großartigen Bosse ind ebenso achso tollen Instanzen zu besiegen, und das möglichst als erster... Mein Entschluss stand fest, ich höre auf. Das war im Sommer letzten Jahres. Und vom Rausch beflügelt fasste ich mir ein Herz und rief meine alten Freunde an, die nicht verstehen konnten wie ich wegen eines Spiels solche Emotionen haben konnte, und bat um einen Neuanfang. Und sie sagten ja.
Ein Job, eigenes Geld, eine tolle Freundin, ein Freundeskreis, ein echtes Leben, mir ging es wieder gut.
Bis vor kurzem zumindest. Seit ca. einem Monat stecke ich in einem Teufelskreis fest. Meine Freundin und meine Freunde sind im dritten Jahr ihrer Ausbildung und stecken in einer starken Lernphase für ihre Abschlussprüfung, haben kaum Zeit. Die Eltern meiner Freundin gehen sogar soweit ihr Übernachtungen bei mir zu verbieten und ab und an auch Besuche bei mir, damit sie nicht unnötig abgelenkt wird. Ich verstehe das allerdings auch. Nunja, zudem bin ich wieder arbeitslos, der befristete Vertrag lief nur ein Jahr. Ich suche natürlich eine neue Arbeit mit Hilfe des Arbeitsamtes, Priorität hat allerdings die Suche nach einem neuen Ausbildungsplatz, Tests und Gespräche haben schon stattgefunden, ich bete tagtäglich.
Außerdem spiele ich seit gut 3 Monaten wieder in einer Band, da die anderen Bandmitglieder aber auch alle arbeiten, finden die Proben nur am Wochenende statt. Und meine Freunde haben durch ihre Ausbildung wie gesagt soviel zu tun, dass sie nach der Arbeit zu geschlaucht sind um noch etwas zu unternehmen. Im gewissen Sinne habe ich nur Freitags bis Sonntags ein echtes Leben, die restlichen Tage sitze ich in meiner Wohnung und bin depressiv.
Und genau das ist mir nun wieder zum Verhängnis geworden: Mit mir haben im letzten Sommer einige andere "Bekannte" mit World of Warcraft aufgehört, den Kontakt wollten wir allerdings aufrecht erhalten. Nun geht es den meisten von ihnen genauso wie mir. Schule abgeschlossen, allerdings keine Arbeit, Freunde sind tagsüber arbeiten und abends zu müde. Kurzum: Sie haben wieder angefangen zu spielen und das schlimme ist, ich auch, vor ungefähr einem Monat.
Ich habe mir selbst zwar gesagt dass ich es nicht übertreiben will, Freunde, Familie und Ausbildung sind unendlich-mal wichtiger, aber durch die Situation 4 Tage lang von morgens bis abends nur in der Wohnung zu sitzen spiele ich immer mehr. Sobald meine Freunde Zeit haben und etwas unternehmen, ist der PC allerdings aus, das will und muss ich hier erwähnen.
Ich will endlich endgültig mit diesem Spiel abschließen bevor die Situation wieder eskaliert. Aber durch die oben beschriebene, momentane Situation von mir weiß ich einfach nicht wie...
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