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Der verletzende Schatten der Sucht |
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Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 368 Mitglied seit: 04.01.2008 IP-Adresse: gespeichert | Ich möchte meine Erfahrungen denen mitteilen, die, konfrontiert mit der OSS ihres Partners, sich betrogen, verletzt, verzweifelt, in eine Sackgasse gedrängt fühlen, sich nicht mehr als Frau angenommen sehen, so wie ich mich einmal fühlte. Diese Verletztheit ist natürlich und eine normale Reaktion, doch auch bei mir behinderte sie lange ein klares, sinnvolles Denken und es ging damit sehr viel Zeit und Kraft verloren. Wenn ich ER/SIE schreibe, dann, weil ich nur diese Situation selbst kenne und ich denke, diese auch am häufigsten der Realität entspricht. Jeder der Internet hat und benutzt, weiß, daß darin eine Menge pornografischer Inhalte leicht zu finden sind, bewußt auf die Sexualität des Mannes ausgerichtet. Ein Mann wird da hie und da mal hinein"schnüffeln", doch im Endeffekt wird es für ihn keine weitere Bedeutung erlangen, vor allem, wenn er selbst gesund ist und eine gesunde Beziehung hat und lebt. Anders verläuft es da, wo diese Inhalte in bestimmter Weise Nahrung finden, im Hervorrufen eines sexuellen Interesses, das aber durchaus im Ursprung ganz anderer Probleme entstanden ist. Gesunder Sex ist der Ausdruck von Liebe, Nähe, Begehren, Fallenlassen können, Geben, Nehmen, Geniessen,.. und im Endeffekt löst er ein Gefühl der Zufriedenheit und Ruhe in uns aus. Ist das aus bestimmten Gründen nicht möglich, z.B. Krankheit, Abwesenheit der Partnerin, ist nichts dabei, wenn Mann sich selbst befriedigt. Nur meine ich, braucht er dazu nicht 8 Stunden vor Pornofilmen zu sitzen, es müßte die Vorlage, die er im Kopf hat, dazu genügen. Auf was ich hinaus will, ist: Ein OSS sitzt nicht vor dem PC weil ihm guter Sex oder seine Partnerin fehlt. Sondern weil er seine Sexuelle Begierde erst durch den Konsum der Inhalte auslöst. Und die darauffolgende Befriedigung hat auch nicht im Entferntesten mit gutem, partnerschaftlichem Sex zu tun, es ist ein Rubbeln von kurzer Dauer, und da die eigentliche Befriedigung trotzdem fehlt, muß er es immer öfter hintereinander und häufiger tun. Doch um welche Art Befriedigung geht es dabei wirklich? Nicht um die die durch guten Sex entsteht. Es ist ein Aufbau von Spannung und ein Abreagieren, im Schatten der Sexualität. Und nicht der Sex erzeugt die Sucht, sondern eben dieses. Körper und Geist obliegen aber der Illusion, es wäre Sex und mit der Zeit ist es ERLERNTER falscher Sex. Dann beginnen die Probleme bei der Partnerin, weil die natürlichen Auslöser, um ein Begehren zu schaffen, von einer Illusion in Bilder und Filmen übernommen wurden. Ich bin überzeugt, daß jeder Süchtige weiß, daß sich die Partnerin damit betrogen und verletzt fühlt, doch er muß es verdrängen weil die Sucht es verlangt und eines Tages sieht er es nicht mehr. Er wird entweder besonders liebevoll zu ihr sein weil er ein schlechtes Gewissen hat, oder Ausreden finden, warum er sexuell versagt oder kein Interesse mehr hat. Und da beginnen Ausreden, die sich gegen die Partnerin richten, verletztend sind und Schuldgefühle erzeugen können. Und wenn die Partnerin diese Pornografischen Inhalte entdeckt, glaubt sie auch noch, da nicht mithalten zu können, doch es ist UMGEKEHRT: Der Partner kann mit normaler Sexualität nicht mehr mithalten, sei es daß er plötzlich Probleme mit Nähe hat, sich fallenzulassen, Vertrautheit zu empfinden. Die Auslöser für diese Sucht sind verschieden, ich bin kein Experte, jedoch sind es eher Schwächen in mitmenschlichen Bereichen, Beziehungsängste, aber sicher