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Erkenntnis: Mein Partner ist OnlineSexsüchtig |
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Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 368 Mitglied seit: 04.01.2008 IP-Adresse: gespeichert | Danke, Baer! Wir warteten, daß ein Mann das ausdrückt, was wir uns denken und doch hoffen, daß es nicht so sei oder zumindest nicht jedesmal so gewesen ist. Er hat recht Butterblume, so weh mir das jetzt noch tut zu schreiben, ich hatte sehr selten das Gefühl, daß mein Partner beim Sex wirklich bei mir war, nur redete er sich immer aus, er brauche nicht viel Sex, er bedeute ihm nicht viel, und und tausend Ausreden.. Daß ihm DIESE Art, also realer Sex nichts mehr bedeuten konnte weiß ich ja jetzt und auch, warum. Wenn Realität und Illusion zusammentreffen, ist die Realität bei einem Süchtigen immer der Verlierer. Man muß eben in der Realität sein,um sie erleben zu können. Mich hat gewundert, daß bei euch alles so in Ordnung scheint, aber vielleicht ist das DEINE Illusion? lG. R. | |
22.04.2008 13:58:54 | ||
Annalie | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 89 Mitglied seit: 25.02.2008 IP-Adresse: gespeichert | liebe mädels, dieses geschreibsel ist mal nur für euch. jede sucht ist gewiss für die partnerInnen entsetzlich. aber die oss ist für mich die schlimmste aller süchte. warum? sie trifft dich als partnerin, in deinem intimsten, innigsten bereich - egal, wie taff du drauf bist, du öffnest dich (d)einem mann, gibst dich ihm hin (und den ganzen schmalz, aber letztendlich ist es ja so) und im grunde genommen w* er drauf. er nimmt dich als person in all deiner "offenbarung" gar nicht mehr wahr. schlimmer geht die verletzung nimmer, behaupte ich mal - sie geht sehr sehr tief. annalie, die immer noch angeschlagen ist, wegen der ganzen erlebnisberichte der frauen hier. frauen, die berufstätig sind, die mütter sind, die ihren männern voll liebe, verständnis und respekt begegnet sind und doch so unsäglich mit ihnen abgestürzt sind. | |
22.04.2008 22:46:54 | ||
Ratlos | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 647 Mitglied seit: 23.10.2006 IP-Adresse: gespeichert | @Annalie Empfinde ich genauso. Auch über anderthalb Jahre danach. Der Kinnhaken (oder der Tiefschlag?) sitzt noch immer. Ich versuche mir - wenn es mal wieder hochkocht - immer vor Augen zu halten, dass es nie darum ging, mich bewusst zu verletzen oder langfristig zu verstören. Sondern eben um eine Sucht, eine Krankheit, die verteidigt wurde - nötigenfalls eben auch durch das Ende der Beziehung. Mir persönlich hilft es auch, das "Perverse" oder generell das Sexuelle daran (ist jetzt schwer, einen passenden Begriff festzulegen) möglichst nicht genauer zu überdenken - denn wenn ich das zu sehr zulasse, kann ich Sex auch gleich für den Rest meines Lebens abhaken. Mir nimmt das dann die Lust bzw. die Freiheit, welche zu empfinden oder sie mir überhaupt vorstellen zu können. Ich bekomme dann Angst vor Sex an sich. Seltsame Reaktion, aber ist so. Hoffentlich habe ich keine Vollmeise davongetragen. Und das will ich ihm eigentlich nicht auch noch "opfern"... Die Macht möchte ich ihm bzw. seiner Sucht eigentlich gar nicht geben! Sehe ich gar nicht ein! Aber immer schaffe ich es auch nicht, das Ganze distanziert zu sehen... Ich weiß aber AUCH nicht, wie sich bspw. der Partner eines Alkoholikers fühlt - da gibt es ja auch Lügen, leere Versprechungen, Vertrauensmissbrauch, Ausraster etc. Dann kommt es einem vielleicht vor, als würde man "mit der Flasche" betrogen werden? Ich würde das nicht werten bzw. beurteilen wollen. Naja, gottseidank habe ich keinen Vergleich... ;-) Nachdem es bei mir in den letzten Wochen einige Umbrüche gab und sicherlich noch weitere kommen, werde ich demnächst wieder "durchstarten" und mein Leben wird sich wohl ziemlich