constantin |
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Beiträge: 57 Mitglied seit: 27.07.2006 IP-Adresse: gespeichert
| Danke Gabriele. Yukon - es ist nun mal sehr schwierig die Mitte zu finden, notwnedige Strenge muss sein, das betone ich immer wieder, irgenbdwie wird es aber immer wieder übersehen. Zu schnelles Gehen tut dem Angehörigen aber in der Regel auch nicht gut. Meiner Erfahrung nach ist der nächste Partner oft nicht unbedingt besser, aber das ist ein anderes Thema.
Ich bin also für ein Retten der Beziehung FÜR DAS WOHL BEIDER. Aber wenn der Kampf über Jahre hinweg nicht aufhört, dann mangelt es vielleicht an Konsequenz. Keiner soll so lange leiden, das ist nicht human, hier sind wir einer Meinung. Im Prinzip wäre es etwa so ideal: man vereinbart ein gemeinsames Ziel, z.B. der Partner hat in die Therapie zu gehen, seinen Internetanschluss loszuwerden etc. Passiert es nicht, zieht die Partnerin aus. "Spurt" er, ist es erstmal o.k., aber dann wird ein nächstes Ziel vereinbart. Hält der Partner das Ziel nicht ein oder es zeigt sich, dass er ein früheres wohl nur scheinbar verwirklicht hat, kann die Partnerin ausziehen.
Ausziehen ohne demjenigen eine Chance zu geben behütet nicht vor Leid, glaube mir. Es ist hier eher so, dass das richtige Maß an Strenge für beide wohltuend ist, das Verfehlen dieses dagegen letztlich beide verletzt.
Ich kann es nachvollziehen, dass die langen Jahre für Dicch furchtbar verletzend waren. Das tut mir sehr leid für Dich. Sei mmir nicht böse, aber es muss sich nicht so lange hinziehen. Nur bringen wir es eben oft nicht übers Herz plötzlich auszuziehen oder jemanden rauszuschmeißen.... Ich kann auch das gut nachfühlen, einmal musste ich einen obdachlosen welcher gesoffen hat endgültig aus dem Heim rausschmeissen. Gleichzeitig habe ich ihm warme Decken besorgt, denn es war Herbst udn wirklich kalt draußen. Er hat gefroren udn wirklich gelitten und ich diese Nacht kaum geschlafen. Aber auch die nächsten zwei Nächte habe ich ihn draußen gelassen. Bis er kam um doch über Therapiemöglichkeiten für seine Alkoholsucht zu reden...
Ich weiß nicht, ob ich diese Härte damals hätte aufbrungen können, wenn es ein Famiolienmitglied von mir gewesen wäre. So notwendig diese ist, so weiß ich selber, wie schwierig es oft sein kann, wirklich konsequent zu sein. Aber letzten Endes führt genau der Mangel an Konsequenz zu so langen qualvollen Jahren. Es ist schwierig. Ist man aber zu hart, quält man sich jahrelang mit der Frage - habe ich meine Beziehung nicht umsonst zerstört? Das ist genauso qualvoll. Einen leichten und bequemen Weg scheint es hier leider nicht zu geben.
Liebe Grüße
Constantin
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18.05.2007 22:53:03 | |
Ratlos |
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Beiträge: 647 Mitglied seit: 23.10.2006 IP-Adresse: gespeichert
| Die arme Amelie meldet sich schon gar nicht mehr! ...
@constantin ich gebe Dir absolut Recht - ich denke jeder hat seine Chance verdient. Und nach einem Rückfall sogar eine zweite, meiner Meinung nach.
Ich glaube die Schwierigkeit liegt für die Partner (zumindest war es bei mir so) aber wirklich darin, dass man zuvor in den allermeisten Fällen monate- oder jahrelang angelogen wurde. Und dass man manchmal nicht mehr erkennen KANN, ob es dem Partner ernst ist oder nicht mit dem Versprechen, dem Versuch zumindest... Es ist auch wahnsinnig schwer zu entscheiden, ab wann man auf Therapie besteht, WIE Konsequenzen real überhaupt aussehen können (vor allem wenn jede Form von "Konsequenz" oder Angebot niederdiskutiert wird). Mir wurde damals bspw. ein Haufen von "stichhaltigen" Gründen genannt, warum Therapie gerade jetzt nicht drin ist (beruflich eingebunden, keine Zeit, neue Krankenkasse, wie sieht das denn aus, wenn man da gleich mit Therapie anfängt, da muss ich vorher noch irgendwelche Versicherungen abschließen, die mich sonst nicht mehr nehmen etc.). Eine Online-Beratung? Nein, die kostet zu viel Kraft, die hat man als Berufseinsteiger einfach nicht, das geht grad nicht, ist wahrscheinlich nicht seriös und ...teuer (ein schlechter Witz im Vergelich zur Telefonrechnung...). Was will man da noch sagen? Ich bin bin ganz ehrlich eine von denen, die hätten gehen SOLLEN. Trotz meiner oben geschriebenen unumstößlichen Meinung!
