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Ist mein Freund süchtig nach Cybersex? |
Clarity13 | ||
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Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 32 Mitglied seit: 03.04.2016 IP-Adresse: gespeichert | Hallo Pandora, schön, von Dir zu hören. Ich empfinde den Kontakt mit betroffenen Partnerinnen äußerst hilfreich und es stellt sich schnell ein Gefühl von Vertrautheit ein, die schon aufgrund des gemeinsamen Erlebens - und wenn es hier auch um Verletzungen geht - entsteht. Parallelen zu vielen Aspekten der eigenen Geschichte werden deutlich und damit endlich auch ein sich-frei-machen vom eigenen Gefühl, man würde gedanklich ins Paranoide abgleiten. "...Leider habe ich mittlerweile herausgefunden, dass mich mein Freund erneut belogen hat... wir hatten ein sehr intensives und langes Gespräch...Vertrauen = wieder 0%..." Hier kann ich Dir nur zustimmen, da auch ich das ähnlich erlebe: erst wird gesagt, man würde versuchen, davon loszukommen (bei uns war das 2014), nach 2 Jahren dann noch immer keine Änderung, keine Offenheit und kein Gespräch. Ich denke dann natürlich: und das soll dann keine Sucht sein (wie er sagt)??? Was dann? Will er mir bewusst weh tun? Er weiß ja um meine Verletzung - oft genug hab ich ihm zu diesem Thema geschrieben, weil kein Gespräch möglich war. Schlussendlich dann meine "Drohung" (er empfindet so, für mich logische Konsequenz in der Kette), mich zu trennen - die Scheidung... Fristsetzung. Für mich, meine Gesundheit gab es keinen anderen Ausweg an diesem Punkt. Wenn er es jetzt (auch nach meinem Auszug für 5 Tage Anfang April) nicht begriffen hat, um was es hier eigentlich geht - nämlich um unsere Ehe!!! - dann hilft wirklich nichts mehr... Ich muss es an dieser Stelle immer wieder sagen: Wenn ich weiß, dass ich mit einem Verhalten, das ich habe, meinen Partner verletze, werde ich versuchen, es möglichst umgehend (zumindest innerhalb von 2 Jahren!) sein zu lassen, da ich ihm ja damit Schaden zufüge. Und wenn ich das nicht kann (oder will), dann ist dieses Verhalten m.E. das eines Süchtigen, d.h. ich KANN es NICHT sein lassen! Und dann muss ich mir genau das auch eingestehen und die Konsequenzen tragen, sei dies, mich in Therapie zu begeben oder hinnehmen, dass sich meine Frau letztlich von mir trennt! Für Männer ist das, was sie da tun - wie sie alle meinen - etwas komplett anderes als die Sexualität mit ihrer Partnerin. Ein betroffener Mann, der gerade dabei ist, diesen Sumpf zu verlassen, schrieb mir dazu vor kurzem: "...Für mich wären das ganz andere Dinge. Nur weil ich mittlerweile verstehe, dass das für Sie eben nicht trennbar ist, ist es für mich auch nicht mehr in Ordnung..." Dieser 2. Teil seiner Aussage hat mich sehr berührt - es ist für mich sozusagen die Kernaussage, die ergänzend zu meinem vorigen Absatz passt. Wenn Etwas z.B. für meinen Mann nicht gut ist, dann ist es das für mich auch nicht - vor allem dann, wenn ich die Verursacherin dieses "Etwas" bin... Dein Satz: "...Jede Kleinigkeit die ihm den Hals retten könnte wird gedreht und gewendet, so dass es vor allem für ihn selbst plausibel und glaubhaft klingt..." ist mir nah und vertraut - ich sehe da meinen Mann vor mir, der genau dieses Verhalten bei jedem meiner Gesprächsversuche (neben seinen Aggressionen) in der Vergangenheit an den Tag gelegt hat. Momentan ist es relativ friedlich zwischen uns, was jedoch für mich nichts heißt. Ich weiß ja noch immer nicht viel, beginne lediglich, bemühe mich, zu vertrauen, was mir - wie gesagt - immer mal wieder abhanden kommt. Ich kann nur hoffen, dass er mich diesmal nicht "verarscht" und seinen Teil ernst nimmt und dazu beiträgt. Ich werde immer die Notbremse im Zug zum Selbstschutz im Hinterkopf behalten - es hilft mir. Liebe Grüße Clarity13 | |