ändern. Ich würde mich echt freuen, wenn ich dann so langsam auch wieder offen für Neues wäre. So ein leichtes, aber irre vorsichtiges Fühlerausstrecken ist da... Ich würde mich gerne mal wieder an jemanden anlehnen können, das fehlt mir wirklich am meisten. Nach meiner letzten "Partnerwahl" habe ich aber Angst vor intensiven Gefühlen. Ich traue anderen nicht mehr so leicht. Noch schlimmer: MIR und meinem Urteilsvermögen traue ich erst recht nicht mehr. Jedenfalls nicht, sobald es um Gefühle geht. Ich fühle mich im Grunde wie ein Igel oder eine Schildkröte - eine falsche Bewegung, ein falsches Wort und ich verschwinde im Panzer oder hinter Stacheln. Gleichzeitig tickt so langsam aber auch die biologische Uhr - eine denkbar UNgünstige Konstellation... ;-) Mensch Leute, wir (schimpfe gerade mit mir selbst) zerschiessen hier Butterblumes Thread fast... Ich schau mal, ob ich das um-/aussortiert bekomme - ist nicht fair und der Überblick leidet. Falls das rein inhaltlich nicht geht (ich werde gleichmal nachlesen): Sorry, Butterblume! Ich hoffe Du empfindest es dann wenigstens ein kleines bisschen als Kompliment, dass sich so viele hier bei Dir tummeln. :-) LG Ratlos, die jetzt dann aufhört, über ungelegte Beziehungseier nachzudenken, deprimiert mich zu sehr bemerke ich gerade. Lasst Euch alle miteinander nicht unterkriegen!
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22.04.2008 23:25:30 | ||
Ratlos | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 647 Mitglied seit: 23.10.2006 IP-Adresse: gespeichert | Nee, also ich kieg die Antworten nicht auseinander, ohne den Sinn zu stören... Habt Ihr Vorschläge? Ich KÖNNTE ja (ist technisch machbar) Einiges in einen eigenen Thread packen - aber was, damit auch ein Zusammenhang bleibt? Oder sollen wir's so lassen? Hmpf.
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22.04.2008 23:48:47 | ||
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Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 368 Mitglied seit: 04.01.2008 IP-Adresse: gespeichert | Ach ratlos. Wie recht du hast. Und zum Alkoholiker. Der fügte mir viel mehr körperlichen Schaden zu und daraus resultierte der seelische. Die Lügen waren offensichtlicher, er konnte nicht verbergen, wenn er getrunken hatte. Da ist eine Wahnsinnsangst auch im Spiel. Brutalität, aber real. Beim Onlinesüchtigen ists umgekehrt gewesen. Das geht tief ins Herz und unter die Gürtellinie, verletzt die Persönlichkeit und das Erleben von Nähe, Vertrauen und Intimität. Beim Alkoholiker wußte ich daß er nichts wert war, solange er trank, nur der Onlinesüchtige versucht Schuld abzuladen und andere wertlos zu machen. Lieber ist mir ein Alki. Den kann i in Notwehr entsorgen. Grins. Nein. NIE WIEDER BEIDE VARIANTEN !!!!!!!!!!!!!!!!! | |
22.04.2008 23:54:45 | ||
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Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 368 Mitglied seit: 04.01.2008 IP-Adresse: gespeichert | Kannst es doch nicht zerreissen, unser Werk.. laß es als Mahnmal des Chaos stehen.. | |
22.04.2008 23:57:44 | ||
Annalie | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 89 Mitglied seit: 25.02.2008 IP-Adresse: gespeichert | genau mädels, als mahnmal unseres chaos stehen lassen für butterblume und alle anderen leserInnen. mir gehts, obwohl ich so schnell für einen "cut" gesorgt habe, ähnlich wie euch. irgendwo habe ich gelesen, wenn du dir einen mann ins haus holst, holst du auch immer seine sexualität mit. ich frage mich nach meinen tollen erlebnissen, was ist das eigentlich "seine" sexualität? auch ich bin zutiefst verunsichert. ich habe so lange mit meinem mann gelebt und nix gemerkt. was wird er von mir gedacht haben? auch wenn frau gabriele mit mir wieder meckert: ich schäme mich unsäglich. ich möchte die porno-offensive nicht noch einmal erleben. ja