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Forum Übersicht » Ausstiegstagebuecher » Ausstiegstagebuecher für BETROFFENE » Ausstiegstagebuch von Into_The_Light
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Ausstiegstagebuch von Into_The_Light
Into_The_Lightfehlende Rechte fehlende Rechte erste Beitrag kann nicht gelöscht werden -> lösche das ganze Thema 
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Hallo zusammen,

ich hätte nie gedacht, dass ich hier mal so ein Tagebuch führen würde, aber vieles kommt eben anders als man denkt. Nachdem meine Freundin hier schon seit einiger Zeit aktiv ist und mir immer wieder berichtet, dass viele Leute hinter mir stehen und mich teilweise sogar als Vorbild sehen, weil ich schon seit über einem Monat meiner Sucht widerstehe, will ich mich dann doch auch mal zu Wort melden.

Zuerst einmal vielen Dank, dass ihr mich gedanklich unterstützt, auch wenn ich hier noch nie geschrieben habe. Hat echt immer gut getan wenn meine Freundin mir davon erzählt hat und ermutigt mich total. Der Suchtausstieg hat mir, auch wenn es manchmal echt schwer ist, unbeschreiblich gut getan und wenn meine Geschichte andere ermutigen kann, ebenfalls durchzuhalten, möchte ich gerne dazu beitragen.

Ich bin schon seit vielen Jahren süchtig und wäre wohl niemals von selber davon weg gekommen, wenn meine Freundin mich nicht dazu gedrängt hätte. Zuerst hat es mich total genervt, dass sie es rausgefunden hatte und ich habe mich geärgert, dass ich meiner Sucht nicht mehr so ungestört nachgehen konnte wie früher. Immer wieder suchte ich mir Schlupflöcher und nutze Zeiten, in denen ich allein war um mich selbst zu befriedigen. Dabei redete ich mir - wie schon seit Jahren - immer wieder ein, dass ich gar nicht wirklich süchtig wäre und es einfach nur eine Art Hobby sei. Vor etwas mehr als einem Monat, als mich die OSS schon wieder voll in ihren Fängen hatte und kaum ein Tag verging, ohne dass ich mich auf entsprechenden Seiten tummelte überkam mich das schlechte Gewissen. Ich hatte generell oft ein schlechtes Gewissen, wenn ich mich hinter dem Rücken meiner Freundin meiner Sucht widmete, aber aufhören konnte ich irgendwie trotzdem nie. An diesem Tag vor etwas mehr als einem Monat aber beschloss ich, dass ich mich eine Woche von allen sexuellen Einflüssen im Internet fernhalten wollte. Ich dachte mir: "Eine Woche kann ja nicht so schwer sein. Wenn ich süchtig wäre, wäre das eine Herausforderung, aber so würde ich das ja wohl locker schaffen!" Doch ich dachte vollkommen falsch. Schon am ersten Tag der Abstinenz merkte ich wie unglaublich schwer es mir fiel zu widerstehen und ständig wollte ich der Sucht nachgeben, die ich nun nicht mehr leugnen konnte. Die Erkenntnis darüber, wie süchtig ich tatsächlich war, erschreckte mich sehr und ich beschloss, dass ich die Woche auf jeden Fall durchhalten wollte, egal was es kostete. Jeder Tag war schwerer als der andere, aber mit einem klaren Ziel vor Augen und dem eisernen Willen, dieses Ziel auch zu erreichen schaffte ich es. Passenderweise fand meine Freundin, die davon gar nichts wusste, genau am Ende der Woche diese Seite hier und bat mich, an einer Beratung teilzunehmen. Ich willigte ein, auch wenn ich mir nicht vorstellen konnte, dass das wirklich Frucht tragen würde. Trotzdem war ich willig mich der Herausforderung zu stellen. Ich wollte ihr und mir selber beweisen, dass ich stark genug bin, mich zu kontrollieren. Dass ich die Sucht tatsächlich besiegen könnte dachte ich zu diesem Zeitpunkt gar nicht. Ich wollte ihr einfach den Gefallen tun mich der Beratung zu stellen und mein Ziel war es zumindest für diese Zeit clean zu bleiben. Es dauerte eine Woche, bis wir die erste Mail von Gabriele Farke erhielten und auch diese Woche schaffte ich es komplett zu widerstehen. Die Gedanken in meinem Kopf, die mich verführen wollten waren jeden Tag quälend stak, aber der Wille ihr zu beweisen dass ich aufhören kann war stärker. Langsam änderte sich auch meine Einstellung zu der Sucht. Ich war nicht mehr böse, dass ich damit aufhören musste, sondern merkte mehr und mehr, dass es mir gut tat zu widerstehen. Als die erste Mail von Frau Farke kam brannte ich richtig darauf sie zu lesen und wollte wirklich vollkommen clean werden. Mit jedem Tag, der verging wurde es einfacher und jeden Tag kam ein bisschen Lebensfreude zurück in mein Leben.

