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Forum Übersicht » Ernste Themen » Religion, Esoterik, Astrologie, Sternzeichen » Die Neuapostolische Kirche·
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Die Neuapostolische Kirche·
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Kategorie Neuapostolische Kirche - Wikipedia

Weil ich selbst vor etwa 20 Jahren von diesem Glauben sozusagen "abgefallen" war, wird dieser Beitrag wohl eher kritischen Charakter haben. Damit möchte ich dieses Thema aber auf keinen Fall allein auf (negative) Kritik beschränken.

Bestimmt gibt es in diesem Forumsboard einige "treue Schäfchen" bzw. "Gotteskinder" im "Werk des Herrn", für die dieser Thread vielleicht eine Gelegenheit sein könnte, von ihrem wunderschönen Glauben, die vielen dort zu erlebenden "Gottesdienste" bzw. "Segensstunden" und manch aufbauenden "Glaubenserlebnissen" Zeugnis im "Weinberg" dieses Forenboards zu bringen.

Gleich zu Anfang habe ich erst mal gegoogelt, indem ich nach "Neuapostolische Kirche" und "Kritik" suchte (klick). Grundsätzlich hält diese Glaubensgemeinschaft aber nicht sehr viel von Kritik, Diskussionen und (menschlichen) Meinungen. Dafür aber meiner Einschätzung nach umso mehr von Indoktrination, Konditionierung bzw. Gehirnwäsche; auch wenn die NAK das nicht unbedingt so sieht.

Die Apostel Christi und die Neuapostolische Kirche

ZitatWer von Kindesbeinen an nichts anderes gehört hat, als dass die Glaubenslehre seiner Kirche die einzig wahre und allein richtige ist, und dass die anderen Kirchen ja leider alle irren, der wird es in der Regel schwer haben, seine eigenen Glaubensinhalte kritisch zu hinterfragen und zu überprüfen. Warum sollte man auch eine Glaubenslehre hinterfragen, die einem doch offensichtlich Halt und Geborgenheit vermittelt, und einem gerade das gibt, wonach wir uns alle sehnen? [...]

Nach Auffassung der NAK ist die Bibel das Wort Gottes an die Generationen vergangener Zeiten. Das geschriebene Wort der Heiligen Schrift sei für unsere heutige Zeit nicht mehr zeitgemäß.

So bezeichnete die "Wächterstimme" vom 1.10.1956 das Wort der Bibel als "abgestandenes Zisternenwasser" und als "Asche des Gedächtnisses". Zeitgemäß sei dagegen das Wort der heute in der NAK lebenden Apostel, denen Gott den Dienst der Versöhnung gegeben hat, um in der letzten Zeit das Erlösungswerk, welches Jesus Christus begonnen hat, zu vollenden.

Die Apostel der NAK seien also das alleinige Sprachrohr Gottes in unserer Zeit. Damit sagen die Führer dieser Kirche nichts anderes, als dass ihr Wort allein "Gottes Wort" sei und damit zugleich der alleinige Maßstab, außer dem es keinen anderen Maßstab gäbe.

Wen wundert es da noch, dass bei einem solchen Selbstverständnis der NAK-Führer es kein Neuapostolischer wagt, irgend etwas an seinem Apostel oder seiner Kirche in Frage zu stellen? Er würde ja damit Gott selbst in Frage stellen!

Da sein Denken durch diese Lehre jahrelang geprägt worden ist, vermag er keine Kritik in sich aufkommen zu lassen. Mit auch nur der geringsten Kritik gegen seinen Apostel greift er ja Gott an, wie er meint.

Damit haben die NAK-Apostel ihre Schäfchen völlig in der Hand. Sie können ihnen erzählen, was sie wollen, es ist immer "Gottes Wort". [...]


Menschenverherrlichung

Angesichts all dieser eindeutigen Schriftbeweise gegen das NAK-Apostelamt kann es einen schon wundern, dass die Führer der NAK an ihrem "Apostelamt" stur festhalten. Eigentlich sollte man doch meinen, dass sie ihre Verirrung erkennen müssten. Aber weit gefehlt! Das Gegenteil ist der Fall. [...]

