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Forum Übersicht » WOW - World of Warcraft und andere PC-Spiele » Angehoerige berichten ueber ihre onlineSPIELsuechtigen Partner und Kinder » Ich habe DSL abgeschaltet
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Ich habe DSL abgeschaltet
Rettungfehlende Rechte fehlende Rechte erste Beitrag kann nicht gelöscht werden -> lösche das ganze Thema 
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Mein Sohn, 19 Jahre ist WoW süchtig.
Er gibt das selbst zu.
Er sagt, er will süchtig sein.

Alle Versuche seine Sucht einzuschränken waren vergeblich. Was völlig normal ist, wie ich bei mehreren Suchtberatungsstellen und einer Selbsthilfegruppe erfahren musste.

Seine Spielzeiten, seine Verhalten waren exakt so, wie in den schlimmsten Bekenntnissen auf diesen Seiten schon vielfach beschrieben wurde.

Ich habe viel zu lange gewartet mit dem Abschalten von DSL. Doch seine Erpressungen: „Ich kann ohne das Spiel nicht mehr in die Schule gehen“ u.v.m
hatten mich eingeschüchtert und hilflos gemacht.

Er hat jeden Kompromiss abgelehnt.

Er hat nach der Abschaltung auch wie beschrieben reagiert.

Er ist sofort zu seinen Großeltern gezogen.

Da meine Eltern den Stress nicht verkraftet haben, habe ich ihn mit dem Versprechen zurücklocken können, dass er die nächsten 2 Wochen in seinem Zimmer unbehelligt bleibt von meinen Forderungen, dass er Arbeit suchen muss.
Ich habe ihm angeboten, dass er ungestört nach einer Wohnung suchen könne und einem Rechtsanwalt damit er mich auf Unterhalt verklagen kann.

Seit einer Woche sitzt er nun beim schönsten Wetter und bei aller Fußball-Euphorie in seinem Zimmer. Außer dem Schießen, Todesschreien und Stöhnen seiner offline-Spiele und dem Fernseher hört man nichts von ihm.

Ich habe nun seinen Vater gebeten, Unterhaltszahlungen einzustellen, damit unser Sohn gezwungen wird endlich mal zu arbeiten und damit den vielleicht weniger schönen Teil des „Real Life „ kennen zu lernen.

Der nächste Schritt wird sein Fernsehen in unserem Haushalt abzuschalten.

Muss ich dann wirklich den Computer mit einem Hammer zerstören?

Ich weiß mir nicht mehr zu helfen.





25.06.2006 23:42:00   
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Sorry, Rettung, aber bei allem Verstaendnis fuer Ihre Hilflosigkeit, aber so geht es nicht!

Sie nehmen Ihrem Sohn derzeit seinen ganzen Halt, sein neues Leben. Auch wenn Sie das nicht verstehen koennen, aber Sie nehmen ihm momentan ALLES. Sie zerstoeren ausserdem das Verhaeltnis zu Ihrem Sohn, ganz bestimmt!

Bitte versuchen Sie, mit Ihrem Jungen einen Kompromiss zu finden. Onlinespiele sind doch nicht generell schlecht!!!!!!!!!!!!!! Dass, was Ihr Sohn lernen muss, ist der vernuenftige Umgang damit! Aber mit Abschalten und Zerstoeren des Rechners erreichen Sie hoechstens, dass Ihr Sohn Sie hassen wird, weil Sie nicht das geringste Verstaendnis fuer ihn und seine Welt aufbringen. Aendern Sie das!

Setzen Sie sich mal mit Ihrem Sohn an den Rechner und lassen Sie sich erklaeren, was er dort macht und was er so toll findet. Er findet im Netz Anerkennung und Halt, was er im realen Leben vielleicht nicht findet. Und ... sorry, aber ich muss es mal sagen: Vielleicht sind Sie nicht ganz schuldlos daran?



Gabriele Farke (HSO e.V.)

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26.06.2006 10:27:19    
Ragefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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der schritt war etwas sehr drastisch. Die spielsucht lässt sich ja durchaus mit Zigaretten bzw Alkohol vergleichen, und da versucht man ja auch etwas langsamer fortzukommen.
Als ich aufgehört hatte, glaubte ich zuerst meinen lebenssinn verloren zu haben... und offline spiee sind ein schlechter ersatz...


26.06.2006 15:19:07   
Apollofehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Was läuft hier für Film ab ? Onlinespiele nicht schlecht? Eltern sind mitschuld ? Ich bin verwirrt !!!!