nicht, daß der Partner plötzlich zum Supermann geworden ist und 10mal Sex pro Tag braucht. Und wenn partnerschaftlich irgendwelche Wünsche offen wären, könnte man diese ja besprechen, anstatt das Internet zu befragen und sich dahinein zu flüchten. Denn mir kommt es wie ein Rückzug vor, eine Flucht, ein in den Tunnel gehen und nichts mehr sehen, hören und fühlen müssen, eine maximale Verdrängung von Problemen, denen man sich nicht stellen kann und will. Und zugleich mit dem Umwälzen von Ungelöstem auf seine Sexualität hat der Süchtige ein Ventil geschaffen, sie in dem Kreislauf "Sehnsucht nach.." und Befriedigung derselben scheinbar zu lösen, aber eben nur scheinbar. Es bleibt Illusion, da die reale Sättigung fehlt, der Hunger bleibt, und es entsteht ein Kreislauf, der zur Sucht wird. Die reale Welt geht zugrunde, es bleiben real Schuldgefühle, Scham und Angst und das treibt noch mehr in die Illusion und die Isolation. Trotzdem glaube ich daß ein Partner seine Frau noch liebt, nur wird er dann sagen: ES HAT NICHTS MIT DIR ZU TUN. Was heißt: ES IST MEIN PROBLEM. Der Aufeinanderprall der Illusion und der Realität verursacht bei beiden Chaos. Der Süchtige wird das machen, was er schon die ganze Zeit macht: sich zurückziehen, leugnen, stur sein. Die Partnerin verzweifelt. Kein Süchtiger wird sofort sagen können, WARUM er das tut, die Verdrängungsmechanismen des Menschen sind zu gut. Und von der realen Welt sofort in diese Illusion vorzudringen ist unmöglich. Langsam ist es oft möglich, Zugang zu finden, aber mit einem "Ab Morgen ist Schluss damit" ist es nicht abgetan. Denn falsch erlerntes muß wieder umgelernt werden, die Illusion der Realität wieder Platz machen. Die Verletzungen bleiben, das verlorene Vertrauen ist verloren, doch es lindert wenn man die Dinge sehen kann, wie sie wirklich sind. Und entscheiden muß jede Partnerin im Endeffekt selbst was sie sich zutraut, und entscheiden sollte sie nicht aus Pauschalurteilen heraus, sondern wenn sie auch weiß, um was es eigentlich geht. "Wenn Angst und Unsicherheit kommen, braucht es Kraft und Weisheit, um sie zu bekämpfen"
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09.04.2008 00:40:29 | ||
Moralapostel | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 271 Mitglied seit: 02.04.2008 IP-Adresse: gespeichert | Hallo Release, bin zwar nicht Partner, doch möchte ich dir sagen, daß du mich mit deinen Gedanken angesprochen hast, ich mich auch weitgehend darin finden kann, mitfühlen kann, verstehen kann. Grüße und Dir alles Gute | |
09.04.2008 02:05:28 | ||
Denise | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 4 Mitglied seit: 23.08.2007 IP-Adresse: gespeichert | Hallo, ich bin selbst Partnerin und dein Text hat mich sehr berührt. Ich sehe mich auch als "nicht genug" für meinen Partner. Mein größtes Problem ist, dass ich ihn trotz allem über alles liebe und ihn nicht verlieren möchte. Manchmal denke ich es wäre besser getrennte Wege zu gehn, aber dann wiederrum weiss ich dass ich ihn nicht verlieren will. Wir haben es bislang nicht geschafft ganz offen über seine Sucht zu reden, klar haben wir mal drüber gesprochen, doch dann verschwand das Problem irgendwie wieder unterm Teppich. Jedes mal wenn ich dann doch wieder was finde, wirft es mich in ein tiefes Loch. Mittlerweile ist es so, dass auch das Intimleben drunter leidet. Es ist nicht so, dass er nicht mehr kann, im Gegenteil. Wir gehn im Alltag sehr liebevoll miteinander um und verstehn uns auch prima. Doch wennn es dann dazu kommt, dass er mich anfasst oder ich ihn, schießen mir sofort die Gedanken an seine Sucht in den Kopf und ich denke, dass es ihm nicht um mich geht und er sowieso nur die Bilder im Kopf hat. Ich blocke dann ab, dabei wünsche ich es mir eigentlich doch sehr,aber es geht einfach nicht. Ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr was ich machen oder eben nich machen soll. Liebe Grüße Denise | |