Die Gemeindemitglieder sind wie elektrisiert, wenn ein "Apostel" im Gottesdienst erscheint. Beim "Bezirksapostel" (höchste Autorität in einer Region), bekommt man schon Herzklopfen und beim "Stammapostel" werden einem die Knie weich.

Er wird verehrt, mehr als Jesus Christus selbst. Das Ganze ist eine einzige Lobhudelei von unten bis nach oben. Je höher man auf der Leiter der vielen Ämter dieser Kirche hinaufklettert, desto größere Ehre und Anerkennung darf man erwarten. [...]

Anstatt Jesus allein die Ehre zu geben, nehmen diese Männer die Ehre für sich selbst in Anspruch, indem sie sich als "Apostel Jesu Christi" bewundern und verehren lassen. So etwas ist abstoßend, ja, es ist sogar Sünde, weil man Gott, dem Herrn, die Ehre raubt, die doch ihm allein gebührt.

Wenn sie wirkliche Apostel Jesu Christi wären, würden sie Jesus allein die Ehre geben. Sie würden es niemals zulassen, von Menschen Ehre entgegenzunehmen. Aber genau das geschieht in nicht mehr zu überbietender Weise. [...]


Die Macht

[...] Je höher das Amt, desto größer die Macht. Welche Machtposition hat z.B. ein "Apostel", und erst recht ein "Bezirksapostel", ganz zu schweigen vom "Stammapostel" selbst! Ein "Bezirksapostel" kann ohne weiteres, wenn er es für angemessen hält, einen weniger hohen Amtsträger seines Amtes entheben, ohne dafür eine öffentliche Rechtfertigung vor der Gemeinde abgeben zu müssen. [...]

Nun ist eine Leitung in der Gemeinde Jesu durchaus biblisch und im Willen Gottes begründet. Und da, wo echte Sünde geschieht, soll und muss sie auch geahndet werden. Schlimm ist es nur, wenn die Leitenden nicht mehr in Demut vor dem Herrn ihres Amtes walten, sondern ihre Machtposition dazu missbrauchen, ihrem Herrschaftsstreben nachzugehen, um ihre eigenen egoistischen Ziele zu verfolgen.

Durch die verborgenen, oder auch bewussten Ängste vor den "Mächtigen" in der NAK, versucht man natürlich, sich mit denselben möglichst gut zu stellen, was zur Folge hat, dass Ungerechtigkeiten gar nicht erst angesprochen, sondern unter den Teppich gekehrt werden.

So entsteht ein Volk von Duckmäusern und Kopfnickern, die zu allem, was "von oben" angeordnet wird, widerspruchslos "Ja" und "Amen" sagen. Da ja die "Apostel" nach Auffassung der NAK-Gläubigen immer im Willen Gottes handeln, ist man bereit, jede Ungerechtigkeit "aus der Hand Gottes" anzunehmen.

Spätestens hier müssten doch die NAK-Gläubigen aufwachen und sich selbst die Frage stellen, wieso denn Gott durch einen Amtsträger ungerecht handeln kann? Aber vor solchen selbstkritischen Fragen hat man Angst, weil sie zu weiteren Fragen Anlass geben, die letztlich dazu führen könnten, den ganzen Glauben an die NAK in Frage zu stellen.

Und welchen Grund hat man dann noch unter den Füßen, wenn der Grund zerbricht, auf den man doch seine ganze Hoffnung gesetzt hat? Die Folge wäre ein bodenloses Loch, in das man stürzt, was wiederum zu Angst und Verzweiflung führt.

Weil man eine solche Möglichkeit, wenn nicht bewusst, so doch zumindest unbewusst fürchtet, bindet man sich noch fester an seine "Apostel", um des ewigen Heils nicht verlustig zu gehen, weil diese ja die "Garanten" für ihr ewiges Heil sind. [...]


Schlusswort

Wenn wir daran denken, dass das griechische Wort "Apostel" dem Sinne nach die gleiche Bedeutung hat wie das lateinische Wort "Missionar" - beide Bezeichnungen bedeuten "Gesandter" - so haben wir keine Schwierigkeiten anzunehmen, dass es auch heute noch unter uns von Gott gesandte Männer gibt, die wir mit Fug und Recht auch als "Apostel" bezeichnen könnten.