ratlos, ich glaube, ich entsage. von mir aus hat die sucht meines mannes vollständig über mich triumphiert. mir egal. aber vor diesen wahrheiten, die da jederzeit auch bei einem anderen mann wieder auftauchen können, muss ich mich schützen. mal abgesehen davon, dass ich eh keinem mehr trauen würde. ich will mir "seine" sexualität nicht mehr ins haus holen. meine sexualität passt nicht zu "seiner", ganz egal wie die aussieht. liebevolle sexualität wird mir kein mann mehr beweisen müssen/dürfen/brauchen. für mich ist das thema durch. ich habe meinem mann 17 jahre zutiefst vertraut und war so glücklich mit ihm. nee, wie kann man nur so dämlich und naiv sein. ob er auch huren besucht hat, von meinem so schwer erarbeitetem geld und wenn ich auf reisen war und ihn vermisst habe? ob er seine ganzen feinheiten, die mich so glücklich gemacht haben dort zuerst ausprobiert hat?? ich könnte mich übergeben. *sorry* liebe butterblume und alle anderen leserInnen, bitte überdenkt unbedingt, was ihr da aushaltet. welche eurer grenzen immer wieder verletzt werden. diese selbst geduldeten grenzüberschritte bleiben nicht ohne folgen für euch selber, sie zerstören und verstören euch zutiefst. und das ist nicht übertrieben. deshalb: weg von diesen kranken in hirn und hose, so schnell es geht. (das hat amalie so schön benannt, hhkrank) wenn denn liebe da ist, kann es immer noch werden - wenn die jungs geheilt sind und ihr dann noch wollt. aber erstmal flüchtet ihr bitte. das lesen hier hilft. auch das ausmass des schadens bei uns frauen zu erkennen. erst bei den anderen und plötzlich bei dir selbst. | |
23.04.2008 00:22:29 | ||
release1 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 368 Mitglied seit: 04.01.2008 IP-Adresse: gespeichert | Ich finds schade, daß sich Menschen gerade mit Liebe und Sex so manipulieren und negativ verändern lassen. Für mich waren das immer DIE ultimativen Belohnungen in einer Partnerschaft. Ohne Sex, macht das nicht auch nen Schaden? Putzfimmel oder so was? Ich hol mir noch nen Schokoriegel und geh schlafen. Könnts ruhig löschen. Bin etwas konfus da ich heute zuviel in der Vergangenheit gekramt habe. Lieben Gruß, R. | |
23.04.2008 00:36:30 | ||
Moralapostel | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 271 Mitglied seit: 02.04.2008 IP-Adresse: gespeichert | Hallo, es ist mehr als ätzend, gemein, verletzend, erniedrigend und noch zig andere schlimme Dinge, wie ein OSS sich gegenüber seiner Frau/Freundin verhält. Das möchte ich nicht in Abrede stellen. Nur finde ich, dürft ihr nicht den Menschen hinter der Sucht vergessen. Die, die sich hier im Forum outen als OSS sind doch die meisten, ja sehr wahrscheinlich alle, auch wenn ich jetzt keinen persönlich kenne, ansich wertvolle Menschen. Ihr als betroffene Angehörige habt sicher alles Recht und zigfachen Grund einen "Haß" zu schieben auf das was euch angetan wurde. Klar gibt es auch Männer, denen es egal ist, wie es anderen geht, ob sich ihre Frau/Freundin jede Nacht in den Schlaf weint etc. Hm, ich fühle mich abgestempelt, entwertet, in eine Schublade gesteckt, ich bin kein Mensch mehr sondern nur noch maximal "der ehemalige bzw. trockene OSS", dem man besser nie wieder traut/vertraut. Eure Männer oder ehemaligen Männer/Freunde haben Euch sehr wehgetan, nur finde ich solltet ihr nicht Gleiches mit Gleichem vergelten. Erlittenes Unrecht wird nicht durch weiteres Unrecht gesühnt oder gemindert, bzw. gibt mir doch nicht das Recht, dasselbe anderen anzutun. Ich lese was von anlehnen bei einem Mann u.