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Alles, nur kein Sex? |
Sammy1980 | ||
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Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 482 Mitglied seit: 28.10.2006 IP-Adresse: gespeichert | @Inner_Beauty: Ich möchte kurz auch etwas zu deiner Anfangsfrage sagen. Was du da schreibst, ist auf gewisse Weise tatsächlich die Wahrheit. Die Onlinesexsucht ist für den Süchtigen eine offene Wunde. Das weiß man in dem Moment als Süchtiger auch. Man weiß, dass da etwas mit einem selbst nicht stimmt. Man weiß, dass sich andere Menschen normal nicht so verhalten. Und das Schlimme ist: Man erlernt eine völlig falsche Sexualität, die nur noch in der Selbstbefriedigung vor Pornofilmen besteht. Und wenn man das lange genug so treibt (Jahre), verliert man das Bedürfnis nach eigentlicher, normaler Sexualität völlig. Man "verlernt" sie quasi, so hatte ich es bei mir festgestellt. Es klingt vielleicht ein bisschen hochgestochen, aber Sex ist eben auch eine Tätigkeit, die man sozusagen einfach im Laufe der normalen, sexuellen Entwicklung "erlernt". Ich denke, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Nur wenn man sich eine Ersatzsexualität am Computerbildschirm aufbaut, stellt der Körper sich völlig darauf ein. Nur noch harte Reize, Nahaufnahmen, harter Sex, das macht einen über die Jahre stumpf und wird immer schlimmer, der Körper verlangt nach weiterer Steigerung in der Sucht. Man adaptiert sich und seine ganze Sexualität sozusagen auf diesen Mist. Gedanken an Sex im richtigen Leben reichen nicht mehr, das macht einen nicht mehr an. Die erschreckendste Erkenntnis meines Lebens war es, festzustellen, dass mich richtiger Sex im echten Leben in keinster Weise mehr überhaupt erregt oder angemacht hat. Ich spreche vom berühmten "Taubheitsgefühl", von dem hier viele Onlinesexsüchtige schon gesprochen haben. Abgesehen davon, dass ich Probleme hatte, überhaupt in Stimmung zu kommen, hab ich beim Sex fast nichts gefühlt. Wie auch, wenn man sich die Tage davor 3mal am Tag vor Hardcore-Pornos selbstbefridiegt hat wie eine Maschine? Und es lag wirklich nicht an der Partnerin in dem Moment, die konnte noch so attraktiv sein, es war einfach nicht "die richtige Droge" zu meiner Sucht. Die Folge davon war, dass ich Sex auswich. Und durch dieses Ausweichen groteskerweise sogar noch mehr Interesse und Nachfrage danach erweckte...ich hatte in einem Fall ein echt hübsches Mädchen kennengelernt, die mich quasi bei mir zu Hause schon fast ins Bett gezerrt hat, weil mein Hinhalten sie fast verrückt gemacht hat. Und ich hatte einfach Angst davor. Angst, zu versagen und wieder festzustellen, dass es mich nicht anmacht. Das war übrigens der Moment, wo ich auf diese Seite hier gestoßen bin und eine Beratung bei Gabriele in Anspruch genommen habe. Man kann das alles rückgängig machen und sich wieder auf normalen Sex "einstellen" sozusagen. Aber das fordert lange lange Zeit und strikte Enthaltsamkeit von der Pornosucht. Es ist auf jeden Fall möglich, einen solchen Menschen behutsam an Sex wieder heranzuführen. Aber einfach ist das nicht, und es braucht Zeit. | |
05.04.2009 13:02:01 | ||
Gast | ||