Diese bezeichnen sich selbst aber meistens mit dem lateinischen Wort "Missionar", weil sie sich mit den Aposteln Jesu Christi, die Augenzeugen der Auferstehung Jesu, nicht auf eine Stufe stellen wollen. Wie wir aber sahen, spricht die Schrift eindeutig von Aposteln, die außerhalb der Augenzeugen wirkten und die bis heute vom Herrn für spezielle Aufgaben und Dienste gesandt werden.

Denken wir nur an Männer wie Martin Luther, Hudson Taylor, Watchman Nee, Karl Studd oder C.H. Spurgeon, um nur einige zu nennen. Es hat also in Wirklichkeit nie eine apostellose Zeit gegeben. Folglich war die Berufung "neuer Apostel" sowie einer "Neuen apostolischen Kirche" überflüssig.

Fazit: Die NAK hat eine völlig falsche und unbiblische Sicht, nicht nur über das Erlösungswerk Jesu Christi selbst, sondern auch im besonderen über das Apostelamt. Wir müssen diese verirrte Auffassung auf Grund der Heiligen Schrift als Irrlehre verwerfen. Die "Apostel" der NAK gehören deshalb zu den Aposteln der Gruppe 5, den falschen Aposteln, von denen Gottes Wort sagt, dass sie sagen, sie seien Apostel und sind es nicht.



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24.03.2007 11:37:30   
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Kritik an der NAK

ZitatAus neuapostolischer Sicht wäre jemand, der als Zeuge Jehova, als Mormone oder als Angehöriger einer anderen Glaubensgemeinschaft zur Welt gekommen wäre, verloren, würde er nicht die Lehre seiner Gemeinschaft hinterfragen und sich schließlich zur neuapostolischen Lehre bekehren.

Denn nur in der NAK gibt es ja Sündenvergebung durch Apostel, die Spendung des Heiligen Geistes durch Apostel und damit die grundsätzlichen Voraussetzungen zur Teilnahme an der ersten Auferstehung, das Glaubensziel neuapostolischer Glaubenslehre. [...]

Vor einiger Zeit, als die Neuapostolische Kirche in den Medien von außen und von prüfenden Mitgliedern von innen sehr unter Beschuss geriet, sah sich der Stammapostel Richard Fehr zu einer Stellungnahme veranlasst. Er predigte am 17.3.1991 im Gottesdienst in Aarau: “Das Wort Kritik steht nirgends in der Bibel. Also hat es bei uns im Werk Gottes auch nichts zu suchen“.

Leider hat der Stammapostel, wie er im Gottesdienst erwähnte, nur seine Wortkonkordanz zu Rate gezogen, sonst hätte er festgestellt, dass das Wort Kritik doch in der Heiligen Schrift vorkommt. Dieses Wort stammt aus dem Griechischen („kritikos“) und ist demnach im Deutschen ein Fremdwort.

Da die Bibel vom griechischen Urtext ins Deutsche übersetzt wurde, wurde das griechische Wort „kritikos“ und die zum selben Wortstamm gehörenden Worte nicht fremdwörtlich sondern in ihrer Bedeutung im Deutschen mit urteilen, beurteilen, unterscheiden usw. wiedergegeben.

So steht das Wort Kritik in seinen unterschiedlichen Formen (kritikos, krinate, krinein usw.) z. B. in folgenden Versen wörtlich im griechischen Urtext, ins Deutsche übersetzt mit beurteilen, urteilen, richten und bewerten: Apg 4,19; 1Kor 2,13-15; 1Kor 10,15 u. 11,13 u. 14,29 usw.. [...]

Kritik wird uns in der Bibel vielmehr als ein notwendiges Element zur Reinhaltung bzw. Korrektur der Lehre und des Verhaltens vorgestellt. Die Kritik im Sinne von Beurteilung und Bewertung wird jedem Gläubigen empfohlen, um sich vor Irrlehren und geistlichen Angriffen falscher Propheten zu schützen. [...]

