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Bin am Ende - Mann pornosüchtig, will seit 2 Jahren aufhören.... und redet nicht mit mir. |
Clarity13 | ||
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Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 32 Mitglied seit: 03.04.2016 IP-Adresse: gespeichert | Guten Abend, ich bin mit meinem Mann 3 Jahre verheiratet – insgesamt kennen wir uns 6 ½ Jahre. Er ist trockener Alkoholiker (seit 18 Jahren), ich selbst habe durch meine 2 früheren Beziehungen seelischen Schaden genommen (22-jährige Beziehung: Mann sexsüchtig, ich jedoch kein sex. Interesse an ihm; 7-jährige Beziehung: Partner bisexuell, habe ich nach 4 Jahren „erfahren“). Das in Kürze zu den jeweiligen „Altlasten“. Mein Mann und ich haben eine tiefe gegenseitige Liebe einer recht ungewöhnlichen Art: einmal, was unser fortgeschrittenes Alter angeht (61+60 Jahre), in dem wir beide uns kennenlernten, zum anderen, was die Intensität und Zugewandtheit angeht, mit der wir uns begegnen. Unser Sex war in den ersten Monaten unseres Kennenlernens klasse und absolut erfüllend für mich: genau das habe ich mir gewünscht nach den Erfahrungen meiner früheren Beziehungen. Nach ca. einem Vierteljahr hatte mein Mann relativ abrupt nur noch selten Lust auf Sex. Wenn ich ihn ansprach, umging er das Thema und meinte, man müsse nicht über alles reden, wir hätten auf diesem Gebiet kein Problem. Ich muss dazu sagen, dass mein Mann sehr viel redet ansonsten. Weil wir immer seltener Sex hatten (ca. 1x monatlich, dann nur noch 1x im Vierteljahr vielleicht) schrieb ich ihm meine Gedanken dazu, ein jedes Mal daraufhin Eskalation des Gesprächs und Rückzug seinerseits. 2013 wurde er an der Prostata operiert – ich dachte, das wäre nun die Ursache gewesen und ließ ihn auch meinerseits in Ruhe, sprach ihn nicht mehr an daraufhin, dachte, vielleicht ein sensibles Thema bei Männern – er würde schon zu mir kommen irgendwann. Außerdem war/ist unsere Liebe sehr stark und fängt vieles auf. Im Sommer 2014 überraschte ich meinen Mann durch (m)ein Früher-nach-Hause-Kommen bei der Selbstbefriedigung vor Internet-Pornos/Bildern/Chats – was es nun im Einzelnen war, entzieht sich meiner Kenntnis, es wurde weggeklickt. In diesem Moment fühlte/erlebte ich den völligen Zusammenbruch: Verletzung, Ohnmacht, Demütigung, Verzweiflung, Vertrauensbruch, Enttäuschung, Wut, Verachtung. Bis heute hat mein Mann das Ausmaß meiner Verletzung nicht begriffen. Mein Gefühl damals: er hat mich/unsere Sexualität ausgetauscht durch anonyme Internet-Pornografie, die ihm offensichtlich mehr gibt als meine körperliche Zuneigung und Zuwendung, unsere gemeinsame Sexualität. Bei uns lief zu diesem Zeitpunkt so gut wie gar nichts mehr im Bett, er zog sich immer mehr zurück – und nun die plötzliche und mehr als traurige Erkenntnis, warum dies offensichtlich so ist; was er für ein „Hobby“ neben mir hat, das ihm Kraft und Energie raubt und offensichtlich mehr Lust bereitet! Mein Mann wollte/will sich – wie er sagt – und weil ich ihn vor die Alternative gestellt habe: Aufhören oder Scheidung, bemühen, damit aufzuhören, er hätte es da wohl eine Zeitlang übertrieben, das Ganze wäre „aus dem Ruder gelaufen“ wie er sagt. Übrigens eine schöne Formulierung für eine offensichtlich irgendwann nach seinem Trockenwerden hinzugekommene neue Sucht – er streitet dies jedoch bis heute vehement ab, er sei nicht pornosüchtig! In unserem Urlaub Anfang 2015 gab es wiederholt einen ziemlich großen Eklat, da ich ihn erstmalig nach einem Dreivierteljahr darauf ansprach. Er rastete wieder einmal aus und wollte nicht darüber sprechen. Mich interessierte aber verständlicherweise, wo er mit seinem Vorhaben gerade stehe, da ich damals davon ausging – so wie er es auch selbst darstellte – dass seine Pornovorliebe lediglich eine Art „Angewohnheit“ über die (mehr als 15) Jahre war und er jederzeit damit aufhören könne. Dass dies wohl nicht so ist, weiß ich heute, denn er hat es noch immer nicht geschafft, davon loszukommen. Ich solle ihm Zeit geben, sagte er zum damaligen Zeitpunkt… er würde sich bemühen… hätte aufgrund seiner Suchtvergangenheit Werkzeuge zur Hand… es sein zu lassen. Wie lange noch? Dazu sagt e weiterhin absolut nichts. Inzwischen bemüht er sich, auf mich zuzukommen, schläft wieder mit mir, ich sehe und erkenne dies an. Weiß jedoch auch, dass es noch weiter geht, da er mir noch immer kein Signal gibt, dass er „trocken“ ist. Ich brauche an dieser Stelle hier nicht nochmals darauf hinweisen, dass er Süchtiger ist. Wenn sein Pornokosum wirklich Sucht war/ist (wie gesagt, ich kenne weder sein Ausmaß, noch seinen inneren Drang, ich weiß gar nichts), wird er diesen nicht auf ein bestimmtes Maß reduzieren können (als Süchtiger? der er sein Leben lang bleiben wird, so wie ich ihn immer verstehe), das halte ich für schier unmöglich. Einen Alkoholiker auf ein Glas Bier am Abend reduzieren zu wollen, ist m.E. ein Ding der Unmöglichkeit! Und ich denke, es handelt sich um Suchtverhalten, sonst hätte er schon längst aufgehört (es werden Mitte Juni bereits 2 Jahre, seitdem will er aufhören!), da er ja weiß, wie ich darunter leide und wie es in der Konsequenz unsere Beziehung als Paar beeinträchtigt und belastet. Ansonsten müsste ich davon ausgehen, er hätte irgendeinen Nutzen davon, mich 2 Jahre lang (auch mit dieser Ungewissheit) zu quälen. Anfang 2015 sagte er mir ja klipp und klar, dass er noch nicht frei davon wäre – keine Sucht? Es fühlt sich für mich an, als hätte er eine zweite Frau und er quält mich weiterhin mit Schweigen – ich stehe im Nebel. Wenn ich weiß, dass ich durch ein ganz bestimmtes Verhalten bei mir Verletzungen auf Seiten meines Partners verursachen würde, keine Frage, ich würde sofort damit aufhören… also muss es doch Sucht sein??? Wenn mich dann meine Gefühle mal wieder z.B. einen Tag lang überbordend negativ „strahlen“ lassen, wie er sich dann ausdrückt, folgt seine verbale Eskalation, voll von Aggression mir gegenüber, ich wäre co-abhängig, würde lediglich die Kontrolle über ihn haben wollen, er würde sich damit völlig aus der Hand und mir damit Macht geben. Und genau das, was ich hier seiner Meinung nach wolle, würde ich nicht von ihm bekommen! ENDE des Gesprächs und wieder ein Mauerstein mehr… Dabei geht es mir als betroffener Partnerin lediglich darum, zu wissen, was ist – ich stehe im Dunkeln und weiß – auch nach knapp 2 Jahren noch immer nicht, was „hinter meinem Rücken“ für ein Spiel gespielt wird. Macht er weiter oder ist er am „reduzieren“? Ich gestehe mir als Ehefrau, die unter seinem Verhalten leidet, das Recht zu, zu erfahren, woran ich bin! Ich hatte ihm gesagt, ich lasse mich scheiden, wenn er damit nicht aufhört und möchte nun nach 22 Monaten wissen, was Sache ist – nicht mehr und nicht weniger. Unser Problem macht mir täglich zu schaffen: ich fühle mich zerrissen durch ambivalente Gefühle, die sich in meinem Verhalten und Denken widerspiegeln. Mich beherrschen streckenweise plötzlich böse und dunkle Gefühle wie Wut (fast schon Hass?), Enttäuschung, Verachtung, Misstrauen, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit. Ich kenne diese Gefühle ihm gegenüber bei mir ansonsten überhaupt nicht und bin derart hoffnungslos und lebens-müde geworden wie nie zuvor in meinem Leben… regelrecht depressiv… und habe fast jede Lebensfreue verloren. Meine "Paranoia" wächst durch sein Schweigen zu diesem Thema - es ist kein offener Austausch möglich. Das macht es so schwer. Und das versteht er offensichtlich nicht. Eine Paartherapie möchte er auch nicht, was also weiter? Vermutlich möchte er einfach nur sein "Hobby" fortführen - evtl. hält es ihn sogar vom Alkohol ab (er hat es in etwa zeitgleich angefangen, als er trocken wurde) Ich wünsche mir in diesem Forum Gedankenaustausch, vielleicht auch Hilfe oder Impulse durch Erfahrungen von Euch anderen betroffenen (zumeist wahrscheinlich) Frauen. Am liebsten würde ich in eine Selbsthilfegruppe gehen (nicht unbedingt Al-Anon). Vielleicht habt Ihr Gedanken zu meinem Problem Vielen Dank Clarity13