Allerdings das mit dem dazusetzen, finde ich ne klasse Idee. Setzen sie sich einfach mal dazu, wenn ihr Sohn World of Warcraft spielt. Lassen Sie sich erklären, wie der Ablauf in so einem MMOG ist. Vielleicht werden Sie dann selbst eine begeisterte Spielerin von MMOG`s.

Ansonsten klare Worte...World of Warcraft wird nur ein paar Jahre existieren...spätestens in 2 Jahren ist es out und was ist dann ? Für 3 Jahre Spass die gesamte berufliche Karriere stoppen ? Keinerlei echte soziale Kontakte mehr ? Sich seiner Umwelt komplett versperren ? Das müssen Sie evtl. ihrem Sohn klarmachen. Wenn man von Hatz 4 lebt und irgendwann einen neuen PC für die Spiele braucht, dann ist schluss damit...Man kann in einer virtuellen Welt nicht auf ewig bleiben, man muss in der realen Welt die Kröten herschaffen, damit man in der virtuellen Welt der Held sein kann :)




26.06.2006 15:24:40   
Rettungfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Danke für die Beiträge!

Eine gewisse Schuld will ich gar nicht von mir weisen. Ich hätte tatsächlich schon viel früher abschalten sollen.

Allerdings gebe ich schon zu, dass ich mich nach der Antwort von „Administrator“ auch gefühlt habe wie im falschen Film. Ich hoffe es war ein Versuch mich zu provozieren. Wenn es so ist, dann ist es voll gelungen.

Denn man muss ganz klar sagen, wenn das Online-Spielen zu einer Sucht wird, dann ist es sicherlich nicht mehr mit Nikotinsucht oder üblicher, allgemeiner Alkoholsucht zu vergleichen. Dann ist es von den Symptomen (zumindest bei meinem Sohn) mit einem Drogen-Junky oder Extrem-Alkoholiker zu vergleichen.

Damit gilt die Anweisung an Angehörige und Co-Abhängige: Hilfe durch Nicht-Hilfe!!

Man wird auf der ganzen Welt keine Mutter finden, die ihrem süchtigen Sohn den Schnaps oder die Heroinspritze auch noch nach Hause trägt.
Ich habe deshalb seine Suchtbasis abgeschaltet.

Mir ist voll bewusst, dass ich ihm sein virtuelles Leben und seine virtuellen Freunde ausgeknipst habe.
Doch wer so stark ist, seine Mutter mit widerwärtigen Argumenten („Ich kann ohne das Spiel nicht mehr in die Schule gehen“) zu erpressen, muss auch so stark sein zu kapieren, dass man sich sein virtuelles Leben auch selbst erarbeiten muss und sich nicht so einfach von den dummen Eltern bezahlen lässt.

Ich habe mich sehr wohl erkundigt wie das Spiel funktioniert, wie es darauf abzielt die jungen Menschen von ihrem spannenden Leben abzuhalten und sie zu einem dumpfen möglichst zeitintensiven Getippe auf einer seelenlosen Tastatur zu verleiten.

Einem alkoholsüchtigen Sohn, den man zu einer Entziehungskur überredet, nimmt man auch alle seine Beziehungen, die meist nur aus seinen Saufkumpanen bestehen.

Außerdem hasst mich mein Sohn, wie jeder Süchtige, wegen jeglicher Kritik, wegen jeder Einmischung. Da fällt ein bisschen mehr Hass gar nicht mehr auf.

Ich selbst sitze den ganzen Tag vor der Kiste und verdiene mein Geld damit .Ich gebe zu, ich bin mit meinem Job zufrieden. Ich kann mit kreativer Arbeit Werte schaffen.
Aber man muss sicherlich nicht religiös sein um zu behaupten, dass es eine Sünde ist, seine wertvolle Zeit mit diesen Mist-Spielen zu verplempern.

Jeder, der vielleicht bei diesen Worten empört ist, soll mir sagen, wann er zuletzt ein gutes Buch gelesen hat, sich für anspruchsvolle Filme interessiert hat oder ganz einfach seine Zeit in eine vertrauensvolle oder auch nur einfach erotische partnerschaftliche Beziehung investiert hat.

Mein Sohn jedenfalls kennt nur noch seine Sucht.

Ich gebe zu, ich hatte schreckliche Angst vor dem Zeitpunkt der DSL-Abschaltung. Inzwischen weiß ich eigentlich nicht mehr genau warum.
Ich habe über Jahre versucht meinen Sohn von seiner Sucht abzuhalten; mit allen typischen Mitteln: Betteln, Kontrolle, Vorwürfe, Belohnungsversprechen, Briefe, Verhandlungen, Tagespläne, endlose Kompromissvorschläge.

