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Was machen mit einem erwachsenen, onlinesüchtigen Kind? |
bambu | ||
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Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 25 Mitglied seit: 21.03.2009 IP-Adresse: gespeichert | Ich habe mich drastisch ausgedrückt, wollte ihnen aber keinerlei Respektlosigkeit unterstellen. Ich reagiere bei soclehn Äußerungen allergisch und überreizt da ich Menschen in meinem geliebten Umfeld durch Alkohol und harten Drogen verloren habe. Heutzugtage würde ich mir wünschen, dass sie Internetsüchtig gewesen wären, denn dann könnte ich sie Heute Abend noch sehen riechen und höhren. Ich bin dennoch der Meinung, (und selbstverständlich dürfen wir anderer Meinung sein da stimme ich ihnen völlig zu, dafür ist dieses Forum,für das ich sehr dankbar bin, auch da denke ich) obwohl ich keine Studie oder sonst was vormirliegen habe, dass Alkoholsucht nicht damit zu vergleichen ist. Jeder der mit Alkoholikern lebte weiß was ich meine.. @wahnsinnserz Ich kann es dir leider nicht beantworten wie er es begreifen kann. ICh denke allerdings errinerungen aus der Kindheit sind goldwert. Also ich glaube das die beste Suchttherapie die Erinnerung ist. Wenn du irgendwas weißt woran er als Kind großen Spass hatte oder wo er großen Spass hatte mach ihm ein Vorschlag da mal hinzugehn oderso. Also ich mein ein 25jähriger, ich bin im selben alter, hat natürlich keine Lust irgendein Kinderkram zu machen aber das was ihn als Kind begeistert hat, wirklich begeistert, dass wird ihn auch heute noch gefallen schliesslich ist die Kindheit noch nciht lange her. Der Sinn dabei ist, dass er die Glücksgefühle bekommt die er aus einer iNternetlosen Lebenszeit kennt, sich daran erinnert und somit an sich selbst erinnert. ob es was Hilft, ob es ihm hilft..keine Ahnung ich versuche nur zu überlegen was mir so alles gut getan hat oder hätte, aber bekanntlich ist jeder mensch anders. ach und zum Thema INternetsucht in eigener Sache es ist 3.52Uhr und ich durchforste ein Forum für INternetsucht, ich glaub ich dreh mich trauriger Weise im Kreis... mfg
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02.04.2009 03:17:56 | ||
gabriele_farke | ||
Gruppe: Administrator Rang: Beiträge: 3415 Mitglied seit: 26.03.2006 IP-Adresse: gespeichert | bambu, Deine Einstellung und Gefühle, wenn die Sprache auf Drogenjunkies oder Alkoholabhängige kommt, kann ich jetzt besser nachvollziehen. Du schreibst, Du wolltest, sie wären "nur" internetsüchtig gewesen. Dazu möchte ich Dir etwas erzählen: Ein 18-jähriger junger Mann, der das Leben verlernt hat, weil sein allein lebender Vater keine Zeit mehr für ihn hatte und er nur noch IM PC lebte. Zimmer völlig zugemüllt, Waschen war ein Fremdwort (weder sich, noch die Klamatten), keinen Schulabschluss (da keine Zeit mehr für Schulbesuch war, zuletzt auch keine Möglichkeit), der hochintelligent war und dies in keiner Weise nutzen konnte, wo keinerlei (!) Kontakte mehr zur Außenwelt bestanden und der es nicht mehr schaffte, sein Haus zu verlassen und womöglich ein Busticket zu kaufen. Einzelfall? Keinesfalls. Wir haben es mit Menschen zu tun, deren einzige Kontakte zum anderen Geschlecht über das Internet bestehen. Sie haben niemals erfahren, zu fühlen, zu empfinden, zu lieben. Sie wachsen in einem völlig verzerrten Bild zu Frauen (oder Männern) auf und isolieren sich mehr und mehr, bis auch sie am o.g. Punkt sind, wenn sie vorher niemand wachstubst. Wir haben es mit Menschen zu tun, die ihre Eltern bedrohen und körperlich angreifen, die ihre Mütter in den Schwitzkasten nehmen, damit sie das Internet weiter bezahlen. Zwangsläufig haben wir es auch mit Eltern zu tun, die panische Angst vor ihren Kindern haben und das lange Zeit nicht zugeben wollen! Und wir haben es auch mit Menschen zu tun, für die Gewaltspiele eben keine Spiele mehr sind, die sämtliche Hemmschwellen verlieren und Virtualität mit Realität vermischen. Wir haben es aber auch mit Männern, die durch das Betrachten diverser Pornos in strafrechtliche Bereiche abrutschen, mit Mädchen, die sich sexuell missbrauchen lassen und Angst haben, ihren Eltern davon zu erzählen .... und, und, und .... Die Zeit reicht nicht, um das Maß wirklich darzulegen, wohin die Onlinesucht führen kann. Du wirst verstehen, dass ich da durchaus Vergleiche zu anderern Suchtkrankheiten ziehe und nicht von "nur onlinesüchtig" sprechen kann. Wohl dem, der das alles noch nicht am eigenen Leib erlebt hat, aber es sind halt keine Einzelfälle mehr, auch das muss uns (endlich) klar sein! Wir sprechen hier nicht von gelegentlichem Spielen oder WoW-Fans, wir sprechen von denen, die nicht mehr aufhören können! G. Wahnsinnserz: Mir fiel ein Satz auf: ... womöglich schon ZU lange?