Wir können also zusammenfassend sagen: Der Begriff Kritik kommt nicht nur in der Heiligen Schrift vor, sondern er ist ein elementarer Bestandteil der Lehre der Apostel und der Lehre JESU. Wir sind dazu aufgefordert alles zu prüfen, was uns von Menschen entgegengebracht wird.


ch erinnere mich, dass es ein unumstößlicher Glaubensgrundsatz der NAK war, dass den Worten Jesu zufolge die "Sünde wider den Heiligen Geist" bis in alle Ewigkeit nicht vergeben werden kann.

Weil sich die NAK aber als die Kirche ansieht, in der dieser "Heilige Geist" wirkt, sind diesem Glaubensgrundsatz zufolge auch jegliche gegen diese Kirche gemachten Äußerungen eine Sünde, die (angeblich) ewiglich nicht vergeben werden kann.


Ich will nicht alles schlecht reden was die NAK betrifft, denn sonst wäre ich damals als junger Mensch nicht immerhin ca. 12 Jahre ein so überzeugtes Mitglied dieser Glaubensgemeinschaft gewesen.

Das Glaubensziel der NAK ist sehr interessant und erweckt Hoffnungen, wie sie eigentlich jeder Mensch hat. Eine Kombination aus der im Neuen Testament der Bibel verheißenen Wiederkunft Christi und einigen Passagen der Offenbarung ergibt ein Glaubensziel, dass Jesus zwar wiederkommt, aber nicht richtig.

Denn im selben Moment findet (angeblich) auch die in der Offenbarung verheißene "erste Auferstehung" statt, wo die treuen Mitglieder der NAK ("Braut Christi") den Ruf 'Komm!' ihres Herrn und Heilandes Jesus Christus hören werden, und sie augenblicklich verwandelt werden und in den Himmel auffahren.

Die Begegnung findet dann in den Wolken statt und gemeinsam werden alle dann entrückt zur "Hochzeit im Himmel". Zur gleichen Zeit findet dann die "Hochzeit auf Erden" statt, wo der Satan auf Erden sein entsetzliches Unwesen treiben wird.


Viele Menschen haben eine Art innere Sehnsucht bzw. Verlangen nach fantastischen Abenteuern. Die Filmbranche befriedigt solche Bedürfnisse durch entsprechende Fantasyfilme mit bspw. feuerspeienden Drachen u.ä..

Und ein so geartetes wirklich fantastisch ausgestattetes Szenario als Glaubensziel, was den "Gotteskindern" in Aussicht gestellt stellt wird, und sie immer und immer wieder mit dieser Vorstellung indoktriniert werden, stellt auf diese Weise auch eine Befriedigung so eines Bedürfnisses dar.

Und wer schon mal die Offenbarung am Ende der Bibel durchgelesen hat, dem müsste klar sein, dass alles, was dort geschrieben steht, niemals wortwörtlich zu verstehen ist, sondern alles allenfalls nur im übertragenen Sinn gemeint sein kann.

Aber die NAK hat sich doch tatsächlich da einige "phantastische" Sachen herausgepickt und wortwörtlich in ihr Glaubensziel integriert; unfassbar. Circle

Auch wenn es vielleicht keiner so richtig zugeben möchte von den neuapostolischen Christen; im Grunde ist doch bestimmt jedem die Wiederkunft Christi, die Auferstehung, das Herrschen als König oder Priester im 1000-jährigen Friedensreich u.s.w., so ziemlich egal.

Die Komponente der Verwandlung des sterblichen Körpers in einen unsterblichen, und dass man von da an für alle Ewigkeit in paradiesischen Zuständen ohne jegliches Leid bzw. in der Herrlichkeit leben wird; das sind doch Aussichten, für die es wirklich zu lohnen scheint, die Entbehrungen eines Neuapostolischseins auf sich zu nehmen.