Gruppe: gesperrt Beiträge: 0 IP-Adresse: gespeichert | Hallo Sammy, vielen Dank für deine offen und ehrliche Schilderung deiner Gefühle, Gedanken und eigenen Erfahrungen in Bezug auf meine Frage. Ich bin mir sicher dass deine Antwort auch für viele andere Frauen hilfreich ist, die sich in einer ähnlichen Situation befinden. Bei meinem Mann ist es leider schon länger so dass ich ihn durch meine 'Überwachung', was seine Nutzung Zuhause am PC betrifft, in die reale Welt gedrängt habe - wobei ich mir inzwischen relative sicher bin das er zusätzlich zu seiner Pornosucht auch ein Charakterschwein ist. Für mich ist die Beziehung, oder sollte ich sagen unsere Ehe, auf jeden Fall vorbei. Er tut mir zwar leid, denn ich weiß dass er ohne den Halt den ich ihm so lange gegeben habe zu Boden fallen und nicht so schnell wieder aufstehen wird...aber da ich mich mit einem Bein schon unterhalb des Bodens befinde, muß ich mich nun wirklich allein auf mich und mein Wohlbefinden konzentrieren. Ich muß mich selbst retten bevor es auch für mich zu spät ist. Dir alles Gute, Addi | |
06.04.2009 20:20:04 | ||
Sammy1980 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 482 Mitglied seit: 28.10.2006 IP-Adresse: gespeichert | Du solltest auf jeden Fall in erster Linie an dich denken, das ist vollkommen richtig. Helfen kannst du ihm ohnehin nicht großartig, er muss da selber herauswollen. Alles Gute! | |
06.04.2009 20:42:26 | ||
Verwünscht | ||
Gruppe: Administrator Rang: Beiträge: 245 Mitglied seit: 10.10.2008 IP-Adresse: gespeichert | Sammy, danke für deine ehrliche und offene Ausführung! Du schreibst genau das, was ich meinen Partner schon so oft auf den Kopf zu gefragt habe. Habe es sinngemäß genauso formuliert. Denn es ist ja eigentlich logisch, dass die (in dem Fall) Männer keine Lust mehr auf ihre eigenen Frauen haben. Alles was das WEB ihnen bietet.........da komm ich schon lange nicht mehr mit. Mein Freund sagte mir gestern als ich ihm den Post von dir gezeigt habe, dass es wohl mal so war......ich war erstaunt über seine Äußerung, denn er antwortete mir damals immer mit Ausreden wie: Müdigkeit, Stress, Ärger...hätte mir damals so sehr eine ehrliche Antwort gewünscht Aber weißt du, immer noch sehe ich es als meinen Part an, aus meinem Leben etwas zu machen........ Nun denn, ich lese diesen Post....laufe seit dem oft mit meinen Gedanken an diesen durch die Gegend. Frage mich: WAS können wir Frauen denn in dem Fall überhaupt noch tun?????? In vielen Fällen ist der Mann überhaupt nicht einsichtig in anderen Fällen vielleicht irgendwann einmal, wenn schon so viele quälende Tage/Wochen oder sogar Jahre vergangen sind. Dann liest man so ungefähr sinngemäß: Die OSStigen haben durch ausreichenden und umfangreichen Pornokunsum keinen Reiz mehr auf realen Sex mit ihren Partnerinnen. Scheint sinnvoll und logisch, sowie bei fast allen Betroffenen auch recht schnell der Fall zu sein. UND wir Frauen??? Leiden ewig lange, oft bis zum eigenen Verlust aller Energien, und Lebensfreude......... Anstatt genau diese Tatsache die Betroffenen doch von Anfang an ehrlich und offen auf den Tisch legen...... Viele Frauen wissen noch gar nicht dass ihr Mann Pornos im Web schaut, später süchtig geworden ist, wenn sie das erste Mal (meistens durch Zufall) entsprechende Beweise am PC finden. Fallen aus alles Wolken.......reden das erste Mal mit ihrem Partner darüber.....und das Leid nimmt seinen Lauf. Ich kann mir vorstellen, wenn die Betroffenen von Anfang an so ehrlich und offen wie Sammy in seinem Post sein würden, würde sich so manches Leid verkürzen, zumindest einschränken. Denn die Angehörigen (Frauen) könnten mit dem Bewußtsein dieser Tatsache von Anfang an entscheiden ob sie einen (noch langen) Weg einer Sexlosen Beziehung gehen wollen, oder ob sie sich lieber trennen und nicht in diesen Frust einer sexlosen Partnerschaft fallen wollen. Es wäre in unserem Fall meine Entscheidung gewesen bei ihm zu bleiben oder nicht. Ich hätte mich für ihn entschieden mit dem vollen Bewußtsein, was in der Zeit auf mich/uns zu kommt. Mein Partner hat nur Ausreden gefunden, mich damit besänftigen wollen, was er auch (leider) auf diesem Wege der Lügen geschafft hat. Das ist