Auf der Suchtberatung wurde ich gefragt „Was hat das alles gebracht?“ und ich musste wie jede Mutter oder Partnerin eines Süchtigen antworten „Nichts“.

Deshalb gibt es nur eine Anweisung an Angehörige: Hilfe durch Nicht-Hilfe!!

Mein Sohn ist inzwischen 11 Tage abgeschaltet. Außer seinem Trotzverhalten konnte ich bisher auch Positives beobachten.
Beispielsweise ist er vergangene Nacht zum ersten mal in seinem Leben bis 6 Uhr in der Früh weggeblieben. Nach eigenen Angaben im Münchner Nachtleben.

Andere Mütter können sich gar nicht vorstellen, wie sehr man sich über ein solches Verhalten freuen kann.

Grüße an alle!



27.06.2006 21:32:15   
Rettungfehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Und noch eine Erkenntnis habe ich auf meinen Wegen durch die Suchtberatung gefunden:

Mitleid hat immer mit Verachtung zu tun. Man spricht dem Menschen den man bemitleidet die Fähigkeit ab, dass er sich selbst aus seiner misslichen Situation befreien kann.




27.06.2006 22:16:06   
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Internetcafe ? Freunde mit World of Warcraft auf Rechner ?


27.06.2006 22:46:50   
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Mein Sohn ist inzwischen 11 Tage abgeschaltet. Außer seinem Trotzverhalten konnte ich bisher auch Positives beobachten.
Beispielsweise ist er vergangene Nacht zum ersten mal in seinem Leben bis 6 Uhr in der Früh weggeblieben. Nach eigenen Angaben im Münchner Nachtleben.

Andere Mütter können sich gar nicht vorstellen, wie sehr man sich über ein solches Verhalten freuen kann.


Ich würde mich nicht zu früh freuen . War er im Internetcafe oder an einem anderen PC ? Kein Süchtiger kommt durch das Abschalten des Computers von der Sucht weg . Wie Sie das so schreiben (Mein Sohn ist inzwischen 11 Tage abgeschaltet) , da rinnt es mir eiskalt den Rücken runter . Mit dem Abschalten ist es doch nicht getan ! Allenfalls findet Ihr Sohn neue Quellen und hintergeht Sie noch mehr . Oder ?


28.06.2006 02:11:53 
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geschrieben von Rettung am 27.06.2006 22:16:06
Und noch eine Erkenntnis habe ich auf meinen Wegen durch die Suchtberatung gefunden:

Mitleid hat immer mit Verachtung zu tun. Man spricht dem Menschen den man bemitleidet die Fähigkeit ab, dass er sich selbst aus seiner misslichen Situation befreien kann.


Also , mal ganz ehrlich . Ich bin froh , das Sie nicht meine Mutter sind . Was hat MITLEID mit Suchtberatung zu tun ? Ob Sie mal nachdenken , was HILFE bedeutet ? Die meisten Junkies BRAUCHEN diese HILFE . Und Ihrem SOhn helfen Sie nicht . So ist meine Meinung , muss ja nicht richtig sein .


28.06.2006 02:23:00 
gabriele_farkefehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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geschrieben von Rettung am 27.06.2006 21:32:15Allerdings gebe ich schon zu, dass ich mich nach der Antwort von „Administrator“ auch gefühlt habe wie im falschen Film. Ich hoffe es war ein Versuch mich zu provozieren. Wenn es so ist, dann ist es voll gelungen
.

Nun, da muss Sie enttaeuschen! Mein Beitrag sollte keinesfalls eine Provokation sein, sondern eher ein Denkanstoss. Nicht gelungen, schade.


QuoteDenn man muss ganz klar sagen, wenn das Online-Spielen zu einer Sucht wird, dann ist es sicherlich nicht mehr mit Nikotinsucht oder üblicher, allgemeiner Alkoholsucht zu vergleichen. Dann ist es von den Symptomen (zumindest bei meinem Sohn) mit einem Drogen-Junky oder Extrem-Alkoholiker zu vergleichen.