Und es gab den Spruch, dass Überkleiden besser als Entkleiden sei. Damit meinte man, dass es besser sei, wenn man das Glück hat, dass die Wiederkunft Christi zur eigenen Lebenszeit stattfindet. Wie sehr dieser Gedanke doch in allen verwurzelt war, zeigt auch die Verheißung des damaligen "Stammapostels" Bischoffs, dass der Herr (J. Christus) noch zu seiner Lebenszeit kommen würde.

Als er dann aber verstarb, ohne dass zumindest offensichtlich nichts von irgendeiner Wiederkunft Christi zu bemerken war, musste das in vielen Herzen der NAK-Gläubigen eine gewaltige Enttäuschung ausgelöst haben; abgesehen davon, dass auf diese Weise auch der Exklusivanspruch dieser Kirche als alleiniges Erlösungswerk praktisch auf eindrucksvolle Weise wieder einmal widerlegt wurde.

http--downloads.bistum-augsburg.de-108014002563917.doc · Alternativlink

ZitatDiese Botschaft von der Ankündigung des Endes innerhalb der nächsten Jahre rief unter den Gliedern der neuapostolischen Gemeinden große Bewegung hervor und löste starke endzeitlich bestimmte Aktivitäten aus.

Bischoff predigte überall die „Botschaft“, machte sie immer mehr zum verbindlichen Glaubensgut. Einen Irrtum seinerseits schloss er mit dem Hinweis auf den Offenbarungscharakter der „Botschaft“ und die Autorität seines Amtes absolut aus.


Mit 25 fing ich zunehmend an, die Lehre der NAK in Frage zu stellen. Es war ein Prozess, der ungefähr zwei Jahre andauerte, wo ich mir intensiv Gedanken darüber machte, ob es wirklich richtig ist, so einem Verein so mit Leib und Seele anzuhängen.

Zum einen war ich zwar diese Belastungen los, aber diese ganzen phantastischen Aussichten, an die man so geglaubt und gehofft hatte, waren auch weg. Innerlich stand ich vor einem geistigen Loch. Das Wissen, am Ende meines Lebens doch wie alle anderen Menschen altern und schließlich sterben zu müssen, war für mich erst mal unerträglich.

So viel Freude, wie mir zuvor der Glaube an das von der NAK verheißene ewige Leben brachte, so viel Angst und Sorge bereitete mir jetzt diese Vorstellung. Es konnte also nicht sein, was nicht sein durfte, nämlich dass ich älter werde und irgendwann sterben muss.

Also klammerte ich mich an Bibelpassagen, nach denen manche wenige Menschen am Ende ihres Lebens gen Himmel auffuhren und anscheinend den Tod dadurch nicht sehen brauchten. Oder dem Jesusspruch, dass alles möglich sei, dem, der da glaubt.

Auch schuf ich mir eine eigene Weltanschauung, nach der es auch, wie der Lehre der NAK zufolge, möglich sei, quasi ewig zu leben. Erst vor einiger Zeit hatte ich im Thread "Forever young - Für immer jung - Ist ewiges Leben möglich?" (klick) dazu ein Essay verfasst.


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24.03.2007 11:38:19   
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Nachfolgend möchte ich versuchen zu beschreiben, auf welche Weise es diese Kirche immer wieder schafft, ihre Gläubigen davon zu überzeugen, dass sie angeblich das Heils- und Erlösungswerk Gottes sei.

Predigten werden in den "Gottesdiensten" unvorbereitet, also improvisiert (!) gehalten; also rein auf der Grundlage von Intuitionen bzw. Eingebungen, die der Prediger während seines Vortrages hat. Es wird dabei so argumentiert, dass wenn der Prediger seine Predigt vorher ausarbeiten würde, dass die Predigt dann ja nicht mehr Gottes Wort sein könne, sondern nur noch menschliche Meinung.

In der NAK versteht sich nämlich der "Gottesdienst" tatsächlich als Dienst Gottes an den anwesenden Zuhörern, indem (angeblich) Gott bzw. der Heilige Geist sein Wort dem "Dienenden" (so heißt der Prediger) in seinen Geist gibt und er es nur noch ausspricht.

Da müssten sich aber eigentlich die Gläubigen fragen, warum denn Gott nicht am besten gleich selbst redet; was dann auch noch den positiven Nebeneffekt hätte, dass es dann überhaupt keinen Zweifel mehr an der Herkunft der Predigt gäbe.