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04.04.2016 20:08:14 | ||
Lividi | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 100 Mitglied seit: 16.02.2016 IP-Adresse: gespeichert | Hallo Clarity *dich ganz fest in den Arm nehm* Gut dass du dir hier von der Seele geschrieben hast was dich belastet. Ich kann sooo gut nachvollziehen was du schreibst. Mein Freund ist seit 6 Wochen clean und genießt diesen "neuen Zustand" total, aber die Zeit davor (ich habe vor gut einem Jahr herausgefunden dass er OSS ist) war für mich die Hölle! Ich möchte dir zu allererst den Rat geben deinem Mann nicht die Möglichkeit des "Reduzierens" zu geben. Den Fehler habe ich auch (viel zu lange!) gemacht und gebracht hat es am Ende nur Leid und Kummer und eine verlängerte Leidenszeit für mich! Ein Süchtiger kann sich nicht "reduzieren". Entweder GANZ aufhören oder gar nicht! Hört sich krass an, aber anders geht es nicht! Den Satz "Du kontrollierst mich und das finde ich scheiße!" haben wir wohl alle die wir mit OSSlern zusammen sind schon (mindestens!) einmal ganz drastisch zu hören bekommen und glaube mir - DAS ist nur das Ärgern über die eigene Unfähigkeit es aus eigener Kraft zu schaffen und damit im Grunde ein Zugeständnis an dich!!! Dein Mann könnte es "so einfach haben" in dem du ihn "einfach machen lässt" und stillschweigend erträgst was er da treibt. ABER GENAU DAS DARFST DU NICHT!!! Führe ihm vor Augen dass nicht DU diejenige bist die ihn ("unberechtigterweise") kontrolliert, sondern dass es 1. dazu SEHR WOHL einen Grund GIBT und 2. ER derjenige ist der diese Kontrolle FORCIERT mit seinem Verhalten und dass du auch erst damit aufhören wirst wenn ER bereit ist sich der Sucht zu stellen! (Klingt sehr regurus, aber genau das hilft, du wirst sehen! Nicht in erster Instanz. Ich kann mir gut vorstellen dass dein Mann genauso einen Tobsuchtsanfall bekommt wie mein Freund, aber im Kern wird ihn das mit dem Problem an sich konfrontieren! Wenn du möchtest darfst du gerne ab 15 in den Chat für Angehörige kommen. Da bin ich unter der Woche eigentlich immer und du hättest gleich ZWEI Frauen mit denen du dich "akut" austauschen könntest wenn du möchtest. Ansonnsten schreibe ich dir auch gerne hier in deinem Thread weiter meine Gedanken zu dem Thema und versuche dir (aufgrund meiner Erfahrungen in meiner Beziehung) zu helfen! Fühl dich ganz lieb gedrückt! Ich bin bei dir!
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05.04.2016 10:28:15 | ||
Clarity13 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 32 Mitglied seit: 03.04.2016 IP-Adresse: gespeichert | Hallo Lividi, ganz herzlichen Dank für Deine Antwort. Es ist schön, zu wissen und zu erfahren, dass man/frau nicht allein ist mit diesem Problem! Deine Umarmung nehme ich sehr gern an. Es ist für mich übrigens der erste Versuch, mit anderen Frauen direkten Kontakt aufzunehmen. Bisher habe ich lediglich für mich selbst geschrieben, um die ganzen (meist schlechten) Gedanken und Gefühle irgendwie rauszulassen. Ansonsten wäre ich wahrscheinlich schon erstickt! Ich dachte teilweise schon, ich wäre mit meiner Paranoia auf dem Weg zum Irre werden, habe oft genug den Fehler bei mir gesucht nach dem Motto: "machen doch alle Männer..." etc. Ja mag sein, aber nicht in diesem Ausmaß und als Süchtiger muss man sowieso bei allem, was man tut extrem aufpassen, dass es im Rahmen bleibt - ist halt so, habe ich inzwischen gelernt; alles läuft da schnell "aus dem Ruder", wenn man (er) nicht dagegenhält. Wenn ich gewusst hätte, worauf ich mich mit einem Süchtigen einlasse... ich hätte es gelassen, wirklich. Aber die große Liebe und das anfängliche Gefühl, endlich habe ich den Richtigen gefunden! - es hat ansonsten alles gestimmt bei uns. Inzwischen ist unser Ehe-Gebäude jedoch durch diese Sache gehörig ins Wanken geraten. Wie ein Damoklesschwert hängt das Ganze über uns. Immer wenn es eskaliert zwischen uns, habe ich danach das Gefühl, er bemüht sich und tut was (dagegen). Irgendwann dann wieder werden die Zeiten "friedlicher" und ich bekomme das Gefühl, er wägt sich in Sicherheit und macht weiter wie bisher, vergisst seine Vorsätze ganz schnell wieder. Und nun kommt wieder unser Dilemma zum Tragen: KEIN Gespräch ist möglich, keine Offenheit - kein Reden. Wenn ich den Versuch mache: Eskalation, Aggression, ich wolle ihn kontrollieren, Ende. Ich habe gestern erfahren, dass er sich einen Gesprächstermin bei meiner Therapeutin hat geben lassen. Ich muss dazu sagen, dass ich seit 2014 wieder in Therapie bin, da eben auch alte Wunden durch diesen Vorfall aufgerissen wurden. Meine Therapeutin fragte ich vor ein paar Wochen, ob sie bereit wäre, mit uns beiden einen Termin zu machen, sie bejahte. Als mein letzter Gesprächsversuch mit meinem Mann wieder mal eskalierte, da ich ihn vor die Wahl stellte: entweder Du hörst endgültig auf bis Mitte Juni (dann werden es 2 Jahre) oder wir sind getrennte Leute, machte ich ihm das Angebot, meine Therapeutin zu fragen, ob sie uns helfen würde. Er lehnte zunächst ab, guckte selbst erst mal im Internet kreuz und quer - fand natürlich bei jeder/m etwas, das ihm nicht passte. Dann hat er sich wohl doch entschlossen, auf mein Angebot einzugehen und einen Termin zu machen (Anfang Juni), da er den Druck meinerseits spürte. Bin gespannt, wie das Gespräch dort verläuft und wie es weitergeht. Meine Gedanken sind zeitweise derart wirr und gefärbt von dieser Thematik, dass ich mich kaum noch freuen kann an Positivem, was mich umgibt - einfach nur Sch... eine seelische Abwärtsspirale, die mich noch um den Verstand bringt. Er hat mal meine gesammelten Gedanken gelesen, als wir Streit hatten und mir alles egal war - ich wollte nur, dass er auch mal meine Seite versteht. Ich glaube, er hat gelesen und am nächsten Tag war es wieder aus seinem Kopf verschwunden. Ich hatte nicht den Eindruck, dass er meine Seite ansatzweise begriffen hat. Selbsthilfe: Ich habe so viel in mir zu diesem Thema, könnte Bücher füllen inzwischen. Schön wäre auch ein direkter persönlicher Austausch. Dein Angebot: "Wenn du möchtest darfst du gerne ab 15 in den Chat für Angehörige kommen." verstehe ich nicht ganz. Was bedeutet hier "ab 15" ? Gern würde ich mich austauschen mit Euch. Donnerstags geht es bei mir abends, da bin ich allein zu Hause. Ansonsten sporadisch - mein Mann ist Selbständiger und arbeitet sehr unregelmäßig - übrigens wenn er gerade nicht unterwegs ist, dann sitzt er am PC und "recherchiert" in alle erdenklichen Richtungen! Mein Bild hier: ein (trockener) Alkoholiker arbeitet hauptberuflich in der Kneipe... kann das gut gehen? Erst mal ganz liebe Grüße und ein großes DANKE - ich fühle mich nicht mehr allein (gelassen) Bitte gib mir doch Bescheid, wie ich in den Chat mit Euch komme Clarity13 | |