11.04.2008 09:17:15 | ||
release1 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 368 Mitglied seit: 04.01.2008 IP-Adresse: gespeichert | Hallo Denise "Ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr was ich machen oder eben nich machen soll". Ist mir genauso gegangen, er hat gesehen, was er anrichtet, hat er gesagt, er versteht mich, hat er gesagt, und trotzdem, er konnte es nicht lassen, und wenn sie vor dem PC sitzen, ist egal, ob die Partnerin leidet, es ist für sie wie Zeitung lesen und nichts schlechtes in dem Moment. Und das schlechte Gewissen nachher hält sie nicht davon ab, es wieder zu tun. Ich habs auch nicht geschafft, mich mit meinen Gefühlen abzugrenzen, nicht mehr darunter zu leiden. Ich bin ihm nicht mehr böse was er alles gesagt hat, gelogen hat, mich verletzt hat, im Stich gelassen hat wegen seiner Sucht. Ich habe ihm am Schluss noch geschrieben, daß ich nur den Teil an ihm liebe, den noch nicht die Sucht besitzt. Doch für eine Partnerschaft wie ich sie brauche, war es halt viel zu wenig. Ich habe diese Verletzungen aber nur los werden können indem ich mich von ihm trennte. Die Trauer daß er nicht mehr da ist ertrage ich aber leichter als seine Sucht. Das ist ein Gefühl das wenigstens klar und deutlich ist, und ich kann es erklären und damit weiterleben, es behindert weniger mein Leben als dieses ständige Gefühl, gegen eine Mauer zu laufen. Es ist schwer eine Entscheidung zu treffen, aber denk nicht SEINE Gedanken, lebe nicht SEIN Leben. DU hast auch eines, vergiß das bitte nicht, und es sollte auch lebenswert sein und nicht abhängig von Fehlern, die andere machen..Es gibt keine Liebe ohne Leiden, aber Liebe sollte nicht NUR leiden werden. Wünsche dir daß du dich wiederfindest egal auf welchem Weg. glg Release | |
12.04.2008 15:39:57 | ||
Butterblume | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 29 Mitglied seit: 11.04.2008 IP-Adresse: gespeichert | Dank dir für diesen tollen Beitrag. Er spricht mir aus der Seele. Der einzige Unterschied ist, dass ich seine sexuellen Störungen nicht persönlich nehme. Es ist seine Sucht, und somit sind die Folgen dazu auch diese Störungen. Ich hoffe, dass ich nicht auch irgendwann mal schreiben muss, dass ich ihn an die Sucht verloren habe. Aber wenn es nicht anders geht, muss es sein, damit man seinen inneren Frieden wieder findet. Liebgruß Butterblume | |
14.04.2008 17:41:33 | ||
karamba68 | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 438 Mitglied seit: 19.12.2007 IP-Adresse: gespeichert | Also Release, ich finde der Artikel ist hier deplaziert...zwinker Dein Beitrag könnte wirklich auf der ersten Seite des Forums stehen! Du triffst den Nagel so derartig auf den Kopf. Ich zieh den Hut. Ich hoffe, ich schaffe es irgendwann nur annähernd so genau auszudrücken, was sich in dieser Suchtwelt abspielt. Vielen Dank! nen lg karamba | |
14.04.2008 20:57:42 | ||
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Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 368 Mitglied seit: 04.01.2008 IP-Adresse: gespeichert | Tja, Karamba. Das ist meine Krankheit. Verstehen wollen. Gedanken anderer denken können. Doch das alles für mich behalten wäre nicht fair. Sucht muß als Krankheit anerkannt werden, und es muß offen darüber geredet werden können, nur dann hört diese Versteckerei auf und es kann viel mehr Menschen geholfen werden. Denn ein Mittel gegen die Sucht hab ich auch nicht. Das muß jeder noch für sich selber finden. Wünsche dir daß du es findest und alle anderen auch. lg.R. | |
