Beiträge: 482 Mitglied seit: 28.10.2006 IP-Adresse: gespeichert
Hallo ravemaster,
mich "Alten" gibt es übrigens auch noch. Mein aktueller Status ist praktisch wie der Deinige. Feste Beziehung (seit einem knappen Jahr) und einen genialen Job seit 2011. Außerdem eine gemeinsame Wohnung mit meiner Freundin.
Die OSS ist latent noch immer vorhanden. Wahrscheinlich muss man akzeptieren, dass das etwas ist, was einen niemals ganz loslässt. Sie richtet aber in dem geringen, noch verbliebenen Ausmaß keinen Schaden mehr an. Das hat nichts mehr mit der extremen Zeit vor Jahren zu tun mit täglicher, teils mehrfacher Selbstbefriedigung und ununterbrochener Jagd nach Pornographie im Netz, teils viele Stunden nachts... Meine gesamte Onlinezeit hat sich auch stark reduziert.
Man muss einfach eine gewisse Kontrolle erlangen und "das Biest im Käfig halten". Manchmal tobt es herum und droht auszubrechen, aber meistens schlummert es vor sich hin.
Beiträge: 386 Mitglied seit: 03.01.2007 IP-Adresse: gespeichert
Tja, laaange ist es her... um genau zu sein 7 Jahre und 1 Monat.
Es hat sich soo viel getan seither...
Umzug, Hauskauf und final die Frau meines Lebens geheiratet. Alles läuft in geordneten Bahnen. Alltag in komfortabler Gewohnheit. Uns geht es gut, das Leben könnte so ewig weitergehen. Am liebsten würde ich die Zeit anhalten.
Und dennoch gibt es Schattenseiten: Die Anforderung im Job zu funktionieren und dem teilweise imensen Druck stand zu halten...Die Anforderungen des sozialen Lebens, der Anpassung an gesellschaftliche Normen, der Beziehung, der Erwartungen anderer... gerecht zu werden.
Was meine ons angeht, hat sich die letzten Jahre eine latente gleichbleibende Rückfallquote eingeschlichen, die ich akzeptiert hatte. Keine Maßnahmen, kaum mehr Selbstreflektion, wenig Selbstregulierung und -kontrolle.
Die Rückfälle selbst zwar nicht mehr unter totalem Kontrollverlust ... Aber die einst hohe Hemmschwelle, die ich aufgebaut hatte, ist über die Zeit bedenklich tief gerutscht.
Ich muss mich wieder auf die Anfänge besinnen und den Dämon, der mich als Teil meinerselbst mein restliches Leben begleiten wird, besser kontrollieren.
Das Forum und meine Anfänge hier hatte ich die letzten Jahre oft "weggeschoben". Die Konfrontation mit meinem Dämon tut weh. Aber genau das brauche ich jetzt.
Der Tod von Gabriele stimmt mich immer noch sehr nachdenklich und traurig. Ich konnte niemandem von meiner Bestürtzung berichten.
Auch der Betrieb hier im Forum ist stark zurück gegangen. Ich deute dies als ein gutes Zeichen und hoffe, dass ihr alle euren Weg erfolgreich weiter geht.
Beiträge: 386 Mitglied seit: 03.01.2007 IP-Adresse: gespeichert
Hallo creamy,
ja, ich gehöre hier sozusagen zu den "alten Hasen". Die Vergleiche wurden hier zwar schon oft gezogen, aber auch ich kann es immer wieder bestätigen: diese Art von Sucht hier ist mit Alkoholismus sicherlich zu vergleichen. Wir werden höchstens trocken...
Was sind meine Ziele? die Ziele sind die gleichen seit 2007. Absolute Abstinenz. Diese "relativ konstante Rückfallquote" nicht mehr zu akzeptieren, mir wieder die Zeit zu nehmen mich selbst zu reflektieren und ein bewussteres Gefühl dafür zu bekommen, wann der "Dämon" sich meldet und dann aktiv zu werden. Dieses "ab und an mal hier und da rein schauen" - auch wenn es nicht zum Kontrollverlust führt - ist Selbstbetrug. Das muss aufhören. Die letzten Wochen liefen auch schon wieder ganz gut, das Forum hat mir mein Thema wieder karer vor Augen geführt.
Wie ich in deinem Tagebuch lese, gehörst du zu den wenigen, die regelmäßig schreiben. Deine Fortschritte sind sehr gut, die langen Zeitintervalle schaffen auf Dauer eine hohe Hemmschwelle. Mach unbedingt weiter so!
Meditationsübungen werde ich mir auch aneignen müssen. Meine größste Schwäche ist mein Unvermögen, mich zu entspannen. Zu mir selbst zu finden. Meine Gedanken von den alltäglichen Stressfaktoren weg zu lenken. Die inneren Spannungen auszuhalten und abzubauen, ohne sie zu betäuben.
Als ich alleine gewohnt habe, war dies viel besser möglich. In einem 2er Haushalt, wo abends oft der Fernseher läuft, muss ich den Raum verlassen, da das ständige TV-"Gequassel" mich innerlich noch mehr anspannt. Hier müssen weitere Lösungen her, die ich mir erarbeiten muss. Aber so viel für heute...bis bald!
Beiträge: 386 Mitglied seit: 03.01.2007 IP-Adresse: gespeichert
...weitere 1,5 Jahre sind vergangen....
Überhaupt schnellt die Zeit dahin und sie verrinnt immer schneller.
Die Beziehung läuft gut, die Arbeit läuft gut und dennoch geht es im entscheidenden Punkt nicht vorran: Thema Kinder.
Ich gehe auf die 40 zu und der Punkt, sich damit ernsthaft auseinander zu setzten ist längst überfällig. Vor allem bei meiner Frau. Aber auch in mir arbeitet es: wie gehe ich mit meinem "inneren Biest", der Sucht, in dieser (vielleicht) neuen Zukunft um? Wie wirkt es sich aus, wenn null Rückzug mehr möglich ist? Wird der Suchtdruck verdängt? verstärkt?
An längere Phasen ohne Sex gewöhnt man sich in einer längeren Beziehung wohl irgendwann... Vor allem als xxx-süchiger habe ich lange single-Zeiten überlebt, was mich in Sexabstinenz heute stärkt. ..Aber ohne Selbstbefriedigung, mein "Ventil"?
Das Forum ist leider sehr ausgestorben... Ein Teil ist mit Gabriele gegangen...?!
Ich hoffe, euch geht es allen gut.
Letztens durfte ich von euch träumen: von Sammy, Karamba und all den anderen. Auch von Gabriele. Manchmal kommt die alte Zeit wieder hoch und sagt mal "hallo, ich bin ein Teil von Dir!". Es war kein Alptraum, nein, es die totale Offenheit unseres Problems.