Jetzt bin ich schon seit über einem Monat clean und genieße mein Leben, wie nie zuvor. Alles fühlt sich plötzlich so viel besser an, ich habe plötzlich viel mehr Energie, Motivation und Kreativität, bin von Liebe erfüllt und einfach nur glücklich. Die Gedanken an die Sucht kommen immer weniger und es wird immer leichter sie zu verscheuchen. Ich bin einfach nur unglaublich dankbar, dass ich so eine wunderbare Frau an meiner Seite habe, die mich vollkommen liebt und unterstützt und ich bin dankbar für Frau Farke, die sich Leuten wie mir annimmt.

Ich kann wirklich jedem, der die selbe Sucht verspürt wie ich wärmstens empfehlen sich dem zu stellen. Mach doch einfach mal einen Test und versuche eine Woche nichts erotischen anzusehen, wenn du dir nicht sicher bist ob du süchtig bist oder nicht. Was kann es schaden? Du kannst dabei nur gewinnen! Lass dir sagen, dass das Leben so viel mehr zu bieten hat. Ich war früher oft motivationslos und das Leben hatte mir oft nichts zu bieten. Viele Dinge, die mir eigentlich immer Spaß gemacht haben wurden langweilig und meine Gedanken glitten ständig zum Onlinesex ab, so dass ich teilweise nicht mal mehr einschlafen konnte, wenn ich mich vorher nicht befriedigt hatte. Oft saß ich vor meinem Lieblingsspiel oder meiner Lieblingsserie und konnte nicht die geringste Freude daran haben. Nach nur einem Monat hat sich mein Leben wirklich komplett gewandelt. Es ist wirklich unglaublich, wie viel Spaß manche Dinge machen können, wenn man wirklich bei der Sache ist und nicht ständig nur bescheuerte Gedanken im Kopf hat. Mich der Sucht zu stellen war auf jeden Fall eine der besten Entscheidungen meines Lebens und ich hoffe, ich kann dich mit meiner Geschichte ermutigen die selbe Entscheidung zu treffen. Du tust nicht nur den Menschen, die dich lieben einen riesigen Gefallen, sondern vorallem dir selber. Setz dir kleine Ziele, schaffe jeden Tag für sich, freu dich wenn du widerstanden hast und belohne dich dafür. Du wirst merken, aus ein paar Tagen wird schnell eine Woche, dann eine zweite und schließlich ein Monat. Und je mehr Zeit vergeht, desto mehr wirst du erkennen, was du vorher verpasst hast. Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute auf deinem Weg und werde hier auf jeden Fall von Zeit zu Zeit meine eigenen Erlebnisse posten. Ich bin noch lange nicht am Ende meines Weges angekommen. Immer wieder merke ich, wie die Sucht mich zurückhaben will. Aber ich lasse mich davon nicht runterziehen. Ich werde jeden schlechten Gedanken verscheuchen und vollkommen clean werden, gespannt darauf, was das Leben mir noch alles zu bieten hat, was ich noch gar nicht erahnen kann. Momentan kann ich mir auf jeden Fall nicht vorstellen, dass das Leben noch schöner werden kann, aber ich bin gewiss, dass es noch unendlich viel zu bieten hat, wenn ich weiter stark bleibe.