14.04.2008 21:36:06 | ||
Annalie | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 89 Mitglied seit: 25.02.2008 IP-Adresse: gespeichert | hallo release, mir gefällt es auch, die gedanken anderer denken zu können und drösel deshalb auch alles bis zum erbrechen auf.... komm, wir bewerben uns als profiler bei der kripo oder wer sonst bezahlt uns für diese leidenschaft? privat ist die überflüssig tolle beiträge von dir übrigens, auch von mir DANKE! Annalie | |
14.04.2008 21:38:33 | ||
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Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 368 Mitglied seit: 04.01.2008 IP-Adresse: gespeichert | Annalie, vielleicht ist Leidenschaft tatsächlich etwas, das Leiden schafft. Gefallen hat was mit erbrechen zu tun? Annalie, ich hoffe ich habe dich nicht zu sehr verwirrt. Und ganz privat muß ich sagen, mit Kripo hat das nichts zu tun. Man muß es fühlen können. Würd ich aber nicht empfehlen. Hoffe meine Therapeutin liest das nicht. Sonst krieg ich Schimpf. Annalie, es ist nicht alles Gold was glänzt, oft ists nur ein kleines 1-cent-Stück, das auch nur am Boden vergammelt. Es wird schon, Annalie, verzweifel nicht. Du hast keine Schuld. glg Release
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14.04.2008 22:04:05 | ||
Annalie | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 89 Mitglied seit: 25.02.2008 IP-Adresse: gespeichert | release, du bist wirklich gold wert leidenschaft kann leiden schaffen, ja, warum nicht? ich habe aber noch etwas anderes geschrieben, ich drösel alles bis zum erbrechen auf, sprich - bis es mir wieder hoch kommt (so im übertragenen sinne). ich habe tatsächlich einen dicken zwerchfell- und magenpförtnerbruch und bin knapp an einem bösen speiseröhrenkrebs vorbeigeschrappt. seit der entdeckung (zeitgleich mit dem auszug meines mannes) überlege ich immer wieder, was will mir diese krankheit sagen? release, das ist was für meine neue therapie! ich habe immer schon alles runtergeschluckt (braves mädchen) und doch kommt es mit geballter kraft wieder hoch (aufmüpfige kleine, die eben nicht einfach hinnimmt und doch "heimlich" ständig alles hinterfragt). release, dieser beitrag hier ist vermutlich "nur" für mich persönlich wichtig und für dich interessant zu wissen. ich möchte ihn aber doch gerne stehen lassen, vielleicht ists auch für andere von nutzen. Gefallen bis zum erbrechen. in der tat, wusste ich nicht. bis bald, annalie P.S. ich bin nicht mehr (heute) verzweifelt, ich arbeite an mir. meinen wünschen, gucke, ob ich alte träume noch finde und denke mir neue aus. es ist okay. | |
14.04.2008 22:54:15 | ||
Phoenix | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 878 Mitglied seit: 04.08.2006 IP-Adresse: gespeichert | Hallo, eigentlich habe ich mich aus dem Forum zurückgezogen... Möchte aber trotzdem was hinzufügen: was ich hier gelesen habe, sind Symptome, Gedanken, Hoffnungen...von co--abhängigen Parnterinnen. Über die Sucht zu Helfen bis zur Selbstaufgabe, sich verbiegen um geliebt zu werden und zu gefallen...schreibt hier gerade niemand...nur über die Sucht des Partners. Selbst das ist schon ein Zeichen für Co-Abhängigkeit. Da gibt es keine Schuld, kein Verstehen seiner Sucht...das ist vergeudetete Energie...Man kann nur an der eigenen Sucht arbeiten, seine eigene Sucht verstehen. Aber gesteht ein Co-Abhängiger gerne seine Sucht ein??? Oder ein anderer Süchtiger? Ist es einfacher am Partner/in oder Ex zu meckern und zu jammern, ihn/sie für das eigene Glück oder Unglück verantwortlich zu machen...als sich auf die Hinterbeine zu stellen, tabula rasa zu machen und neu durchzustarten? Nichts für Ungut, A...