05.04.2016 13:01:56 | ||
Lividi | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 100 Mitglied seit: 16.02.2016 IP-Adresse: gespeichert | Du bist definitiv nicht alleine und auch wenn es dir (im Moment vielleicht) so erscheint - Hier lesen VIEL mehr mit als sich zu äußern...! Also missversteh es bitte nicht wenn vielleicht nicht direkt ZIG Antworten oder Reaktionen auf dein Geschriebenes kommen. Das ist nicht persönlich gemeint, sondern es dauert einfach ein klein bisschen bis sich hier per mail oder Chat oder Thread ausgetauscht wird. Ich spreche aus Erfahrung! Dass du jetzt von "für dich alleine vor dich hinbrüten" zum Forum gefunden hast ist das beste was du machen konntest! Hier sind alleine die Geschichten der anderen Frauen und die dazu geschriebenen Kommentare und Reaktionen SO eine Stütze. Ich empfehle dir da absolut dir den ein oder anderen Thread durchzulesen Dass "das alle Männer machen" war bei UNS immer das Argument von meinem Freund. Das hab ich aber von Anfang an nicht gelten lassen, denn nur weil (bzw. SELBST WENN ) es alle Männer machen WÜRDEN wäre es TROTZDEM scheiße Ich wusste erst erschreckend spät von der OSS von meinem Freund. Wir sind seit Oktober 2013 zusammen und ich hab es "trotzdem" erst letztes Jahr im März (!) herausgefunden. Das war für mich ein imenser Schock, aber vielleicht war die Tatsache DASS wir zu diesem Zeitpunkt schon so lange zusammen waren genau der Grund warum ich ihn nicht an die Sucht verlieren wollte sondern ihm im Kampf dagegen zur Seite stehen wollte. Ich weiß es nicht. Es ist nur eine Vermutung Wir hatten neben dem ganzen OSS-Mist auch noch die ein oder andere weiter Baustelle in unserer Beziehung, also zusätzlich dazu noch anderes was unsere Beziehung erschwert hat, aber mein Freund hat tatsächlich gemerkt dass auch die ANDEREN Probleme mit jedem weiteren Tag Sucht-Ausstieg mehr und mehr verblassten und sich seine Sicht auf alles mittlerweile echt absolut ins Positive gekehrt hat Das ist wohl das typische Verhalten eines Süchtigen (gar nicht mal nur auf die OSS bezogen!) So war es auch bei meinem Freund und mir. Immer wenn ich ihn darauf ansprach war er genervt, wurde aggressiv oder verharmloste. Das ist eine Litarnei durch die wohl alle Angehörigen Frauen gehen und wenn du dich hier mal durch die Threads liest wirst du unglaublich viel von DEINER Geschichte wiedererkennen. Wichtig ist, dass du dich davon nicht entmutigen lässt wie dein Mann reagiert! Er KANN sich im Moment nicht gegen die Sucht wehren, weil er sie noch gar nicht "begreifen" kann. Aber glaube mir - Je mehr er sich damit beschäftigt, umso mehr wird ihm das auch SEINE Sicht schärfen auf das ganze! Dass er sich dem Gespräch mit einem Therapeuten stellt ist ein absolut guter Anfang und ein Schritt in die richtige Richtung und DARAN solltest du dich jetzt klammern! Glaub mir - ES HILFT! Jeder Lichtblick sollte als solches wahrgenommen werden, und sei er noch so klein oder fern! Dass das Positive neben dem ganzen negativen was man in seinen Gedanken hat total verblasst kenne ich soooooooo gut! Genauso ging es mir auch. Kam etwas positives, so stellte ich es gleich wieder als "einlullen" oder "ablenken" seinerseits in Frage anstatt mich darüber zu freuen. Das Positive wieder genießen was ihn und uns betrifft kann ich wirklich auch erst wieder (dafür aber doppelt und dreifach! ) seit er mit dem Sucht-Ausstieg angefangen hat. Zum Chat: Das "ab 15" war auf MICH persönlich bezogen. ICH bin werktags immer ab 15 Uhr im Chat und eigentlich zu 90% auch immer eine weitere Angehörige mit der ich mittlerweile auch ein sehr freundschaftliches Verhältnis unterhalte. Das ist also sozusagen die Zeit in der du DEFINITIV jemanden (nämlich uns beide) antreffen wirst im Chat. Meistens sind wir bis 17 dort anzutreffen Wie gelangst du dort hin? - Oben auf der Seite ist ein kleines Banner was ein bisschen an ein "Notausgangs-Schild" erinnert...nur in rot...! Siehst du das? Da klickst du drauf und alles weitere ist dann selbst-erklärend denke ich (ansonnsten einfach nachfragen, dann erklär ich detailierter wie es weitergeht ) Würd mich freuen sozusagen "live" mit dir zu reden dort. Wie gesagt - Montags bis Freitags sind wir eigentlich IMMER von 15-17 Uhr dort. Natürlich ohne Gewehr (irgendwas kann einem ja immer mal dazwischen kommen, aber im Normalfall ist es so dass wir dort sind ) Liebe Grüße Lividi
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05.04.2016 15:27:45 | ||
Clarity13 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 32 Mitglied seit: 03.04.2016 IP-Adresse: gespeichert | ["...Er KANN sich im Moment nicht gegen die Sucht wehren, weil er sie noch gar nicht "begreifen" kann. Aber glaube mir - Je mehr er sich damit beschäftigt, umso mehr wird ihm das auch SEINE Sicht schärfen auf das ganze! Dass er sich dem Gespräch mit einem Therapeuten stellt ist ein absolut guter Anfang und ein Schritt in die richtige Richtung und DARAN solltest du dich jetzt klammern! Glaub mir - ES HILFT! Jeder Lichtblick sollte als solches wahrgenommen werden, und sei er noch so klein oder fern! Dass das Positive neben dem ganzen negativen was man in seinen Gedanken hat total verblasst kenne ich soooooooo gut! Genauso ging es mir auch. Kam etwas positives, so stellte ich es gleich wieder als "einlullen" oder "ablenken" seinerseits in Frage anstatt mich darüber zu freuen. Das Positive wieder genießen was ihn und uns betrifft kann ich wirklich auch erst wieder (dafür aber doppelt und dreifach! ) seit er mit dem Sucht-Ausstieg angefangen hat...."] Guten Morgen Lividi, Danke für Deine Nachricht und den gestrigen "Chat" - tat mir sehr gut. Wenn ich Zeit, Ruhe und Möglichkeit habe, bin ich gern wieder dabei :) Als Sucht begreifen müsste er die Sache nach knapp 2 Jahren wohl schon, denk ich immer als nicht-Süchtige. Wenn ich ein Verhalten nicht abstellen/sein lassen kann, hat sie doch eindeutigen Suchtcharakter - das müsste mir als normaldenkender Mensch doch einleuchten (und er ist ein hervorragender Denker!) oder blenden Süchtige in diesen Momenten da regelmäßig etwas Grundlegendes aus...? Ich lese ja momentan viel, auch in den "Betroffenen-Tagebüchern", die für mich sehr aufschlussreich sind. Nur dahin muss mein Mann erst mal kommen, das als (s)eine Sucht zu akzeptieren - predigt er ja auch dauernd in seinen AA-Meetings! Also: er müsste es wissen! Ich hoffe, er kommt bald zu dieser Einsicht für sich selbst. Positive Signale als Lichtblick zu deuten, ist das, was ich noch verbessern muss; teilweise tue ich das bereits. Aber leider empfinde ich dann umgekehrt irgendwelche banalen (z.B. Spam-Sex-Mails, die bei ihm eingehen) Geschichten dann wieder doppelt belastend und sehe diese als Rückschläge für mich - der berühmte Hebel im Kopf legt sich um, die Eigendynamik nimmt ihren Lauf... da ich nichts weiß, wird das, was man sich somit zusammenreimt, immer abstruser und verschlimmert alles. "Gefahr erkannt - Gefahr gebannt" - das ist meine Devise im Leben, so auch in unserem Fall. Mein Mann kann diese meine Sicht leider nicht teilen und agiert weiterhin schweigend... was auch immer - vielleicht arbeitet er ja wirklich daran, von seiner Sucht wegzukommen. Bin täglich hin- und hergerissen zwischen möglichen Optionen, die sein könnten - nicht-wissend fahre ich weiter die Achterbahn der Gefühle zwischen Liebe, Hass und Mitleid und hoffe, dass das Gerüst hält... Und nicht zu vergessen arbeite ich an meinem Vorhaben, mich abzugrenzen - ich beziehe nicht mehr alles auf mich persönlich - will und kann nicht SEIN PROBLEM zu meinem machen! auch wenn wir ein Paar sind! Ich halte die Arme für ihn offen und wenn er meine Hilfe braucht, bin ich für ihn da... Liebe Grüße auch an alle anderen betroffenen (Ehe-)Frauen sowie die Männer, die es geschafft haben, davon loszukommen - Chapeau! und bleibt weiterhin stark! Clarity13