Danke an alle, die an mich glauben, alle, die mich unterstützen und ganz besonders an meine Freundin, die einfach nur unbeschreiblich toll ist. Danke, dass du mich durch mein verkorkstes Leben begleitest und mir hilft den Scheiß hinter mir zu lassen. Ich liebe dich


22.03.2016 21:26:23   
Into_The_Lightfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Und wieder geht eine erfolgreiche Woche zu EndeLächelnKlar, die Woche ist noch nicht ganz vorbei, aber ich kann sie dennoch jetzt schon als Erfolg werten. Die Gedanken daran mich selbst zu befriedigen kamen nur extrem selten und waren schnell verscheucht. Und jetzt übers lange Wochenende sind wir ohnehin bei der Familie. Solange ich unter Menschen bin habe ich keine Probleme mit der Sucht.
Es hilft unglaublich, wenn man Dinge hat, die einem Spaß machen. Ich merke, dass einer meiner größten Feinde die Langeweile ist, denn wenn ich nichts zu tun habe fällt es mir am schwersten zu widerstehen. Glücklicherweise gibt es momentan so viele Dinge, die mir Spaß machen, dass es eigentlich niemals langweilig ist. Außerdem hilft es wenn ich daran denke, wie toll meine Freundin ist und ich damit anderen Gedanken effektiv entgegentrete. Was ich jedem auch absolut empfehlen kann ist Sport, denn dadurch fühlt man sich allgemein besser und tut auch noch was für seine Gesundheit.

In diesem Sinne wünsche ich allen frohe Ostern und weiterhin viel Kraft für den Kampf gegen die Sucht.


24.03.2016 20:28:19   
Into_The_Lightfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Schon wieder eine Woche geschafft und es fühlt sich einfach gut an. Fühle mich mittlerweile gar nicht mehr süchtig. Nach 6 komplett onlinesexfreien Wochen ist mein Verlangen dazu gleich Null. Die Gedanken daran kommen so gut wie gar nicht mehr hoch und wenn doch sind sie schnell verscheucht. Kann mein leben wieder völlig genießen und ohne den ständigen Druck der Sucht leben. Das Schwerste ist echt der Anfang. Aber wenn man wirklich fest entschlossen ist die Sucht zu bekämpfen funktioniert das auch und man merkt schnell, wie schön es ohne ist. So wird es immer leichter und irgendwann stören die Gedanken gar nicht mehr. :)


02.04.2016 15:09:17   
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Hallo liebes Tagebuch, ich melde mich auch mal wieder ;)
Bin immernoch standhaft, auch wenn es grade in der letzten Woche doch einige Tage gab, an denen die Gedanken doch wieder stärker waren. In letzter Zeit fühlte ich mich eigentlich gar nicht mehr richtig süchtig, aber grade in der letzten Woche habe ich doch gemerkt, dass ich immernoch aufpassen muss. Solange es mir gut geht ist das Widerstehen ziemlich einfach, aber wenn ich einen schlechten Tag habe wird es direkt ungleich schwerer. Doch der Wille der Sucht nicht mehr nachzugeben und das Wissen, dass es sich lohnt sind immer noch stärker als der Drang zur Selbstbefriedigung. Immer wieder habe ich mich dabei ertappt, wie ich durch eigentlich harmlose Bilder von schönen Frauen, denen man im Internet ja nicht wirklich entgehen kann, in Versuchung geführt wurde und direkt den Gedanken daran hatte wieder auf entsprechende Seiten zu gehen. Aber ich mache mir in solchen Momenten immer wieder bewusst, was für eine tolle Freundin ich habe und das das deutlich besser ist, als die kurze Befriedigung der Sucht nachzugeben. Daher bleibe ich stark und versuche die Gedanken immer wieder schnell aus dem Kopf zu treiben. Hilfreich dabei sind diverse Onlinegames, die für schnelle Ablenkung sorgen. Auch sehr hilfreich ist es unter Leute zu gehen und so den Raum für die Sucht bewusst zu schließen. Und wenn ich dann nach HAuse komme und meine Freundin guten Gewissens in die Arme schließen kann spüre ich jedes Mal wie sehr es sich lohnt.