Nun ist wissenschaftlich bewiesen, dass es mitunter so was wie Gedankenübertragung tatsächlich gibt, auch wenn man es bisher Wissenschaftlern noch nicht gelungen ist herauszufinden, wie das funktioniert. Ich verweise hierzu auf den Thread "Telekinese, Exorzismus, Telepathie und außersinnliche Wahrnehmung" (klick).

Ich hatte das schon oft erlebt, dass oftmals die Predigt von Sachverhalten handelte, die ich unmittelbar zuvor erlebte bzw. was mich innerlich bewegte. Da entstand dann wirklich der Eindruck, als ob da tatsächlich Gott im Spiel sei, denn woher sollte der Predigende das wissen?

Und wenn es sogar wirklich hier und da wirklich so gewesen wäre, wäre das kein Grund, dass sich die NAK auf so eine überhebliche Weise als das alleinige Erlösungswerk Gottes den Menschen präsentiert.

Aber einmal hatte ich auch wieder so ein Erlebnis, dass mir aber doch sehr seltsam erschien und mir deswegen doch sehr zu denken gab. Während des Zuhörens war ich innerlich etwas abgelenkt und dachte daran, dass ich mir was kaufen wollte, wofür ich aber nicht genug Geld hatte.

In diesem Moment sprach der Prediger davon, dass, wenn man nicht genug Geld hätte, dass man dann eben sparen müsse; logisch. Zu logisch, wie ich finde, denn das weiß doch nun jeder, dass das eine Möglichkeit wäre, sodass man so eine Erkenntnis doch nur als allzu trivial bezeichnen kann.

Was für einen Grund sollte Gott haben, mir so einen primitiven Rat zu geben? Nämlich keinen. Also wurde für mich dieses Erlebnis zu einem Schlüsselerlebnis, wo ich begriff, dass nicht jedes unerklärliche Phänomen automatisch bedeuten muss, dass da Gott oder so was im Spiel sein müsse.

Aber auf der Ebene wird doch von der NAK argumentiert, nämlich dass angeblich kein Mensch in der Lage wäre, so eine lange Rede quasi aus dem Hut zu halten. Nun, der kürzlich verstorbene TV-Entertainer Hans-Joachim Kulenkampff konnte das aber auch, ohne dass er ein sog. "Gotteskind" der NAK war.

In einem Interview wurde er gefragt, ob er auch ohne Vorbereitung einfach auf die Bühne gehen könne in einer TV-Livesendung, und dort seine Ansprache zu halten vor dem vielen Publikum. Er antwortete, dass er das absolut nicht nötig hat. Er hätte die Fähigkeit, völlig unvorbereitet die Bühne während einer Live-Sendung zu betreten, und dann seine Show mit einer Rede zu beginnen.

Woher diese Fähigkeit kommt, will ich an dieser Stelle unbeantwortet lassen. Ist so was mit der Zeit erlernbar? Ist es eine überaus kreative Genialität des menschlichen Verstandes oder hat so eine Intuition (auch) was mit einer höheren Macht zu tun, einem "Heiligen Geist" oder so was?

Ich hatte so ein Erlebnis auch mal bei einer Predigt eines baptistischen Predigers gehabt, dass er eine längere Zeit völlig frei sprach und der Inhalt (zufällig?) Sachverhalte betraf, wo ich mich persönlich sehr angesprochen fühlte.

Diese beiden Beispiele zeigen mir doch, dass das völlig improvisorische Halten einer Rede durchaus nicht nur in der NAK üblich (und erfolgreich) möglich ist; und auch kein Beweis dafür ist, dass unbedingt immer Gott bzw. der Heilige Geist für solches Wirken ursächlich verantwortlich zu machen sei.


Die NAK beruft bzw. berief sich auf eine Textpassage im 2. Kapitel des 4. Buch Esra, nach der von einer "apostolischen Kirche" die Rede sei.

Der Mythos vom 4. Buch Esra

ZITATIn einer Inhaltsangabe zum 2. Kapitel des 4. Buches Esra ist folgendes zu lesen: „...Esra predigt der Kirche des Neuen Testaments, dass die alte Gnade Gottes soll auf sie gebracht werden. Ihr ist das Reich bereitet. Gott will sie lebendig machen.

Ihnen die Erkenntnis seines Namens reichlich geben. Lehret er, wie sich die neue Apostolische Kirche halten und Gott wohlgefällige Dienste leisten solle. Verheißet derselben seinen väterlichen Schutz, bis an den Jüngsten Tag...“ [...]

Zudem ist nur in der Inhaltsübersicht zum 2. Kapitel des 4. Buches Esra von einer „neuen apostolischen Kirche“ die Rede. Diese Inhaltsübersicht gehört nicht zum Text des Buches selbst, sondern wurde als Kommentar von einem Bearbeiter im Mittelalter dem 2. Kapitel vorangestellt.

Sowohl aus der Inhaltsangabe als auch aus dem Buch selbst geht hervor, dass der Bearbeiter die neue apostolische Kirche des ersten Jahrhunderts meint, also die neutestamentlichen Gemeinden und Apostel des Herrn.


In der NAK wird auch reichlich mit "Glaubenserlebnissen" gearbeitet, die allesamt angeblich beweisen wollen, dass die NAK die wahrhaftige Kirche Christi sei.

Ich erinnere mich zufällig an eine Geschichte, nach der ein Gast in den sog. "Gottesdienst" eingeladen wurde. Aber zufällig an diesem Tag sprang leider das Auto nicht an, sodass leider der Besuch ausfallen musste.

Der Amtsträger kommentierte dieses Erlebnis so, dass auch der Teufel auf sei, um zu verhindern, dass der wahren Kirche Christi zu erlösende Seelen zugeführt werden. Was soll man eigentlich hierzu noch sagen?


Google-Suche nach "Neuapostolische Kirche"


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24.03.2007 11:45:10   
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Ist die sog. "Neuapostolische Kirche" eine (gefährliche) Sekte? Ist ihre Lehre, dass es bspw. wieder neue Apostel Jesu geben muss, die diese Kirche (angeblich) hat, um die Menschen zu erlösen (von was auch immer) grundsätzlich mit der Bibel vereinbar?

Ich bin damals von Kind an im Glauben dieser Religionsgemeinschaft erzogen worden und war bis etwa zu meinem 26. Lebensjahr als überzeugtes sog. "Gotteskind" dabei gewesen. Inzwischen habe ich schon seit über 20 Jahren mit dieser Kirche weitgehend nichts mehr zu tun.

Manches hat sich inzwischen dort geändert, anscheinend hat diese Kirche nun ihren Absolutheitsanspruch aufgegeben, dass sie das einzig wahre Erlösungswerk Gottes sei; behauptet aber weiterhin, dass nicht die Lehren der Bibel, sondern die Lehren der NAK die Menschen zu Gott führen würden, weil Gott bzw. der Heilige Geist (auch) über diese Kirche sein Wort den Menschen übermitteln würde.

Die NAK im Wandel !

ZitatWas ist von den Veränderungen in der NAK zu halten?

Dürfte es solche Veränderungen überhaupt geben in einer Gemeinschaft, die lehrt (lehrte?!), die wahre Jesu- und Apostellehre zu verkündigen? [...] Doch es hat auch nachweislich Lehrveränderungen gegeben, die schriftlich öffentlich gemacht wurden. Z.B. die Lehre über die [...] Stellung des Stammapostels in Bezug auf das Haupt der Kirche JESU CHRISTI.

Diese Lehrveränderungen sind durchaus positiv zu bewerten. Doch wie kann es zu solchen Lehrveränderungen überhaupt kommen? Mir wurde in der NAK beigebracht und gelehrt, die Apostel der NAK verkünden die wahre Jesu- und Apostellehre. Stammapostel Urwyler schrieb noch 1986 in einer Belehrung [...] folgendes: „Die Jesu- und Apostellehre ist unveränderlich.“

Herr Urwyler hat recht, die Lehre der Apostel des Neuen Testaments ist tatsächlich unveränderlich. An keiner Stelle des NTs wird deutlich, dass sich diese Lehre im Laufe der Wirksamkeit dieser echten Apostel des HERRN verändert hat. Warum nicht? Ganz einfach, es ist die Lehre JESU CHRISTI und CHRISTUS ist GOTT und GOTT wandelt sich nicht.

Doch wenn ich das betrachte, was sich in den letzten Monaten in der NAK bezüglich fundamentaler Lehren verändert hat und im Widerspruch steht zu den Lehren früherer Jahrzehnte, stellt sich mir die Frage, ob die Lehre der NAK je vom Heiligen Geist inspiriert sein konnte, denn Lehren, die sich widersprechen können nicht vom Heiligen Geist sein, denn der Heilige Geist ist der Geist der Wahrheit und diese ist nicht relativ, sondern absolut; und die Wahrheit kann sich selbst nicht widersprechen.

Ein Beweis für dieses Argument: In den Statuten der NAKI (Neuap. Kirche International) aus den 90er Jahren steht: Der Stammapostel ist das sichtbare Haupt der Kirche CHRISTI, JESUS ist das unsichtbare Haupt ( = 2 Häupter), heute wird gelehrt, es gibt nur ein Haupt der Kirche, nämlich JESUS CHRISTUS.

Dies sind zwei verschiedenen Aussagen, die sich Widersprechen; entweder es gibt ein einziges Haupt oder zwei Häupter oder drei oder vier oder... . Hier zu sagen, GOTT habe tiefere Erkenntnis geschenkt ist abwegig und unrichtig, denn das lernen bereits die Kinder in der Grundschule: Eins ist nun mal ungleich zwei.

In vielen persönlichen Gesprächen der letzten Monate mit Neuapostolischen und in vielen Mails, die ich erhielt, haben sich für mich drei wesentliche Punkte herauskristallisiert wie sich das Denken bzw. Argumentieren vor allem jüngerer Neuapostolischer verändert hat. Diese Merkmale beobachte ich auch bei Dir:

1. Über die biblische Lehre bzw. einzelner Bibelstellen braucht nicht diskutiert zu werden, weil sie sowieso jeder anders auslegt.
2. Was früher gelehrt und gesagt wurde ist nicht mehr verbindlich und vor allem nicht relevant, wenn aktuelle Erkenntnisse anderes aussagen
3. Die NAK hat ihren exklusiven Anspruch aufgegeben.

Wenn man diese drei Punkte einmal so herauskristallisiert betrachtet, fällt auf, wie bequem es für einen Neuapostolischen geworden ist, zur NAK zu gehören, und wie sie im Widerspruch stehen zu den Lehren der NAK-Vergangenheit. Da ich diesen Auffassungen sehr oft begegnet bin, drängt sich mir der Verdacht auf, dass dieses Denken bewusst gefördert bzw. erzeugt wird.

Es kommt ganz gelegen, denn schließlich erweckt man nach Außen den Eindruck, einer der vielen christlichen Freikirchen zu sein, man kommt aus der Sektennische heraus, man kann unbequemen Fragen bezüglich der Vergangenheit und der Lehre relativ schnell und einfach begegnen sowie dem Gegenüber den Wind aus den Segeln nehmen und der Neuapostolische fühlt sich nicht mehr als Angehöriger einer Sekte sondern kann ein ganz neues Selbstbewusstsein entwickeln.

Auch das „Beschäftigen mit der Ökumene“ begünstigt das von mir eben erwähnte. Es entsteht aber, wenn man genauer hinschaut, der Eindruck, es gehe der NAK bzw. deren Führern um die Annerkennung der Welt bzw. der „Christenheit“ und nicht um die Annerkennung vor GOTT.

Würde es der NAK bzw. deren Lehren und Aposteln um Gottes Anerkennung gehen, würde man erkannte Irrlehren klar beim Namen nennen, Buße tun und umkehren. Doch Lehrveränderungen werden als neue tiefere Erkenntnis verkauft und schleichen sich wohl dosiert, zaghaft, fast unbemerkt durch Predigt und Schrifttum in die NAK ein.



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