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Beiträge: 14 Mitglied seit: 27.01.2009 IP-Adresse: gespeichert
| hi ihr alle
Nach zwei Wochen ohne das Thema nochmal anzusprechen, hatten wir für den gestrigen Sonntag ein Gespräch geplant.
Erstaunlich ruhig waren wir beide, sachlich und ziemlich emotionslos. Wir haben beide unsere Bedenken ausgesprochen, eine Beziehung gemeinsam weiterzuführen, wenn wir jeweils DIE Änderung im jeweiligen Verhalten des andern erwarten.
Und beide haben wir auch zugeben müssen, dass wir eigentlich die Beziehung nicht beenden wollen, da wir uns lieben...
Ich sagte meinem Mann, dass mich sein Verhalten am PC verletzt, dass ich ohne Zärtlichkeit keine Beziehung führen will.
Er sagte mir, dass er seit knapp vier Monaten kein einziges Mal mehr am PC Pornos angeschaut / benützt hatte, dass er aber dennoch Nähe zu mir,überhaupt zu Menschen nicht zulassen kann (was mir ja bekannt ist).
Nun - das kann ich nicht ändern. Ich stelle mir nun die Frage, kann ich damit leben, oder kann ich nicht?
Ich habe in zwei Wochen einen Termin bei einem Therapeuten, werde - wenn möglich - da eine Therapie für mich machen. Und er wird sich die Tage einen Therapieplatz für sich suchen.
Wir haben beide den Eindruck, dass nicht eine Paartherapie in erster Linie notwenig ist. Was er in seiner Therapie ansprechen kann und will, ist seine Arbeit an sich. Ich will für mich herausfinden, was für mich gut ist, was ich tragen kann.
Und ich hoffe, dass ich das herausfinde - weil ich noch immer meine, dass wir unsere Beziehung nicht einfachso beenden dürfen/wollen. Es ist einfach zuviel, was uns verbindet.
Aber es gibt nun eine klare Abmachung zwischen uns: keine Lügen mehr, egal wie peinlich es ist. Lieber sagen, darüber will ich nicht reden, als mich anlügen. Und ich werde nicht mehr in seinen Sachen wühlen.
Ich werde keine Gewissheit haben, ob er damit aufgehört hat oder nicht. Aber ich habe Vertrauen. Ich habe meine Grenzen gesetzt und werde die hüten. Und ich vertraue ihm, weil ich spürte, dass unsere Gespräche in den letzten paar WOchen bei ihm einiges ausgelöst haben.
Ich glaube, dass er sehr wohl merkt, wie ernst es mir ist, und dass ich zwar bereit bin, ihm beizustehen, aber nicht, wenn er selber nicht an sich arbeiten will.
Ich weiss nicht, ob ich auf dem richtigen Weg bin nun. Vielleicht gebe ich ihm bloss wieder Aufschub? Vertraue wieder, um dann wieder enttäuscht zu werden?
Nein, enttäuscht will ich nicht mehr werden. Entweder, unsere Beziehung gesundet nun dank unserem gegenseitigen Vertrauen und unserer Arbeit an uns selber, oder wir werden getrennte Wege gehen.
Heute jedenfalls stimmt diese Entscheidung, die wir gestern gemeinsam getroffen haben. Ich fühle mich nicht mehr entmutigt, weil ich weiss, dass ich mir Hilfe holen kann, und dass ich hier im Forum viel Hilfe erhalte durchs Lesen von Beiträgen anderer Angehörigen und von Betroffenen, und dadurch dass ich weiss, dass ich nicht allein bin.
Danke euch allen fürs Schreiben hier.
LG Aquamarin
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Beiträge: 14 Mitglied seit: 27.01.2009 IP-Adresse: gespeichert
| Liebe Gabriele DANKE!! es tut mir sehr gut deine Unterstützung zu spüren, zu lesen, dass es gut ist Vertrauen aufzubauen, und nicht gleich alles hinschmeissen.
Ja, ich habe mir und ihm, uns beiden damals versprochen "in guten wie in schlechten Zeiten"...
Sollen wir nun, wo die Zeiten eben nicht gut sind, aufgeben? oder wollen wir die Chance packen?
Mein Mann fragte mich gestern "Meinst du, wir haben noch eine Chance verdient?"
Und ich hab ihm geantwortet, dass ich sicher bin, dass wir unsere 2. Chance nicht verdient haben müssen, sondern dass wir die einfach erhalten, WENN wir beide das wollen.
ja, das wollen wir, diese 2. Chance nützen.
Ich fühle mich innerlich ruhiger seit gestern. Auch wenn viel Vertrauen wieder aufgebaut werden muss. Aber die Bereitschaft dazu ist vorhanden.
LG Aquamarin
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