ä., ich denke mal, daß sich die Männer nach ganz ähnlichem sehnen, selbst die Männer, die ein Problem mit OSS haben/hatten. Sicher denke ich auch, daß es keine Kompromisse geben kann, sondern nur konsequentes Handeln, bzw. Verlangen, daß er Schritte tut gegen seine Sucht, und wenn er das nicht einsieht, vielleicht nur die Trennung bleibt. Vielleicht kommt er dann bei der nächsten Frau an diesen Punkt, daß er erkennt, wie krank er ist. Sorry, ich wünschte, es bräuchte dazu nicht eine Beziehung, und auch keine weitere Beziehung, daß die Männer das kapieren. Leider ist es doch oft so, daß man einen kräftigen Anstoß von außen braucht um was in seinem Leben zu ändern, sei es auch noch so verquer. Da es eh schon keine Rolle mehr spielt, kann ich auch noch schreiben, daß ich mich darüber wundere, wenn Frauen sagen, daß die OSS das Problem des Mannes ist, und sie ihn dann im Regen stehen lassen. Ja, er hat die Frau verletzt, tief verletzt, nur wenn er seine Sucht erkannt hat und dagegen angeht, und die Frau ihn liebt, dann sollte sie ihn unterstützen, wo es nur geht, nicht kontrollieren oder maßregeln oder ihm zu verstehen geben, daß er das allein ausbaden muß, er hat sie ja auch nicht dazu gebraucht, das anzufangen. Ratlos hat etwas von Macht geschrieben, die ein OSS angeblich hat, bzw. dann noch den Zusatz, daß die Sucht die Macht hat. Das ist ein Unterschied, wenn man OSS als Krankheit ansieht, dann behandelt sie auch als Krankheit. Vermutlich würde keiner sagen, daß der Mann die Macht hat über den Krebs, zumal wenn der schon Metastasen gebildet hat. Wenn der Mann bös wird weil er vielleicht starke Schmerzen hat, tagein tagaus, ist es nicht ok, daß er das an anderen ausläßt, doch kann man es vielleicht eher einordnen und im günstigsten Fall auch durch gezielte Schmerztherapie ausschalten. ob das jetzt das ausdrückt, was ich sagen wollte Ich weiß, es fällt sehr schwer nicht zu urteilen, in Schubladen zu stecken, auch mir selbst. Ich habe mich auch über einen anderen erhoben, und ihm die Freundschaft gekündigt, weil der Praktiken von seiner Freundin wollte, die die nicht bereit war mitzumachen. Das fand ich pervers und ich wollte damit und mit ihm nichts mehr zu tun haben. 20 Jahre Freundschaft vorbei, aber wenn sich die Freundin am Telefon ausweint, sie erzählt, wie schlimm das für sie ist/war, konnte ich auch nur Abscheu empfinden. Erst viel später erkannte ich, daß ich selber auch nicht so viel besser bin, ich eben OSS bin. Und erst vor einigen Tagen, als wir nach langer Zeit mal wieder telefonierten, sagte mir dieser ehemalige Freund, daß er jetzt eine Therapie angefangen hat. Keine Ahnung ob da jemand durchsteigt ... partnern von OSS würde ich gerne sagen, liebt eure männer bitte trotzdem weiter, sofern die erkannt haben, daß sie süchtig sind und schritte gegen die sucht unternehmen, und nicht nur davon reden oder bagatelliesieren. und süchtigen, die das erkannt haben, möchte ich mut machen, jeden tag einen kleinen schritt weiter zu gehen, egal, ob sie erst kürzlich gefallen sind oder sonst grad schlimme zeiten durchmachen, man macht das schlußendlich nicht für seinen partner, oder dafür, daß der einen nicht verläßt, sondern in erster linie doch für sich und für seine eigene selbstachtung. Aldo
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23.04.2008 01:01:00 | ||
Ratlos | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 647 Mitglied seit: 23.10.2006 IP-Adresse: gespeichert | @ Annalie Nee, davon musste aber weg! Vom Dich schämen meine ich. Ohne meinen Zufallsfund damals wäre nur ein dumpfes Gefühl von "irgendwas stimmt hier nicht, aber WAS???????" gewesen. Ich hätte ewig diffus gemeckert, hätte gespürt, dass da irgendwas ist und hätte geduldig probiert herauszufinden, wie es besser läuft... Ich hab' ihn geliebt, den schussligen, witzigen, wortgewandten Kerl und dachte immer er braucht einfach Zeit, sich daran zu gewöhnen, dass da jemand ist, der ihn so liebt wie er ist, weil er zuvor auch etwas Blödes erlebt hatte. Diese Art von "vorauseilendem Gehorsam" - besser gesagt: vorauseilendem Verständnis muss und möchte ich mir abgewöhnen. War ein schlechtes "Rezept". Und