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14.04.2008 23:42:34 | ||
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Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 368 Mitglied seit: 04.01.2008 IP-Adresse: gespeichert | Annalie. Auch ich habe meinen kaputten Magen und bezüglich Gallensystem ist schon alles herausoperiert, meine Dünndarm ist an der Leber angenäht. Sicher ist diese Krankheit durch Stress schlimmer geworden. Auch ich war ein "braves Mädchen". Brav getan was Mama und Papa sagt, nicht gefragt worden, was ich will, Kind sein verboten, erwachsen werden verboten, unterdrückt bis ich 18 war und floh aus meiner Rolle in die selbe wieder. Nur daß ich mir diesmal den Druck selber erzeuge, weil ich eben nicht mehr anders kann obwohl ich will. (Die Tür zur Sucht?) Amalia. Mir ist bewußt daß ich in gewisser Weise Co-Abhängig bin, und das schon immer in meinem Beruf. Und doch, wenn ich so manche Kälte und Unverständnis dieser Welt ansehe, die auch nicht normal ist, denke ich mir, es muß halt Menschen geben, die das Gegenteil sind und noch "mitleiden" können, sich für das Leid anderer interessieren. Das einzige Problem ist die rechtzeitige Abgrenzung seiner Selbst zum Schutz des ICH. Und du hast es richtig gemacht. Man soll nicht vor die Hunde gehen. Auch ich hatte dieses Gefühl, als ich mich in Chats einloggte und da mittat beim Bilderschicken und Kicks-versenden, ist es mir saudreckig gegangen, als ich kennenlernte, was mein Freund da so macht. Mich hat einer gefragt, ob bei mir im Pflegeheim nicht eine Alte sei, die noch f... will ! Daraufhin hab ich alles abgebrochen und wollte gar nichts mehr weiter wissen. Ich habe mich absichtlich verletzen lassen, um SEINE Krankheit zu begreifen, gehofft, wenn ich denke wie er daß ich SEIN Problem erkenne. Mir ist erst durch die Distanz davon einiges klar geworden, was ich in meiner Verwirrtheit nur unklar sah. Ich habe meine Co-Abhängigkeit bezüglich ihm beendet, da wo es zu persönlich war, und es ist mir nicht leicht gefallen, weil ich wie die meisten das Gefühl der Schuld nicht los wurde. Ich habe diesen Thread auch deshalb geschrieben, um dieses persönliche Leid von Co-Abhängigen abzuwenden, die noch nichts mit dem Gedanken "sucht" anfangen können, und sich genauso verzweifelt fühlen wie wir einmal. Co-Abhängige fördern im Endeffekt die Sucht. Damit habe ich aufgehört. Wie ich schrieb, die Verletzungen bleiben, aber ich habe auch oft bei dir amalia den Eindruck, daß u noch nicht drüberhinweg bist und noch dran arbeitest. Aber ich finde einfach toll wie du es anpackst und ein neues Leben beginnst. Ich habe morgen einen Termin bei meiner Therapeutin, um mein Problem anzugehen. Wenn ich gute Fortschritte mache, komme ich dann vielleicht auch nie wieder hierher in dieses Forum, weil es einfach nicht mehr MEIN Problem ist und lebe mein eigenes Leben. Wer weiß? glg Release
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15.04.2008 07:01:04 | ||
Alexa | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 40 Mitglied seit: 26.01.2007 IP-Adresse: gespeichert | Hallo Als NICHT-Co Abhängige, möchte ich euch mal anraten, Amalias Worte genau zu überdenken. Ihr grübelt euch um Kopf und Kragen und kommt doch nie zu einem Schluss. Eure Gedanken kreisen um die Sucht des Partners und um alles was dazu gehört, aber das kann doch nur auf Dauer krank machen. MAN MUSS NICHT ALLES UND JEDEN VERSTEHEN Ich bin sicher, dass ich als Co-Abhängige eine ganz vorzügliche Süchtige abgegeben hätte...ich kann mich auch so wunderbar in Dinge hineinsteigen, die ich nicht kontrollieren kann, die ich nicht verstehe, die ich aber verstehen will, die an mir nagen, die ich ungerecht empfinde...etc. Aber ist das wirklich der richtige Weg? Wieso geht es Menschen, die "einfacher" gestrickt sind als ich, immer besser? Ich habe eine Nachbarin, deren Großmutter hatte Alzheimer, nun auch ihre Mutter und wisst ihr was...sie macht sich keine Gedanken...sie sagt: Ich kann das ja nicht ändern, wenn ich es bekomme, soll ich mich da verrückt machen? Könnt ihr euch vorstellen, wie ich in der gleichen Situation reagieren