12.04.2016 17:23:18   
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Langeweile ist scheiße! Hatte heute einen ziemlich langweiligen Tag und sofort kamen mir tausend Seiten in den Sinn, die gegen diese Langeweile helfen würden... Doch die Seite, die ich aufrief war diese! Denn was bringt es mir für eine kurze Ablenkung, eine kurze Befriedigung den Gedanken nachzugeben? Klar, die Langeweile wäre in dem Moment besiegt aber das, was dadurch verloren wäre wäre gravierend. Durch den Ausstieg aus der Sucht habe ich so viel gewonnen dass ich überhaupt nicht nachvollziehen kann wie überhaupt noch Gedanken an diese Scheiße in meinem Kopf sein können. Trotzdem sind sie an manchen Tagen noch da und gerade dann, wenn es langweilig wird. Doch ich werde nicht nachgeben! Ich werde kämpfen bis auch der letzte Gedanke endgültig aus meinem Kopf verschwunden ist! Es gibt so viele positive Dinge um sich abzulenken. Allein gute Musik bewirkt schon so viel und meine Gedanken hier niederzuschreiben noch viel mehr. Ich weiß, dass es hier einige Leute gibt die hinter mir stehen und das gibt mir wirklich Kraft. Ich will niemanden hier enttäuschen, ich will meine Freundin nicht enttäuschen und vorallem will ich die Lebensqualität nicht verlieren, die ich seit dem Ausstieg hab. Alles ist so viel besser wenn man clean ist, das gebe ich nie wieder her.
Jetzt bin ich zuhause und der Tag ist überstanden. Hier gibt es genug, was mir Spaß macht und die Gedanken haben keinen Raum. Dennoch wollte ich diesen Beitrag noch fertig schreiben einfach um mit dem, was mich heute beschäftigt hat abzuschließen und alles aus dem Kopf zu kriegen, was dort evtl noch verankert ist.
Danke, dass es dieses Forum gibt. Ich wünsche euch allen Kraft und Erfolg beim Ausstieg und dass ihr die geballte Lebensfreude erleben könnt, die als Belohnung für den Ausstieg auf euch wartet.


19.04.2016 19:10:00   
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Habe gestern echt wieder gemerkt wie sehr es sich lohnt zu wiederstehen. Grade an Tagen, wo es schwieriger ist merke ich besonders intensiv wie schön es ist wenn ich meiner Freundin abends guten Gewissens in die Augen sehen kann und wie unglaublich gut es sich anfühlt zu lieben und geliebt zu werden...
Ich habe mit Onlinesex angefangen lange bevor ich mich überhaupt für echte Frauen intressiert habe und ich habe mich jahrelang gefragt ob ich überhaupt zu echter Liebe fähig bin. Durch meine Sucht war ich immer extrem eingeschränkt und das Verlangen nach Onlinesex hat meine Beziehungen immer sehr getrübt. Jetzt wo ich damit aufgehört habe entdecke ich erst richtig wie schön die Liebe wirklich ist. Ich habe sicherlich noch nicht alles verstanden und bin noch am Anfang einer langen wunderbaren Entdeckungsreise, aber das was ich jetzt schon erlebe ist so wunderschön, dass ich es nie mehr missen möchte.


20.04.2016 10:13:30   
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Irgendwie geht es mir grade so gut, dass ich ganz vergessen habe hier mal wieder was zu schreiben. Das hole ich nun nach. Letzte Woche war ich mit meiner Freundin im Urlaub, was wunderschön war und keinerlei Gelegenheit für blöde Gedanken bot. Da wir mittlerweile einfach vollkommen offen über alles reden können kommen wir uns immer näher und entdecken immer neue Seiten am anderen. Das ist einfach nur wunderschön und lässt mich jeden Tag einfach nur genießen.
Am Wochenende nach dem Urlaub hatte ich allerdings einen der schwersten Tage seit ich clean bin. Ich war auf einem Festival und habe den ganzen Tag und die ganze Nacht durchgefeiert. Als ich dann völlig platt alleine zuhause im Bett lag verspürte ich ein sehr großes Verlangen mich selbst zu befriedigen und hatte wirklich Mühe dem zu widerstehen. Grade nach solchen Events habe ich die Selbstbefriedigung immer gerne genutzt um wieder ein bisschen runterzukommen und ruhig schlafen zu können. Aber ich machte mir immer wieder bewusst wie viel ich schon erreicht hatte und wie toll das Leben mit meiner Freundin jetzt ist und schaffte es weiterhin clean zu bleiben, auch wenn mein Schlaf darunter litt. Dies wurde mir von meiner Gefühlswelt aber auch promt belohnt. Als ich am nächsten Tag wieder bei meiner Freundin sein konnte fühlte ich mich plötzlich einfach nur unbeschreiblich gut. Ich kann mich nicht erinnern in meinem Leben schonmal so glücklich gewesen zu sein und das Gefühl hält nun schon die ganze Woche an. Ich bin grade einfach total auf Wolke 7 und einfach nur glücklich und stolz, dass ich auch in schweren Situationen die Kontrolle über die Sucht behalte. Es lohnt sich einfach ungemein.
An dieser Stelle auch nochmal ein riesengroßes Dankeschön an meine Freundin, die immer für mich da ist wenn es schwer wird und mit der ich ausnahmslos über alles reden kann. Danke, dass du mich nicht verurteilst sondern mit mir zusammen vorwärts gehst. Ich liebe dich.