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02.04.2009 08:15:12 | ||
Wahnsinnserz | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 8 Mitglied seit: 30.03.2009 IP-Adresse: gespeichert | Hallo Gabriele Farke, zu Deiner Anmerkung "womöglich schon zu lange" kann ich Dir nur Recht geben. Natürlich geht das alles schon zu lange, es ist aber auch eine schwierige Situation, da er nicht immer bei uns lebt. Er hat teilweise bei seiner Mutter gelebt und auch mal selbst eine Wohnung gehabt (ich bin übrigens nicht der Vater des Jungen sondern die zweite Ehefrau). Bei uns lebt er erst wieder seit ungefähr zwei Jahren. Eine Frage hätte ich an dich: Wie ist denn der junge Mann aus Deinem Beispiel dem Teufelskreis entkommen? @ Emc2 Musste schmunzeln bei Deinem Vergleich, das Leben wäre ein PC Game. Als "normaler" Gamer finde ich die Vergleiche köstlich aber einem Internetjunkie würde ich mit sowas nicht kommen. Das Leben IST einfach kein Spiel, das kann man drehen und wenden wir man will. Thema Freundin: Ich würde ihm im Leben keine suchen, das wäre verantwortungslos dem Mädchen gegenüber und außerdem ginge das wohl (wie beim letzten Mal) auch nicht lange gut. Da mag die erste Verliebtheit noch so groß sein, einen Kerl, der sich nicht wäscht, schickt jede früher oder später in die Wüste. Mit Ehrlichkeit und Vertrauen sieht es sehr schlecht aus. Das hat auch schon zu viel Streit abseits der Internetsucht geführt. Mir ist nicht klar, weshalb er permanent lügt, selbst wenn die Wahrheit gar nicht schlimm ist. Ich glaube mit Deiner Einschätzung, dass er sich seines Zustandes durchaus bewusst ist, hast Du Recht. Sich eine Sucht selbst einzugestehen oder sie anderen zu offenbaren, sind zwei Paar Schuhe. Denn wenn man sich erst mal "geoutet" hat, muss man auch was dagegen unternehmen. Dann muss man das, was einen so sehr befriedigt aber aufgeben und das will man doch eigentlich gar nicht. @ bambu Das mit den positiven Erinnerungen halte ich für eine gute Idee, mal sehen, ob ich da was rauskriegen kann. Man müsste ihm auch irgendwie positive Erlebnisse im RL verschaffen. Bloß wie? Sportverein? Ich denke, da würde ihn höchstens Paintball interessieren und das möchte ich eigentlich nicht. Volkshochschule? Hmmm, mal sehen, ob es interessante Themen gibt. Da er Lehrling ist, lag meine Hoffnung ja auf der Berufsschule, die hier in Österreich immer blockweise absolviert wird und in der er aufgrund der Entfernung auch wohnen muss. Die sollte eigentlich am ersten April beginnen aber da war kein Schulplatz mehr frei und jetzt kommt er erst im September dran. So lange kann und will ich aber nicht mehr warten, bis dahin ist er womöglich wieder so versumpft, dass er sie hinschmeißt, weil er mit der Disziplin dort nicht klar kommt. Wenn er diese Lehre jetzt nicht durchzieht (die übrigens nach seinem Wunsch im Programmierbereich stattfindet!), dann habe ich keine Hoffnung mehr, dass aus ihm mal was wird. Ihr seht, das Problem ist schon ein ziemlich dringliches, da geht's um ein ganzes Leben. | |