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06.04.2016 11:42:18 | ||
Lividi | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 100 Mitglied seit: 16.02.2016 IP-Adresse: gespeichert | Freut mich sehr dass dir der Chat und das Lesen hier im Forum gut tun. Dann hat es absolut seinen Zweck erfüllt! Und wie gesagt - Gerne wieder! Genau das ist ja das Problem bei einer Sucht. Ein Außenstehender fasst sich da an den Kopf warum derjenige wieder und wieder und wieder die Sucht leugnet und sie verharmlost, aber der Süchtige selbst KANN sie einfach nicht als solches sehen bis man ihn quasi mit der Nase darauf stößt. (In unserem Fall war das mit dem "Bin-Ich-Süchtig-Test" hier auf der Seite.) Süchtige reden sich ein dass sie "jederzeit damit aufhören könnten", können aber genau das nicht so einfach, sonnst würden sie es ja tun...! "Gefahr erkannt, Gefahr gebannt" mag ein gutes generelles Motto sein, aber trifft bei einer Sucht leider nicht zu. Nur weil man ERKENNT dass man süchtig ist, heißt das nicht dass man von heute auf morgen die Gedanken daran aus seinem Kopf verbannen kann und sich auf einmal "wie ein neuer Mensch fühlt". Bei meinem Freund waren die Gedanken daran in der ersten Zeit des Ausstiegs (ich würde jetzt mal sagen die ersten zwei Wochen) noch SEHR SEHR präsent und er musste sich wirklich ZWINGEN nicht rückfällig zu werden, auch wenn er bereits ERKANNT hatte dass er süchtig ist. Wie er es auch selbst hier im Forum geschrieben hat - Die erste Zeit ist die Schlimmste. Je nachdem was deinen Mann immer veranlasst seiner Sucht zu frönen ist es natürlich auch eine Frage der Begleitumstände...! Langeweile? Stress? Welche Gründe sind es in SEINEM Fall? Alleine DAS zu wissen ist schon eine große Hilfe beim Ausstieg, weil er sich dann "Alternativen" überlegen kann für "den Fall"...! Umso besser kann er sich dann in einem akuten Fall dagegen "wehren".
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06.04.2016 14:11:57 | ||
Clarity13 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 32 Mitglied seit: 03.04.2016 IP-Adresse: gespeichert | ["...Die erste Zeit ist die Schlimmste. Je nachdem was deinen Mann immer veranlasst seiner Sucht zu frönen ist es natürlich auch eine Frage der Begleitumstände...! Langeweile? Stress? Welche Gründe sind es in SEINEM Fall? Alleine DAS zu wissen ist schon eine große Hilfe beim Ausstieg, weil er sich dann "Alternativen" überlegen kann für "den Fall"...! Umso besser kann er sich dann in einem akuten Fall dagegen "wehren"...."] Hallo Lividi, ich glaube, damit hast Du ins Schwarze getroffen: einmal damit, dass der Anfang, die erste Zeit, wohl dem Aussteiger das meiste an (Willens-)kraft abverlangt. Wenn man die ersten Erfolge erzielt hat - die ersten Tage geschafft hat, ist die Motivation, weiterzumachen und es zu schaffen, wahrscheinlich recht groß. Und danach irgendwann kündigen sich im Hintergrund bereits die Rückfälle an... ich habe gerade gelesen, dass diese dazu gehören wie Benzin zum Autofahren - ich denke, genau so ist es. Man lernt daraus (achtet mehr darauf, was es wohl diesmal ausgelöst haben könnte) und ist gewappnet für das nächste Mal, trifft "Vorsichtsmaßnahmen" für den kommenden Akutfall, wie Du ja auch schreibst. Wir können als Partnerinnen hier ja nur spekulierend aus dem schöpfen, was wir uns selbst denken, was wir hier kreuz und quer in den verschiedenen Treads und in weiterführenden Berichten im Internet lesen. Ich lerne dabei momentan sehr viel über Sucht und ihre Facetten, Masken und Erscheinungsformen und muss zugeben, es erschreckt mich, teilweise habe ich beim Lesen der Aussteigertagebücher von betroffenen Männern regelrecht "mitgelitten". Ich stelle mir einen Menschen vor, der gefesselt und gefangen von seinem Verhalten (seiner eigenen Haut) in einer Zimmerecke sitzt, die Hände über dem Kopf und weint - er ist nicht in der Lage, sich zu befreien, obwohl er eine Hand frei hätte, um sich seiner Fesseln zu entledigen. Ganz im Gegenteil, er schnürt sie immer enger und bekommt kaum noch Luft... (ich denke häufig in Bildern, hat Vor-/ teilweise aber auch Nachteile, gerade wenn wieder mein eigener "Wahnsinn" aus Nicht- oder Halbwissen losgeht). Ich wünsche Dir und Deinem Partner, dass Ihr es auch weiterhin gemeinsam schafft. Ich denke, wenn beide in EINE Richtung gehen und ein Wille - vor allem Deines Partners - dieses Gefängnis zu verlassen, dahinter steht, dann seit Ihr auf dem richtigen Weg! Liebe Grüße Clarity13 | |
06.04.2016 21:36:51 | ||
Lividi | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 100 Mitglied seit: 16.02.2016 IP-Adresse: gespeichert | Ich glaube nicht dass Rückfälle "dazugehören"!! Mein Freund hatte (als er erstmal mit dem Sucht-Ausstieg angefangen hatte) keinen einzigen bis heute (morgen sind es schon 7 Wochen!) Ich glaube es liegt da viel mehr daran wie der Partner unterstützt und "unter Druck setzt". Je weniger das der Fall ist, umso mehr fühlt sich der OSSler motiviert aufzuhören. Also bloß nicht WÄHREND (nicht VOR) dem Sucht-Ausstieg mit "DU MUSST! DU MUSST! DU MUSST!"-Attitüde auf deinen Mann einreden, sondern stattdessen jeden einzelnen Tag den er es schafft nicht rückfällig zu werden mit ihm feiern und ihm zeigen dass du dich darüber freust. Es ist wie so oft im Leben - Die Sache von der POSITIVEN Seite her beleuchten, nicht von der negativen! Dieses "in Bildern denken" kenne ich und mache ich, je mehr mich ein Thema beschäftigt, auch ständig Nachvollziehen wie sich ein Süchtiger fühlt kann man wohl wirklich nur wenn man selbst mal eine/diese Sucht hatte. Darum finde ich es auch so "wertvoll" dass sich die Aussteiger hier ebenfalls zu Wort melden, weil dadurch auch die OSSler verstanden und aufgefangen fühlen können. "Verständnis haben" ist nunmal nicht "Nachvollziehen können"...! Darum bin ich jedem Aussteiger der hier reinschreibt dankbar, denn dadurch sehen die die noch nicht so weit sind, dass auch sie jemanden haben an den sie sich gegebenenfalls halten und den sie kontaktieren können zum gegenseitigen Austausch der Gedanken und des motivierens. Mein Freund und ich sind durch den Sucht-Ausstieg (der weiterhin einfach nur total positiv und erfreulich verläuft) mittlerweile echt an einem Punkt angelangt, wo wir die Beziehung einfach nur von Herzen genießen können. So vieles negative war mit der Sucht verknüpft und ist jetzt einfach nur "weg". Darüber bin ich mehr als froh und freue mich einfach nur dass ich ihn damals nicht aufgegeben habe, sondern darauf vertraut habe, dass der Mann den ich liebe stark genug ist um seiner Sucht die Stirn zu bieten!