würde? Ich darf mir das gar nicht vorstellen. Aber hat meine Nachbarin nicht recht? Und wäre ich nicht die "Dümmere" von uns beiden? Würde ich vielleicht vor lauter Angst und Sorge noch gestorben sein, bevor das erste Anzeichen dieser Erkrankung sich überhaupt gezeigt hätte? Es geht doch im Leben darum zu "Überleben" und zwar so wie ich geschaffen wurde, mit meinen Macken und meinen Krankheiten und meinen Unzulänglichkeiten. Ich kümmere mich um meine Kinder und um Menschen, die mich mögen und meine Hilfe wollen. Sollte ich sehr stark sein, kann ich mich auch um "schwierigere Fälle" kümmern, eventuell sogar beruflich etwas tun oder ehrenamtlich. Aber es kann ja nicht jeder so gestrickt sein, dass er z.B. auf einer Kinderkrebsstation arbeitet. Hut ab, vor dem, der es kann, aber sollen alle anderen sich jetzt zu das Hirn zermartern, warum sie das nicht ertragen? Ich habe jedenfalls eindeutig festgestellt, dass ICH das Problem meiner Probleme bin und nur ICH kann MICH ändern, sonst keiner. Und ICH kann mir auch nicht das Elend aller anderen ans Bein binden, denn sonst gehe ICH zu Grunde und damit wäre auch wieder keinem geholfen. Also muss ICH MICH schützen und das tue ich, auch wenn es anderen so nicht passt oder ich so nicht mehr passend bin in der Struktur, die andere für MICH meinten zu schaffen. Selbstverständlich versuche ich niemandem zu schaden oder zur Last zu fallen, aber das ist auch meine einzige Pflicht. Versucht doch mal euer Hirn zu lüften...ist ja auch grad Frühling @release OSS wird immer irgendwo auch dein Problem sein, es ist jetzt nun mal so. Wenn du alles hinter dich gebracht hast, was ich dir herzlichst wünsche, wird es aber doch zu deinem Leben gehören. Meinst du, du wirst nicht immer mal wieder daran erinnert? Meinst du es kommt nicht ab und an wieder hoch? Glaub mir, was dich richtig belastet hat, das verschwindet nicht in den Untiefen der Seele auf Nimmerwiedersehen, deshalb musst du es auch richtig beleuchten. Vor allem da dir höchstwahrscheinlich ähnliche Parts im Leben bevorstehen. Ich stelle immer wieder fest, dass ich in alte "falsche" Verhaltensmuster zurückfalle und dann wieder doof dastehe Aber erkannt ist doch schon halb gebannt, oder? Das mit dem mitleiden, hast du sehr schön geschrieben und vor allem, dass man das eigene ICH schützen muss. Ich kann dir da nur zustimmen. Gruss Alexa | |
15.04.2008 10:59:25 | ||
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Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 368 Mitglied seit: 04.01.2008 IP-Adresse: gespeichert | Hallo Alexa. Eigentlich hat mich ja diese ganze Suchtgeschichte erst richtig dazu gebracht, über MICH nachzudenken, warum ich immer an die Grenzen meiner selbst gegangen bin. Habe "Wenn Frauen zu sehr lieben" gelesen und einiges mehr. Vieles trifft zu aber eben nicht alles. Ich habe mich in Arbeit. Ich glaube nicht, daß die Oss zu meinem Leben gehören wird, sie gehörte zu jemand den ich geliebt habe und ich wollte verstehen, warum ich mit diesem jemand keine Zukunft haben kann und warum sie mich so verletzt hat. Diese Sucht hat eher in meinem Leben nichts mehr verloren. Sie hat keine direkte und indirekte Macht mehr über mich, genauso wie meine herausoperierten Gallensteine. Aber wenn mich jemand wegen Gallensteinen fragen würde, könnte ich was drüber erzählen und mir genau vorstellen, welche Schmerzen derjenige hat, der eine Kolik hat. Das ist der Unterschied. glg R. | |
15.04.2008 18:23:01 | ||
Alexa | ||
Gruppe: Benutzer Rang: Beiträge: 40 Mitglied seit: 26.01.2007 IP-Adresse: gespeichert | Hi release Also eine Gallenblase habe ich auch nicht mehr, die Steine liegen im Stubenschrank und ergo habe ich auch keine Koliken mehr...aber ich leide Höllenqualen, wenn ich mal was falsches esse. Vielleicht hast du da mehr Glück mit der Umstellung deines Körpers. Ich muss jedenfalls damit leben, dass jetzt was "anders" ist. Aber ich verstehe schon, was du meinst und vielleicht bist du ja doch eine der stärkeren ehemaligen Co-Abhängigen, wäre dir zu wünschen. Schönen Abend Alexa | |
15.04.2008 19:20:09 | ||
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