02.04.2009 09:28:01 | ||
gabriele_farke | ||
Gruppe: Administrator Rang: Beiträge: 3415 Mitglied seit: 26.03.2006 IP-Adresse: gespeichert | In Wien kenne ich einen wirklich guten Ansprechpartner, käme das für Dich in Frage? Die meisten dieser so schlimm Betroffenen wissen nicht mehr aus noch ein. Sie haben niemanden, mit dem sie darüber sprechen können, denn sie sind sich ja durchaus bewusst, wie sie langsam aber sicher zugrunde gehen, finden aber keine Hilfe. Einer von ihnen schrieb mir mal: Wenn ich doch nur mal einen Menschen zum Reden hätte ... Genau aus diesem Grund ist unsere anonyme Beratung so wichtig, denn um eine Mail zu schreiben, haben sie i.d.R. noch genug Mut. Nun, und dann beginnt unsere Hilfe zur Selbsthilfe. Zunächst motivieren wir zur Körperpflege (Duschen, Zähneputzen), danach zum Waschen der Hose und des T-Shirts, das aktuell getragen wird. Das ist dann schon mal ein riesiger Schritt und macht den Betroffenen im übrigen unglaublich stolz. Dann klären wir ab, ob derjenige noch in der Lage ist, den Sozialpsych. Dienst der Stadt anzurufen, anzumailen oder gar aufzusuchen. Das ist in den meisten Fällen schon nicht mehr der Fall, also schalten wir uns ein und führen die Gespräche mit den Psychologen. Diese haben die PFLICHT, in solchen Fällen tätig zu werden und Hausbesuche zu machen (natürlich nach zuvoriger Absprache mit dem Betroffenen). Tja, und dann geht alles seinen WEg, indem dem Betroffenen einfach die Hand gereicht wird. Am Ende steht natürlich die Therapie, auch oft stationär, dann das Nachholen des Schulabschlusses, Finden einer Lehrstelle ... und, und, und ... Meist sind diese Menschen so unglaublich lieb und sensibel, dass sich wirklich jeder Gedanke, jeder Weg, jede Tat für sie lohnt. Von den dankbaren Augen wollen wir gar nicht erst sprechen, wenn erst ein paar Monate oder Jahre ins Land gegangen sind. Fakt ist, dass diese schwer Betroffenen es ohne Therapie nicht schaffen können, sie sind völlig ent-sozialisiert, und aus dieser Sackgasse kann nur ein professioneller Psychotherapeut und/oder Neurologe helfen. Das war ein Ausschnitt aus unserer Alltagsarbeit, Eins möchte ich noch anmerken, Wahnsinnserz, eine Kindersicherung ist keinesfalls nur für Kinder. Die meisten unserer betroffenen Onlinesexsüchtigen und auch "ganz normaler User" arbeiten inzwischen damit, da sie hervorragende Kontrollmöglichkeiten bietet und einfach auch ein "Trainingsprogramm für den bewussten Umgang mit den Medien" ist. G.