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07.04.2016 10:42:18 | ||
Clarity13 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 32 Mitglied seit: 03.04.2016 IP-Adresse: gespeichert | "...dass ich ihn damals nicht aufgegeben habe, sondern darauf vertraut habe, dass der Mann den ich liebe stark genug ist um seiner Sucht die Stirn zu bieten!" Hallo Lividi, danke für deine aufmunternden zeilen. Ich nehme Dein Zitat zum Anlass, es voll und ganz zu "unterschreiben" - den Glauben und dieses Vertrauen wünsche ich mir für mich in Bezug auf meinen Mann ebenso! Dass Dein Mann bis heute keine Rückfälle hatte, ist wohl ehe die Ausnahme und hoch anzuerkennen. Wenn ich die Aussteiger-Tagebücher lese - die ich übrigens mit großem Interesse verfolge, um dazuzulernen und besser zu verstehen - ist das eher nicht die Regel. Per PN gleich mehr dazu...... | |
07.04.2016 22:36:19 | ||
Clarity13 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 32 Mitglied seit: 03.04.2016 IP-Adresse: gespeichert | Gedanken... ich habe gerade den gesamten Thread von @Vacuitatis gelesen und dabei sehr viele Parallelen und auch Gemeinsamkeiten, was Gefühltes und Gedachtes in meinem Inneren und Situatives im Äußeren angeht, entdeckt. An einer Stelle jedoch habe ich inne gehalten und musste mehrmals lesen, da sie mit diesen Zeilen m.E. genau "ins Schwarze getroffen" hat. Es ist sozusagen DER Schlüsselsatz, der sicherlich bei vielen Süchtigen eine zentrale Rolle spielt, so auch bei meinem Mann: "... ich komme immer mehr zu der Erkenntnis, dass wirklich viel im Elternhaus entspringt. Seine Eltern haben ihn immer kritisiert, nichts war ihnen gut genug. Und das, obwohl er ein guter Kerl ist und wirklich etwas aus sich gemacht hat. So ist er immer auf der Suche nach Lob und Belohnungen ... Er hat das Bedürfnis, sich selbst etwas Gutes tun zu wollen. Ich glaube, dass es mit den Pornos genauso war. Sich selbst etwas Gutes tun..." Zu erkennen, warum etwas so und nicht anders gekommen ist, entbindet natürlich nicht von der Verantwortung (in einer Partnerschaft/Ehe) dem eigenen Handeln gegenüber, dennoch sehe ich die Ursache - es ist eine wichtige und zentrale Erkenntnis (ich denke auch für meinem Mann). In solchen Momenten der Klarheit, wenn ich näher der Frage nach dem WARUM... nachgehe, möchte ich ihn am liebsten wieder in den Arm nehmen und trösten. Im nächsten Moment dann, wenn ich auch nur daran denke, wie er mir mit seinem Schweigen und dem, was sich dahinter verbirgt?, nunmehr seit knapp 2 Jahren wissend seelische Verletzungen zufügt, bekomme ich einfach nur wieder Wut... ein Wechselbad der Gefühle mal mit längeren, mal mit kurzen Zeiten der Ruhe und des Friedens. Und dann geht es wieder von vorn los. Aber auch das - lese ich hier im Forum häufig - gehört wohl dazu. Ich bin so müde geworden im Laufe der Zeit... Gute Nacht Clarity13 | |
08.04.2016 22:32:55 | ||
Clarity13 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 32 Mitglied seit: 03.04.2016 IP-Adresse: gespeichert | Guten Morgen, ich möchte mich heute – wieder einmal nach einer Nacht mit wenig Schlaf, da Kopfaktivität – hier im Forum bedanken und erneut äußern. Dank einmal an Frau Farke, die Allen (Betroffenen, als auch Angehörigen) hier die Möglichkeit bietet, zu „sprechen“ als auch Dank an all Diejenigen, die hier den Mut haben, ihre sehr persönlichen (Leidens-)Geschichten offenzulegen; das ist nicht unbedingt selbstverständlich – jede/r muss für sich entscheiden, was und wie viel sie/er hier preis gibt und ist sich gleichzeitig bewusst, dass Viele mitlesen, oft auch nur, ohne sich selbst zu äußern. Gleichgültig, Unterstützung ist es allemal. Die Hilfe, die man bereits durch das Lesen der einzelnen Beiträge erfährt, kann man nicht hoch genug einschätzen! Ich kann hier wieder einmal nur für mich sprechen, glaube aber, vielen wird es ähnlich gehen: ich habe hier relativ schnell feststellen können, dass ich mit meinen Gedanken, meiner inneren Zerrissenheit und all dem, was mich seit knapp 2 Jahren bewegt, nicht allein bin; ich finde genau das quasi „eins zu eins“ hier wieder! Allein das ist wertvoll und eine seelische Entlastung, die der/den Betroffenen zunächst einmal den schwersten Stein vom Herzen nimmt. Auch muss ich nicht weiter dem nachgehen, was mein Mann mir gern „nahelegt“, ich wäre in dem einen oder andere Fall dem „galoppierenden Wahnsinn“ aufgesessen – in vielen Fällen suchte ich erst einmal in mir (auf welchem Holzweg befinde ich mich heute gerade? usw.). Prozentual kann ich natürlich nicht sagen, wie oft ich mich tatsächlich geirrt habe (ist sicher so), aber auch Irrtümer – insbesondere die, die dem Schweigen des Anderen (hier meines Mannes) geschuldet sind – sind ganz bestimmt keine Seltenheit. Wie auch, wenn ich NICHTS weiß, außer dem Vorhaben des Partners vor 22 Monaten, er wolle davon loskommen… ich solle Vertrauen haben und ab diesem Zeitpunkt herrscht das große breit angelegte Schweigen… Ich hänge seitdem in der Luft, meine Unsicherheiten, Misstrauen, Zweifel und Hoffnungslosigkeit mehren sich und unsere Liebe sowie innige Verbundenheit bekommt Risse. Immer wieder versuchte ich, Vertrauen zu finden in irgendeiner Ecke meines Inneren nach dem Motto: die Hoffnung stirbt zuletzt – es geht eine ganze Weile gut, dann wieder der völlige Zusammenbruch. Bei Eskalationen kommt lediglich der Nachsatz seinerseits, er könne das eben nicht (darüber Reden), er sei eben „Manfred“ (Name hier geändert) und kein anderer, fertig! Hier setzt er seine Grenze und damit gleichzeitig auch meine Akzeptanz derer voraus! Und genau das geht m.E. so einfach nicht, denn ich bin „Sylvia“ (Name geändert) und kann mit seinem Schweigen nicht umgehen. Meine Biografie nebst den Erfahrungen, die ich im Laufe des Lebens gemacht habe, erlauben es mir für mich zu sagen, dass ich Probleme mit mir nahestehenden Personen im Gespräch „behandeln“ und klären muss, schon um gangbare Wege und letztlich Lösungen, die für beide Seiten machbar sind, zu finden. Absolute Offenheit und Ehrlichkeit gehören für mich einfach dazu. Das hat nichts, aber auch gar nichts damit zu tun, dass ich meinen Mann kontrollieren und/oder manipulieren möchte!!! Diese Unterstellung weise ich hier klar und deutlich von mir, sie hat absolut nichts mit mir zu tun; ich möchte als seine Frau lediglich wissen, woran ich bin – nicht mehr und nicht weniger! Ich wiederhole mich an dieser Stelle nochmals, da ich es für sehr wichtig erachte. Ich habe nicht mehr alle Zeit der Welt, wie man so schön sagt. Es ist doch eine ganz normale menschliche Verhaltensweise, sich während einer bestehenden und andauernden Problemlage in der Partnerschaft/Ehe auszutauschen, um voranzukommen und diesen Konflikt zu bearbeiten und letztlich zu beseitigen, oder? Das kann doch nicht gut gehen, wenn da jede/r für sich allein agiert und dem/der anderen Partner keine Rückmeldung gibt. Bin ich hier auf der falschen Fährte? Für Gedanken – vor allem von betroffenen Männern (OSSlern – den Begriff kannte ich übrigens bislang auch noch nicht), wäre ich äußerst dankbar. Ich möchte hier weiter dazulernen, schon um meinen Mann zu verstehen und näher kennenzulernen – und wenn es zwangsläufig durch Austausch hier im Forum ist, da er sich nicht äußert zu dem Thema… Was ich mir wünschen würde: Ich wünsch(t)e mir von meinem Mann, ab dem Zeitpunkt, an dem ich von seinem Hobby Kenntnis bekam, Offenheit und ehrliches Miteinander-umgehen! Nur so kann doch Vertrauen, auch auf meiner Seite, wieder wachsen – wie sonst? Scham- oder Schuldgefühle seinerseits o.