ChiChi |
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Beiträge: 13 Mitglied seit: 29.12.2013 IP-Adresse: gespeichert
| Ich sehe das genauso, nur etwas nuancierter.
Wenn ich jemanden liebe, möchte ich mit diesem auch intim werden. Allerdings klappt das nur dann, wenn ich meinem Partern auch vertrauen kann. Wenn das Vertrauen erst einmal weg ist, ist es für einen schwierig sich erneut fallen zu lassen.
Und das ist Sex auch. Das sich fallen lassen können und aufgefangen werden von seinem Partner.
Ich denke, für eine Beziehung ist es daher sehr wichtig, dass beide sich gegenseitig ganz öffnen.
@Eisprinzessin: Redet Ihr über Eure Verlangen bzw. Nichtverlangen? Erklärst Du ihm, wie es in Dir gerade aussieht, warum die keine Lust hast und im Zwiespalt bist? Redet er mit Dir? Dass er wieder mit Dir kuscheln, Deine Nähe genießen will, auch ersteinmal ohne Sex?
Am Anfang ist das durchaus in Ordnung keinen Sex zu haben. Kuscheln, Küssen und Streicheln helfen, die Bindung zu festigen. Das Vertrauen baut sich dann ganz von alleine auf, allerdings müssen beide Seiten offen (sehr offen) miteinander umgehen.
Wenn es Themen gibt, die am Anfang noch zu sehr schmerzen, das sagen. Dem anderen zuhören. Wichtig ist vor allem auch, dass Dein Mann weiß, was in Dir vorgeht, was mit Dir durch seine OSS geschehen ist.
Es hilft ihm, das bei seiner Therapie auch zu verarbeiten. Es ist wichtig, dass Ihr beide Euch ebenfalls austauscht, damit er verstehen kann und auch Du verstehen kannst.
Und nach so langer Zeit wird es nicht von heute auf morgen klappen. Es braucht Zeit und Arbeit. Und manchmal sehr viel Zeit, damit die Verletzung heilen kann.
Ich vertraue meinem Mann wieder, nicht zu 100%, aber ich weiß, dass ich das auch gar nicht muss, um ihm wieder zu vertrauen.
Die Verletzung ist jedoch noch da und es kommen immer noch manchmal leise Stimmen des Zweifelns hoch. Aber es liegt an mir, diese Verletzung zu heilen. Mein Mann tut momentan alles, damit ich das auch kann. Allerdings weiß er auch, dass diese Stimmen in mir sind, dass mir manche Dinge noch sehr nahe gehen und ich immer noch nicht ganz verarbeitet habe.
Aber mir ist es wichtig, dass er es weiß. Genauso wie es mir wichtig ist, zu wissen, wenn ihn etwas beschäftigt.
Für ihn ist es nicht einfach, sich so sehr zu öffnen, er weiß aber, dass es gut für uns beide ist.
Und ja, er war verdammt sauer, als ich ihn erwischt hatte, und zwar auf mich. Aber das ist bei einer Sucht so. Nur hat er es wieder erkannt und kämpft seitdem gegen die Sucht.
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03.06.2014 09:48:25 | |
eisprinzessin |
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Beiträge: 9 Mitglied seit: 01.04.2014 IP-Adresse: gespeichert
| Also Streicheln, Kuscheln , körperliche Nähe gibts bei uns schon. Mit Küssen fangen meine Probleme dann aber an.
Er weiss, dass das alles von seiner OSS kommt. Ich habe ihm auch schon versucht, mein Zustand zu erklären, ohne Vorwürfe, nur damit er eine Erklärung hat (falls er es selber nicht gemerkt hätte...). Aber es ist momentan noch sehr schweirig. Er kann noch überhaupt nicht mit mir über die Probleme reden. Er sagt selbst, dass er blockiert, dass die Therapie ihm aber hilft, und er mit mir später dann sprechen können wird. Wann ist die andere Frage. Und ob ich noch die nötige Geduld habe, so lange zu warten. V.a. weiss ich nicht, wie ernst er seine Therapie nimmt. Ein Rendez-Vous wurde abgesagt. Bis jetzt hat er nicht zurückgerufen, um einen neuen Termin auszumachen...
Ich bin so ziemlich sicher, dass er immer noch sehr regelmässig Pornos schaut. "Nur" Filme. Das ist mir mittlerweile schon fast egal - oder wohl doch nicht. Es treibt mich immer weiter in die Abscheu gegen Sex. Aber Vertrauen tu ich ihm schon. Ich weiss, dass es "nur" dabei bleibt momentan.
Komisch...
Naja, ich kämpfe schon lange dafür, dass er sich öffnet, wir miteinander sprechen können. Ich bin, oder vielleicht eher war auch bereit, ihn voll zu unterstützen, zu begleiten, beizustehen. Wenn von ihm aus aber nicht genügend kommt, wirds schwierig. Er versucht das alles zu kompensieren, indem er mir extrem viel hilft und sich super um die Kinder kümmert. Aber unser grundsätzliches Problem glaubt er wohl immer noch selber in den Griff kriegen zu können, obschon die Beweise, das dem nicht so ist, schon lange da sind...