hey.... nicht Gabriele anraunzen, nur weil Du gerade stinkwütend bist ;-) (auf alles, auf ihn, auf die Sucht, nicht zuletzt auf Dich...) Und dann nochwas: Ich BETE MIR VOR, immer wieder (!), dass nicht alle gleich sind! Schau Dir doch mal das an, was die schreiben, die es hier gepackt haben... Und ich glaube den Satz nicht, dass man sich die Sexualität ins Haus holt. Nicht, wenn man mitbestimmt!!!! Allerdings hoffe ich, dass ich nicht ZU sehr mitbestimmen zu versuche... Hat der nächste Mann ja nun auch nicht verdient, dass ich ihn ständig mit Argusaugen überwache und ihm vorwerfe, was mir ein anderer verpasst hat. Wie ich da den Mittelweg finden soll, weiß ich auch noch nicht. Ich werde wohl offen sein müssen. Und... überhaupt rausfinden, was ich noch kann und was nicht mehr. Insofern stimme ich Dir zu: ich habe echt Angst möglicherweise beim nächsten zaghaften Versuch festzustellen, dass ich in etwa so geworden bin wie mein Ex (jednefalls empfand ich ihn im Rückblick so): Ewig unantastbar, unerreichbar, einen Teil von mir behütend/versteckend. So möchte ich einfach nicht sein, denn das bin dann nicht ich. Ich bin weder der Typ, der sich so einfach verbittern lässt, noch bin ich ein ewiges Stehaufmännchen. Ich bin nicht naiv, habe aber auch keine Lust, völlig abgeklärt und "kalt" durchs Leben zu gehen. Ich will auch nicht ewig verletzt sein... aber ich bin's noch. Also: Ich weiß gerade echt nicht mehr genau, wer oder was ich bin. Vielleicht ist das so die einzige ehrliche Antwort, die ich geben kann. Und ganz sicher (lese gerade releases Antwort) möchte ich EIGENTLICH auch nicht ohne Sex leben... Ein Teil von mir erinnert sich, dass das ne tolle Sache ist :-) (Zudem auch ein Teil von mir, den ich mir erobert hatte - so ganz klassisch... man rennt zwar gegen die 30, aber auf einmal bekommt man ein besseres Gefühl für sich selbst und seinen Körper obwohl der Hintern beginnt zu sacken. ;-) Ich habe keine Lust, mir das wieder komplett zerstören zu lassen, ich hatte es gerade erst entdeckt!) Er ist nur tatsächlich noch reichlich besudelt, weckt seltsame Assoziationen. Obwohl ich mich echt mit Händen und Füßen dagegen wehre. Nö release, ich bin gerade auch verwirrt, ich lösch hier nix. Ich habe zum ersten Mal seit langem überhaupt Zeit, mal wieder aufzuschreiben, was in mir los ist... Ich WUSSTE nicht mal so recht, was ich so denke und wo die Angst sitzt, bevor es hier stand. Trotzdem probiere ich mich weiter in "Psycho-Hygiene". Ich versuche gewisse Gedanken einfach nicht zu weit treiben zu lassen, mich um mein Leben zu kümmern und mich nicht als "seelischen Krüppel" zu sehen, sondern als jemanden, der viel mitgemacht hat, aber trotzdem andere Dinge knallhart durchgezogen und geschafft hat. Gegen jeden inneren und äußeren Widerstand. Ein Stück weit habe ich in dieser Phase dann doch gelernt, dass meine - Achtung! Große, pathetische Worte... - Würde letztendlich wirklich unantastbar ist. Und dass ich nichts dafür kann, dass ich jemanden geliebt habe der krank war. Dass das meine Liebe nicht zu etwas Demütigendem, Schmutzigem oder etwa Lächerlichem macht. Ich denke, das ist so ein Ding, das ich noch mal wirklich mit mir klären muss - OBWOHL mein Kopf es weiß. Und! Um das klarzustellen: OBWOHL ich ganz sicher auch nie ein Engelchen war! (Ich klinge hier im Forum immer so brav fiel mir kürzlich auf...) Ich habe auch meine Fehler gemacht und Menschen ganz übel verletzt! Ich habe selber mal betrogen als Zwanzigerin, so richtig nach Strich und Faden. Aber aus dem Ergebnis habe ich meine Konsequenzen gezogen. Ich will damit sagen: Ich wäre die Falsche, um so richtig mit Steinen um mich zu werfen. Drum vielleicht auch immer wieder diese Mäßigung. Es ist eben nicht alles schwarz und weiß - das macht die Sache leider irre kompliziert, aber es ist einfach näher an der Wahrheit.
