Beiträge: 438 Mitglied seit: 19.12.2007 IP-Adresse: gespeichert
Hi Uschi,
lach ....ich fang mal unten an: Ich kenne auch Männer die keine OSS sind, aber ich kenne keine Frauen, die OSS sind, obwohl es diese sicher auch gibt.
Ansonsten kann ich dir nur beipflichten, was die Sucht betrifft. Das eine Extrem ist sie zu verleugnen, das andere den Süchtigen nur noch als solchen zu betrachten und damit alles liebens- und begehrenswerte an ihm zu verleugnen. Sowohl das eine als auch das andere passiert sowohl uns Süchtigen als auch den Partnerinnen und ist verheerend für die Bezihung.
Es ist ein Thema in der Beziehung, wenn es das dauerhaft dominierende wird, ist es wahrscheinlich Zeit, den Stecker zu ziehen und getrennte Wege einzuschlagen.
Irgendetwas gutes muss die Sucht ja auch haben, ein Bedürfnis zumindest scheinbar zu erfüllen. Bei den Aussteigern kommen wir über die Sucht zu der Frage, was uns die Sucht gegeben hat, was wir im realen Leben nicht gefunden haben, so dass wir abgeglitten sind (ich meine damit nicht, sich mal nen Porno reinzuziehen, sondern nicht mehr aufhören zu können). Wir spielen nicht die Opfer, sondern suchen nach dem, was wir in unserem Leben noch mit Sinn und Lust füllen wollen. An dem Punkt macht der Ausstieg aus der Sucht auch manchmal Spaß.
Beiträge: 368 Mitglied seit: 04.01.2008 IP-Adresse: gespeichert
Hallo Karamba.
Dazu habe ich eine Frage: Deine Frau ist dir eine Stütze weil sie ihr Leben lebt. Du hast die OSS Sucht gelassen, hängst aber noch immer in möglichen Suchtpotenzialen, sprich Chats, herum. Das Internet hat seine Anziehungskraft noch immer. Kenn ich ja. Ist das nun ein Stadium, den du für immer einbehalten willst, oder gibt es deiner Meinung nach noch Verbesserungswürdiges? Ziest du für dich jetzt aus allem deinen bestmöglichen Nutzen und gedenkst das beizubehalten, oder fühlst du dich noch auf dem Weg?
Denn schön und gut, ich lebe jetzt auch irgendwie eher neben einem Partner, der scheinbar nicht mehr OSS ist, doch die grosse Frage ist, wie mach ich aus dem "daneben" ein "mit", ich glaube dass hier nämlich dann wieder die Faktoren wirken, die ihn in die se Sucht getrieben haben.
Diese gewisse Angst vor Nähe. Das sich Ab-Isolieren. Ich habe das Gefühl, ich stehe an, wieder an einer Mauer, und kann dagegen gar nichts tun.
Manchmal denke ich dann, ich sollte mich wirklich nur noch auf mein Leben konzentrieren, nur: Ist das dann egoistisch?
Beiträge: 115 Mitglied seit: 16.09.2008 IP-Adresse: gespeichert
Hi, Karamba,
Deine Berichte aus dem Blickwinkel des onlinesexsüchtigen oder ehemals oss Mannes beantworten mir einige Fragen ( ganz viele sind noch offen) und sind für mich deswegen auch hilfreich. Ich kann nicht alles nachvollziehen. Du machst mir aber in gewisser Weise auch Mut.
Das eine Extrem ist sie zu verleugnen, das andere den Süchtigen nur noch als solchen zu betrachten und damit alles liebens- und begehrenswerte an ihm zu verleugnen. Sowohl das eine als auch das andere passiert sowohl uns Süchtigen als auch den Partnerinnen und ist verheerend für die Beziehung.
Das, was Du hier schreibst ist -jedenfalls für mich - sehr wertvoll. Natürlich benutze ich dieses Forum auch, um mich auszuko...., - mit wem soll ich denn darüber reden? Ich darf über diese Wut auf ihn wegen dieser Sucht und wegen der schmerzlichen Ablehnung nicht die liebenswerten Facetten komplett ausblenden.
Beiträge: 438 Mitglied seit: 19.12.2007 IP-Adresse: gespeichert
Hi Release,
du hast hier geschrieben und nicht in den PN, dann mache ich hier mal weiter.
Ich bin nachwievor süchtig, sowohl OSS als auch nach den Social Communities. Bei den harten Sachen bin ich seit letztem Dezember mal abgesehen von kleinen Rückfällen clean. Bei den Communities habe ich die gleichen Anzeichen, wie auch bei der vorherigen "harten" Sucht. Jeder Computer ruft danach zu prüfen, wer online ist, nicht funktionierendes Wlan im Hotel macht unruhig usw. usf. Die ganzen Symptome brauche ich nicht aufzählen. Was mir für den harten Cut fehlt, ist der Ekel vor mir selbst, sprich ich habe keine Entscheidung gegen die Sucht getroffen. Es gibt also durchaus Verbesserungspotenzial. Ich finde nur den Schalter nicht. So weit mal zu mir, da aber auch der Trennstrich, sprich tiefer bohr ich da nur in den PN oder in meinem Tagebuch.
Bei dem von "neben" zu "mit" kann ich dir aus meinem Leben auch nicht gerade eine Erfolgsgeschichte liefern, was du ja auch weißt. Ich weiß nur von anderen, die es auch geschafft haben, Ihre Beziehung zu retten und im Ausstieg zu beleben. Sie haben eine Ebene gefunden, über ihre Gefühle aber auch ihre Bedürfnisse und Wünsche zu reden und sich Raum zu schaffen, diese auch auszuleben. Das heißt auch Phantasien auszuprobieren, sprich der Ex-Süchtige hat Onlinesex gestrichen und angefangen zu reden statt zu verstecken und der die das Gegenüber hat aufgehört alles als pervers, absurd und suchtgetrieben abzutun und auch eigne Bedürfnisse ins Spiel gebracht.