Sind wir wieder auf dem Weg in eine Unrechtsgesellschaft wie dem Dritten Reich? Ich habe in meinem Leben schon viel in den Medien gesehen und erlebt, was mich jeweils zutiefst erschütterte. Aber nie oder selten hatte ich wegen solcher Vorfälle geglaubt, dass Deutschland aufgrund solcher Sachen wieder in eine totalitäre Gesellschaftsordnung zurückfallen könnte.
Aber diese ganze mediale Hinrichtung, die nur noch aus einem erschreckenden Gemisch aus Lügen, Intrigen und absoluter Dummheit gegen die arme Frau Herman zu bestehen scheint, macht mir aber schon Angst, dass Deutschland wieder in einen Totalitarismus zurückfallen könnte.
Das geht schon los mit üblen Verleumdungen gegen ihr Buch "Das Eva-Prinzip". Man wendet den argumentativen Trick an, indem man so tut, als wenn sie so geschrieben hätte, als solle man Frauen an den Herd zwingen, bzw. dass alle Frauen dazu gezwungen sein sollten.
Das ging weiter, indem sämtliche Medien ausnahmslos gleichgeschaltet verlogener und unerträglicher Weise berichteten, dass Frau Herman behauptet hätte, dass die Rolle der Mutter im Dritten Reich gut gewesen sei, was sie aber (so) nie sagte. Übler Weise wurde ihr dann in der Kerner-Show der Vorwurf gemacht, dass sie den nationalsozialistischen Begriff "gleichgeschaltete Presse" verwendete, um sich eben gegen diese Gleichschaltung der Medien zu wehren.
Das bedeutet also, dass es in Ordnung sei, wenn die Presse gleichgeschaltet ist; es aber nicht in Ordnung ist, so eine Sauerei beim Namen zu nennen, weil dieser Begriff (angeblich) ein nationalsozialistischer Begriff sei? Wie blind und dumm musste Talk-Master Kerner gewesen sein, als er der Frau Herman diesen Vorwurf in dieser berüchtigten Talk-Show machte?
Nachdem man das nun nicht mehr behaupten kann, dass sie so eine Äußerung ("Rolle der Mutter im Dritten Reich gut") getan hätte, hat es die offensichtlich tatsächlich gleichgeschaltete Presse nicht nötig, sich zu entschuldigen bei Frau Herman; sondern die ursprüngliche Lüge wurde einfach durch eine neue, weniger diffamierende Lüge ersetzt, nämlich dass ihr Ausspruch (angeblich) missverständlich gewesen sei.
Wer sich aber diese Äußerung genau anschaut und dazu die Erklärung, die Frau Herman bei dieser Talk-Show verlauten ließ, der muss einsehen, dass im Gegensatz zur Behauptung von Frau Schreinemakers, diese Äußerung überhaupt nicht missverständlich ist. Hier wortwörtlich das, was Frau Herman tatsächlich sagte bei der Pressekonferenz, wo ihr neues Buch der Öffentlichkeit vorgestellt wurde:
Buchautorin Herman erklärte diese Äußerung in dieser Kerner-Show wortwörtlich:
Unter solchen prekären Umständen kann es eigentlich kein Zufall sein, dass das ausgerechnet einer Buchautorin widerfährt, die früher als Nachrichtensprecherin bei der ARD tätig war. Da drängt sich einem die Frage auf, ob es da diesbezüglich irgendwelche Geheimnisse gibt, dass möglicherweise die Berichterstattung (bspw. bei den ARD) vielleicht doch nicht so frei ist und man sie deswegen auf solch zweifellos strafrechtlich relevante Weise diskriminiert, um sie dadurch ggf. einzuschüchtern, damit sie kein solches etwaiges Geheimnis verraten soll?
Oder wollen sich die Medien beim Staat einschleimen, weil schließlich die Parole "Frauen zurück an den Herd!" der Volkswirtschaft Schaden zufügen könnte, weil infolge so eines Buches viele Frauen sich aus dem Berufsleben zurückziehen könnten? Daran hätte der Staat möglicherweise kein Interesse, und jedes Medium möchte deswegen beim Staat Plus-Punkte sammeln, weil schließlich jedes öffentliche Medium auf Gedeih und Verderb über Steuern und Subventionen auf den Staat angewiesen ist.
Ach, was hat die ehemalige Tagesschausprecherin doch nur für eine angeblich "naive" Art sich sprachlich auszudrücken, weil sie das Wort 'Gleichschaltung' verwendete, obwohl diesen ach so bösen Begriff die Nazis damals gebrauchten. Da half es ihr natürlich auch nicht, als sie sich damit verteidigte, dass man doch nur mit Google zu suchen bräuchte, um zu sehen, wie viele Nachrichten-Medien dieses Wort auch gebrauchen würden.
Und wenn sie in diesem Sinnzusammenhang den Einwurf angefügte, dass wir ja auch heute noch auf den von den Nazis gebauten Autobahnen fahren würden, ist dieser Ausspruch dann natürlich quasi das gefundene Fressen gewesen, den u.a. auch die Bild-Zeitung für ihren gewohnten Lügentratsch verwendete, indem dieser Ausspruch dann natürlich "wunderbar" aus diesem Sinnzusammenhang gerissen wurde.
