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| Hallo Ihr Lieben!
Für mich schließen sich ein gesundes Selbstbewußtsein und das Bleiben jedoch irgendwie aus.
Mein Selbstbewußtsein war durch seine Sucht eigentlich nie besonders in Mitleidenschaft gezogen. Er hatte die Sucht schon vor mir, ich habe das nie wirklich auf mich bezogen.
Trotzdem verletzt es mich, insbesondere die Lügen. Und trotzdem bleibe ich.
Da kann ich mich selber noch so toll finden, das Bleiben, der Verstoß gegen die eigenen Überzeugungen, das "sich so etwas bieten lassen" aus Angst, das sehe ich als eklatante Schwäche. Wäre ich durch und durch selbstbewußt hätte ich mich schon vor Jahren getrennt. Ich bin es aber nicht. Ich bin schwach.
Da helfen mir auch all die Dinge die ich momentan für mich tue (darin bin ich übrigens richtig gut geworden ) nicht.
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Beiträge: 197 Mitglied seit: 14.01.2012 IP-Adresse: gespeichert
| an dieser Stelle möchte ich mal was loswerden:
die OSS schadet dem Süchtigen selbst UND seiner Partnerin, damit der eigenen Gesundheit und der Beziehung.
Ausgehend vom Input meines obigen Posts ist festzuhalten: Die häufig vernommene Ausrede des Mannes, durch InternetP&M nehme er der Frau nichts weg, es sei seine Sache was er im Internet mache, ist blanker Unsinn
Tatsächlich nimmt er sich selbst und seinem Leben etwas weg: Gesundheit, Beziehungsfähigkeit, positive Gefühle usw
Tatsächlich nimmt er ihr was weg: Liebe, Vertrauen, Geborgenheit usw. und gibt ihr dafür viel negatives zurück, wie viele Partnerinnen hier leidvoll erfahren mussten.
Und er nimmt der Beziehung was weg bzw reduziert die Chance auf: erfüllende Paarsexualität, auf ein erfüllendes, glückliches Beziehungsleben usw
bearbeitet von Andi72 am 26.04.2012 20:39:31
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| Hallo Vacuitatis,
solltest du das zögerliche Verhalten einer evtl. bevorstehenden Trennung wirklich Schwäche nennen??? Hmmm??, kann es auch sein, dass du "einfach" nur rational denkst? Etwas tust, was menschlich absolut normal und legitim ist?!?! Rationales Denken ist wichtig, nur wird das in einer Beziehung oft vergessen. Man hört nur auf das Herz, aber das ist ja auch gerade das interessante..... verständlich! Andererseits: Wie viele Beziehung würde es nicht geben wenn man nur rational ran gehen würde? Also sollte man immer versuchen einen Mittelweg zu finden.
Und bei dir habe ich das Gefühl, dass du genau diesen noch suchst.....evtl. auch noch Hoffnungen auf eine gemeinsame Zukunft hast.....ihm Verzeihen kannst?!?
Zitat: "-der Verstoß gegen die eigenen Überzeugungen, das "sich so etwas bieten lassen-"
Ich nenne es "eine gesunde Entwicklung der persönlichen Reife", wenn man auch lernt, über den "eigenen Tellerrand" hinaus zu schauen. Was bringt es uns, sturr auf seine Überzeugungen zu verharren? Keine Angehörige eines Oss ist weniger verletzt als du es in deiner Beziehung (leider) auch erfahren hast. Richtig, es gibt Dinge in einer Beziehung, die sind ein absolutes "no go", und JEDER Partner läßt sich nicht alles bieten. So wie ich aus deinen Postings lese, hat dein Mann die Reissleine gezogen und stellt sich seinem Problem der Sucht und eurem Beziehungsproblem. Wirft das nicht eine ganz andere Sichtweise auf eure Situation? Bist du überhaupt bereit aus Liebe das Gewesene zu verzeihen.....nicht zu vergessen, dass kannst du nicht, aber zu verzeihen?!
Kopf <-> Herz steht für duales Denken. Ich bevorzuge, in derartigen Situationen, alle meine Sinne zu nutzen.
Eine Beziehung die Dir gut tut ist sicher sehr wertvoll. Aber dafür solltest Du auch bereit sein, jetzt etwas zu tun, jetzt, wo dein Mann sich positiv und mit gutem Willen gegen seine Sucht stellt.
Eine Beziehungsfrage ist kein Tau, an dem Kopf und Herz zerren.
Hast doch Angst davor, ihn zu verlieren und noch mehr verletzt zu werden, alleine nicht klar zu kommen, ihn doch zu vermissen? Hast du Angst bei ihm zu bleiben und noch mehr verletzt zu werden? Bist du wütend, weil Du denkst, das er Dich für austauschbar hält? Das wir negative Gefühle nicht mögen, ist verständlich. Aber vielleicht stecken da ja auch noch mehr/ andere unangenehme Gefühle dahinter? Jetzt zu flüchten, aus Schutz die Beziehung zu beenden, ist legitim. Bringt Dich m.E. aber nicht wirklich weiter. Eine Trennung wirft dich wieder ins Single-Dasein zurück, sicher, allein leben, hat auch seine Vorzüge, aber auch Beziehungen sind sehr wertvoll und sie helfen uns nicht zuletzt bei der Entwicklung.
Schau doch noch einmal genau hin was bei Dir jetzt ansteht...., was unternimmt dein Mann, um wieder auf dich zuzugehen?
Sicher musst du deine Gefühle ernst nehmen und dich vor erneuten Verletzungen schützen, versuche dennoch zu Verzeihen, um zu deiner eigenen, inneren Ruhe zu finden. Frage dich vielleicht auch einmal, ob deine Selbstsicherheit stabil genug ist, um dich deinen evtl. tiefverwurzelten Ängsten zu stellen, oder wählst Du den scheinbar leichteren Weg der schnellen Trennung?
Nichts desto trotz, die oberste Priorität hat die Frage: Liebst du deinen Mann noch?
Liebe Grüße Denise
*Mit Steinen, die man mir in den Weg gelegt hat, habe ich mir einen Weg gebaut ++++++ Wenn einem die Treue Spaß macht, dann ist es Liebe -- Julie Andrews+++++* SHG für Angehörige: Jeden 1. Montag ab 20.30 Uhr |
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| Hallo Andi,
um genau diese Einsicht zu erlangen, hat mein Mann Jahre gebraucht.......was habe ich geweint und gelitten und wurde auch noch böse beschimpft, da ich "verständnislos" war.
Und ich glaube... nein ich weiß, damit bin ich nicht die einzige Angehörige hier im Forum.
Schön, das du die Realität hier so überzeugend darstellst!
lieben Gruß Denise
*Mit Steinen, die man mir in den Weg gelegt hat, habe ich mir einen Weg gebaut ++++++ Wenn einem die Treue Spaß macht, dann ist es Liebe -- Julie Andrews+++++* SHG für Angehörige: Jeden 1. Montag ab 20.30 Uhr |
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