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02.04.2009 10:17:13 | ||
Wahnsinnserz | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 8 Mitglied seit: 30.03.2009 IP-Adresse: gespeichert | Ja, Ansprechpartner in Wien wäre klasse. Mit dem spricht man dann am Besten erst mal alleine und sieht, ob der noch ein paar Tipps hat. | |
02.04.2009 11:02:26 | ||
Wahnsinnserz | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 8 Mitglied seit: 30.03.2009 IP-Adresse: gespeichert | Danke für den Ansprechpartner, Gabriele. Gute Neuigkeiten, das mit der Berufsschule klappt doch, da einer ausgefallen ist. Vielleicht ist das die Chance, Kontakt mit Gleichgesinnten (zumindest was die berufliche Laufbahn betrifft), Disziplin (man mag davon halten was man will, aber wenn man selber nicht in der Lage ist, sich zu organisieren, ist Disziplin von außen zum Teil sehr hilfreich) und eventuell auch Erfolgserlebnisse, wenn im Unterricht mal was gut läuft. Aber in jedem Fall eine Abstinenz von der Onlinewelt, das wird in keinem Fall von der Berufsschule geduldet. Falls es von Interesse ist, halte ich die Community gerne auf dem Laufenden. | |
04.04.2009 19:57:36 | ||
gabriele_farke | ||
Gruppe: Administrator Rang: Beiträge: 3415 Mitglied seit: 26.03.2006 IP-Adresse: gespeichert | Ja, halte uns auf jeden Fall auf dem Laufenden, sind ja gute Nachrichten. Aber sag mal, welche Berufsschule arbeitet denn ohne Internet? Zumindest für die Hausaufgaben wird das doch gebraucht? Das kann ich mir nicht so recht vorstellen, sorry. Abschließend noch einmal zum Denkanstoß: Mit einem Verbot wird nichts besser, denn er lernt dadurch immer noch nicht den "bewussten Umgang" mit dem Internet. Und ganz ohne wird er den Rest seines Lebens kaum auskommen? LG, G.
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04.04.2009 20:14:06 | ||
Wahnsinnserz | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 8 Mitglied seit: 30.03.2009 IP-Adresse: gespeichert | Natürlich hat die Berufsschule Internet, allerdings werden die Hausaufgaben unter Kontrolle gemacht. Und ich denke, sich nachts in den Computerraum schleichen, dürfte nicht besonders gut ankommen. Mal ne Frage am Rande: Weswegen sollte man eigentlich für die Hausaufgaben Internet brauchen? Ich meine, es gibt immer noch Schulbücher, die Klassenkameraden und das eigene Gehirn. | |
08.04.2009 18:15:03 | ||
Gast | ||
Gruppe: gesperrt Beiträge: 0 IP-Adresse: gespeichert | es gibt öfters hausaufgaben, die sich mit rescherschen beschäftigen, oder sachen z.b. mathe, wo man mal eben ne formel für vergessen hat. in der regel sind die hausaufgaben jedoch auf dass begrenzt, was am selben tag im unterricht durchgenomen wurde. in weiterbildenden schulen wie berufsschulen oder dem 2. bildungsweg sind hausaufgaben eher eine rarität. zumndest ist das in NRW so. hausaufgaben mal beiseite gelassen, er hat mit informatik zu tun, also wird er regelmäßig am rechner sitzen müssen. in der regel haben alle berufsschulrechner internetzugang, gerade auch im bereich informatik wissen die studierenden wie man die üblichen sicherheitsvorkehrungen überwindet. zumindest erzählen mir das die informatiker. ich glaube allerdings nicht, dass das ein problem darstellt. blockunterricht bedeutet (hier) in der regel 3 wochen schule am stück - 3x3 oder 4x3 wochen arbeiten, und wieder schule, abhängig davon, wieviele jahre die ausbildung dauert. wenn ichs richtig verstanden hab ist er während dieser zeit auf sich allein gestellt? dann wird er genug zu tun haben. ich würd ersma abwarten. wenn irgendwas nicht stimmt wird man idr. benachrichtigt. | |
08.04.2009 20:20:36 | ||
Wahnsinnserz | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 8 Mitglied seit: 30.03.2009 IP-Adresse: gespeichert | Blockunterricht bedeutet hier 3 Monate Schule am Stück und das nur einmal im Jahr. Finde ich persönlich auch sehr effektiv. Klar ist das Internet hilfreich, um mal was zu recherchieren. Allerdings habe ich selber festgestellt, dass ich bestimmte Sachen (wie zum Beispiel eine Formel) in meinen Büchern wesentlich schneller gefunden habe als im Netz. Im Übrigen sollte man auch mit Infos aus dem Netz vorsichtig sein, es ist nicht allwissend. Klar können die Jungs (nicht nur Informatiker) die Sicherheitsvorkehrungen relativ einfach umgehen, aber ich denke nicht, dass die Rechner unbegrenzt zugänglich sind. Und die Ausbilder kennen die Tricks auch. Ich hoffe einfach mal das Beste, es ist eine Chance, sich wieder in das RL einzugliedern, ohne dass der Impuls dazu aus der Familie kommt. | |
08.04.2009 22:40:19 | ||
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