ä. sind hier völlig daneben, müssen zurücktreten, da muss er einfach seinen Schatten überspringen und dem Gedanken eines Miteinander – auch dieses Tal durchqueren wir gemeinsam – Platz machen. Sein Schweigen ist meiner Ansicht nach der ideale Nährboden für paranoide Gedankengänge auf meiner Seite, ist doch logisch oder sehe ich das in meiner kleinen Welt einfach zu eng? Was steckt hinter all dem Schweigen? Reden ist normalerweise für meinen Mann Lebenselixier und absolut kein Problem. Klare und strukturiert verständliche Gedanken präzise äußern kann er verteufelt gut; nur zu Problemen in unserer Beziehung kommt NICHTS. Wenn wir im Rahmen einer Eskalation gesprochen/gestritten haben, lenkt er sofort um auf mich und meine Problematik(en); ich würde z.B. unverarbeitete Dinge aus früheren Beziehungen „mitnehmen“, – das ist richtig - er hat daran keinen Anteil zu tragen daran muss allein ich etwas tun, absolut klar, aber zum aktuellen Problem kommt er einfach nicht auf den Punkt: wenn ich konkrete Fragen stelle wie beispielsweise • wie stellst Du Dir Sexualität vor? • was möchtest Du gern (Praktiken, Phantasien)? • wie stellst Du Dir unsere Sexualität vor? • was wünschst Du Dir (von mir)? • was möchtest Du nicht? • was möchtest Du evtl. für Dich allein? Auf all diese Fragen habe ich zu keinem Zeitpunkt irgendeine auch nur ansatzweise konkrete Antwort von ihm erhalten!!! Warum ist keine Offenheit in diesem Punkt möglich? Was „verheimlicht“ er mir??? Er plädiert ansonsten, was seine Person angeht, für absolute Transparenz – das ist ein Widerspruch, der sich für mich nicht auflösen lässt! Manchmal denke ich, er hat (erfüllenden) Sex wirklich nur für sich allein... und vor Pornos... das ist gedanklich nun wirklich bei mir der galoppierende Wahnsinn... Mit einem derart andauernden Schweigen kann doch keine Partnerin, die ihren Mann wirklich aus tiefstem Herzen liebt, „vernünftig“ umgehen; diese Behauptung stelle ich hier einfach mal auf. Korrigiert mich, wenn ich hier falsch liege. [Alle Beiträge im Forum habe ich natürlich noch nicht durchlesen können in der Kürze der Zeit, die ich hier lese]. Aber über 22 Monate nicht zu wissen, was ist, geht für mich, Sylvia eben auch nicht! Sie geht daran kaputt! Er kann nicht reden… und ich kann und will sein Schweigen zu dem Thema nicht mehr aushalten! Wie geht es mit uns weiter? Keine Ahnung – ich kann nur sagen und fühle, dass ich ihn noch immer liebe und mit keinem anderen Mann zusammen leben möchte, aber reicht das auch tatsächlich, um weiter „durchzuhalten“? Ich glaube, an meinem Beispiel kann der/die "Außenstehende" sehr schnell erkennen, in welche ungesunde Richtung Unwissenheit durch Schweigen des Partners abdriftet, vor allem bei Menschen, die sich von Hause aus zu viele Gedanken machen. Ich werde meinen Mann ab jetzt nicht mehr in irgendeiner Art und Weise unter Druck setzen, zu sprechen, ich erreiche damit eher das Gegenteil. Meine Grenze ist Mitte Juni 2016 erreicht – ich hatte ihm gesagt, dass er bis dahin „trocken/clean“ sein muss, ansonsten gehe ich. Das weiß er also. Der Kompromiss, den ich mit mir selbst gemacht habe, seit ich hier insbesondere die Aussteigertagebücher lese und erfahre, was das Gesamtbild dieser Sucht ausmacht (die ich übrigens fast für schlimmer halte als jede andere, auch stoffliche Sucht), die mir sehr helfen, auch die andere Seite zu verstehen: Er muss bereit sein, endlich konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um aufzuhören und zwar so, dass ich diese auch als solche sehe und eindeutige Signale verstehe, auf das Wissen-Müssen von Einzelheiten verzichte ich, das ist es nicht! Hilfreich wäre eine Art "Vertrag", den beide Seiten aushandeln. Das alles nur, vorausgesetzt, er möchte weiter mit mir zusammen leben und entschließt sich aus eigenem und freien Willen, aus diesem Sumpf heraus zu wollen und nicht nur, um mir einen Gefallen zu tun und/oder mit mir zusammenzubleiben. Irgendwie muss mein Gefühl: ich weiß nicht, woran ich bin, was und ob hinter meinem Rücken etwas passiert – Schweigen, Dunkelheit und Nebel…. ein Ende haben. Natürlich habe ich parallel die Möglichkeit, mich abzugrenzen und mehr um mich selbst zu kümmern, das habe ich mir vorgenommen und werde es auch verfolgen. Andere Dinge um mich herum, Kontakte zur Außenwelt und Menschen habe ich in der Vergangenheit teilweise vernachlässigt, nicht mehr gesehen und Schönes nicht mehr erlebt – das muss aufhören. Viel zu viel meiner Gedanken, Kraft und Energie ist in diesem Zeitraum draufgegangen für diesen Mist, der in der Gesamtheit einen solchen tiefen Graben und eine Mauer, die immer höher wurde zwischen uns errichtet hat, unfassbar eigentlich, dass wir noch zusammen sind! Es muss wirklich die große Liebe zwischen uns sein, anders kann ich mir unser beider „Aushalten“ in diesem Zustand der Starre nicht erklären! Dennoch bin ich nun mit meinem Latein am Ende. Mein Mann weiß inzwischen, dass ich mit ihm + seinem Hobby nicht leben kann und will – nun muss er für sich eine klare Entscheidung treffen und etwas tun – in welche Richtung auch immer, er wird es hoffentlich bald wissen... Ich bedanke mich für die Geduld beim Lesen und hoffe auf Zuschriften, besonders auch kritische helfen mir selbstverständlich, falls ich mich in irgendeiner gedanklichen Ecke „verrannt“ habe oder einfach ganz bestimmte männliche Sicht- und Denkweisen nicht kenne. Bitte helft mir hier! Liebe Grüße Clarity13 | |
09.04.2016 11:42:05 | ||