06.05.2016 11:01:49   
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Es gibt echt Tage da ist das Widerstehen unglaublich schwer. Habe meine Freundin schon die ganze Woche nicht gesehen und werde sie auch noch bis Dienstag nicht sehen. Die Lust mich selbst zu befriedigen ist grade echt unglaublich stark und ich hätte eine riesige Lust mir heiße Frauen im Internet anzuschauen... Das bis Dienstag durchzuhalten wird echt mega schwer. Aber ich habe es ihr versprochen also muss ich es auch irgendwie schaffen. Es ist einfach clean zu sein wenn ständig eine tolle Frau um einen ist und man genügend Sex bekommt aber ganz alleine ist es unglaublich hart...


13.05.2016 00:31:07   
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Kann im Moment einfach an nichts anderes denken als Sex und finde keinen Schlaf... Ich frage mich manchmal echt ob die totale Abstinenz wirklich ein natürlicher Zustand ist oder ob ein gewisses Verlangen nicht auch einfach ganz normal ist... Momentan halte ich nur unter größter Anstrengung durch und nur weil ich ein Versprechen gegeben habe. Für mich selber würde ich grade extrem gerne mal wieder und frage mich ob ich das wirklich bis Dienstag durchhalten kann... Frau Farke meinte in der Beratung dass die normale Selbstbefriedigung ohne Internet ok sei, auch wenn ich da eigentlich keinen Unterschied drin sehe. Würde echt gerne mal wissen wie ihr das seht... Der Ausstieg aus der Sucht macht meine Beziehung auf jeden Fall besser aber die Zeit in der wir getrennt sind dafür manchmal wirklich schwer. Wären wir nicht ständig zusammen weiß ich nicht ob ich das durchziehen würde. Vermutlich eher nicht...
Lenke mich jetzt mit Serien ab und hoffe dass nicht noch mehr schlaflose Nächte folgen...


bearbeitet von Into_The_Light am 13.05.2016 05:40:42
13.05.2016 05:37:25   
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Da meine Freundin damit einverstanden war dass ich mal kurz Druck abbaue habe ich mich gestern einfach mal in Gedanken an sie selbstbefriedigt. Das fühlte sich zwar wie ein Rückschlag an, hat mir aber extrem viel Druck genommen und ich konnte auch in der Nacht wieder gut schlafen. Heute geht es mir wieder wirklich gut und ich denke dass es jetzt kein Problem mehr darstellen wird bis Dienstag clean zu bleiben. Ein bisschen Druck abbauen zwischendurch damit man nicht völlig durchdreht ist also vielleicht gar nicht so verkehrt...


14.05.2016 13:02:21   
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Da war ich gestern wohl etwas voreilig zu schreiben dass das clean bleiben bis Dienstag wohl kein Problem sein sollte. Fühle mich gedanklich mittlerweile wieder genau so wie am Anfang meines Ausstieges und frage mich permanent ob ich überhaupt aussteigen will oder das wirklich nur meiner Freundin zuliebe machen, von der ich nichtmal sicher weiß ob sie die Richtige für mich ist oder ob ich überhaupt ein Mensch für eine feste Beziehung bin. Denke oft dass ich als Single vll doch besser dran bin oder die Frau, die mich wirklich erfüllt einfach noch nicht gefunden habe. Wenn ich wirklich einer erfüllte Liebe hätte, könnten dann diese ständigen Gedanken überhaupt so stark sein? Ist die Sucht wirklich etwas schlimmes oder widerspricht sie einfach nur dem, wie andere mich gerne haben würden? Ich weiß oft einfach nicht wer ich bin und was ich sein will... Wenn ich mit ihr zusammen bin ist es wunderschön, aber wenn sie weg ist drehen sich die Gedanken einfach mehr um andere als um sie? Kann das wirklich richtig sein?...