05.08.2016 14:27:31 | ||
pandora 1 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 6 Mitglied seit: 18.07.2016 IP-Adresse: gespeichert | Hallo Clarity, das größte Problem ist wirklich die Offenheit, ich denke mir, wie soll ich meinem Partner helfen/unterstützen und wie soll ich eine Entscheidung für mich treffen, wenn ich nicht alle Fakten kenne oder gar nichts weiß..? So kann ich auch nicht abschätzen wie schlimm es ist usw. Das empfinde ich als unfair und als ein Problem. Ich denke auch, dass man ein Verhalten, dass die Beziehung und sogar den eigenen Partner zerstören kann ablegen sollte. Das Schlimmste dabei ist aber immer noch, dass sich mein PArtner damit selbst zerstört und es bisher nicht wirklich wahrhaben wollte. Vor einigen Tagen ..als wiedermal einige Dinge ans Licht kamen...meinte mein PArtner, dass er selbst merkt, dass er nicht mehr alleine herauskommt und dass es ihn in seinem Leben negativ beeinträchtigt. Er muss etwas dagegen tun, um mich zu halten und sich selbst nicht in ein Unglück zu stürzen.. Ich glaube diese Erkenntnis der Selbstverletzung war für ihn sehr schmerzhaft. Hatte er sich doch bisher alles so schön geredet, dass es keine Sucht sei, nicht schlimm ...wie du es beschreibst - einfach eine andere Form der Sexualität. Mittlerweile sagt er, es fing mit einmal schreiben an und plötzlich hatte er das Gefühl er muss immer weider schreiben und kann damit nicht aufhören...für ihn entstand viel Druck, schreiben zu müssen und dafür etwas anderes (z.B. Arbeit) auf die Seite zu legen (was aber eigentliuch wichtiger gewesen wäre). Ich kann mir nur annähernd vorstellen, wie schlimm das sein muss in so einem Loch gefangen zu sein und es tut mir leid für ihn, dass er so lange gebraucht hat dies zu erkennen. NUn was Positives ...der Neuanfang wäre geglückt, mein Freund ist sehr gesprächsbereit zur Zeit und genießt es mit mir etwas zu unternehmen. Er kann seiner Arbeit nachgehen und fühlt sich frei. Wir haben lange über Therapiemöglichkeiten usw. gesprochen, was gut für ihn wäre, was uns vielleicht gut tun würde usw. Momentan haben wir vereinbart, dass wir uns gemeinsam sportlich betätigen und die Wochenenden etwas unternehmen. Wir sprechen immer wieder über die Dinge, damit sie nicht einfach so wieder in Vergessenheit geraten und im HIntergrund verschwinden. Ich kann nur hoffen, dass er ehrlich zu mir ist und bleibt und wir eine geeignete Therapie für ihn/uns finden. Ich brauche Hilfe dabei, das VErtrauen zu ihm wieder aufzubauen und er muss lernen Dinge anzusprechen und die Ursache für sein Verhalten finden. Das mit der Notbremse denke ich mir auch immerzu...ich kann jederzeit gehen ...er aber nicht. Ich habe ihm dies auch gesagt, dass er sich dessen bewusst sein soll, wenn er wieder mal ein Hintertürchen sucht, dann soll er sich diesen Satz in Erinnerung rufen. Am meisten schadet er sich immer noch selbst. Ihr macht momentan eine Therapie oder? Begleitest du einen Mann dabei? Hilft es dir? Lg, pandora | |