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03.06.2014 22:01:16 | |
ChiChi |
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Beiträge: 13 Mitglied seit: 29.12.2013 IP-Adresse: gespeichert
| Das hört sich aber für mich jetzt erstmal nicht so gut an.
Das Problem, das ich sehe, ist, dass er immer noch in seiner Sucht steckt und nicht bereit ist, sich richtig zu lösen, sollte er weiterhin Pornos schauen.
Es ist wichtig, dass er sich davon ganz losmacht. Rückschläge bzw. Vorfälle, dass da nochmal sowas vorkommt, ist normal, aber es weiterhin regelmäßig zu sehen, weiß nicht.
Ich kann Dich sehr gut verstehen, dass Dich das blockiert.
Mein Mann hat von vorneherein wieder mit allem aufgehört. Chats gelöscht, Lesezeichen gelöscht (man(n) wird ja schlauer), alles gelöscht, was mit Pornos, Pics usw. zu tun hat.
Es war für ihn verdammt schwer, vor allem da seine Gedanken die ganze Zeit um diese Bilder kreisten.
Aber das abnabeln von allem, hat ihm sehr geholfen loszukommen, ich sage nicht, dass wir damit schon fertig sind. Aber er geht mit seinem Stress nun anders um, wenn er merkt, dass er wieder daran denkt, geht er Joggen, Spazieren, einfach um den Kopf wieder freizubekommen.
Ein regelmäßiges Porno sehen ist für mich, ein nicht loskommen oder loslassen wollen.
Ich weiß, dass es Männern unheimlich schwer fällt, sich wirklich zu öffnen, aber zumindest einen Teil kann er schaffen, er muss ja nicht gleich alles ausbreiten.
Hast Du Dir mal überlegt bei Gabriele eine Einzeltherapie zu machen? Ich weiß, wie sehr einen solch ein Erlebnis runterreißt. Und ich fand ihre Hilfe sehr toll. Vor allem vielleicht auch, damit Du Dir vielleicht mehr klar wirst, was Du möchtest, was Du von ihm erwartest und was Du machen willst, wenn er Deine Erwartung nicht einhält.
Mein Mann weiß, dass ich viel verkraften kann, vielleicht nicht gleich, aber mit der Zeit, aber er weiß auch, dass bei mir der Schlussstrich ein Seitensprung wäre, auch wenn es aus der Sucht heraus geschieht.
Dieser Schmerz wäre für mich so groß, dass ich daran kaputtgehen würde, wenn ich da nicht die Reißleine ziehen würde.
Dass es fast geschehen ist, daran habe ich immer noch zu arbeiten. Und es war "nur" ein fast. Aber ein tatsächlich? Nein.
Kennst Du Deine Grenze? Die, bei welcher Du entgültig die Reißleine ziehen würdest?
bearbeitet von ChiChi am 03.06.2014 22:38:40
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03.06.2014 22:37:42 | |
eisprinzessin |
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Beiträge: 9 Mitglied seit: 01.04.2014 IP-Adresse: gespeichert
| Ja, meine Grenzen kenne ich schon. Und mein Mann kennt sie ebenfalls... Er versteht kein deutsch, also ist eine Therapie bei Gabriele schwierig, aber lieb gemeint ;-)!
Sein Psychiater scheint mir gut zu sein. Ich habe meinem Mann eine Sitzung zu zweit vorgeschlagen. Er behauptet, er sei noch nicht bereit dazu. Dass er zuerst noch mit seinem Psy allein sprechen muss. Da er aber fast nicht mehr geht...
Ich habe selber meine ups and downs. Naja, mal schauen wie's weiter geht....
Vielen Dank für deine Ratschläge, Denkanstösse und Erfahrungsberichte!
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07.06.2014 10:39:53 | |
ChiChi |
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| Naja, die Therapie bei Gabriele, war ja auch eher für Dich allein.
Ich weiß, wie schwierig dieses Thema für uns ist, die jemanden lieben, der oss ist. Auch wenn ich bereits viel verarbeite und auf mich achte, so schmerz mich sein damaliges Verhalten immer noch sehr.
Und ab und an nagt auch noch die Stimme des Zweifels in mir. Nicht sonderlich stark, aber immer mal wieder ein bisschen.
Es ist nicht einfach, da auf uns zu achten, dass es uns gutgeht.
Ich hoffe, dass sich Dein Mann das nochmal überlegt und auch wieder regelmäßig hingeht. Und vielleicht ist in der Zwischenzeit ein Gespräch zwischen Dir und Gabriele auch nicht soooo abwägig.
Ich drücke Dir von ganzem Herzen die Daumen, dass Ihr das schafft. Aber verlier Dich dabei bitte nicht und achte auf Dich!
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09.06.2014 01:53:34 | |
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