@amelie / yukon Was den Ekel angeht: Der ist vielleicht sogar wichtig und richtig im Moment. Ich habe damals schlicht keinen empfunden. Vielleicht auch, weil ich zunächst keins der Bilder gesehen, sondern nur Telefonnummern gefunden habe. Ich habe - auch sexuell - keinen Abstand gehalten bzw. nur kurz. Und denke, dass das im Nachhinein falsch war. Meine innere Ablehnung gegen das, was er getan hat, hab' ich wohl ohne es zu merken runtergeschluckt. Auch aus Angst, ihn sonst noch mehr an "den Kram" zu verlieren, aus Angst er fühlt sich von mir im Stich gelassen, nicht mehr geliebt... Ich persönlich bereue heute, dass ich es ihm damit sehr leicht gemacht habe zu glauben, dass er mich wieder "im Kasten" hat. Da war sich einer zu schnell zu sicher, dass ich sowieso bleibe. Oops, das hört sich an, als würde ich aus "taktischen Gründen zu Ekel raten"... Nein, so meine ich es natürlich nicht. Aber ich denke, dass das im Moment eine völlig normale Reaktion ist. Und auf dieses Gefühl sollte man auch HÖREN, wenn es da ist und erst einmal körperlichen Abstand (was ja nichts über die Liebe aussagen muss, die vielleicht noch da ist!) halten. Es ist jedenfalls meiner Meinung nach sehr viel gesünder, als sich an der Stelle krampfhaft überwinden zu wollen. Das war dann bei mir ganz sich der Punkt - um da auch auf constantin zurückzukommen - wo ich meine Liebe eben genau durch Konsequenz hätte zeigen können. So glaube ich jedenfalls im Nachhinein. P.S. und ich möchte noch ergänzen: Es ist verdammt schwer, den "coolen" Überblick zu bewahren, wenn man emotional drinsteckt. Ich bin dem Thema Sucht hier ebenfalls nicht zum ersten Mal über den Weg gelaufen. Aber diese hier war die perfideste, die ich jemals kennengelernt habe! Einfach weil es zu viele Kanäle gibt, auf denen sie sich abspielen kann.
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19.05.2007 09:04:25 | |
constantin |
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Beiträge: 57 Mitglied seit: 27.07.2006 IP-Adresse: gespeichert
| schließe ich einfach an - einfach ist es keineswegs den richtigen Umgang zu finden.
Als meine Frau und ich Schwierigkeiten hatten, haben wir eine Woche lang in getrennten Wohnungen gelebt, ohne uns zu trennen. Einfach erstmal Abstand nehmen. Es war sehr gut, auch wenn es unsere Problemenicht gleich gelöst hatte. Dennoch war es gut.In dieser Zeit konnte zumindest die klare Entscheidung von beiden Seiten fallen - ja, wirwollen an unserre Beziehung arbeiten und die wieder hinkriegen, also ziehen wir auch wieder zusammen. Allerdings will ich da nicht als Beispiel der richtigen Konsequenz tehen - bei uns hat es sich einfach ergeben, ich musste eine Wohnung für einen Arbeitnehmer anmieten, der erst nach paar Wochen kam, also stand die noch leer. Wir haben es für uns genutzt.
Die Erfahrung die wir damit gemacht haben zeigt jedoch, wie richtig Ratlos liegt - sich in der Ruhe und im Abstand erstmal Gedanken über die Lage zu machen kann manchmal sehr wohltuend sein und muss kein Ende bedeuten, wenn die beiden betroffenen wirklcih kein Ende wollen.
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19.05.2007 20:34:50 | |
Alfons |
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Beiträge: 3 Mitglied seit: 22.05.2007 IP-Adresse: gespeichert
| Liebe Amelie Ich würde offen mit deinem Mann darüber reden. Reden hilft mehr als Schweigen. Aber eins verstehe ich nicht, wieso sollte dein Mann in deinen Schuh Befriedigen ?
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22.05.2007 17:04:58 | |
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