09.08.2016 08:53:15 | ||
Clarity13 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 32 Mitglied seit: 03.04.2016 IP-Adresse: gespeichert | Hallo Pandora, nein, eine Therapie macht er nicht - ich ja, bin seit 2014 dabei und dreh mich im Kreis - keine große Veränderung bei mir - lediglich mein Standpunkt, der sich verfestigt hat: ich nehme es SO nicht mehr hin! Mein Mann meint, er brauche keine Therapie, auch eine Paartherapie o.ä. nicht, wüsste ja, wie er mit dem "Problem" umzugehen hätte, er habe ja "Werkzeuge" (aus seiner Suchtvergangenheit, trockener Alkoholiker) zur Hand.... und außerdem: "er sei ja nicht pornosüchtig", wie er noch immer meint. [Ich sage dazu schlicht: er dreht sich die Dinge für sich selbst so, wie er sie braucht/haben möchte, denn wenn er jederzeit aufhören könnte, da er ja weiß, wie sehr es mich verletzt, hätte er dies schon längst getan! oder er will mir eben bewusst weh tun. Also wo ist hier die eigentliche Logik zu finden? ich sehe keine] "Geeinigt" haben wir uns in dem Sinne, dass ich ihm zu verstehen gegeben habe - nun im Vertrauen, er sei NICHT pornosüchtig - was für mich geht, was nicht und womit ich Probleme habe. Und seitdem haben wir nicht mehr drüber geredet (das war Ende Juni!). Ich kann ihn nicht ändern - er redet nicht von sich aus und ich habe seitdem keinen Versuch mehr gemacht, ein Gespräch zu beginnen. Aber Du hast vollkommen Recht, wenn Du schreibst: "...das größte Problem ist wirklich die Offenheit, ich denke mir, wie soll ich meinem Partner helfen/unterstützen und wie soll ich eine Entscheidung für mich treffen, wenn ich nicht alle Fakten kenne oder gar nichts weiß..? ... Das empfinde ich als unfair und als ein Problem..." Sehe ich ganz genau wie Du auch - nur mein Mann WILL dies einfach nicht verstehen!!! und weiter wird "der Deckel zugemacht"... in der Hoffnung und mit dem Vertrauen, dass das, was in dem Topf ist, nicht überkocht, vergärt und damit alles vergiftet. In mir kommt das Ganze somit immer wieder hoch - ich bekomme keine Rückmeldung - nichts - von meinem Mann. Habe lediglich sein Verhalten mir gegenüber... Und genau da setzt mein Bauchgefühl ein, was mir an manchen Tagen etwas "sagt", das sich nicht immer mit meiner Hoffnung deckt - leider. Sei froh, Dein Partner beginnt zu reden und hat ein Einsehen, dass er zuviel des "Guten" hatte, Hilfe braucht und aufhören will, da er sich selbst schadet. Das habe ich leider so oder in ähnlicher Form noch nie von meinem Mann gehört. "...Das Schlimmste dabei ist aber immer noch, dass sich mein PArtner damit selbst zerstört und es bisher nicht wirklich wahrhaben wollte ... dass er selbst merkt, dass er nicht mehr alleine herauskommt und dass es ihn in seinem Leben negativ beeinträchtigt ... Hatte er sich doch bisher alles so schön geredet, dass es keine Sucht sei ...wie du es beschreibst - einfach eine andere Form der Sexualität..." Ich weiß nicht, ob mein Mann bereits an diesem Punkt ist (vielleicht aus Scham o.ä. gerade mal sich selbst, nicht mir gegenüber) - ist mir inzwischen auch egal, Hauptsache er ändert was an seinem (meines Erachtens zumindest suchtähnlichen) Verhalten, das (u.a. da es auch mir) letztlich ihm schadet!!! "...Am meisten schadet er sich immer noch selbst..." <--- Das ist es doch am Ende! Liebe Grüße Clarity | |
12.08.2016 14:24:57 | ||
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