Ich glaube, das empfinden Sie sehr subjektiv. Fragen Sie mal die Angehoerigen von Drogensuechtigen oder Alkoholkranken. Das ist absolut nicht vergleichbar mit einem Onlinesuechtigen, so abhaengig er auch sein mag. Aber vielleicht resultiert Ihre Handlungsweise (das totale Abschalten) auch aus dieser irrigen Annahme heraus? Das Internet ist nicht die Droge!!!! Die Abhaengigkeit Ihres Sohnes ist vielmehr eine pathologische Verhaltensstoerung, die absolut behebbar ist, aber keine koerperlichen Entzugssymptome zeigt. Der Entzug eines Onlinesuechtigen spielt sich zu 90 % im psychischen Bereich ab. Die Verhaltensstoerung koennen Sie aber nicht mit Entzug des Mediums beheben, das greift nicht, denn Ihr Sohn wird immer wieder in seinem Leben mit dem Internet konfrontiert werden.

Sie koennen Sie eine stoffgebundene Sucht niemals mit einer nicht stoffgebundenen Sucht vergleichen. Kein Onlinesuechtiger macht auf seinem Entzug solche physischen Hoellenqualen durch wie ein Junkie oder Alkoholiker.

Quote Damit gilt die Anweisung an Angehörige und Co-Abhängige: Hilfe durch Nicht-Hilfe!!


Na, dann koennen wir uns ja alle begraben lassen. Nein, so kann man das nicht sagen, auch wenn ich ahne, was Sie meinen. Hilfe durch keinerlei Unterstuetzung der Sucht, das wuerde es passender treffen. Zur Nicht-Hilfe aufzurufen wuerde die zig Millionen suchtkranken Menschen in den Tod stuerzen, denn gerade sie brauchen HILFE! Auch Ihr Sohn braucht Ihre Hilfe!


QuoteMir ist voll bewusst, dass ich ihm sein virtuelles Leben und seine virtuellen Freunde ausgeknipst habe.
Doch wer so stark ist, seine Mutter mit widerwärtigen Argumenten („Ich kann ohne das Spiel nicht mehr in die Schule gehen“) zu erpressen, muss auch so stark sein zu kapieren, dass man sich sein virtuelles Leben auch selbst erarbeiten muss und sich nicht so einfach von den dummen Eltern bezahlen lässt.


Verzeihen Sie, aber das klingt sehr nach "Aug' um Aug', Zahn um Zahn". Geht es in Ihrem Haus vielleicht um die Machtverteilung und -verteidigung?

Quote
Einem alkoholsüchtigen Sohn, den man zu einer Entziehungskur überredet, nimmt man auch alle seine Beziehungen, die meist nur aus seinen Saufkumpanen bestehen.


Einen alkoholkranken Menschen koennen Sie gar nicht zur Entziehungskur ueberreden, er muss es selbst wollen. Das gilt uebrigens fuer stoffgebundene UND nicht stoffgebundene Suechte.

QuoteAußerdem hasst mich mein Sohn, wie jeder Süchtige, wegen jeglicher Kritik, wegen jeder Einmischung. Da fällt ein bisschen mehr Hass gar nicht mehr auf.


Lieben Sie Ihren Sohn noch? Er braucht Sie!!!

QuoteIch selbst sitze den ganzen Tag vor der Kiste und verdiene mein Geld damit .Ich gebe zu, ich bin mit meinem Job zufrieden. Ich kann mit kreativer Arbeit Werte schaffen.


Werte?
Ein liebevolles Elternhaus, eine Mutter, die ihrem Sohn die Hand reicht und ihm aus der Sucht hilft, das sind WERTE!


QuoteJeder, der vielleicht bei diesen Worten empört ist, soll mir sagen, wann er zuletzt ein gutes Buch gelesen hat, sich für anspruchsvolle Filme interessiert hat oder ganz einfach seine Zeit in eine vertrauensvolle oder auch nur einfach erotische partnerschaftliche Beziehung investiert hat.


Nicht immer bei den anderen anfangen. Wann haben Sie zuletzt Ihrem Sohn gesagt, dass er Ihnen wichtig ist und Sie ihn lieben!

Quote Mein Sohn jedenfalls kennt nur noch seine Sucht.


Logisch!

Quote
Ich habe über Jahre versucht meinen Sohn von seiner Sucht abzuhalten; mit allen typischen Mitteln: Betteln, Kontrolle, Vorwürfe, Belohnungsversprechen, Briefe, Verhandlungen, Tagespläne, endlose Kompromissvorschläge.


Mir fehlen hier Werte wie "Verstaendnis, Vertrauen, Zuneigung und LIEBE".

QuoteAuf der Suchtberatung wurde ich gefragt „Was hat das alles gebracht?“ und ich musste wie jede Mutter oder Partnerin eines Süchtigen antworten „Nichts“.