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23.04.2008 01:35:17 | ||
Ratlos | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 647 Mitglied seit: 23.10.2006 IP-Adresse: gespeichert | Hoppla... Hallo Moralapostel, hey, das tut mir jetzt leid! So rede ich als Ex-Angehörige, ja. Das ist so weil es weh tut. Trotzdem hoffe ich sehr, dass Du aus meinen Zeilen herauslesen konntest, dass meiner Ansicht nach die Sucht "diejenige" mit der Macht ist? Das Problem ist bspw. bei mir, dass mein damaliger Partner ganz sicher nicht wollte, dass es mir heute so geht, wie es mir geht. Aber es gab unendliche Diskussionen, in denen er versuchte zu "verhandeln". Ihm war gar nicht so recht klar, dass er im Grunde darüber verhandelt, "ein bisschen süchtig bleiben zu dürfen" - mir aber schon - und das war einfach der völlige Horror. Ich habe in diesen Diskussionen regelrecht gespürt, wie ich ihn verliere. Und nicht nur das. Es ist einfach schrecklich dabei zusehen zu müssen, wie sich jemand selbst belügt, wie sehr er/sie darum kämpft, im Grunde bei dem bleiben zu dürfen, was ihn/sie kaputt macht. Und zu welchen "Wahrheiten" da gegriffen wird. Meine Alarmantennen haben gerödelt, weil er um Pornobilder verhandeln wollte und seine haben gerödelt, weil er dachte: Sie will mir meine Persönlichkeit rauben, sie will mir was wegnehmen, es geht um meine Privatsphäre... Ich denke wir empfanden uns am Schluss gegenseitig als ultimative Bedrohung. Und genau durch diese oder ähnliche Diskussionen verlernt man, zwischen Krankheit und dem Menschen, den man liebt zu unterscheiden. Und dann kommen eben genau solche Kommentare/Beiträge heraus wie diese hier. Ich denke, Du musst dich davon nicht angegriffen fühlen. Du bist einfach derjenige der sich wirklich bemüht! Das ist etwas anderes. Trotzdem muss ich Dir ganz ganz ehrlich sagen: Ich würde mich nie mehr trauen (!), mit jemanden eine Beziehung einzugehen, der dieses Problem einmal hatte. Dazu stehe ich. Ich persönlich wäre auch einfach gar nicht gut für jemanden, der es gepackt hat! Im Gegenteil. Das heißt aber nicht, dass ich denke, dass jemand, der ausgestiegen ist ein hochgefährlicher Gefühlezertrampler wäre. Gar nicht. Jetzt hoffe ich, dass ich ausdrücken konnte, was ich meine... Es ist schlussendlich auch in diesem Punkt so, wie Sammy einmal schrieb (ungefähr zitiert): Wir sitzen an unterschiedlichen Enden des selben Problems. Gerade deswegen und auch weil Deine Antwort hier exakt ausdrückt - auf eine ganz andere Art - was mich manchmal bis heute fertig macht, finde ich den Austausch hier enorm wichtig und richtig. Wir müssen alle irgendwie lernen, mit den Konsequenzen zu leben und uns neu zu sortieren. Das ist verdammt hart - für letzten Endes alle hier. P.S. Ich vergesse immer gerne, das hier nicht alle "meine Geschichte" kennen und wiederhole mich auch so ungern, weil's einfach ungesund ist, wiederzukäuen. Aber mein Exfreund hat weinend gesagt, was Sache ist, dass er süchtig ist. Und ich war verdammt froh! Ich wollte diesen Mist mit ihm durchstehen. Aber a) war ich einfach von den vielen Lügen zuvor ausgelaugt und b) kamen dann auf einmal diese Verhandlungsgespräche, die mir eine Höllenangst eingejagt haben und mir sagten, dass das wir noch weit weg sind von einem echten Durchbruch. Das war mir alles zu viel. Er hat die Beziehung dann beendet. Und das war richtig so und im Grunde fair mir gegenüber. So sehe ich das heute. Jesses wühlt mich das auf hier...