Lividi | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 100 Mitglied seit: 16.02.2016 IP-Adresse: gespeichert | Zu allererst mal sei hier gesagt, dass ich, aus welchem Grund auch immer, keine PNs versenden kann hier im Forum Habe das auch mal mit meinem Freund, der hier ja auch angemeldet ist, getestet und auch er ist ratlos was der Grund sein könnte. Darum bitte nicht böse sein dass ich auf deine PN nicht geantwortet habe. Wenn du "unter vier Augen" mit mir reden möchtest, dann schick mir doch bitte eine mail. DIE kann ich definitiv verschicken Das auf und ab der Gefühle macht wohl jede Frau durch die mit einem OSSler zusammen ist. Einerseits will man (sobald man weiß dass es überhaupt eine Sucht IST) dem Partner einfach nur helfen und ihn von dem ganzen Mist befreien, aber andererseits ist bei dieser Sucht diese blöde Eifersucht auf die "willigen Frauen" da im Netz immer präsent und tut unglaublich weh. Ich weiß so gut wie du dich fühlst, denn diese Mixtur aus Mitleid, Wut und Trauer habe auch ich sooooo lange in mir gehabt, dass ich heute noch mal manchmal daran zu knabbern habe (auch wenn mein Freund jetzt aus diesem akuten Zustand der Sucht raus ist!) Ich kann mich sehr gut an den Moment vor 2 Monaten erinnern als ICH dieses Forum entdeckte und auf einen Schlag wusste: "Ich bin nicht alleine mit meinen Sorgen und Ängsten!" Dieser Moment hat unglaublich gut getan und darum gilt auch mein Dank Gabriele die diesen Sammelpunkt für uns geschaffen hat und den anderen die hier im Forum dafür gesorgt haben und immernoch sorgen dass man sich nicht alleine fühlt mit dem ganzen Thema. Hätte ich gewusst dass es so ein Forum gibt wäre ich schon sooooo viel früher hier gewesen und hätte nicht fast ein komplettes Jahr lang meinen ganzen seelischen Müll den die Sucht auch in MIR verursacht hat mit mir herumgeschleppt. Das gute an diesem Forum ist, dass sich hierher wirklich nur Leute verirren, die entweder selbst betroffen oder aber co-betroffen sind und deshalb kann man hier auch so frei und offen darüber reden was das ganze Thema umfasst. Wir wissen jeweils wovon wir reden und müssen nicht Rücksicht nehmen oder aber aufpassen dass Hinz und Kunz auch mitliest. Es ist irgendwo ein Zwiespalt - Einerseits denke ich mir, dass das ganze Thema viel viel mehr public gemacht werden müsste, da es so viele da draußen gibt die davon betroffen sind oder aber denen es das (Beziehungs-)Leben zur Hölle macht, und denen man durch das Wissen um dieses Forum oder auch nur das Wissen um die Sucht alleine soviel Kummer und Leid ersparen könnte, aber andererseits frage ich mich auch "WIE?" Dieses Thema ist schließlich wirklich sehr heikel und alleine schon die "gängigen" (Entschuldigt bitte das blöde Wort - Ihr wisst was ich meine!) Süchte wie Drogen- oder Alkohol-Sucht sind so ein Tabu-Thema in der heitigen Gesellschaft, dass ich mich frage wie man da am besten den Spagat zwischen Aufklärung und Diskretion waren kann... Den Fehler meinem Freund einfach zu glauben dass er aufhört habe ich auch gemacht! Das Problem ist dass es bei einer Sucht mit einem einfachen Versprechen nicht getan ist. Es ist als würde die Sucht das Versprechen geben und der Mensch wäre nur eine Hülle die dieses Versprechen ausspricht damit die Sucht wieder ihre Ruhe hat und weitermachen kann wie bisher. Leider ist die dünne Trennlinie zwischen "Er geht seiner Sucht nach" und "Er betrügt mich" bei DIESER Sucht gegeben und ist das bei keiner anderen. Daher machen wir auch so unglaublich oft den Fehler die Sucht mit Affären oder Seitensprüngen gleichzusetzen. Und zu begreifen dass es eben NICHT das gleiche (was die Verletztheit von UNS und die Endtäuschung darüber angeht schon!), sondern eine Krankheit ist, für die derjenige selbst nichts kann, ist der Schritt, der im Umdenken von UNS der Schwerste ist. Zumindest wenn es nach meiner Erfahrung geht... Bei uns war es auch so dass sozusagen der springende Punkt war: "Ich BIN ehrlich zu dir...!...aber dann mach DU mir keine Szene!" Das Entscheidende ist, dass die OSSler nicht DREI, sondern ZWEI Alternativen in ihrem Kopf haben - 1. Ich hintergehe meine Frau und SAGE es ihr später! 2. Ich hintergehe meine Frau und sage es ihr später NICHT!...Dass es noch eine dritte Alternative gibt: "Ich hintergehe meine Frau GAR NICHT!" begreifen sie nicht, denn dafür hat sie die Sucht schon viel zu sehr in ihren Fängen... Für die meisten OSSler ist die Vorstellung das was sie mit ihren Chat-Partnerinnen bzw. passiv über das anschauen von Pornos ausleben auch mit ihren "echten" Frauen zu tun einfach nur total unvorstellbar. Nicht weil sie das nicht toll finden, sondern weil da für sie eine komplette Trennwand dahinterstect. Ich kann dir das GENAU auch nicht erklären, aber ich habe ja hier einiges gelesen was auch von seitens der OSSler selbt kam und da wurde es immer so erklärt dass der Reiz des Verbotenen das ausschlaggebende wäre. Sobald das was sie sonnst mit anderen machen "legitim und auf dem Silbertablett zu Hause" stattfindet, verliert es komplett seinen Reiz. Was mir persönlich wirklich sehr geholfen hat war die Erkenntnis, dass, selbst WENN ich all das machen WÜRDE was diese Frauen ihm geschrieben haben, ihn DAS trotzdem nicht die Bohne reizen würde, denn dann würde er zwar die Sache an sich bekommen, aber trotzdem würde er dann einfach "nach was neuem" Ausschau halten. Es ist nicht so dass man sagen kann - Adaptiere 1:1 was er im Netz sucht und hokuspokusfidibus ist die Sucht ad acta gelegt. Ich hab mir damals (als ich noch nichts von dieser Seite wusste) alles nur erdenkliche überlegt um ihn vom Internet weg und "hin zu mir" zu bekommen was seine Gedanken und sein Verlangen angeht, mit dem Ergebnis dass ich mir ein Bein ausgerissen habe und ihn damit nur noch mehr in die ganze Sache reingetrieben habe. Mach also bitte bitte nicht den Fehler ihm sozusagen "zu geben was er will" (was auch immer das in seinem/eurem Fall auch sein mag!!!!!) Wichtig ist dass du konsequent immer wieder dieses Thema ansprichst und ihn nicht "gewähren lässt"!!! Ich habe das auch viel zu lange getan weil ich da auf seinen gesunden Menschenverstand vertraut habe, aber helfen tut das im Falle eines Süchtigen nicht!!! Der Moment des Umdenkens im Kopf des Süchtigen selbst ist das einzige was hilft. Kein Weinen, kein Meckern, kein Anbiedern, kein Kontrollieren wollen - Nur die eigene Einsicht des OSSlers selbst! Wie du die erreichst? - Ich kann da natürlich nur für mich selbst sprechen, doch was bei meinem Freund wirklich das Umdenken bewirkt hat kann ich dir gar nicht mit Gewissheit sagen. Ich glaube aber dass es der eiserne WIlle meinerseits war ihm wieder und wieder klar zu machen dass das war er da tut nicht nur unserer Beziehung, sondern auch ihm selbst schadet...! Mein Freund hat den Test auf dieser Seite gemacht mit dem man für sich selbst überprüfen kann ob man süchtig ist oder nicht. Das Ergebnis war wohl sehr eindeutig bei ihm...! Dieser Test ist auch gar nicht dazu gedacht dass die Frau (in dem Falle ich) danebenhockt und hinterher mit einem "AHA: SIEHST DU ICH HAB ES DIR DOCH GLEICH GESAGT!"-Blick ihren Mann straft, sondern wirklich einzig und allein nur dazu dass der Betroffene selbst für sich schwarz auf weiß sieht - BIN ich oder bin ich NICHT?... Fühl dich ganz lieb gedrückt und sei dir gewiss - Im Geiste sind wir bei dir! PS: Unsere Männer sind keine schlechten Menschen, aber sie sind von einer Krankheit befallen, die ihnen immer wieder zuflüstert "Ich bin gut für dich!" (Diesen Satz vitme ich allen OSSlern hier im Forum die noch nicht so weit sind wie mein Freund!!!)