15.05.2016 12:38:21   
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Fühle mich gerade echt einfach nur beschissen. Der kalte Entzug ohne die Nähe der Partnerin ist echt kaum zum aushalten. Kann nicht mehr richtig schlafen, esse zu wenig und merke permanent wie die Sucht mich zerstört. Nichts macht mir mehr Spaß und der Tag zieht sich einfach ewig. Wenn ich der Sucht nicht nachkomme geht es mir beschissen und ich frage mich ob es das Wert ist. Wenn ich ihr aber nachgeben würde wäre alles wofür ich die letzten Monate gekämpft habe umsonst und die Sucht würde mein Leben nur noch mehr kaputt machen als sie es ohnehin schon tut. Ich hoffe ich habe die Kraft das irgendwie durchzustehen, egal wie scheiße es mir dabei geht. Das schlimmste ist der Schlafmangel. Wenn ich es nicht schaffe zu schlafen wird der Rückfall irgendwann unvermeindlich sein, da die Qual sonst einfach zu groß wird...


15.05.2016 13:09:56   
Into_The_Lightfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Nach einem Tag in der Hölle geht es mir heute Abend wieder besser. Habe viel mit meiner Freundin geschrieben und dadurch einiges an Kraft tanken können. Was mir wieder einmal ganz neu bewusst geworden ist, dass es weniger verletzend ist wirklich alles offen und ehrlich anzusprechen anstatt zu versuchen die Sache irgendwie zu schönen um die Partnerin zu schützen. Muss das echt in meinen Kopf einprügeln weil sich das für mich einfach völlig falsch anfühlt. Aber es scheint wirklich so zu sein, dass die Frauen mit der ehrlichen Scheiße viel besser umgehen können als mit schönen Halbwahrheiten. Kann allen betroffenen nur absolut ans Herz legen wirklich schonungslos ehrlich zu sein und alle eure Gedanken und Gefühle einmal vor eurer Partnerin auszuschütten. Das bringt uns nicht nur enger zusammen, sondern hilft ihr auch mich besser zu verstehen. Und wenn man diesen ganzen Scheiß gemeinsam trägt ist es auf jeden Fall leichter.


15.05.2016 21:44:35   
Clarity13fehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Hallo Into_The_Light,

ich habe gerade in Deinem Tagebuch gelesen und hier vor allem Deine letzten Beiträge, da sie mich sehr stark an meine eigene Situation (mit meinem Mann) erinnern: "...und frage mich permanent ob ich überhaupt aussteigen will oder das wirklich nur meiner Freundin zuliebe machen, von der ich nicht mal sicher weiß ob sie die Richtige für mich ist oder ob ich überhaupt ein Mensch für eine feste Beziehung bin. Denke oft dass ich als Single vll doch besser dran bin oder die Frau, die mich wirklich erfüllt einfach noch nicht gefunden habe. Wenn ich wirklich einer erfüllte Liebe hätte, könnten dann diese ständigen Gedanken überhaupt so stark sein? Ist die Sucht wirklich etwas schlimmes oder widerspricht sie einfach nur dem, wie andere mich gerne haben würden? Ich weiß oft einfach nicht wer ich bin und was ich sein will... Wenn ich mit ihr zusammen bin ist es wunderschön, aber wenn sie weg ist drehen sich die Gedanken einfach mehr um andere als um sie? Kann das wirklich richtig sein?..."

Wenn Du diese Überlegungen anstellst und derart "große Fragen" für Dein Leben aufwirfst, hört es sich für mich so an, als wenn nicht Du da sprichst und DEINE Gedanken äußerst, sondern es Deine Sucht tut! die immer wieder durch kommt, um sich freie Bahn zu schaffen. Du stehst ihr mit Deinem Vorhaben, aufzuhören, im Weg! Ich höre Verunsicherung auf allen Ebenen heraus, letztlich weißt Du sogar nicht mehr, wer Du bist und sein willst. Ich würde mal behaupten, mein Mann hat fast genau dieselben Gedanken oder zumindest gezielt in diese Richtung: stellt dann, wenn sich die Sucht wieder meldet, wahrscheinlich alles in Frage, sogar unsere Liebe - ich habe keine Ahnung im einzelnen, denn im Gegensatz zu Dir spricht er nämlich nicht...!!! Und das ist unser größtes Problem für mich: er redet nicht mit mir DARÜBER. Geht das denn??? Nein auf Dauer nicht, sage ich als seine Partnerin. Ich mache das jetzt auf dem Hintergrund des großen Schweigens bereits 2 Jahre mit und Mitte Juni (die 2 Jahre sind dann voll) ist Ende: ich will dann endlich wissen woran ich bin! Ansonsten handle ich und gehe...!