Ich finde es einfach nur peinlich, wenn einem Moderator derart die Argumente ausgehen, dass er es am Ende nötig hat, eine angesehene Buchautorin aus dem Studio zu weisen. Man sieht das bspw. bei Talk-Shows, dass Talk-Gäste ungeniert Beleidigungen aussprechen, und in dessen Folge der Talk-Master dazu gezwungen ist, diese Person aus dem Studio zu verweisen. Aber wenn ein Talkgast nur deswegen gehen muss, weil man mit dessen Meinung nicht einverstanden ist, ist das natürlich Wasser auf die Mühlen der Herman-Sympathisanten.
Es ist meines Erachtens unter solchen Umständen müßig, über dieses Thema zu diskutieren unter solchen diskriminierenden Umständen. Wer hier (zumindest überwiegend) recht hat, versteht sich unter solch makaberen Umständen doch eigentlich von selbst; denn wo jemand es nötig hat, jemand des Studios zu verweisen, ohne dass es dafür einen wirklich rechtfertigenden Grund gibt . . .
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Ich habe selten so eine blödsinnige Talk-Show im Fernsehen gesehen. Talk-Master Kerner hatte überhaupt keinen Durchblick und hat meines Erachtens völlig versagt. Dieser unerträgliche Rauswurf war zudem leider nur die sprichwörtliche Spitze des Eisbergs.
Die Benutzung des Begriffs 'Gleichschaltung' der Frau Herman vorzuwerfen, weil dieser (angeblich) ein nationalsozialistischer Begriff sei, ist an Lächerlichkeit nicht mehr zu übertreffen. Auch der Spiegel gab sich wegen diesem Vorwurf schon in aller Öffentlichkeit der Lächerlichkeit preis, wie man den Worten Hermans entnehmen kann.
Auch schon rein logisch ist es unsinnig, quasi Äpfel mit Birnen zu vergleichen, indem man die Gegenbehauptung aufstellt, dass es in Wirklichkeit der Sinn der Weiblichkeit sei, ein anerkanntes Mitglied einer Gesellschaft zu sein. Ich dachte früher immer, dass das der Sinn des Menschseins schon an sich sei; egal.
Und bei diesem ganzen unsinnigen Gelaber des Professors, der ihr am laufenden Band nur unsinnige Lügen unterstellte, hätte ich es auch abgelehnt, mit so einem Menschen zu diskutieren, der mir völlig aus der Luft gegriffen 'Verschwörungspathologie' vorwirft. Warum hatte Kerner in dieser Situation diesen Professor nicht des Studios verwiesen?
Seltsam; ich habe mir eben diese Sendung noch mal über die Mediathek des ZDF angeschaut, aber dieser Satz ist (so) überhaupt nicht gefallen. Stattdessen sagte Frau Herman wortwörtlich:
Solche Methoden, indem man einfach den Studiogast rauswirft, dessen Meinung dem Talk-Master nicht genehm ist; und indem man, wie der Spiegel das tut, einen Menschen diskriminiert, indem man diesem einen frei erfundenen Inhalt anlastet, sind doch sehr beunruhigend. Mit solchen unerträglichen Methoden sind wir auf dem Weg in eine Gesellschaftsordnung, wie sie damals das SED-Regime und die Nazis in Deutschland herstellten.
Heute sind es nur solche Methoden, dass man völlig ohne Grund Leute aus dem Studio wirft, frei erfundene Unterstellungen veröffentlicht und Menschen wegen ihrer Meinung öffentlich als 'dumme Kuh' beleidigt; morgen werden dann wieder Menschen in die Gaskammer geschickt, weil man deren Meinungen nicht akzeptieren will.
Der meines Wissens nicht zutreffende Satz "Wenn man nicht über Familienwerte der Nazis reden dürfe, könne man auch nicht über die Autobahnen sprechen, die damals gebaut wurden", denn ich habe mir die Sendung von der Mediathek komplett eingesehen, geistert schlimmer Weise im gesamten Internet herum (derzeit knapp 20 000 Treffer):
Nicht nur dieser; denn durch eine unzulässig entstellende Verkürzung ihrer Darlegungen ist Frau Herman erst in Verruf gekommen. Wenn das so weitergeht, dann "Gute Nacht, Deutschland!" Miese Typen, die versuchen, Deutschland mit solch fiesen Methoden (wieder) in unerträgliche Zustände zurückzuführen, tarnen sich als (angebliche) Nazi-Gegner.
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Der fast vollständige Wortlaut der ersten 7 Minuten der Kerner-Show:
Ich würde Euch eigentlich lieber all diesen ganzen unsäglichen Unsinn ersparen, der in dieser Sendung abging gegen Eva Herman; aber um der Wahrheit wegen, für alle diejenigen, die die Sendung nicht gesehen hatten und das auch mangels DSL leider nicht nachholen können, habe ich wortwörtlich eine nicht ganz vollständige Niederschrift der ersten 7 Sendeminuten angefertigt.
Alle Stellen, wo Text fehlt, habe ich selbstverständlich mit [...] gekennzeichnet. Die verbohrte Begriffsstutzigkeit Kerners ist einfach nur peinlich und sein arroganter Rausschmiss am Ende einfach nur widerlich. Aber lest doch selbst!
Herr Johannes B. Kerner; verschwinden Sie bitte aus der Fernsehlandschaft, bevor Sie noch mehr solch mediale Hinrichtungen verüben!
Während heutzutage von Seiten der Talk-Gäste leider das Duckmäusertum in Talk-Shows Realität ist, weil Talkmaster mitunter an einer ätzernden Form eines Überheblichkeitswahns leiden, war das in den 60er und 70er Jahren noch ganz anders, wie man im nachfolgenden Video sehen kann, wo ein Talkgast einfach nebenbei nur mal so einen Tisch mit der Axt zertrümmerte: