Ich war am vergangenen Samstag und heute am Sorpesee und da ich in der Gegend groß geworden bin, hab ich mir natürlich auch mein ältestes Angelrevier, die Lenne, nochmal unter die Lupe genommen. Es ist eigentlich alles so wie hier; nach mehr als 20 Jahren hat sich alles geändert. Früher war ich machmal allein an der Lenne und hab Saiblinge, Bachforellen,Äschen in grösseren Mengen fangen können. Heute ist nach den Kormoraneinfällen alles weg und der Nachbesatz wird - überwiegend von Holländern und Belgiern - total überfischt.Äschen sind so gut wie ganz weg und alle meine bekannten Angelstellen sind durch bauseitige Massnahmen entweder verschwunden oder nicht mehr begehbar.
Früher hab ich am Rhein nur mit einer Rute auf Rotaugen angeln können. Buhnenspitze, 3 Maden, Heuschrecke oder Hanf = Der Sack war ruckzuck voll. Heute muss man im Rhein die Rotaugen suchen. Hier in Monheim sind fast alle Angelstellen durch Baumassnahmen( Damm, Hafenabriß etc. ) nicht mehr erreichbar.
Trotzdem war es nach sovielen Jahren mal ein schönes Erlebnis, wieder an Kindes- und Jugendstätte unterwegs zu sein und manches habe ich ja auch wieder erkannt.
Die Sorpe und der Campingplatz sind jedenfalls noch so dar, wie ich es in Erinnerung habe.
So sieht es bei uns an der oberen Ruhr leider auch aus, aber Äschen sind wieder stark im Kommen (obwohl nicht besetzt) und auch Bachforellen fängt man eigentlich immer. Die Rotaugen sind aber auch hier ein Problem. Man muss das Gewässer schon kennen, um die Fangplätze zu finden.
Es war einmal und ist nicht mehr und was es gab das gibt’s nicht mehr.
Am Fuße eines nackten Felsens, nahe am Ufer eines kleinen Flusses, saß einmal ein alter Mann und weinte der alten Zeit hinterher. Immer öfters fehlte es an Fischen. „Ach was gab es früher doch noch viele Fische hier“, klagte er. „Wenn das so weitergeht, brauche ich nicht mehr zum Angeln gehen“. Trotz neuster Angeltechnik schaffte er es nicht einen Fisch zu fangen. Rechts und links von ihm, wo einst Birken in den Himmel ragten und dichte Wälder das Ufer umsäumten, standen nun Häuser und Fabriken. Der Unrat dieser Zivilisation, flog bis hinunter zum Fluß. Hier und da flitzte eine Ratte umher. Nur vor diesem Felsen fand der alte Mann noch wie früher seinen Frieden. Wieder quickte eine Ratte, da kam ihm die Idee .“ Raddenköder“. Er baute sich aus angeschwemmten Holz und Schilfgras, das hier noch am Ufer stand eine Falle, legte ein kleines stück Speck hinein und harrte der Dinge die kommen würden. Es dauerte auch nicht lange, da hatte der alte Mann eine kleine Ratte gefangen. Diesesmal nahm er seine alte Angel und band die lebende Radde anstelle eines Haken’s fest. Kaum war die Radde auf dem Wasser aufgeschlagen, biß etwas zu und zog den Raddenköder hinunter in die Tiefe des Flusses. Der alte Mann hatte schwer zu kämpfen, aber trotz fortgeschrittenem Alter, schaffte er es, den Fisch sicher ans Ufer zu landen. Ein Hecht, mindestens ein Meter groß und wunderschön. Sollte er ihn essen oder lieber in seine Freiheit entlassen. Vielleicht war es ja der letzte Fisch in diesem Fluß? Kaum hatte er diese Überlegung angestellt, ließ er den Hecht, ein Weibchen, in seine Freiheit zurück. So stand er am Ufer und was dann geschah, er traute seinen Augen kaum. „Potzblitz“ schrie er aus, denn in Ufernähe schwammen auf einmal tausende Minifische herrum. Eigentlich wollte er sich nach diesem Erlebnis auf dem Heimweg machen, legte sich aber lieber erst einmal ins Gras, um das erlebte zu verarbeiten. denn: weit war der Weg nach Hause, dem Herbert war das ganz egal, er sagt:
„Hier lieg ich nun einmal und wenn hier auch die Mücken fliegen, ich bleib liegen“.