Wundert Sie das? Druck erzeugt Gegendruck.

QuoteMein Sohn ist inzwischen 11 Tage abgeschaltet.


Abgeschaltet? Prima Leistung! So koennen Sie in aller Ruhe wieder Ihrer Arbeit nachgehen, bei der Sie Werte schaffen!

QuoteAußer seinem Trotzverhalten konnte ich bisher auch Positives beobachten. Beispielsweise ist er vergangene Nacht zum ersten mal in seinem Leben bis 6 Uhr in der Früh weggeblieben. Nach eigenen Angaben im Münchner Nachtleben.
Andere Mütter können sich gar nicht vorstellen, wie sehr man sich über ein solches Verhalten freuen kann.


Was freut Sie daran, dass Ihr Sohn nachts nicht nach Hause kommt??

Sie machen sich etwas vor!
Sorry fuer meine direkten Worte, aber sich nach dem Wind zu drehen, hilft niemandem!

Alles Gute, vor allem auch fuer Ihren Sohn!




Gabriele Farke (HSO e.V.)

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28.06.2006 09:59:05    
Apollofehlende Rechte fehlende Rechte fehlende Rechte 
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Geistig labile Menschen werden süchtig nach dem Internet. Also sind das Problem diese Menschen und nicht das Internet.


Am besten wir würden einen Internetführerschein einführen. Jede Person die zugang zum Internet haben möchte, muss sich eine psychologischen Untersuchung unterziehen und der zugang gibts erst am 18 Jahre.

Ach wäre das schön....


28.06.2006 15:31:57   
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@Apollo: Naja - Was bringts? Es gibt Mittel und Wege. Siehe auch die Zeit der amerikanischen Prohibition ;)




@Rettung:

Meine Mutter hatte es damals auch versucht. Naja... ich war letzten Endes der "härtere" von uns beiden und konnte mich durchsetzen... stolz bin ich heutzutage nicht darauf (damals, mitten in der Hochphase meiner Sucht, war ich es hingegen schon).

Das Problem ist einfach, dass ein kalter, erzwungener Entzug selten zu Etwas führt. Das ist beim Alkoholiker so, das ist beim Junkie so, das ist beim Raucher so, das ist beim Esssüchtigen und beim Sexsüchtigen so, und es ist auch beim Webjunkie nicht anders.
Sobald er die erste Gelegenheit hat, wieder zur Droge greifen zu können, wird er es tun. Die Sucht findet im Kopf statt...

Eine Sucht nicht ausleben zu können, heisst nicht, nicht süchtig zu sein. Wissen sie, was im Kopf ihres Sohnes vorgeht, seit er offline ist? Gut, vielleicht der schon erwähnte Hass auf sie. Aber ansonsten?
Suchtdruck, Überlegungen, wie er wieder an WoW kommt, evtl auch die (selten bewusst wahrgenommenen) Grundbedürfnisse, die in so eine Sucht führen...




Mit meiner Mutter hat sich das Verhältnis seit zwei Jahren wieder gebessert... mittlerweile können wir bei Telefonaten auch über das Thema reden, es hat sich sogar soetwas wie echtes Verständnis auf beiden Seiten für die damalige Position des jeweils anderen eingestellt. Und offen gesagt - mittlerweile tut es richtig gut, von ihr auch etwas Anerkennung und Unterstützung zu bekommen dafür, dass ich meine Dämonen wenn auch noch nicht besiegt, aber dafür zumindest den Kampf gegen sie aufgenommen habe.
Aber bis es soweit war, hat es Zeit gebraucht. Und auch Einsicht auf beiden Seiten.


Der einzige Tipp, den ich Ihnen geben kann:
Versuchen sie, nicht nur ihre Seite zu sehen, nicht nur das, was sie von ihrem Sohn erwarten - Und bitte, erst recht nicht das, was Ihrer Meinung nach gut für ihn ist. Denn: "Das Gegenteil von 'Gut' ist 'gut gemeint'".