Du hast völlig recht mit dem, was Du schreibst:
"... dass es weniger verletzend ist wirklich alles offen und ehrlich anzusprechen anstatt zu versuchen die Sache irgendwie zu schönen um die Partnerin zu schützen. Muss das echt in meinen Kopf einprügeln weil sich das für mich einfach völlig falsch anfühlt. <--- Übrigens: warum fühlt es sich für Dich völlig falsch an, OFFEN zu reden - scheint für viele Männer so zu sein. Nur so kann man doch Probleme angehen und lösungsorientiert handeln, wie siehst Du das? Würde mich interessieren, da ich ein schweigendes Exemplar an meiner Seite habe. Aber es scheint wirklich so zu sein, dass die Frauen mit der ehrlichen Scheiße viel besser umgehen können als mit schönen Halbwahrheiten. Kann allen betroffenen nur absolut ans Herz legen wirklich schonungslos ehrlich zu sein und alle eure Gedanken und Gefühle einmal vor eurer Partnerin auszuschütten. Das bringt uns nicht nur enger zusammen, sondern hilft ihr auch mich besser zu verstehen. Und wenn man diesen ganzen Scheiß gemeinsam trägt ist es auf jeden Fall leichter..."

Das versuche mal, meinem Mann klar zu machen, der mich, seit ich um seinen Scheiß weiß (eben seit knapp 2 Jahren) im Dunklen lässt und damit meinem eigenen Wahnsinn, was könnte sein...??? erheblichen Vorschub leistet und mich regelrecht seelisch quält - er sieht es nicht! Mach was, es ist so. Ich wünschte, er würde sich mal mit anderen Betroffenen (Männern), wie Dir, austauschen, um auch mal deren Erfahrungen zu hören, wie es anders gehen kann. Wenn Du magst, lies mal unsere Geschichte, ich habe ne ganze Menge dazu geschrieben aus Sicht der betroffenen Partnerin. Ich will meinem Mann verstehen, aber er "macht dicht", sagt dann, er sei eben XXX und nicht irgendein anderer und kann und muss auch nicht darüber reden. Meist eskalierten solche Gesprächsversuche bei uns - es kam nie was raus, das uns weiter brachte, im Gegenteil, die Fronten verhärteten sich noch.

Ich kann Dir nur einen guten Rat geben aus Sicht einer Frau, die aus Liebe noch immer an der Seite eines Süchtigen ausharrt (zumindest noch bis Mitte Juni, dann möchte KONKRETES hören von meinem Mann). Bleib dabei, Dich offen und ehrlich Deiner Freundin gegenüber zu zeigen - es ist der richtige Weg, glaub mir!

Ich habe Eure Beiträge fast alle gelesen und fasse zusammen:
Du hast in ihr eine ganz besondere Frau an Deiner Seite, die Dich liebt, unterstützt, Dich nicht "zum Teufel schickt" oder verurteilt, sondern ihre Kraft einsetzt und gemeinsam mit Dir gegen Deine Sucht kämpfen möchte - sei Dir bewusst, was das für ein großes Geschenk ist! Gib es nicht auf für etwas, das Dich gefangen hält, Dich immer wieder in einen Sumpf ziehen möchte, aus dem Du gerade dabei bist, zu entkommen.

Gibt Deiner Sucht ein Gesicht - ich finde hier den Beitrag von Vaido vom 15.3.15
http://www.cyberlord.at/forum/?id=4062&thread=3774
sehr gut - vielleicht hilft er Dir, mir als betroffener Partnerin eines Süchtigen hat er sehr viel gegeben.