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10.04.2016 20:03:17 | ||
Clarity13 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 32 Mitglied seit: 03.04.2016 IP-Adresse: gespeichert | Hallo Lividi, habe Deinen Beitrag eben gelesen. Es sind einige wichtige Sätze enthalten, die mir die Tränen in die Augen schießen lassen. Ich kann Dir momentan nicht antworten - muss erst mal sacken lassen. Du hast in Vielem so recht, aber eines vergisst Du: Mein Mann lässt leider kein Gespräch zu.... ich bin da völlig hilflos und wieder mit meinen Gedanken und Gefühlen allein (gelassen) Gut, dass es dieses Forum gibt. Ich melde mich vielleicht Morgen bei Dir per e-mail - mir geht es gerade sehr schlecht. Hat zwar mit Deinem Beitrag zu tun, aber nur insofern, dass er sehr gut war ... Liebe Grüße Clarity | |
10.04.2016 20:33:00 | ||
Clarity13 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 32 Mitglied seit: 03.04.2016 IP-Adresse: gespeichert | Hallo Lividi, hier noch ein kleiner Nachtrag: damit Du weißt, was es war, dass mir eben sehr nahe ging und sofort meine damit assoziierten Gefühle wieder präsent sind: "...Den Fehler meinem Freund einfach zu glauben dass er aufhört habe ich auch gemacht! ..." Weiter: "...als würde die Sucht das Versprechen geben und der Mensch wäre nur eine Hülle die dieses Versprechen ausspricht damit die Sucht wieder ihre Ruhe hat und weitermachen kann wie bisher..." Das empfinde ich auch genau so. "...sondern eine Krankheit ist, für die derjenige selbst nichts kann, ist der Schritt, der im Umdenken von UNS der Schwerste ist..." Mittlerweile ist mir das glasklar geworden, wobei es traurig ist, dass manchen Betroffenen diese Erkenntnis oft erst bewusst wird, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist - ich hoffe sehnlichst, dass das bei meinem Mann nicht der Fall ist und er doch irgendwann mit mir spricht... "...Reiz des Verbotenen das ausschlaggebende wäre. Sobald das was sie sonnst mit anderen machen "legitim und auf dem Silbertablett zu Hause" stattfindet, verliert es komplett seinen Reiz..." Das tut mir weh, wenn ich mir überlege, dass genau das - wahrscheinlich sogar - auch bei meinem Mann so ist. Ist wirklich für eine liebende Partnerin schwer zu ertragen, Du weißt sicher wovon ich spreche. "...Mach also bitte bitte nicht den Fehler ihm sozusagen "zu geben was er will" (was auch immer das in seinem/eurem Fall auch sein mag!!!!!) Wichtig ist dass du konsequent immer wieder dieses Thema ansprichst und ihn nicht "gewähren lässt"!!! Ich habe das auch viel zu lange getan weil ich da auf seinen gesunden Menschenverstand vertraut habe, aber helfen tut das im Falle eines Süchtigen nicht!!! Der Moment des Umdenkens im Kopf des Süchtigen selbst ist das einzige was hilft. ... Nur die eigene Einsicht des OSSlers selbst! Wie du die erreichst? - Ich kann da natürlich nur für mich selbst sprechen, doch was bei meinem Freund wirklich das Umdenken bewirkt hat kann ich dir gar nicht mit Gewissheit sagen. Ich glaube aber dass es der eiserne WIlle meinerseits war ihm wieder und wieder klar zu machen dass das war er da tut nicht nur unserer Beziehung, sondern auch ihm selbst schadet...! ..." Lividi - er spricht nicht mit mir ! Wartet er ab, bis ich freiwillig das Feld räume und gehe? Das vielleicht? Ich habe keine Ahnung - er macht so viel kaputt durch sein Schweigen...merkt er das nicht? Schlaf schön und danke für Deine lieben Zeilen Clarity | |
10.04.2016 21:07:47 | ||
Clarity13 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 32 Mitglied seit: 03.04.2016 IP-Adresse: gespeichert | Guten Morgen, Schon wieder eine Nacht, die nicht erholsam war - geprägt von Gedanken, die mich bewegen und einem Beitrag, den ich gestern hier im Forum gelesen habe. Er geht mir nicht aus dem Kopf. Er hat mich schwer beeindruckt und ist mir sehr nahe gegangen, weil der Autor hier in Worte gefasst hat, was diese Krankheit meinem Verständnis nach wirklich IST und anrichtet. Er hat es fabelhaft im wahrsten Sinne des Wortes zu Papier gebracht - um vorrangig sich selbst damit zu helfen, sich vor Augen zu führen und bildhaft klarzumachen, was in ihm immer wieder unbarmherzig zuschlägt: http://www.cyberlord.at/forum/?id=4062&thread=3774&highlight=das%20biest%20in%20mir Ich kann sagen, er hat auch mir damit verständlich machen können, wie schwer der Kampf für den Süchtigen immer wieder ist... Danke Vaido für diesen wertvollen Beitrag! Du hast damit sicherlich nicht nur mir aufgezeigt, wie die Krankheit der Onlinesexsucht den Betroffenen befällt und nicht mehr loslässt. Wenn er sein Tier nicht klein hält, ihm Nahrung zukommen lässt, muss er immer und immer wieder kämpfen. So lange, bis die Einsicht da ist, der Sache ein Ende zu machen, es verhungern zu lassen, kein Mitleid mehr zu haben, wenn es noch so winselnd um Futter bettelt... Du hast einen Weg für Dich persönlich gefunden, Dein Biest, seine Tricks und Täuschungsmanover erkannt, die es anwendet, um zu wachsen und Macht über Dich zu bekommen. Aus diesen Erfahrungen wirst Du den Umgang mit ihm lernen, es lernen kleinzuhalten und hoffentlich irgendwann die Stärke und Erkenntnis erlangen, es endgültig verhungern zu lassen. Erst dann hast Du den Kampf gewonnen und bist frei! Herzlichen Dank für dieses Bild - ich habe davon profitiert! Viele Grüße in die neue Woche von Clarity13 | |
11.04.2016 08:08:25 | ||
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