Erst, wenn er merkt, dass sie nicht sein Feind sind, wird sich konstruktiv eine Lösung finden lassen. ANsonsten wird das Schema "Reaktion - Gegenreaktion" ewig weitergehen.



bearbeitet von Suchender am 28.06.2006 16:35:58
28.06.2006 16:33:51  
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Inet abschalten , Fernseher weggnehmen finde ich auch den falschen weg. Man sollte halt auch bedenken,das sich die Zeiten immer ändern. Heute is das Internet in ,morgen xy.
Das Problem is leider nur,das man zuviel Zeit vorm PC kaputt macht und eventuel seine berufliche Karriere und den Bezug zur Realität verliert.
Es is halt schwierig , nen mittelweg zu finden.
Wenn der Sohn z.b. regelmässig die Schule besucht,die Ausbildung macht und der berufliche Werdegang nicht allzusehr beinträchtigt wird,sehe ich dakein Problem das man dann lange spielt.
(Das wird bei vielen anderen Hobbys nämlich auch,erinnere mich an meine Zeit als Fussball-Fan *g*)



28.06.2006 17:27:43  
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Ja, mach ihm seinen PC kaputt, dann findet er warscheinlich sofort auf den "Richtigen Weg" (= Stoffgebundene Suchtmittel)


28.06.2006 22:50:15 
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Ich habe einige Abende mit Angehörigen (Mütter und Partnerinnen) von Suchtkranken (Alkoholiker und Glücksspieler) verbracht.
Natürlich haben die Spieler keine körperlichen Schmerzen beim Entzug, aber ihr ganzes Verhalten, ihre Argumentation, ihr grenzenloser Egoismus und ihre Rücksichtslosigkeit ist sehr, sehr ähnlich.

Ich sehe schon auch die Notwendigkeit, dass man sich zu einem Entzug freiwillig entscheiden sollte.

Dennoch bin ich nach wie vor der Meinung, dass man einem Süchtigen nicht auch noch Suchtmittel nachtragen sollte.

Und mit „Hilfe durch Nicht-Hilfe“ ist selbstverständlich gemeint, dass ich meinem Sohn keinerlei Unterstützung mehr zum Ausleben seiner Sucht gebe.

Selbstverständlich bemühe ich mich, ihn in ein „normales“ Leben zurückzuholen.
Ich versuche ihn ständig mit gutem Zureden wieder ins Familienleben zu integrieren.
Ich habe ihm angeboten, dass ich seinen Lohn verdoppeln würde, wenn er nur arbeiten würde. Ich habe ihm mein altes Auto überlassen, damit er in die schöne reale Welt hinausfahren kann.

Wenn er aber süchtig sein will, und ich gebe zu es scheint sich auch so zu entwickeln, dann muss er sich das auch selber verdienen.

Seinen Plan, seine Eltern auf Unterhalt zu verklagen, damit er nicht arbeiten muss um ausreichend Zeit zum Spielen zu haben, werde ich nicht unterstützen.

@all
Kann es nicht vielleicht sein, dass Zeit nicht nur Wunden sondern auch Sucht heilt?

Vielleicht wird die Beschäftigung mit Wohnungssuche, Sozialämtern und Rechtsanwalt ein bisschen frischen Wind in sein Hirn pusten.
Mir wäre es natürlich lieber, er würde es mit ehrlicher Arbeit versuchen.


@Fr. Farke
Ihnen fehlen die Worte „Verständnis und Vertrauen“. Wie soll man bitte Verständnis und Vertrauen zu einem Süchtigen haben? Wie soll ich Verständnis dafür haben, dass sich ein mein Sohn vom realen Leben verabschiedet und sich dazu bekennt nur noch virtuell leben zu wollen. Wie soll ich Verständnis dafür haben, dass er Schule nur noch mit dem aller-minimalsten Aufwand betreibt, damit er nicht in die Arbeit gehen muss. Denn dummerweise müssen so lästige reale Dinge wie Essen und Wohnen noch erledigt werden und dafür sollen doch bitte so Blödel bezahlen, die ihre Zeit mit täglicher Arbeit vergeuden.

Ihnen fehlen die Worte „Zuneigung“ und „Liebe“. Wenn ich diese „Werte“ nicht in mir hätte, glauben Sie ich würde diesen ganzen Affenzirkus auch nur eine Minute länger mitmachen? Mein Sohn weiß durchaus, dass ich ihn liebe. Allerdings habe ich manchmal den Eindruck, dass ihn das eigentlich gar nicht interessiert.

Zu dem (blöden) Wort „Werte“: ich finde es etwas unfair, dass Sie mir einzelne Worte zerpflücken. So viel Zeit, meine Texte hier wasserdicht zu machen, habe ich leider nicht.

Sie haben natürlich recht mit „pathologischer Verhaltensstörung“. Natürlich bräuchte er dringend eine Therapie. Dabei wurde mir aber von vielen Seiten versichert, dass eine Therapie nur freiwillig funktioniert.



02.07.2006 13:07:29   
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