das, was mich heute so ärgert. Mit der Tatsache, dass auch mein Partner auf diese Frage hin leugnet, Ausreden (er)findet, verzweifel ich doch an diesem ganzen Lügenchaos und verliere das Vertrauen. Ich selbst bin leider von Natur aus sehr gutgläubig. Möchte immer gern an alles Gute und Positive glauben. Um so leichter hatte es auch mein Partner mit mir. Ich glaubte ihm zwar nicht uneingeschränkt,aber es reichte um immer wieder zu Hoffen. Noch heute verhält sich mein Partner mir gegenüber genauso abweisend wie zu der aktiven OSS Zeit. Er scheint immer noch nicht wirklich Lust auf reale Erotik mit mir zu haben....... Ich bin 172 cm groß, blonde lange Haare, KonfGr. 36.....was ist bloß so unerotisch an mir??????? Oder hat er einfach (noch) nicht gelernt wieder realen Sex zu haben? Sammy, du sagst es ist nicht aussichtslos, aber ein langer Weg...... Mich macht widerum die Tatsache etwas traurig, dass es bei allen Betroffnen (und damit meine ich auch die Dunkelziffer) nicht wirklich viele Paare den Weg aus der OSS in eine geheilte Welt schaffen. Was heißt, dass OSS tatsächlich einer der größten Beziehungskiller ist. Wenn ALLE Männer (aber bestimmt auch Frauen) das wüßten, dann würden sie doch bestimmt von Anfang an den Zugriff auf die entsprechenden Web-Seiten meiden. Damit wird mal wieder so richtig bewußt wie viel Gutes Gabriele für viele Menschen tut! Wie wertvoll und wichtig die Aufklärung in der Öffentlichkeit ist. Wie wertvoll ihre Arbeit ist!!! Wie wichtig, dass wir alle helfen. Ich habe übrigens auch schon meinen 17 jährigen Sohn "aufgeklärt"........ Danke noch einmal an dich Sammy!! Lieben Gruß Denise
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07.04.2009 18:46:02 | ||
Sammy1980 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 482 Mitglied seit: 28.10.2006 IP-Adresse: gespeichert | Tja, Denise...es ist die Scham, die Einen davon abhält, das offen zuzugeben. Man(n) hat Angst davor, sich als "suchtkranker Perversling" (was man selbst von sich denkt in dieser Situation) zu offenbaren. Was ich wiederum nicht verstehe ist, warum man das trotz Nachfrage leugnet. Wäre das zur Sprache gekommen, hätte ich lieber offen darüber geredet, als es zu vertuschen. | |
07.04.2009 23:40:59 | ||
Verwünscht | ||
Gruppe: Administrator Rang: Beiträge: 245 Mitglied seit: 10.10.2008 IP-Adresse: gespeichert | Ja, Sammy, auch wenn mein Partner mir das (leider) nie so offen gesagt hat, ich habe davon im Forum schon viel gelesen. Ich lese oft quer, gehe von der Angehörigen Seite zu der der Betroffenen. Versuche ganz viel an neuen Erkenntnissen miteinander zu verbinden,um i r g e n d w a n n einmal das alles bereifen zu können, was unserer einst so innige Liebe den Boden weg gerissen hat. Das du in dem Fall der direkten Nachfrage die offen gestellte Tatsache nicht verleugnet hättest spricht aus meiner Sicht absolut für dich! Das ist es doch nach was wir Partnerinnen immer wieder systematisch betteln. Offenheit, Ehrlichkeit..... (wir können einfach besser mit dem Thema umgehen, wenn das oft zerstörte Vertrauen wieder aufgebaut werden kann - durch Offenheit/Ehrlichkeit!) Gabriele hat mir schon einmal geschrieben, dass man das von einem Süchtigen nicht erwarten kann. Das mag ich gerne glauben, aber (nein kein "aber" - besser UND)ich sehe auch wie unterschiedlich die Charaktere allein in diesem Forum hier schon sind. Ist doch normal!! Und wenn du schreibst, du wärst auf eine direkte Nachfrage hin offen gewesen, bestätigt das meine Gedanken um die Charakterfrage. Freut mich richtig, DAS von dir zu lesen!!!
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08.04.2009 10:47:00 | ||
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