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23.04.2008 01:59:23 | ||
Phoenix | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 878 Mitglied seit: 04.08.2006 IP-Adresse: gespeichert | Hallo, alle schlaflos hier? Ich auch! Ich habe auch das Problem mit Vertrauen. Wenn man es erlebt, dass ein Mensch dir in die Augen sieht, dich anlügt ohne mit der Wimper zu zucken, ist es schwer irgendwann wieder zu vertrauen. Das mein Ex süchtig ist, habe ich akzeptiert, dass die Huren nicht hübscher, "wertvoller" oder sexuell raffinierter drauf sind, habe ich auch kapiert!!! Dass die "Gespräche" mit den osteuropäischen Cam-Girls nicht interessanter waren als mit mir zu sprechen, weiß ich nun auch...Es war nur seine Sucht!!! Und trotz allem, hat sich Mensch und Sucht vermischt. Man kann damit nicht so umgehen, als hätte er nur ein Gipsbein... Heute, wenn ich alles über Süchte weiß, sehe ich viele Puzzleteile, die automatisch zusammenfinden: seine chronische Müdigkeit, seine Potenzprobleme, seine Verwirrtheit (klar, wenn man simultan zig "Freundschaften" übers Net pflegt, seine Gereiztheit, und und und...seine viele Handys, sein permanenter Geldmangel, sein Desinteresse an der Welt, sein chronisches Lügen, ...kann alles nun verstehen und nachvollziehen...ist aber nicht mehr mein Problem. Wovor ich aber Angst bekommen habe: ich war manipulierbar, ich war blauäugig, ich war vertrauensvoll, glaubte Worten, Blicken, Versprechungen...obwohl ich tief innen immer spürte: mit diesem Mann stimmt was nicht. Da war was greifbar zwischen uns, aber ich konnte es nicht benennnen. Dadurch, dass wir nicht zusammenwohnten, wußte ich nicht von seinen nächtlichen vertuellen Streifzügen. Inzwischen weiß ich, mit mir hat wohl auch einiges nicht gestimmt, als ich in dieser gottverdammten kranken Beziehung war. Und vor allem ausharrte, obwohl ich unglücklich war... Ich bin jetzt schon einige Zeit getrennt, aber wohl auch ziemlich angeschlagen. Also, alles was mir ein Mann sagt, lasse ich so im Raum stehen, glauben will ich eh nichts. Solange ich mit meinem süchtigen Partner zusammen war, denke ich, hatte ich eine gesunde Sexualität... Nur bald brauche ich den Sexualtherapeuten...weil ich mich so verändert habe. Ich kann auch keine gesunde Beziehung mehr führen...sie besteht von Wochenende bis zum Wochende, mit Option auf Trennung (zumindest immer mit demselben Mann - das ist schon mal gesund)). Da teste ich mich selbst, ob ich mich noch trennen kann. Habe ich das Gefühl, dass ich ihn vermisse und sowas wie eine Symbiose entsteht...(na, von Liebe will ich eh nichts hören), dann gehe ich auf Abstand! Nie wieder so eine intensive Bindung, wo die Trennung sich wie sterben anfühlt. Ich horche oft in mich hinein, tut der Freund mir gut, habe ich Mega-Spaß? Oder ist es Angst vorm Alleinsein? Ich plane auch nie wieder mit einem Mann eine Familie zu haben, zusammenzuziehen, oder "auf ewig" zusammenzubleiben, dann bekomme ich gleich Panik...Die Option zu wissen, wenn ich mich verabschieden möchte, dann kann ich das, finde ich sehr gesund, obwohl es nach außen wohl eher sehr "pathologisch" klingt. Aber Zeit heilt Wunden! Daran glaube ich fest.
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23.04.2008 03:10:51 | ||
Moralapostel | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 271 Mitglied seit: 02.04.2008 IP-Adresse: gespeichert | Hi Ratlos, danke für deine Antworten, ich denke ich kann mich schon auch in euer Empfinden in etwa hineinversetzen, verstehen. vielleicht sollte ich mir keine Gedanken um partnersch. Liebe machen, da ich derzeit höchstens aus der Erinnerung mitreden könnte, nur gefühlsmäßig würde ich denken, daß es schade wäre, wenn du dein Mitgefühl, oder wie du es ausgedrückt hast, dein vorauseilendes Verständnis wirklich abschaffen wolltest. Ist das wirklich negativ? Klar, da ich nun eh den Stempel eines OSS habe, versuche ich eh nur die zu verteidigen ... nö, so ist es nicht, meine Gedanken funktionieren noch exakt so wie vor der OSS, sofern da nicht grad ein Rückfall im Gange ist/war, was grad nicht der Fall ist. Hat nicht jede/r diese Schwächen, diese schwarzen Flecke auf seiner Seele, wo er/sie nichts anderes braucht als Verständnis und Angenommen-Sein, trotz dieses "Makels" (was jetzt nicht zwangsläufig mit OSS zu tun haben muß)? Wäre es nicht super, bzw. das was man oder ich jetzt sogar mit Liebe definieren würde, wenn da dann eben dein neuer Partner mit vorauseilendem Verständnis auf dich eingeht, ggf. auch verzeiht, wenn du zu ihm ungerecht bist, wegen deiner vorgeschichte, oder dir ggf. zeit läßt oder was auch immer du brauchen solltest ...? Ich denke mal, daß du damit sehr richtig liegst. das was man für den Menschen empfunden hat, bezog sich ja nicht auf die Such, von daher ist es wirklich absurd, wenn man drüber nachdenkt. Allerdings hört man ja immer wieder, daß man sich immer irgendwie ähnliche typen aussucht bzw. eben als partner in betracht zieht, was dann vielleicht mit der Co-Abhängigkeit zusammenhängt wie du auch geschrieben hast, so kann ich das auch nur für mich schreiben, ich bin eben auch nicht immer nur brav, ein engelchen ... @Butterblume sorry, aber vielleicht kannst du ja auch so was für dich erkennen, meiner meinung nach, solltest du eben für klare verhältnisse sorgen, klare ansagen machen, eine entscheidung von ihm verlangen, dir aber vorher bewußt machen, daß das in beide richtungen gehen kann, also auch das Ende bedeuten kann, was dann aber für dich der bessere Weg ist, im Vergleich zu dem jetzigen Zustand. Meine Meinung. Doch wünschte ich, daß dein Freund seine Situation erkennt und letztlich dich so sehr liebt, daß er sich für dich und gegen die Sucht entscheidet. Hilfe, ich bekomme Ärger, wenn ich das so schreibe, kann also leicht mißverstanden werden. ER muß das schon für sich erkennen, daß er süchtig ist. lg Aldo
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23.04.2008 03:19:00 | ||
Moralapostel | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 271 Mitglied seit: 02.04.2008 IP-Adresse: gespeichert | @A.... dein zitat am ende deiner postings ... mal etwas umgewandelt "Nicht weil es uns verletzen könnte, lieben wir nicht, sondern weil wir nicht lieben, verletzen wir uns selber." auch wenn ich ein Mann bin und dazu eben noch ein betroffener, macht mich deine Lebens-Geschichte betroffen ... wie viele hier :((( Du schriebst, daß du Koffer packst und in Urlaub fährst - ein Lichtblick, genieße die Zeit, ich wünsche Dir, daß du Freude am Leben entdeckst, viele schöne Stunden erlebst. Ich denke mal und würde dir das auch gerne wünschen, aber nicht gegen deinen Willen, daß du doch wieder jemanden so lieben kannst, daß deine ganzen Verwundungen abheilen können, und du Vertrauen fassen kannst in die Liebe und in den Menschen. Eine Garantie kann dir wohl kein Mensch geben, daß das lebenslang halten wird. ich wollte das nicht bagatellisieren, OSS ist sicher tausendmal ätzender wie ein beinbruch... lg
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23.04.2008 03:47:39 | ||
gabriele_farke | ||
Gruppe: Administrator Rang: Beiträge: 3415 Mitglied seit: 26.03.2006 IP-Adresse: gespeichert | dennoch..... ... tut mir leid, Mädels, aber das kann und will ich so hier nicht stehen lassen! Damit tut Ihr den Betroffenen so unrecht! Es gibt auch FRAUEN, die onlinesexsüchtig sind. Und ich werde es hier auf gar keinen Fall zulassen, dass Ihr solche Negativmeinungen, Vorurteile und Vorverurteilungen verbreitet! Ich verstehe, dass Ihr verletzt seid! Keine Frage! Aber einen OSS als Kranken in Hirn und Hose zu bezeichnen, sorry, aber das zeugt nicht gerade von dem, was einen OSS ausmacht. Das klingt dreckig und respektlos. Ihr vergesst dabei wirklich, dass es zig Tausende gibt, die aus ihrer Sucht raus wollen, dass es zum größten Teil Menschen sind, die sehr liebevoll, gebildet und liebenswert sind! Und WENN diese Menschen, die sich zum Thema OSS informieren und vielleicht auch hier rein sehen, dann lesen müssen: Weg von den Kranken in Hirn und Hose ... nee, tut mir leid, da werde ich immer auf der Seite der Betroffenen stehen! Mit dieser Einstellung nämlich seid IHR es, die die Beziehung zum Scheitern bringt. Und durch solche Bezeichnungen ändern wir letztlich auch in der Gesellschaft das Bewusstsein nicht, wenn wir Onlinesüchtigen begegnen. Diese o.g. Bezeichnung klingt arrogant und ignorant, sorry, aber ich bin darüber wirklich nicht sehr "amused". Wollen wir nicht ein ganz kleines bisschen sachlicher und respektvoller miteinander umgehen? OSS sind Menschen, die in eine Sucht geraten sind. Und auch wenn Ihr mich jetzt erschlagt, ich sage es trotzdem: Daran ist ganz selten nur der Betroffene selbst Schuld! Aber dieses Thema hatten wir hier schon. In diesem Sinne, G.
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23.04.2008 07:37:29 | ||
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