Der Brite Noel Martin, der seit einem Angriff von Neonazis in Brandenburg querschnittsgelähmt ist, will sich in Deutschland von der umstrittenen Organisation Dignitate beim Sterben unterstützen lassen. [...] Der im britischen Birmingham lebende Martin, der seit dem Überfall der Rechtsextremen vor mehr als elf Jahren im Rollstuhl sitzt, hatte bereits mehrfach seinen Freitod angekündigt. [...]
Vor seinem Tod wolle Martin noch eine Hilfsorganisation für bedürftige Kinder gründen. [...] Er hob aber hervor: „Mein Entschluss zu gehen, steht fest. Ich möchte das Familienleben meines Sohnes nicht mit meinen Problemen belasten.“ Martin kann nur den rechten Arm ein wenig bewegen und ist seit Jahren bei allem auf Hilfe angewiesen.
Zwei junge Neonazis hatten ihn und zwei Freunde am 16. Juni 1996 im brandenburgischen Mahlow angepöbelt. Der aus Jamaika stammende Brite, der als Bauarbeiter in Ostdeutschland arbeitete, wollte gemeinsam mit seinen Freunden im Auto flüchten.
Als die Neonazis das Auto mit einem Stein bewarfen, verlor er die Kontrolle über den Wagen und prallte frontal gegen einen Baum. Seitdem ist er querschnittsgelähmt. Die beiden Neonazis bekamen Haftstrafen von acht und zwölf Jahren.