Deine Freundin und Du, ihr habt bereits viel erreicht und solltet Euer Ziel unbedingt weiter verfolgen. Morgen ist Dienstag und Du siehst sie wieder - freue Dich, sie freut sich ganz bestimmt riesig auf Dich! :)


Liebe Grüße
Clarity13





16.05.2016 17:04:25  
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Danke für deinen Beitrag Clarity, habe dir per PN geantwortet.
Da das Thema Offenheit und ehrliche Kommunikation bei vielen ein Problem zu sein scheint möchte ich aber auch hier nochmal darauf eingehen: Ich persönlich (und vermutlich viele andere betroffene Männer auch) habe 2 Gründe warum es mir so schwer fällt/fiel über die Sucht zu sprechen:
Der 1. ist Scham: Ich schäme mich extrem für meine Sucht und hasse mich selber dafür. Daher will ich am liebsten mit keinem Wort darüber reden und sie lieber tief in mir vergraben. hinzu kommt, dass ich mir am Anfang nie eingestanden habe, dass ich überhaupt süchtig bin. Ich habe das alles als normal gedeutet und mir eingeredet, dass meine Freundin einfach nur verklemmt ist. Solange man sich selber belügt und die Sucht nicht wahrhaben will ist es natürlich auch unmöglich ehrlich darüber zu reden, denn dann bekommt sie ein Gesicht und man kann es sich nicht weiter schönreden.
Der 2. Punkt (und der ist bei mir noch viel ausgeprägter als der 1.) ist, dass ich meine Freundin nicht verletzen will. Ihr offen ins Gesicht zu sagen, dass ich mir nicht sicher bin ob ich sie liebe, dass ich an andere Frauen denke und das geil finde ist extrem heftig. Ich dachte immer, dass es wohl kaum etwas verletzenderes geben kann als jemandem solche Dinge offen an den Kopf zu schleudern. Daher habe ich immer versucht meine Aussagen zu schönen oder einfach ganz zu schweigen. Dass das noch verletzender ist habe ich erst vor kurzem verstanden und trotzdem fällt es mir immernoch extrem schwer solche Dinge auszusprechen.

Der Text von Vaido, den Clarity verlinkt hat ist wirklich extrem gut und beschreibt das Biest sehr treffen. Ich selber habe die Sucht vorgestern beim Schreiben mit einer anderen Angehörigen ein wenig analysiert und will euch diese Zeilen nicht vorenthalten, zumal auch meine Freundin gesagt hat, dass sie ihr sehr geholfen haben:
Ich hasse es zu sehen was die Sucht aus mir macht. Ich habe eine unglaublich tolle Freundin und habe in den letzten 2 1/2 Jahren viel mit ihr durchgestanden. Dennoch blendet mein Gehirn das in den schlechten Tagen oft völlig aus und ich denke nur an andere Frauen und daran, dass ich in einer "schlechten" Beziehung gefangen bin. Ich sehe Bilder von wunderschönen Frauen und in meiner Fantasie stellt sich eine wunderbare Welt da ohne dass ich dabei merke wie wunderschön meine eigene Freundin und meine eigene Welt ist. Wenn der Trieb befriedigt ist zerfällt die Fantasiewelt und ich bleibe mit Schuldgefühlen und dem Wissen zurück, dass ich eine wunderbare Beziehung gefährde. Ich verstehe mich dann selber nicht und frage mich immer wieder, warum ich immer wieder an diesen Punkt komme...

Auch ich habe keine Freunde mit denen ich wirklich offen und ehrlich über gewisse Dinge reden kann. Das Schreiben im Internet hat mir immer das Gefühl gegeben solche Freunde zu haben. Hier bin ich anonym und kann ohne Angst alles loswerden. Natürlich ist das nur eine Illusion und hat nichts mit echter Freundschaft zu tun, aber die Illusion funktioniert gut. So kommt man den Frauen mit denen man schreibt näher, fängt an sie in die Sucht einzubeziehen und die Welt die entsteht manifestiert sich als die "perfekte" Beziehung. In den Onlinesessions läuft alles nach der eigenen Fantasie. es gibt keine Grenzen und keine negativen Momente. So erscheint es oft besser als die reale Beziehung, zu der Streit und Schwierigkeiten natürlich auch dazugehören. Das ist es was die Fantasie so reizvoll macht. Doch wenn die Session vorbei ist fällt der Schleier und man realisiert dass es nur eine Illusion ist. Das belastet die reale Welt und treibt einen immer öfter in die Scheinwelt. Irgendwann ist man so sehr darin gefangen dass man nicht mehr raus kommt...


Danke, dass ihr an mich glaubt und mich ermutigt.


16.05.2016 18:02:54   
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